Projektbericht (4.393 KB, pdf) - wiener wohnbau forschung
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Vergleicht man die Grundrisse der Projekte aus dem Jahr 1865 mit dem schließlich<br />
ausgeführten Entwurf für das Parlamentsgebäude, ist klar, dass Hansen das spätere<br />
Projekt auf der Basis des Herrenhauses entwickelt hat (Abb. 7, 8).<br />
Abb. 8<br />
Dabei geht es nicht nur um den griechischen Stil, sondern durchaus auch um die Grund‐<br />
risstypologie. Im Prinzip braucht Hansen nicht viel mehr zu tun als geplante Rampe samt<br />
Brunnen um 90 Grad zu drehen, den Plenarsaal und die beiden begleitenden Trakte um<br />
die Querachse zu spiegeln und schließlich in der vorgesehenen Halle den Säulenwald<br />
etwas zu lichten und in ein Peristyl zu verwandeln. Dass diese Operation mit vergleichs‐<br />
weise geringem Aufwand möglich ist, verdankt sich nicht zuletzt einer Entwurfsmethode,<br />
die zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der École Polytechnique in Paris, dem Vorbild für<br />
alle polytechnischen Institute, vom Architekten Jean Nicolas Louis Durand für die rasche<br />
Ausbildung von Militäringenieuren entwickelt wurde. Durand publizierte seinen Grund‐<br />
kurs der Architektur erstmals 1802. Neben zahlreichen Mustergrundrissen bildet<br />
Durand darin auf einer Tafel die „Vorgehensweise zum Entwurf jedes beliebigen<br />
Gebäudes“ ab (Abb. 9), die von der Anlage von Haupt‐ und Nebenachsen ausgeht, auf<br />
denen in weiterer Folge mit Wänden und Säulen platziert und schließlich mit<br />
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