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Notkirche kein Notbehelf - Glaube + Heimat

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6 Region Eisenach–Erfurt<br />

Jubiläum<br />

Schwester Hildegund<br />

feiert dreifach<br />

Auf ein dreifaches Jubiläum kann<br />

Hildegund Herz zurückblicken. Die<br />

Diakonisse feierte am 21. April ihren<br />

90. Geburtstag. Am 9. Mai begeht<br />

sie ihr 60. Diakonissenjubiläum.<br />

Und seit 25 Jahren versieht<br />

sie den Organistendienst im Diakonissenmutterhaus<br />

in Eisenach.<br />

Die Pfarrerstochter aus Reichstädt<br />

in Sachsen besuchte 1938 das<br />

Katechetenseminar in Eisenach,<br />

nahm von 1946 bis 1948 noch eine<br />

Krankenschwesternausbildung auf<br />

und wurde 1950 mit 30 Jahren als<br />

Diakonisse eingesegnet.<br />

Hildegund Herz war als Gemeindeschwester<br />

in Eisenberg,<br />

Schwester Hildegund<br />

Jena, Rudolstadt und bis 1979 in<br />

Ronneburg. Danach übernahm sie<br />

die Leitung des Altenpflegeheimes<br />

»Abendfrieden« in Eisenach. Als sie<br />

mit 65 Jahren in den Ruhestand<br />

ging, kehrte sie ins Eisenacher Mutterhaus<br />

zurück und begleitet nun<br />

dort schon 25 Jahre die Andachten<br />

und Gebetszeiten an der Orgel.<br />

»Wir möchten Gott danken über<br />

ihrem Leben, für alle Stärkung,<br />

Fröhlichkeit und Trost, für alle Fähigkeiten,<br />

die er ihr gegeben hat<br />

und mit denen sie Menschen mit<br />

Rat und Tat beistehen konnte«,<br />

würdigt Oberin Gabriele Phieler<br />

vom Mutterhaus in Eisenach das<br />

Leben der engagierten Diakonisse.<br />

(mkz)<br />

Gemeldet<br />

Lebendige<br />

Hoffnung feiern<br />

Neufrankenroda (mkz) – Vor 20<br />

Jahren begannen sieben Menschen<br />

voller Hoffnung einen Versuch von<br />

gemeinsamem Leben, Arbeiten<br />

und <strong>Glaube</strong>n in der Nähe Gothas.<br />

Die Familienkommunität »Siloah«<br />

erlebte, wie Ideale aufgegeben werden<br />

mussten. Doch die lebendige<br />

Hoffnung ihres christlichen <strong>Glaube</strong>ns<br />

habe sie zusammengehalten,<br />

sind sich die vier Familien der<br />

Kommunität einig. Nun lädt »Siloah«<br />

wieder zum Blütenfest, dem<br />

einzigen christlichen Mittelaltermarkt<br />

in Thüringen. Alle Generationen<br />

sind willkommen.<br />

Blütenfest: 24./25. April, Neufrankenroda;<br />

Jubiläumsgottesdienst am Sonntag,<br />

14 Uhr<br />

Authentischer Lernort<br />

Erfurt (mkz) – Das Thüringer Ministerium<br />

für Bildung, Wissenschaft<br />

und Kultur und das Evangelische<br />

Augustinerkloster zu Erfurt<br />

haben am 20. April ihre seit zwei<br />

Jahren laufende Kooperation im<br />

Bildungsbereich bis Ende 2013 verlängert.<br />

Im Mittelpunkt der Vereinbarung<br />

zur Erweiterung des Angebotes<br />

an unterrichtsbegleitenden<br />

und außerunterrichtlichen Vor haben<br />

stehen Bildungsangebote zu<br />

gesellschaftlichen, ethischen, geschichtlichen,<br />

religiösen und kulturellen<br />

Themen.<br />

Das Augustinerkloster bietet erlebnisorientiertes<br />

Lernen am geschichtsträchtigen<br />

Ort. Die Schulen<br />

sind aufgefordert, eigenverantwortlich<br />

schulische Projekte umzusetzen.<br />

� www.augustinerkloster.de<br />

<strong>Notkirche</strong> <strong>kein</strong> <strong>Notbehelf</strong><br />

Justus-Jonas-Kirche in Nordhausen feiert 60 Jahre des Bestehens<br />

Vor dem zweiten<br />

Weltkrieg galt<br />

Nordhausen als Stadt<br />

der Kirchen. Nach<br />

den Angriffen vom 3.<br />

und 4. April 1945 waren<br />

sie alle zerstört<br />

oder stark beschädigt.<br />

Nur in der Altendorfer<br />

Kirche und<br />

der Cyriakikapelle<br />

konnte noch Gottesdienst<br />

gefeiert werden.<br />

Der Weltrat der<br />

Kirchen hatte das<br />

Problem schon vor<br />

dem Ende des Krieges<br />

erkannt, sodass<br />

bereits 1942 im Geheimen<br />

über ein Notprogrammnachgedacht<br />

wurde. Darüber<br />

berichtet Immo<br />

Wittig von der Otto<br />

Bartning-ArbeitsgemeinschaftKirchenbau.<br />

Ein Zeugnis dieser<br />

zum großen Teil<br />

aus der Schweiz und<br />

den USA geleisteten<br />

Hilfe steht in der Südharzstadt: die<br />

Justus-Jonas-Kirche. Sie wird im Sommer<br />

60 Jahre alt.<br />

Zimmermann Manfred Streichert,<br />

einer der letzten lebenden Zeitzeugen,<br />

erinnert sich genau, wie er als<br />

Lehrling die tragenden Holzkonstruktionen<br />

fertigte. »Ich hätte nie gedacht,<br />

dass meine Arbeit von damals so<br />

lange hält.« Der 79-Jährige freut sich,<br />

noch einmal in Nordhausen zu sein<br />

und die in gutem Zustand befindliche<br />

Kirche zu sehen.<br />

Superintendent Fritz Führ sorgte<br />

nach dem Krieg dafür, dass eine der<br />

von Otto Bartning entworfenen Fertigteilkirchen<br />

in die zu drei viertel zerstörte<br />

Stadt kommen konnte. 1947<br />

stellte er in Magdeburg einen Antrag,<br />

der nach gut einem Jahr von der<br />

Kirchenleitung bewilligt wurde. Im<br />

Frühjahr 1949 erwarb die Kirchengemeinde<br />

ein 3 984 Quadratmeter großes<br />

Grundstück am Hüpedenweg. Der<br />

Platz schien genau richtig, denn in der<br />

Nähe sollte ein großes Neubaugebiet<br />

entstehen, berichtet Oberbürgermeisterin<br />

Barbara Rinke. Dazu kam es<br />

jedoch nicht. Nun steht die Kirche<br />

Berichtet<br />

In Deutschland für die <strong>Heimat</strong> lernen<br />

Ausländische Studenten sprachen über die Situation in ihrer <strong>Heimat</strong> und ihre Pläne<br />

