VESTA Steriltechnik 2012 - GEA Tuchenhagen
VESTA Steriltechnik 2012 - GEA Tuchenhagen
VESTA Steriltechnik 2012 - GEA Tuchenhagen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> <strong>VESTA</strong> ®<br />
<strong>Steriltechnik</strong><br />
engineering for a better world <strong>GEA</strong> Mechanical Equipment
2<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
Einführung<br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
5 Totraumfreie Instrumentierung<br />
7 Vorteile der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventiltechnik<br />
7 Kleine und kompakte Bauform<br />
8 Entwicklung und Konzeption<br />
9 Natürliches Leerlaufverhalten<br />
11 <strong>VESTA</strong> ® Faltenbälge<br />
13 Strömungsgünstige Innenkontur<br />
14 Faltenbalgüberwachung<br />
14 Faltenbalg kontra Membrane<br />
15 Nutmutterverbindungen<br />
16 Wartung<br />
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
18 Fertigungstechnik<br />
19 Schweißeinflüsse<br />
21 Werkstoffe<br />
23 Oberflächenbearbeitung<br />
25 Rauigkeitseinfluss<br />
26 Elektropolieren<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
28 <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
29 Innovatives Ventilkonzept<br />
30 Pneumatikantriebe aus Kunststoff und Edelstahl<br />
30 Handantrieb<br />
31 Stellungsanzeige- Steuerkopf T.VIS ® V-1, V-20<br />
32 Stellungsregler T.VIS ® P-1, P-20<br />
34 Stellungsüberwachung<br />
35 <strong>VESTA</strong> ® Ventilgehäuse<br />
37 <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile abgestuft<br />
39 <strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke<br />
41 <strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile<br />
43 <strong>VESTA</strong> ® Multiport<br />
Dokumentation<br />
47 Reproduzierbare Fertigungsqualität<br />
48 Prozesstechnik<br />
50 Begriffe<br />
3<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ®
<strong>VESTA</strong> ® Einführung<br />
Einführung<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Prozess komponenten für die<br />
Pharmazie, Biotechnologie, Feinchemie, Kosmetik und Health Care Industrie –<br />
und das seit 75 Jahren.<br />
Höchste hygienische und sterile Anforderungen gehören in diesen Industrien zu einer<br />
Grundvoraussetzung. <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> stellt sich diesen schon in der Konzeptionsphase<br />
und setzt sie konsequent um.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> steht für individuelle Systemlösun gen und bietet, aufbauend auf ein weites<br />
Produktspektrum, innovative cGMP-gerechte Einzellösungen an.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> ist führender Hersteller für hygienische Ventiltechnik, weltweit bekannt und<br />
hat mit seinen Produkten entscheidend zur Entwicklung der heutigen Prozesstechnik beigetragen.<br />
Mit dieser langjähriger Erfahrung im Bau von hygienischen Edelstahlarmaturen kann<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> aus einem großen Wissenspotential schöpfen, dass die Basis aller innovativen<br />
Entwicklungen ist.<br />
4<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
Totraumfreie Instrumentierung<br />
Das Idealbild der Prozessanlage ist eine geradlinig<br />
verlaufende Rohrleitung zwischen den Prozess -<br />
kompo nenten. Raumknappheit zwingt jedoch zu<br />
einem Anlagendesign mit einer Vielzahl an<br />
Rohrformstücken. Dies erschwert nicht nur die<br />
Montage, es steigert auch den Planungs- und<br />
