Projektbericht (4.393 KB, pdf) - wiener wohnbau forschung
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Sphäre des Bauherrn und dem Bereich der Mieter beginnt nun wirksam zu werden. Mit<br />
dem zweiten Vestibül als "Zwischenraum" setzt auf der einen Seite die Prunktreppe<br />
(Abb. 8) an, auf der anderen geht es unvermittelt zur Parteienstiege. (Abb. 9) Das Am‐<br />
biente der Feststiege hat der Architekt mit Stuccolustro‐Verkleidungen und Marmor‐<br />
säulen ausgestaltet. Bis zu einem gewissen Grad wird hier wohl die Stiegenanlage der<br />
Börse paraphrasiert – als Verweis auf Epstein den einflussreichen Börsianer sowie<br />
wichtigen Ratgeber beim Bau der Börse? Vor allem aber antizipiert diese exquisite<br />
Ausstattung jene des Festsaales, zu dem ja die "Auserwählten", die ausgewählten Gäste<br />
"hingeführt" werden sollen.<br />
Abb. 8, 9<br />
Crescendoartig soll die sich steigernde Verwendung architektonischer und dekorativer<br />
Mittel den stufenweisen Übergang von der Öffentlichkeit der Straße, über die<br />
Öffentlichkeit des Hauses – jenen von allen Hausbewohnern gemeinsam benützten<br />
Bereich der Einfahrt – zur reduzierten Öffentlichkeit der Repräsentationssphäre der<br />
Hausherrenwohnung instrumentieren. Der zunehmenden Exklusivität entspricht<br />
gleichsam proportional der zunehmende Reichtum der Ausstattung. Eine transitorische<br />
Inszenierung, ein P r ä l u d i u m, das schon gesamtkunstwerklich getönt, einstimmen<br />
soll auf den Höhepunkt seiner Präsentation im Zentrum der Repräsentationssphäre.<br />
Mit dem Eintritt in den Empfangssalon (Abb. 10) eröffnet sich dem Besucher die Trias<br />
des öffentlichen Bereiches: Empfangs‐, (Tanz‐) Fest‐ und Speisesaal. Besonders der<br />
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