Robert stammt aus Rangun/Myanmar.<br />

Er ist Priester und studiert<br />

in Deutschland Sozialwissenschaften,<br />

um im Entwicklungsdienst arbeiten<br />

zu können. Darüber sprach er mit sieben<br />

seiner international angesiedelten<br />

Kommilitonen bei einem Besuch<br />

in Ruhla auf Einladung des ökumenischen<br />

Eine-Welt-Kreises.<br />

Myanmar oder auch Burma ist ein<br />

Vielvölkerstaat mit etwa 48 Millionen<br />

Einwohnern, verteilt auf 135 verschiedene<br />

Ethnien. Die Christen bilden<br />

eine Minderheit, berichtet der junge<br />

Mann, der neben einem perfekten<br />

Englisch auch ein wenig Deutsch<br />

spricht. Schließlich will er hier später<br />

promovieren und Beziehungen zu<br />

seinem <strong>Heimat</strong>land aufbauen. Von<br />

Europa lernen, das ist die Devise der<br />

jungen Leute, die sich an der Theologischen<br />

Hochschule Friedensau (bei<br />

Magdeburg) für zwei Jahre eingeschrieben<br />

haben, um Theologie oder<br />

Sozialwissenschaften zu studieren.<br />

Die Hochschule befindet sich in Trägerschaft<br />

der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.<br />

Dem Studium zum Master der internationalen<br />

Sozialwissenschaften,<br />

dem sich auch Robert aus Burma widmet,<br />

geht ein Bachelor voraus. Robert<br />

ist bereits Theologe, hat sich sein Studium<br />

in seiner <strong>Heimat</strong> selbst verdient.<br />

Die »<strong>Notkirche</strong>« Justus Jonas in Nordhausen wurde am 9. Juli 1950 eingeweiht. Foto: Marcus Wiethoff<br />