Qualifizierungsaufwand. <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> stellt<br />
sich dieser Entwicklung schon seit Jahrzehnten und<br />
entwickelte auf Basis der In-Line Technologie ein<br />
totraumfreies und selbstentleerendes Ventilpro -<br />
gramm. <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> ist auf die Entwicklung<br />
steriler und hygienischer Ventile aus Edelstahl spezialisiert.<br />
Denn nur durch die Spezialisierung können<br />
wir den hohen Entwicklungs stand ausbauen,<br />
der nötig ist, um bei steigenden Produktanforde -<br />
rungen und sich verschärfendem Wettbewerb ein<br />
konstantes Wachstum zu sichern.<br />
Die intensive Weiterentwicklung der <strong>GEA</strong><br />
<strong>Tuchenhagen</strong> Ventiltechnologie ermöglicht es, auch<br />
zukünftige Anforderun gen an die Zuverlässigkeit<br />
und Sicherheit zu erfüllen.<br />
5<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile wurden speziell für pharmazeutische<br />
Prozesse entwickelt. Sie sind für Prozesse von der<br />
Laboranwendung bis hin zu komplexen Anlagen systemen<br />
konzipiert.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile unterbinden Produktkontamina -<br />
tionen von außen und sind die Grundlage eines keimfreien<br />
und zuverlässigen Prozesssystems.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile zeichnen sich durch folgende<br />
Konstruktionsmerkmale aus:<br />
Merkmale<br />
- Kleine und kompakte Bauform, hoher Durchfluss<br />
- Strömungsoptimierte Innenkontur nach EHEDG/cGMP<br />
- Natürliches Leerlaufverhalten der Ventilgehäuse<br />
- Totraumfreies Gehäuse<br />
- Hermetische Abdichtung durch PTFE–Faltenbalg, als<br />
einteiliges homogenes Dichtelement<br />
- Hohe Standzeit des PTFE-Faltenbalges<br />
- Einfache und sichere Wartung, keine losen Bauteile<br />
6<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
Vorteile der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventiltechnik<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile bieten das komplette Ventilspek -<br />
trum für die Prozesstechnik. Die Anforderung der sterilen<br />
Produktionsprozesse, den Stoffaustausch zwischen dem<br />
Prozessraum und der Umgebung zu verhindern, verlangt<br />
ein hermetisch sicheres Dichtungssystem. <strong>VESTA</strong> ®<br />
Sterilventile erfüllen diese Voraussetzung durch<br />
Verwendung eines Faltenbalges als Dichtelement.<br />
Herkömmliche Absperrventile sind aufgrund der einbzw.<br />
ausfahrenden Ventilstange nicht geeignet<br />
(Fahrstuhleffekt). Durch den Faltenbalg wird der<br />
Prozessinnenraum hermetisch sicher und dauerhaft von<br />
der Umgebung getrennt. Aseptische Balgdichtungen<br />
schließen den Prozessraum ab und kompensieren den<br />
Ventilhub.<br />
Kleine und kompakte Bauform<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile sind klein und kompakt. Sie können<br />
aufgrund ihrer Bauform bei geringer Baugröße schon<br />
große Volumenströme fördern. Sitzventile können mit<br />
ihrer geringen Dichtfläche schon mit kleinen Antrieben<br />
große Leistungen vollbringen. Sie haben mit ihrem kreisförmigen<br />
Dichtkegel bereits bei geringem Hub<br />
große Öffnungsquerschnitte. Ein relativ geringer<br />
Hub ist ausreichend, um den ganzen Öffnungsquerschnitt<br />
freizugeben. Geringe<br />
Strömungswiderstände, die sich in hohen Kv-<br />
Werten widerspiegeln sind das Resultat.<br />
Durch den vergleichsweise geringen Hub kann<br />
die Verformung des aktiven Faltenbalges<br />
