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Projektbericht (4.393 KB, pdf) - wiener wohnbau forschung

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der altgriechischen Bedeutung als Ausgewogenheit vorkommt. Zu einem Foto eines<br />

kleinen Fragments des Parthenon schreibt Le Corbusier: „Der Bruchteil eines Millimeters<br />

spielt eine Rolle. Dies Gesims hat viele Elemente, aber zugunsten der Wirkung werden sie<br />

nach Klassen geordnet. Erstaunliche formale Abweichungen: Das<br />

Gebälk biegt sich einwärts und über die Vertikale, um sich so dem Auge besser sichtbar zu<br />

machen. Eingegrabene Linien fixieren im Halbschatten Schatten, die sonst unbestimmt<br />

wären.“<br />

Abb. 11<br />

Le Corbusiers Begeisterung für die Antike ist mehr als ein argumentativer Schachzug, mit<br />

dem den Klassizisten der Nabel ihrer Welt streitig gemacht werden soll. Während die<br />

Klassizisten die Antike zum Maßstab ihrer Formenwelt machen und dabei alles<br />

ausblenden, was sie verunsichern könnte, gewinnt Le Corbusier über die Antike einen<br />

neuen Blick auf die Gegenwart. Mit der berühmten Paralleldarstellung aus „Vers une<br />

Architecture“ (Abb. 11), die den Tempel von Paestum und den Parthenon mit zwei<br />

Automobilen vergleicht, dem Humbert von 1907 und dem Delage von 1921, öffnet Le<br />

Corbusier der Architektur einen neuen Kosmos an Formen, der den Historisten<br />

verschlossen bleiben musste, da er ihre akademische Vorstellung einer „Wissenschaft<br />

von der Architektur“ zerstört hätte.<br />

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