zwischen Einfamilienhäusern, Industrieansiedlungen,<br />

einem Wohnheim<br />

der Lebenshilfe und Kleingärten.<br />

Bemerkenswert ist die Bauzeit von<br />

kaum mehr als einem halben Jahr. Am<br />

9. Dezember 1949 erfolgte die Grundsteinlegung.<br />

Am selben Tag wurde der<br />

Gemeinde der Name »Justus Jonas«<br />

verliehen. Jonas war ein Bürger Nordhausens<br />

und Weggefährte Martin Luthers.<br />

Am 17. Juni 1950 stand der Rohbau.<br />

Einen Tag zuvor kam die in Erfurt<br />

restaurierte ehemalige Stundenglocke<br />

der im Krieg zerstörten Petrikirche<br />

zurück. Obwohl es <strong>kein</strong>en großen<br />

Glockenturm gab – die Förderer des<br />

Notprogramms hatten um Bescheidenheit<br />

gebeten –, läutete sie fortan in<br />

einem Giebel an der Westseite. Ludolf<br />

Müller, der erste Bischof der Kirchenprovinz,<br />

konnte die Kirche bereits am<br />

9. Juli 1950 einweihen. Sie steht noch<br />

heute, genau wie 41 weitere zwischen<br />

1946 und 1951 gebauten <strong>Notkirche</strong>n in<br />

den Besatzungszonen.<br />

In Thüringen gibt es eine weitere<br />

Kirche des Architekten Otto Bartning:<br />

die Cyriakkapelle in Erfurt. Sie war Teil<br />

eines zweiten Notprogramms, in des-<br />

Robert: In seiner <strong>Heimat</strong> Myanmar<br />

werden Christen verfolgt.<br />

Foto: Susanne Reinhardt<br />

Dabei begab er sich, wie er berichtet,<br />

jeden Tag in Gefahr. Denn als Christ in<br />

Burma zu leben und zu arbeiten wird<br />

strafrechtlich verfolgt. So dürfen in<br />

dem überwiegend buddhistischen<br />

Land <strong>kein</strong>e Kirchen gebaut werden.<br />

Treffen sich Christen in Privatwohnungen,<br />

droht Gefängnisstrafe, wenn<br />

sie entdeckt werden, erklärt Robert.<br />

sen Rahmen Gemeindesäle und kleinere<br />

Kirchen entstanden. Eine Baugenehmigung<br />

gab es nicht, selbst innerkirchlich<br />

existieren kaum Dokumente.<br />

Man vermutet, dass die Cyriakkapelle<br />

zu Demonstrationszwecken errichtet<br />

wurde. Stefan Börner aus Erfurt stellte<br />

die Spurensuche des Arbeitskreises<br />

der Predigerkirche vor. Im Dezember<br />

1950 wurde sie eingeweiht. Anders als<br />

ihre Schwester in Nordhausen erfuhr<br />

sie aber in den 1960er Jahren einige<br />

Umbauten. Nur dank vieler engagierter<br />

Menschen entging sie dem Schicksal,<br />

als Lagerhalle der Kirchenbauverwaltung<br />

zu dienen oder in Garagen<br />

umgebaut zu werden.<br />

Die Zusammenarbeit der Otto-<br />

Bartning-Freunde in beiden Städten<br />

soll fortgesetzt werden. Die diesjährige<br />

»Nacht der Kirchen« am 14. August<br />

in Nordhausen wird in der Justus-<br />

Jonas-Kirche eröffnet mit einen Vortrag<br />

über den Architekten Otto Bartning<br />

sowie einer Fotoschau aller 150<br />

von Bartning errichteten Notbauten.<br />

Trotz ihrer Ähnlichkeit hat jede ein<br />

individuelles Gesicht bekommen.<br />

Marcus Wiethoff<br />

Dennoch wurden auch seine Brüder<br />

Theologen und Lehrer. Bei ihnen<br />

wuchs der junge Mann auf, nachdem<br />

seine Eltern früh verstorben waren.<br />

Während seines hiesigen Aufenthaltes<br />

will er anderen in Deutschland<br />

lebenden Flüchtlingen aus seiner <strong>Heimat</strong><br />

helfen. Viel Interessantes erfuhren<br />

die Gäste, die am 17. April in die<br />

Ruhlaer Winkelkirche gekommen waren,<br />

um mit den ausländischen Studenten<br />

ins Gespräch zu kommen. So<br />

hörten sie von Paata, dem Ingenieur<br />

aus Georgien, dass sein Land auf<br />

mehr Verständigung hofft, dass die<br />

junge Frau Xuran aus China in Friedensau<br />

Theologie studiert und Sakda,<br />

ein gebürtiger Burmese, der heute in<br />

Thailand lebt, im Flüchtlingslager war.<br />

Eine intensive Beziehung besteht<br />

zwischen dem Eine-Welt-Kreis im<br />

Erbstromtal und dem <strong>Heimat</strong>land des<br />

Studenten Pacifique aus Ruanda. Die<br />

Ruhlaer begleiten dort den Verein AS-<br />

SIST, der Kindern und Jugendlichen<br />

ein selbstständiges Leben ermöglichen<br />

will. Robert aus Myanmar<br />