gering gehalten werden, wodurch eine hohe<br />
Lebensdauer des Dichtelements erreicht werden<br />
kann. Der kreisförmige Querschnitt gibt<br />
dem Faltenbalg seine hohe mechanische<br />
Stabilität. Der Dichtkegel kann durch die<br />
Sitzventil bau form nahezu auf die Größe des<br />
Rohrleitungs querschnittes begrenzt werden.<br />
Der Vorteil ist eine minimale produktberührte<br />
Dichtfläche sowie kleine Antriebe. Durch die<br />
Kegelbauform wirkt der Prozess druck in der<br />
geschlossenen Stellung nur einseitig auf den<br />
Dichtkegel. Ein vorhandener rückwärtiger<br />
7<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Ventilstellung geöffnet<br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Ventilstellung geschlossen<br />
Druck unterstützt das Schließen des Ventils und sichert<br />
den Ventilkegel im Sitz.<br />
Ein unerwartetes Öffnen des Kegels durch rückwärtigen<br />
Druckaufbau ist bei Sitzventilen ausgeschlossen. Dieses<br />
Arbeitsprinzip erhöht die Betriebssicherheit des<br />
Produktionsprozesses.<br />
Stutzen um 90°<br />
gedreht
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Entwicklung und Konzeption<br />
Wir arbeiten stetig an der Lösung neuer Anforderungen<br />
und kundenspezifischer Aufgabenstellungen. Viele<br />
Anregungen erhalten wir von unseren Kunden.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Kunden -<br />
betreuern, Ingenieuren und der Konstruktion werden die<br />
gestellten Aufgaben in kürzester Zeit umgesetzt.<br />
Die strömungsoptimierte Innenkontur der Gehäuse körper<br />
wird mit modernen Konstruktionssystemen entwickelt.<br />
Instrument für die Entwicklung und Konstruktion der<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile ist neben unseren Erfahrungen das<br />
CAE (Computer Aided Engineering). Mit dem CAE-<br />
System werden unsere Gehäuse konstruiert und gleichzeitig<br />
als dreidimensionale Objekte am Bildschirm dargestellt.<br />
Somit lässt sich<br />
schon während der<br />
Konstruktion die Form -<br />
gebung der Bauteile optimieren.<br />
Nach Abschluss<br />
der Konstruk tion sind die<br />
Strömungs analyse und<br />
letztlich der Prüfstand die<br />
Meilensteine, die unsere<br />
Komponenten auf dem<br />
CAE Engineering Strömungssimulation<br />
8<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Weg in die Praxis durchlaufen müssen. So können die<br />
Strömungs widerstände verringert werden und die<br />
Auswirkungen der Strömung an der Wandung und an<br />
den Dichtelementen reduziert werden.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile werden umfangreichen Tests unterzogen<br />
bevor sie in die Prozessanlage eingebaut werden.<br />
Auf unserem Prüfstand werden <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
unter praxisüblichen<br />
Bedin gungen getestet,<br />
um einen sicheren und<br />
ungestörten Betrieb zu<br />
sichern.
Natürliches Leerlaufverhalten<br />
Sitzventile haben gegenüber anderen Ventilarten ein<br />
natürliches Selbstentleerverhalten. Der Ventilschnitt verdeutlicht,<br />
dass durch die Ventilsitzanordnung ein natürliches<br />
Gefälle zwischen den Ventilstutzen<br />
vorhanden ist.<br />
Die rohrleitungsebene Gehäuseinnenkontur sowie das<br />
natürliche Gefälle zwischen den Gehäuseebenen ermöglicht<br />
die vollständige Entleerung des Ventilkörpers.<br />
Bei Sitzventilen steht dem freien Ablauf von Rest -<br />
flüssigkeit keine Barriere entgegen, die Flüssigkeit zurückhalten<br />
und damit zu ungewünschtem Keimwachstum<br />
führen könnte.<br />
Alle Innenoberflächen sind mit weiten Radien versehen,<br />
die das Ablaufen von Flüssigkeit fördern.<br />
Das <strong>VESTA</strong> ® Sterilventil ist in seiner Bauform selbstentleerend.<br />
Es ermöglicht aufgrund der rechtwinkligen<br />
Stutzenanordnung und der Gehäusestufe zwischen den<br />
Rohrebenen eine einfache und eindeutige Ausrichtung<br />
bei der Montage.<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ®<br />
Gehäusetyp L, über Kopf<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ®<br />
Gehäusetyp L, liegend<br />
9<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ® Gehäusetyp HLA/T<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ® Gehäusetyp L, stehend
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Durch die Sitzventiltechnologie kann schon in der<br />
Planungsphase begonnen werden Kosten zu sparen.<br />
Die Ventile sind eindeutig auszurichten und einfach zu<br />
verplanen. Einsparungen in der Montage durch integrierte<br />
Formstücke, sowie bei der Anlagenqualifi zierung durch<br />
eine rechtwinkelige Ausrichtung und einfache Kontrolle,<br />
sind dadurch gegeben.<br />
Alle <strong>VESTA</strong> ® Ventilgehäuse sind in aufrechter Einbaulage<br />
sowie in der Durchgangsebene selbstentleerend.<br />
Mit den verschiedenen Gehäusebauformen steht eine<br />
Vielzahl an Gehäusen für die waagerechte und senkrechte<br />
Rohrleitungseinbindung zur Verfügung.<br />
Jedes für sich zuverlässig selbstentleerend.<br />
Die Selbstentleerung wird durch eine geringe<br />
Oberflächenspannung des Produktes gefördert.<br />
Flüssigkeiten mit hoher Oberflächenspannung neigen zur<br />
Tröpfchenbildung und zu Anhaftungen an Oberflächen.<br />
Zur restlosen Trocknung der Prozessanlage ist deshalb<br />
das Ausblasen mit Sterilluft üblich.<br />
Sümpfe in Rohrstutzen und scharfkantigen Ecken lassen<br />
sich jedoch auch mit Sterilluft nicht ausreichend trocknen.<br />
Deshalb sind große Radien in Armaturen, besonders<br />
im Übergangsbereich zwischen Gehäuse und<br />
Dichtmembran entscheidend.<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ®<br />
Gehäusetyp B, liegend<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ®<br />
Gehäusetyp B, über Kopf<br />
10<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Schnitt durch ein Membranventil<br />
Ventilschnitt <strong>VESTA</strong> ® Gehäusetyp B, stehend
<strong>VESTA</strong> ® Faltenbälge<br />
Das Kernelement der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile ist der<br />
Faltenbalg aus dem Werkstoff TFM 1705. Die hervorragende<br />
Beständigkeit gegen nahezu alle Medien, die hochwertige<br />
Oberfläche (Ra ≤ 0,8 µm), die spaltfreie hermetische<br />
Abdichtung, der große Faltenabstand für optimale<br />
CIP/SIP-Reinigung sind die kennzeichnenden Merkmale.<br />
Das patentierte Balgdichtsystem von <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
ermöglicht zudem, dass der Prozess innen raum auch in<br />
kritischen Prozessphasen<br />
hermetisch sicher von der<br />
Atmosphäre getrennt<br />
bleibt.<br />
Die konstruktive Ausle -<br />
gung des Faltenbalges<br />
erfolgte computerunter -<br />
stützt. Hierbei sind Falten -<br />
geometrie, Anzahl der<br />
Balgfalten bezogen auf<br />
Nenngröße und Ventilhub,<br />
Wechselbelastung (Stauchen/Dehnen) maßgebende<br />
Faktoren für eine dauerhafte und sichere Ventilfunk tion.<br />
Die Verformung der Faltenbalggeometrie während der<br />
Ventilansteuerung erfolgt innerhalb der elastischen<br />