könnte sich gut vorstellen, dass später<br />

auch ein Waisenhaus in seiner <strong>Heimat</strong><br />

unterstützt wird, das sein Bruder betreut.<br />

Der junge Prediger hielt am<br />

Sonntag in der Ruhlaer Concordia-<br />

Kirche auch den Gottesdienst.<br />

Susanne Reinhardt<br />

Nr. 17 vom 25. April 2010<br />

Jubilate<br />

Termine<br />

Vom 22. bis 29. April<br />

Eisenach. 22. 4., 12.12 Uhr,<br />

Georgenkirche: Sinfonie Nr. 8 von<br />

Ludwig van Beethoven mit der<br />

Landeskapelle Eisenach, Dirigent:<br />

Carlos Dominiguez-Nieto • 24. 4.,<br />

17 Uhr, Nikolaikirche: Diakonischer<br />

Gottesdienst Notfallseelsorge<br />

• 25. 4., 16 Uhr, Georgenkirche:<br />

1. Orgelkonzert mit Jens Goldhardt<br />

(Gotha) • 25. 4., 17 Uhr, Nikolaikirche:<br />

Gospelkonzert »Gast auf<br />

Erden« mit Sarah Kaiser, Band und<br />

dem Eisenacher Gospelchor –<br />

13 Lieder von Paul Gerhardt, in einem<br />

akustischen Soul/Jazz-Stil neu<br />

arrangiert • 26. 4., 20 Uhr, Pfarrberg<br />

6: Frauenstammtisch »Bibliolog –<br />

eine neue Art, biblische Figuren in<br />

ihren Geschichten lebendig werden<br />

zu lassen« • 28. 4., 17 Uhr, Annenkirche:<br />

Frauenwerkstatt des<br />

Kirchenkreises • 29. 4., 19.30 Uhr,<br />

Bibel-Café im Lutherhaus: Aus<br />

meinem Bücherschrank – Tonimaria<br />

Kalkbrenner liest Heidenreich/Schröder<br />

»Alte Liebe«<br />

Erfurt. 23. bis 25. 4., Gemeindezentrum<br />

Roter Berg: Kinderbibeltage<br />

• 23. 4., 20 Uhr, Andreaskirche:<br />

Freitagsforum • 24. 4., 10 Uhr, Reglerkirche:<br />

»Eine Frage, Martin Luther<br />

…« Kinderinterview und Frühstückstafel<br />

mit dem Reformator •<br />

26. 4., 18 Uhr, Andreaskirche: Andacht<br />

zum Gutenberg(schul)-Gedenken<br />

• 28. 4., 19 Uhr, Augustinerkloster:<br />

Gesprächskurs mit Hartmut<br />

Lippold, Ethik-Vortrag III »Was<br />

ist eine christliche Ethik?« • 29. 4.,<br />

19.30 Uhr, Evangelisches Ratsgymnasium:<br />

»Meister Eckhart«:<br />

Gesprächsreihe »Große Texte aus<br />

500 Jahren Protestantismus« – Prominente<br />

im Gespräch« mit Prof. Kai<br />

Brodersen, Präsident der Universität<br />

Erfurt, zu Martin Luthers Schreiben<br />

an die Ratsherren »Will man<br />

denn zulassen, dass uns lauter Flegel<br />

und Grobiane regieren«, Moderation:<br />

Aribert Rothe<br />

Gotha. 25. 4., 10 Uhr, Augustinerkirche:<br />

Kantatengottesdienst »Weinen,<br />

Klagen, Sorgen, Zagen« von<br />

J. S. Bach mit Solisten, Instrumentalisten<br />

und Augustinerkantorei<br />

Kaisershagen. 25. 4., 17 Uhr, Kirche:<br />

Gottesdienst zur Verabschiedung<br />

von Pfarrer Hartmut Moritz in den<br />

Ruhestand<br />

Luisenthal. 25. 4., 17 Uhr, Herzog-<br />

Alfred-Gedächtniskirche: Konzert<br />

mit Gospeltrain Waltershausen,<br />

Leitung: KMD Theophil Heinke<br />

Mühlberg. 9. Mai, 17 Uhr, Lucaskirche:<br />

Orgelkonzert und Anekdoten<br />

rund um die Orgel mit Dr. Felix<br />

Friedrich (Altenburg)<br />

Sömmerda. 26. 4., 15.30 Uhr, Volkshaus/Stiftung<br />

Finneck: Vortrag<br />

»Die 15 Gebote des Lernens« von<br />

Prof. Peter Struck<br />

Neudietendorf. 23. bis 25. April,<br />

Beginn am Freitag um 18 Uhr, Zinzendorfhaus:<br />

Tagung »Menschenrechte<br />

und internationale Entwicklung«<br />

Waltershausen. 27. 4., 17 Uhr, Stadtkirche:<br />

Bachtage Hessen/Thüringen,<br />

Konzert mit Lydia Keymling,<br />

Violoncello-Solo, und KMD Theophil<br />

Heinke, Orgel<br />

Notiert<br />

Orgelmusik zur<br />

Marktzeit<br />

Bad Langesalza (mkz) – Von Anfang<br />

Mai bis Ende September wird<br />

jeweils mittwochs um 12 Uhr in der<br />

Marktkirche von Bad Langensalza<br />

eine Orgelmusik zu hören sein. Das<br />

Angebot soll Menschen inmitten<br />

des Alltagsgeschäfts erreichen und<br />

einen Augenblick der Ruhe bieten.<br />

Das Orgelkonzert verstehe sich als<br />

Wunschkonzert, informiert Kantor<br />

Albrecht Lobenstein. Er wolle Lieblingslieder<br />

und Wunschthemen der<br />

Besucherinnen und Besucher aufgreifen<br />

und in Orgelimprovisationen<br />

verwandeln. Zum ersten Konzert<br />

wird am 5. Mai eingeladen.


Nr. 17 vom 25. April 2010<br />

Jubilate<br />

Termine<br />

Vom 23. bis 29. April<br />

Altenburg. 23. 4., 19.30 Uhr, Brüderkirche:<br />

7. Philharmonisches Konzert<br />

mit dem Reußischen Kammerorchester<br />

und Matthias Grünert<br />

(Dresden), Leitung, Cembalo und<br />

Orgel<br />

Bad Köstritz. 27. 4., 14 Uhr: Musi -<br />

kalische Museumsrunde »Philipp<br />

Melanchthon zum 450. Todestag«<br />

Daasdorf a. B. 24. 4., 14 Uhr, Kirche:<br />

Frühjahrskonzert mit dem Volkschor<br />

Gera. 24. und 25. 4., Hofwiesenpark,<br />

Rosenzelt: Hofwiesenfest –<br />

Angebote der Jugend – 24. 4:<br />

15 Uhr: Workshop Samba, 17 Uhr:<br />

Workshop Capoeira, 20 Uhr: Gottesdienst<br />

mit Stadtjugendpfarrer<br />

Michael Kleim, 25. 4.: 10 bis 12 Uhr:<br />

Internationale Musik und Projekte<br />

der Diakonie, 14 bis 16 Uhr: Jonglierangebot<br />

des Stadtjugendpfarramtes<br />

• 24. 4., 17 Uhr, Otto-Dix-<br />

Haus, Mohrenplatz 4: Bildvesper<br />

»Begegnung von Kunst und Religion«<br />

– Emil Cimiotti – Informelle<br />

Skulpturen mit Pfarrer Christian<br />

Kahlert und Astrid Lindinger<br />

(Kunstsammlungen Gera)<br />

Gödern. 25. 4., 14 Uhr, Kirche:<br />

Gottesdienst zur Goldenen Konfirmation<br />

Jena. 27. 4., 20 Uhr, A.-Bebel-<br />

Str. 17A, ESG: Erzählcafé mit Oberbürgermeister<br />

Dr. Albrecht Schröter<br />

(Beginn 18.30 Uhr mit Abendessen<br />

und Abendgebet) • 29. 4.,<br />

7.30 Uhr, Stadtkirche, ESG: Morgenandacht<br />

»Früchte des Geistes«<br />

• 29. 4., 20 Uhr, A.-Bebel-Str. 17A,<br />

ESG: Biblisches Gespräch »Auszüge<br />

aus Gen 3«<br />

Jena-Ziegenhain. 25. 4., 17 Uhr,<br />

Marienkirche: Gesungener <strong>Glaube</strong><br />

von Bach bis Elvis mit dem Vokalensemble<br />

Credo-Cantato<br />

Kleinbrembach. 23. 4., 19.30 Uhr,<br />

Bonifatiuskirche: Benefizkonzert<br />

für den Erhalt der Foertschorgel<br />

und ein Projekt des Rotary-Clubs<br />

Sömmerda mit den Chören Großbrembach,<br />

Sprötau und Vogelsberg<br />

Weimar. 24. 4., 16 Uhr, Stadtkirche:<br />

Führung in der Stadtkirche mit Elisabeth<br />

Asshoff »Der Cranachaltar<br />

als Epitaphaltar und die Epitaphien<br />

der Stadtkirche« • 25. 4., ab 14.30<br />

Uhr, Landgut Holzdorf/recycleBar:<br />

Frühlingsfest – im Angebot sind:<br />

aufgearbeitete Fahrräder, offene<br />

Fahrradwerkstatt mit Rat und Tat<br />

zum Rad, frischer Kuchen aus dem<br />

Lehmbackofen, Wiesen mit Frühblühern<br />

und ein Teich voller Kröten<br />

• 28. 4., 17 Uhr, Ev. Gemeindezentrum<br />

»Paul Schneider«: Familienabend<br />

der Ev. Allianz mit Familiengottesdienst,<br />

anschl. Abendbrot, ca.<br />

18.30 bis 19.30 Uhr Lobpreisgottesdienst<br />

Diamantene Hochzeit<br />

Das Fest der Diamantenen Hochzeit<br />

feiert das Ehepaar Heinz und<br />

Christa Haufe am 29. April in Poppendorf<br />

(Kirchenkreis Eisenberg).<br />

Der Gemeindekirchenrat gratuliert<br />

von Herzen und dankt dem Jubelpaar<br />

für ihre Liebe zur Kirchengemeinde<br />

und Treue zum Gottesdienst.<br />

Heinz Haufe hat sich viele<br />

Jahre lang als Kirchenältester in besonderer<br />

Weise um die Belange der<br />

Gemeinde bemüht. Ihm ist es zu<br />

einem großen Teil zu danken, dass<br />

in die Poppendorfer Kirche seit<br />

2003 wieder Leben eingezogen ist,<br />

nachdem sie 40 Jahre lang nicht<br />

mehr genutzt worden war. (mkz)<br />

Foto: privat<br />

Göschwitzer Kirche wird 500<br />

Festwochenende und Aufruf zur Namensgebung des Gotteshauses<br />

Die Jahreszahl »1510« auf einem<br />

Werkstein an der Nordost-Ecke<br />

der Choraußenwand der Kirche in<br />

Göschwitz (Kirchenkreis Jena) liefert<br />

den Beleg: das Gotteshaus wird in diesem<br />

Jahr 500 Jahre alt.<br />

In dieser Zeit erlebte es eine bewegte<br />

Geschichte, denn in dem 1427<br />

erstmals urkundlich erwähnten Ort<br />

»Geschwicz« gab es an gleicher Stelle<br />

bereits einen Vorgängerbau. Zur spätgotischen<br />

Erstausstattung der heutigen<br />

Kirche gehören drei Spitzbogenfenster<br />

mit Fischblasenmaßwerk im<br />

»Beim Dorfbrand 1746<br />

beschädigt und<br />

1752 wieder renoviert«<br />

Chor sowie das alte Eingangsportal<br />

mit seinem Wappenschmuck, links<br />

der sächsische Rautenkranz und<br />

rechts das altdeutsche Reichswappen<br />

mit den Kurschwertern. Beim Dorfbrand<br />

1746 wurde wahrscheinlich<br />

auch die Kirche beschädigt, denn bereits<br />

1752 kam es zu Renovierungen,<br />

dem Einbau von zwei Emporen, dem<br />

Kanzelaltar und der barocken Stuckdecke<br />

mit Weinranken- und Trauben-<br />

Ornamentik.<br />

Bei den Erneuerungsarbeiten zwischen<br />

1969 und 1974 wurden die<br />

Emporen, der Kanzelaltar und die alte<br />

Orgel entfernt, die Kirche erhielt einen<br />

zweigeschossigen Westanbau. 1975<br />

kam eine neue zweimanualige Orgel<br />

mit 10 Registern der Firma Rudolf<br />

Böhm (Gotha) in die Kirche. Der letzte<br />

Umbau erfolgte 2004, als die Elektrik<br />

erneuert, der Innenraum renoviert,<br />

die Stuckdecke nach historischer<br />

Vorlage restauriert, die Sanitäranlage<br />

verbessert und im ersten Stock des<br />

Westanbaus ein Gemeinderaum eingerichtet<br />

wurde, der auch als Winterkirche<br />

dient.<br />

Wie anderenorts auch ist die Göschwitzer<br />

Kirche ortsbildprägend. Sie<br />

liegt an der vielbefahrenen Bundesstraße<br />

B88, ist aber auch von der<br />

Autobahn A4 zu sehen. Neben den<br />

Gottesdiensten wird sie gern für die<br />

Seniorenarbeit genutzt. Eine Besonderheit<br />

sind die »Geistlichen Abendmusiken«,<br />

die hier seit mehr als 30<br />

Jahren regelmäßig stattfinden und<br />

sich großer Beliebtheit erfreuen. In<br />

der Vorweihnachtszeit gibt es diese<br />

wöchentlich jeweils am Sonntagabend<br />

um 18 Uhr, sonst jeweils am<br />

Taufengel gehören in vielen Kirchen<br />

zur künstlerischen Ausstattung.<br />

Auch die kleine Auferstehungskirche<br />

zu Niederndorf (Kirchenkreis<br />

Gera) als älteste Kirche im Erlbachtal<br />

kann einen solchen Taufengel ihr Eigen<br />

nennen, der zudem eine wechselund<br />

geheimnisvolle Geschichte hat.<br />

Er kehrte erst im November 2005 in<br />

die Kirche zurück. Im Kirchweih-<br />

Gottesdienst weihte ihn Pfarrer Sebastian<br />

Kircheis (damals Vakanzverwalter<br />

des Kirchspiels Rüdersdorf-Kraftsdorf)<br />

und verlieh der Hoffnung Ausdruck,<br />

dass in seinem Schutz viele<br />

Taufen stattfinden und das christliche<br />

Leben in der Gemeinde immer wieder<br />

neue Impulse erfahren möge.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der<br />