Grenzen. Dies ist die Grundlage für eine lange<br />
Lebensdauer des Faltenbalges.<br />
Die Eigenschaften von TFM 1705<br />
TFM 1705 gehört zur jüngsten Generation von modifizierten<br />
PTFE-Werkstoffen. Die Basisstruktur von TFM 1705<br />
ist pulverförmig. Im „compression moulding - Verfahren„<br />
entstehen Halb zeuge als Ausgangsmaterial zur<br />
Herstellung von PTFE-Faltenbälgen. Der signifikant niedrigere<br />
Schmelzpunkt führt beim Sintern im Gegensatz zu<br />
konventionellen PTFE-Werkstoffen zu einer besonders<br />
hohen Material homogenität bzw. Materialdichte und zu<br />
glatten Oberflächen.<br />
11<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Die nachstehenden Abbildungen zeigen die unterschiedlichen<br />
Materialgefüge-Strukturen, bei TFM 1705 deutlich<br />
homogener (REM - Aufnahmen; ca. 50-fache Vergröße -<br />
rung). Infolge der homogenen Materialstruktur sind<br />
Ablagerungen von Mikroorganismen weitgehend ausgeschlossen.<br />
Die homogene Materialstruktur bleibt auch bei<br />
Grenzbelastungen (Druck/Temperatur/Medienein flüsse/<br />
Lastwechsel) über einen langen Einsatzzeitraum konstant.<br />
Konventionelles PTFE TFM 1705 PTFE<br />
TFM 1705 zeichnet sich darüber hinaus durch ausgezeichnete<br />
mechanische Eigenschaften, niedriges Fließverhalten<br />
und hohe Flexibilität aus. TFM 1705 besitzt die Zulassung<br />
gemäß Code of Federal Regula tions, Title 21 § 177.1550<br />
„Perfluorcarbon resins” der Food and Drug Adminis -<br />
tration (FDA), gleichermaßen den Nachweis der<br />
Biokompatibilität nach USP Class VI.<br />
Die Herstellung von PTFE-Faltenbälgen<br />
Das Ausgangsmaterial für PTFE-Faltenbälge sind gepresste<br />
und gesinterte Stäbe.<br />
Die Herstellung erfolgt durch Zerspanung mittels<br />
modernster CNC-Technik. Langjährige Erfahrungen mit<br />
Faltenbälgen sind hierbei die Grundlage für höchste<br />
Qualität, Maßhaltigkeit und hoher Oberflächengüte.<br />
Permanente Qualitätsüberwachung während des<br />
Herstellungsprozesses und bei der Endkontrolle ermöglichen<br />
zudem ein hohes Qualitätsniveau. Zudem bietet es<br />
dem Anlagenbetreiber auch nach einer Revision (z.B. bei<br />
Austausch des Faltenbalges) einen sicheren<br />
Produktionsprozess.<br />
Einzigartig bei PTFE-Faltenbälgen für <strong>VESTA</strong> ® Steril -<br />
ventile ist die Fertigung mit Nachweis der Material -<br />
eigenschaften (Zugfestigkeit/Reißdehnung/Rohdichte).<br />
Auf Anforderung können Werkstoff-Abnahmeprüf -<br />
zeugnisse nach EN 10 204 / 3.1 bereitgestellt werden.
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Das patentierte Balgdichtsystem<br />
Das patentierte Balgdichtsystem von <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
ermöglicht, dass der Ventilinnenraum auch in kritischen<br />
Prozessphasen hermetisch von der Außenatmosphäre<br />
getrennt bleibt.<br />
Die einzigartigen Merkmale dieses Balgdichtsystems:<br />
1 Abdichtung durch dünn wandige Dichtmembran<br />
2 Dauerhafte Anpressung durch Elastomer-O-Ring<br />
3 Kompensation der Produktkräfte bei Überdruck<br />
durch metallischen Druckring<br />
4 Abstützung bei Unterdruck durch Sicherungsring<br />
5 Definierte Vorspannung durch metallischen Anschlag<br />
Hierbei übernimmt der Elastomer-O-Ring (2) ausschließlich<br />
eine so genannte „Anpressfunktion” der Dichtlippe<br />
(1) des PTFE-Faltenbalges. Der Elastomer-O-Ring ist produktabgewandt<br />
positioniert.<br />
Die dauerhafte Dichtheit des Balgdichtsystems wird durch<br />