Taufengel ein regelrechtes Schattendasein<br />

führen müssen. Ältere Niederndorfer<br />

erinnerten sich, dass er in<br />

den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />

unbeachtet auf dem Dachboden<br />

der Kirche lag. Irgendwann gelangte<br />

er nach Kraftsdorf, doch die dortige<br />

Kirche besitzt bereits einen Taufengel.<br />

So verschwand er für viele weitere<br />

Jahre auf Böden und in Lagerräumen.<br />

Dass er überhaupt wieder in die<br />

Niederndorfer Kirche zurückkehren<br />

Die Kirche ist auch gut von der Autobahn A4 zu sehen. Foto: Barbara Röse<br />

Monatsende. Das Neujahrskonzert<br />

am 1. Januar bildet dabei eine Ausnahme.<br />

Das Kirchbaujubiläum wird am 24.<br />

und 25. April mit einem großen Fest<br />

gefeiert. Am Sonnabend wird um 10<br />

Uhr zu einem Vortrag mit Lichtbildern<br />

zur Orts- und Kirchengeschichte in<br />

die Kirche eingeladen, den der langjährige<br />

Pfarrer des Kirchspiels Gösch<br />

witz, Ludwig Krautwurst, und der<br />

ehemalige Ortsbürgermeister, Christfried<br />

Symanows ki, halten werden. Im<br />

Anschluss an das Setzen des Maibaums<br />

auf dem Dorfplatz findet um<br />

17 Uhr in der Kirche ein Festkonzert<br />

statt. Ausführende sind der Kirchenchor<br />

Gösch witz/Maua/Leutra, der<br />

Gemeindeleben<br />

Taufengel bekam neues Gesicht<br />

Kirche von Niederndorf ist um ein Kleinod reicher<br />

Der Engel<br />

in neuer<br />

Farbigkeit<br />

Foto: Monika<br />

Grzanna<br />

konnte, ist vor allem Simone und Jörg<br />

Straßburger aus Kraftsdorf zu verdanken.<br />

Sie nahmen Kontakt mit dem<br />

Christlichen Jugenddorfwerk (CJD)<br />

Gera auf. Auszubildende und Lehrmeister<br />

der Einrichtung nahmen sich<br />

der massiven Holzfigur an und versahen<br />

sie in mühe- und liebevoller<br />

Arbeit mit einem neuen Farbabstrich.<br />

Dabei orientierten sie sich an den<br />

ursprünglichen, noch schwach sichtbaren<br />

Farbtönen.<br />

Im Jahr 2009 erhielt der Engel im<br />

Region Gera–Weimar 7<br />

Kirchenchor aus der Partnergemeinde<br />

Diersburg (Baden), der Mittelstufenchor<br />

der Waldorfschule Göschwitz sowie<br />

Instrumentalisten. Der Festgottesdienst<br />

zum Kirchbaujubiläum wird<br />

am Sonntag um 10 Uhr gefeiert.<br />

Im Zusammenhang mit dem Kirchenjubiläum<br />

hat Pfarrer Sieghard<br />

Knopsmeier besonders die Göschwitzer<br />

Gemeindeglieder aufgerufen, Vorschläge<br />

für eine eventuelle Namensgebung<br />

ihrer Kirche zu machen. Der<br />

Gemeindekirchenrat wird die Umfrage<br />

auswerten und entscheiden, ob<br />

die Kirche einen Namen erhält, und<br />

wenn ja welchen. Bis zum Erntedankfest<br />

am 3. Oktober soll hier eine Entscheidung<br />

fallen. Traugott Keßler<br />

Rahmen der Pilgeraktion »NIMBUS«<br />

einen neuen Platz im Kirchenraum.<br />

Karien Vervoort, Bildhauerin aus<br />

Wernburg bei Pößneck, ersann und<br />

baute eine weiße Wolke für ihn, da<br />

Engel ja eigentlich auf Wolken durchs<br />

Universum schweben. Die stabile<br />

Unterkonstruktion verkleidete sie mit<br />

Gips und Farbe und befestigte sie in<br />

luftiger Höhe links vom Altar. Von hier<br />

aus begrüßt und bewacht der Engel<br />

seitdem die Besucher der Kirche.<br />

Die Jugendlichen vom CJD hatten<br />

sich zwar große Mühe gegeben, doch<br />

das Bemalen des Gesichtes war für die<br />

Laien zu kompliziert. Deshalb nahm<br />

die Erfurter Diplom-Restauratorin<br />

Ute-Regina Wagner das Engelsgesicht<br />

von Januar bis März diesen Jahres in<br />

die Kur. Sie beizte zunächst die Farbschicht<br />

im Gesichtsbereich ab, modellierte<br />

dann Lippen und Nasenspitze<br />

neu und bemalte schließlich das Gesicht<br />

in vier Arbeitsschritten mit<br />

Grundierungen, einer neuen Farbschicht<br />

und Schlussfirnis. Das neue<br />

Gesicht passte sie dem Charakter der<br />

barocken Figur und der vorhandenen<br />

Bemalung ihrer Kleidung an. Das Ergebnis<br />

überzeugt und kann sich sehen<br />

lassen. Monika Grzanna<br />

Notiert<br />

Maria oder<br />

Schneewittchen?<br />

Gera (mkz) – Die Bildungspolitik<br />

der DDR zielte darauf ab, Kinder zu<br />

einer »ganzheitlich gefestigten sozialistischen<br />

Persönlichkeit« zu erziehen.<br />

Staatliche Krippen, Kindergärten,<br />

Horte und schließlich die<br />

Schulen bekamen den Auftrag,<br />

eine sozialistische Ideologie frei<br />

von Religion in den Kindern einzupflanzen.<br />

Vorstellbar sind deshalb<br />

die Widrigkeiten, denen sich zwei<br />

evangelische Kindergärten in Gera<br />

seit 1945 stellen mussten. Seit ihrer<br />

Gründung 1850 im Sinne Friedrich<br />

Fröbels bestand ihr Ziel darin, für<br />

das Wohl und die christliche Erziehung<br />

der ihnen anvertrauten<br />

Kinder zu sorgen.<br />

Lebendig und detailgetreu erzählt<br />

Friedemann Behr, der von<br />

1965 bis 1986 Pfarrer an der Salvatorkirche<br />

in Gera war, aus der<br />

Geschichte der dort bestehenden<br />

Kindergärten in der Nicolaistraße<br />

und der Greizer Straße. Zwar waren<br />

die sozialistischen Jahre von zahlreichen<br />

Schwierigkeiten geprägt,<br />

doch konnten diese durch kreative<br />

Lösungen der Kindergartenleitung<br />

und tatkräftige Hilfe engagierter<br />

Eltern überwunden werden.<br />

Friedemann Behr: Maria oder Schneewittchen.<br />

Kirchliche Kindergärten gegen<br />

die SED-Ideologie, Verlag Dr. Bussert<br />

& Stadeler, 72 S., ISBN 978-3-942115-<br />

02-5, 8,90 Euro<br />

Bezug über den Buchhandel oder<br />

den Bestellservice Ihrer Kirchenzeitung:<br />

Telefon (0 36 43) 24 61 61<br />

Impulse aus Taizé<br />

Neustadt/Orla (mkz) – Seit vielen<br />

Jahren fahren Jugendliche und<br />

junge Erwachsene aus dem Kirchenkreis<br />

Schleiz über Ostern nach<br />

Taizé (Burgund), um eines der Jugendtreffen<br />

mitzuerleben, das die<br />

Brüder der ökumenischen Communauté<br />

von Frühjahr bis Herbst<br />

veranstalten. In diesem Jahr absolvierten<br />

20 junge Leute die 12-stündige<br />

Busfahrt, um in Taizé »die Welt<br />

zu treffen«. »Sie kamen mit Jugendlichen<br />

zusammen, die einen tiefen<br />

<strong>Glaube</strong>n haben, mit solchen, die<br />

auf der Suche sind, oder auch<br />

solchen, die mit Gott, Kirche und<br />

<strong>Glaube</strong>n gar nichts anfangen<br />

können«, berichtet Jugendwartin<br />

Astrid Geisler (Neustadt/Orla) gegenüber<br />

der Kirchenzeitung.<br />

In Taizé lebten sie ein Stück das<br />

einfache Leben der Brüder mit und<br />

arbeiteten zusammen, um ihren<br />

ganz praktischen Beitrag für das Jugendtreffen<br />

zu leisten. Sie lernten<br />

Jugendliche aus anderen Kulturen<br />

kennen und knüpften Freundschaften<br />

über weite Grenzen hinweg.<br />

Ausstellung über<br />

Philipp Melanchthon<br />

Jena (mkz) – »Philipp Melanch -<br />

thon – Vordenker der Reformation«<br />

ist der Titel einer Ausstellung, die<br />

vom 19. April bis 15. November in<br />

der Thüringer Universitäts- und<br />

Landesbibliothek am Bibliotheksplatz<br />

2 in Jena gezeigt wird. Sie<br />

ist jeweils am Dienstag von 10 bis<br />

12 Uhr und am Donnerstag von 16<br />

bis 18 Uhr geöffnet. Um vorherige<br />

Anmeldung wird gebeten.<br />

Telefon (0 36 41) 94 01 00, E-Mail <br />

Kirche gesperrt<br />

Tiefurt (mkz) – Die Christophoruskirche<br />

in Tiefurt (Kirchenkreis Weimar)<br />

ist seit 13. April baupolizeilich<br />

gesperrt. Wie sich bei Untersuchungen<br />

anlässlich des Frühjahrsputzes<br />

zeigte, sind die Schäden des<br />

von Holzwurm und klimatischen<br />

Einflüssen angegriffenen Dachstuhls<br />

so gravierend, dass die Nutzung<br />

der Kirche nicht mehr erlaubt<br />

werden kann. Ziel sei es, so die zuständige<br />

Pastorin Bettina Reinefeld-Wiegel,<br />

die Kirche schnellstmöglich<br />

wieder in Stand zu setzen.


8 Region Meiningen–Suhl<br />

Gemeldet<br />

Zweigstelle<br />

der Tafel eröffnet<br />

Neuhaus/Rwg. (mkz/ug) – In der<br />

vergangenen Woche eröffnete die<br />

Kreisdiakoniestelle Sonneberg eine<br />

Ausgabestelle der Tafel in Neuhaus<br />

am Rennweg. 51 Tafelausweise<br />

wurden hier gleich zu Beginn vergeben.<br />

Sie berechtigen von nun an,<br />

immer dienstags, zum Empfang<br />

verbilligter Lebensmittel.<br />

Für Bedürftige wäre die Busfahrt<br />

mit Kosten von ca. 6 Euro für eine<br />

einfache Fahrt nach Sonneberg viel<br />

zu teuer, begründet Jörg Stricker,<br />

ehrenamtlicher Manager der Sonneberger<br />

Tafel, die Einrichtung dieser<br />

Zweigstelle. Sie liegt ohnehin<br />

auf der Tourenroute des Kühlautos<br />

der Sonneberger Tafel, das die Lebensmittel<br />

einsammelt. Die Sonneberger<br />

Tafel versorgt mit derzeit<br />

40 ehrenamtlichen Mitarbeitern an<br />

ihren Standorten Sonneberg und<br />

Neuhaus am Rennweg etwa 800<br />

Menschen. Insgesamt erhalten landesweit<br />

46 000 Thüringer in Ausgabestellen<br />

der Tafeln Lebensmittel.<br />

Für Pfarrer Andreas Anhalt, Vorstandsmitglied<br />

der Sonneberger<br />

Tafel, ist die Tafelarbeit die praktische<br />

Umsetzung der biblischen<br />

Botschaft. Christliche Nächstenliebe<br />

erfordere soziales Engagement<br />

und zeige den Menschen,<br />

dass sie von der Gesellschaft nicht<br />

vergessen sind.<br />

Kranzniederlegung<br />

Saalfeld (epd/mkz) – Zum 65. Jahrestag<br />

der Befreiung des NS-Konzentrationslagers<br />

Laura bei Saalfeld<br />

ist am 13. April an die Opfer<br />

des einstigen Außenlagers von Buchenwald<br />

mit einer Kranznieder -<br />

legung erinnert worden. Das Lager<br />

auf den Höhen des Thüringer<br />

Schiefergebirges wurde von den<br />

Nationalsozialisten 1943 eingerichtet<br />

und am 13. April 1945 von der<br />

US-Armee befreit. Kurz zuvor hatte<br />

die SS Laura evakuiert und die<br />

marschfähigen Häftlinge auf einen<br />

Transport zum KZ Dachau geschickt.<br />

An dem Bauprojekt für die<br />

unterirdische Produktion der Raketenwaffe<br />

V2 waren in der 19-monatigen<br />

Lagerzeit insgesamt über<br />

2 500 Häftlinge aus zehn Nationen<br />

eingesetzt.<br />

� www.kz-laura.de<br />

Vorgestellt<br />

<strong>Heimat</strong> bewahren – Geschichte zum Ansehen und Anhören<br />

Butterfass und Wäschemangel,<br />

Taufhäubchen und Trachten: Im<br />

Obergeschoss des Pfarrhauses in Poppenhausen<br />

(Kirchenkreis Hildburghausen-Eisfeld)<br />

warten allerlei Schaustücke<br />

aus vergangenen Zeiten auf Besucher.<br />

Die <strong>Heimat</strong>stube ist Gerlinde<br />

Sohl zu verdanken. Als pensionierte<br />

Lehrerin hatte sie wohl lebenslang<br />

etwas übrig für Geschichte und Geschichten.<br />

Als geborene Poppenhausenerin<br />

ist sie im Ort verwurzelt wie es<br />

nicht besser sein könnte. Sie erinnert<br />

sich noch an ihre Kindheit, als in dem<br />

alten Fachwerkhaus die Pfarrerfamilie<br />

wohnte, als die Dielen glänzten und<br />

sie sich das Bild eines gepflegten Hauses<br />

eingeprägt hatte. Aber nach dem<br />

Ende des 2. Weltkriegs verkam das<br />

Haus immer mehr. Anfangs waren<br />

Flüchtlinge einquartiert, später stand<br />

es leer, nahm sogar Schaden durch einen<br />

Brand.<br />

Heute hat die Ortsgemeinde das<br />

historische Haus, dessen Grundmauern<br />

sicher auf das 17. Jahrhundert<br />

zurückgehen, gepachtet. Das<br />

Erdgeschoss nutzt die evangelische<br />

Kirchengemeinde für Veranstaltungen,<br />

die erste Etage ist Museum. Der<br />

Kirchengemeinde gehört Gerlinde<br />

Sohl nicht an. Doch bei Veranstaltungen<br />

ist sie dabei und hilft bereitwillig<br />

mit.<br />

Neu gestalteter Kirchplatz wurde in Eisfeld eingeweiht<br />

Nach dem Ostergottesdienst konnten die Eisfelder die<br />

Einweihung ihres neu gestalteten Kirchplatzes vornehmen<br />

– ein Ergebnis des guten Miteinanders von<br />

politischer Gemeinde und Kirchengemeinde. Das<br />

Bauvorhaben mit einem Finanzbedarf von rund<br />

100 000 Euro war durch Mittel der Städtebauförderung<br />

möglich geworden, aber auch weil die Stadt den Eigenanteil<br />

der Kirche übernahm.<br />

Die Freude über das Erreichte war nicht nur Oberpfarrer<br />

Gerlinde Sohl pflegt die <strong>Heimat</strong>stube im ehemaligen Pfarrhaus Poppenhausen<br />

Nach 37 Jahren als Grundschullehrerin<br />

im benachbarten Hellingen ging<br />

Gerlinde Sohl 2004 in den Ruhestand.<br />

Zeit, um etwas Neues zu beginnen.<br />

Zusammen mit anderen Frauen aus<br />

dem Ort entwickelte sie die Idee der<br />

<strong>Heimat</strong>stube. In Eigenleistung wurden<br />

die fünf Räume renoviert. 2006<br />

gab es Fördergelder der Europäischen<br />

Union. Davon wurden die Fenster<br />

repariert und zwei weitere Räume gestaltet.<br />

Einer widmet sich Martin Bötzinger<br />

(1599–1674). Er war während<br />

des Dreißigjährigen Krieges Pfarrer in<br />

Poppenhausen und hinterließ detaillierte<br />

Aufzeichnungen, die das Leben<br />

der damaligen Zeit beschreiben. Der<br />

andere Raum dokumentiert DDR-Geschichte.<br />

Fotos zeigen die Veränderungen<br />

zwischen früher und heute im Ortsbild<br />

und der Umgebung. Sie lassen<br />

kaum ahnen, dass Poppenhausen im<br />

Sperrgebiet lag, kaum einen Kilometer<br />

von der Grenze entfernt. Wie sehr die<br />

rund 100 Einwohner unter Beobachtung<br />

standen, dass ein Zaun den Ortseingang<br />

sperrte und die Bauern nur<br />

mit Passierschein die Ackerflächen<br />

bestellen konnten, lässt sich besser<br />

erzählen als ausstellen.<br />

Ruhig und sachkundig führt Gerlinde<br />

Sohl Besucher durch die Räume,<br />

erzählt die Geschichten der Ausstel-<br />

lungsstücke, repariert und arrangiert<br />

sie mit handwerklichem Geschick,<br />

setzt auch mal das Spinnrad in Bewegung.<br />

Immer wieder bringen Ortsbewohner,<br />

aber auch Fremde, historische<br />

Geräte, Kleidungsstücke, Fotos<br />

und Dokumente aus Kellern und<br />

Dachböden – zu schade zum Wegwer-<br />

fen, zu sehr aus der Mode und außer<br />

Gebrauch, um sie privat aufzuheben.<br />

Eine Liste der Lehrer geht bis ins Jahr<br />

1599 zurück – nur die letzten 50 Jahre<br />

fehlen. Auch die Ortschronik endet<br />

vor 50 Jahren – da lässt sich noch<br />

manche Lücke schließen.<br />

Ines Rein-Brandenburg<br />

Nr. 17 vom 25. April 2010<br />

Jubilate<br />

Vom 23. bis 29. April<br />

Arnstadt. 25. 4., 11 bis 17 Uhr, Oberkirche<br />

(Pfarrhof), Oberkirchen-<br />

Verein: Frühlingsfest unter dem<br />

Motto »Regionale Produkte, gutes<br />

Essen und Kultur« mit Angeboten<br />

der Händler, Biobratwürste vom<br />

NaturErlebnisHof Hausen, Künstler<br />

Rolf Huber mit Grafiken und<br />

Holzerzeugnissen, Diakonie-Weltladen-Erzeugnisse<br />

des fairen<br />

Handels, Informationsstände des<br />

»Freundeskreises Kinderorthopädie<br />

Herzblatt e.V.«, Rollfiets-Verleih<br />

von Detlef Brückner, Streichelzoo<br />

und Folkloregruppe »Feuertanz«<br />

(Ilmenau)<br />

Bad Salzungen. 24. 4., 19 Uhr, Stadtkirche:<br />

Orgelvesper – 30 Minuten<br />

Orgelmusik mit Kantor Hartmut<br />

Meinhardt an der historischen<br />

Sauer-Orgel<br />

Barchfeld/Werra. 24. 4., 17 Uhr, Kirche:<br />

Romantisches Orgelkonzert<br />

mit Universitätsorganist Wieland<br />

Meinhold, Weimar<br />

Könitz. 28. 4., 15 Uhr, Jugendscheune:<br />

Kinder- und Krabbelkindergottesdienst<br />

Nachdenken über Gott und die Welt<br />

Konfirmandentag des Kirchenkreises Rudolstadt-Saalfeld in der Hoffnungskirche von Oberweißbach<br />

Insgesamt 20 Konfirmanden aus den<br />

Kirchspielen Meuselbach, Oberweißbach,<br />

Döschnitz, Hoheneiche,<br />

Lichte und Gräfenthal (Kirchenkreis<br />

Rudolstadt-Saalfeld) gingen am vergangenen<br />

Samstag den Fragen nach:<br />

Was ist typisch für mich? Wer bin ich?<br />

Wie sehen mich andere? Wie sieht<br />

mich Gott?<br />

Bereits im Vorfeld hatten sich die<br />

Teilnehmer aus den einzelnen Orten<br />

darauf vorbereitet, ihr Kirchspiel vorzustellen.<br />

Die meisten taten das mit<br />

einem Videospot. »Timoteus Fröbel<br />

und die Döschnitzer haben damit<br />

sehr beeindruckt«, meinte die Oberweißbacher<br />

Pastorin Gabriele Bollmann.<br />

Die Oberweißbacher selbst hatten<br />

sich quasi als Gastgeber auf die Kanzel<br />

in der Hoffnungskirche begeben, um<br />

die Präsentation von dort vorzunehmen.<br />

Diese ist übrigens der römischen<br />

Spätrenaissance nachempfunden<br />

und soll die größte ihrer Art in<br />

Europa sein. Sie bietet immerhin<br />

gleichzeitig zwölf erwachsenen Personen<br />

Platz. »Wir haben gestaunt, mit<br />

wie viel Akribie und Aufwand die Konfirmanden<br />

sich und ihre Gemeinden<br />

vorgestellt haben. Das heißt für mich,<br />

dass sie Interesse am kirchlichen<br />

Leben haben«, betonte Pfarrer Steffen<br />

Reuter (Meuselbach) erfreut, auch im<br />

Namen seiner Amtskollegen, wie Michael<br />

Paschelke aus Lichte und Heiko<br />

Rau aus Hoheneiche.<br />

Der Raum im Pfarrhaus mutete<br />

eher wie ein Lazarett an, als die<br />

Konfirmanden unter der Leitung von<br />

Kreisjugendwartin Angelika Böber<br />

von sich gegenseitig Masken anfertigten.<br />

Die »Werkstatt« verdeutlichte den<br />

Konfirmanden, welche Bedeutung<br />

eine Maske hat, wann sie gebraucht<br />

wird, wann sie schützt, wann sie stört.<br />

Angelika Böber erläuterte dies gemeinsam<br />

mit den Teilnehmern des<br />

Konfirmandentages am Beispiel der<br />

Auferstehung des Herrn: Wie geht<br />

Die historische<br />

Schulbank hat<br />

Gerlinde Sohl aus<br />

ihrem eigenen<br />

Haus in die<br />

<strong>Heimat</strong>stube<br />

mitgebracht,<br />

bewohnt sie doch<br />

das ehemalige<br />

Schulhaus.<br />

Foto:<br />

Ines Rein-Brandenburg<br />

Olaf Kersten anzumerken, auch Bürgermeisterin Kerstin<br />

Heintz war gekommen und feierte mit vielen Eisfeldern<br />

das neue Kleinod im Herzen der Stadt. Für die festliche<br />

Umrahmung sorgten Posaunen- und Kirchenchor.<br />

Auch wenn der Kirchengemeinde in den nächsten<br />

Jahren mit der Sanierung der Dreifaltigkeitskirche noch<br />

ein besonders großer Kraftakt bevorsteht – das Umfeld<br />

des Gotteshauses ist nun in Ordnung.<br />

Foto: Wolfgang Swietek<br />

Jünger Thomas mit seinen<br />

Zweifeln um, daran zu<br />

glauben, nachdem die anderen<br />

Jünger den Gottessohn<br />

gesehen haben?<br />

Wird er sich ihnen öffnen<br />

oder sich hinter einer<br />

Maske verstecken? Jesus<br />

kam und seine Zweifel<br />

waren dahin.<br />

Thomas Brand (Keyboard),<br />

Kantor in Oberweißbach,<br />

hatte sich<br />

schon im Vorfeld mit Pfarrer<br />

Reuter (Trompete)<br />

und Pfarrer Rau (Bassgitarre)<br />

zu drei Proben<br />

getroffen, um als »Boygroup«<br />

neue geistliche<br />

Lieder einzustudieren<br />

und den Konfirmanden<br />

vortragen zu können.<br />

»Es war gut, dass die Konfirmanden<br />

Kirche einmal anders erlebt<br />

haben als an Sonntagen, an denen<br />

Termine<br />

Die Zwillinge Carl und Jonas Müller-Has aus<br />

Oberweißbach beim Maskenanfertigen<br />

Foto: Norbert Kleinteich<br />

überwiegend alte Leute in den Bänken<br />

sitzen«, zog die Kreisjugendwartin<br />

ein positives Resümee.<br />

Norbert Kleinteich<br />

Impressum<br />

Ausgabe Thüringen<br />

Herausgeber: Evangelischer Presseverband<br />

in Mitteldeutschland e.V.<br />

www.glaube-und-heimat.de<br />

Chefredaktion: Martin Hanusch (v.i.S.d.P.)<br />

E-Mail <br />

Redaktion Thüringen<br />

Dietlind Steinhöfel (Seite 6), Michael<br />

v. Hintzenstern (Seite 7), Uta Schäfer (Seite 8)<br />

Redaktionsassistenz: Ramona Schurig<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-20, Telefax -12<br />

E-Mail <br />

Gemeinsame Redaktion<br />

Mitteldeutscher Kirchenzeitungen<br />

(Seiten 2–4 und 11–12)<br />

Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Sabine Kuschel<br />

Redaktionsassistenz: Birgit Heimann<br />

Telefon (0 36 43) 24 61-23, Telefax -12<br />

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Verlag: Wartburg Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

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in Deutschland (EMVD).<br />

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vom 1. 1. 2010.<br />

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