engste Fertigungstoleranzen sichergestellt, der Elastomer-<br />
O-Ring als Präzisionsbauteil mit niedrigem DVR-Wert<br />
(Druckverformungsrest) hat hierbei eine zentrale<br />
Funktion. Die Aufnahmegeometrie des Elastomer-O-Rings<br />
ist so konzipiert, dass auch bei Temperatur-Grenz -<br />
belastun gen keine Überbeanspruchung des O-Rings stattfindet.<br />
Ein entscheidendes Merkmal ist die strikte Trennung von<br />
statischer und dynamischer Beanspruchung des PTFE-<br />
Faltenbalges, im Gegensatz zu Membranventilen.<br />
Bei Membranventilen wird die Dichtmembrane im<br />
Gehäuse „undefiniert” eingespannt und die nötige<br />
Materialzugabe (Profilierung) der Membrane, zur<br />
Realisierung des Hubes erzeugt eine deutliche dynami-<br />
12<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
sche Beanspruchung an der Einspannstelle. Bei jedem<br />
Schaltvorgang wird der Werkstoff durch extreme<br />
Walkarbeit, bis über die Grenzen der Materialeigen -<br />
schaften beansprucht. Diese kombinierte Beanspruchung<br />
der Membrane bewirkt eine Reduzierung der<br />
Lebensdauer.<br />
Im Gegensatz dazu haben <strong>VESTA</strong> ® Faltenbälge eine statische<br />
Abdichtung im Gehäuse und sind somit frei von jeglicher<br />
dynamischer Beanspruchung während des<br />
Schaltvorgangs. Weder der Schaltvorgang, noch die<br />
Strömungseinflüsse können die Abdichtung dynamisch<br />
beabspruchen. Durch diese Konstellation wird eine dauerhafte<br />
Dichtheit nach Außen sichergestellt und ein deutlich<br />
höhere Lebensdauer im Vergleich zu<br />
Dichtmembranen erreicht.<br />
Der PTFE-Faltenbalg - Merkmale<br />
PTFE-Faltenbälge sind für universelle Anforderungen<br />
geeignet, insbesondere für hochsensible, komplexe<br />
Prozesse in der pharmazeutischen Industrie.<br />
Nachfolgend zusammenfassend die einzigartigen<br />
Merkmale der PTFE-Faltenbälge:<br />
- Einteiliges Bauteil – Herstellung durch Zerspanung<br />
mittels modernster CNC-Technik - Keine zusätzlichen<br />
Dichtungen im Produktraum<br />
- Große Faltenabstände für optimale CIP/SIP-Reinigung<br />
- Geringe Neigung zur Produktpartikel-Anhaftung<br />
- Hervorragende chemische Beständigkeit gegen nahezu<br />
alle Medien<br />
- Glatte Oberflächen (Ra ≤ 0,8 µm)<br />
- Strömungsgünstig<br />
- Einfache und sichere Wartung
Strömungsgünstige Innenkontur<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile sind durch die In-Line Bauform<br />
ideal reinigungsfähig und höchst zuverlässig.<br />
Die Innenkontur ist frei von Kanten, Domen oder<br />
Spalten. Das zeigt sich auch an der Einbindung des<br />
Faltenbalgelementes.<br />
Das Faltenbalgelement ist zum Gehäuse mit dem<br />
patentierten <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> Dichtsystem abgedichtet,<br />
das für eine dauerhafte statische Anpressung der PTFE-<br />
Dichtlippe gegenüber dem Gehäuse sorgt.<br />
Die PTFE-Dichtlippe leitet das Prozessmedium unter<br />
einem stumpfen Winkel von etwa 120 ° in den Balg über.<br />
Eine sanfte Strömungsführung mit gut zugänglichen<br />
Innenoberflächen und weiten Radien sind die<br />
Konstruktionsmerkmale der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventiltechnik.<br />
Diese stehen für eine einfache und zuverlässige<br />
Reinigung.<br />
120°<br />
Dichtkante <strong>VESTA</strong> ® -Sterilventil<br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Der <strong>VESTA</strong> ® Faltenbalg ist mit dem Antihaftverhalten des<br />
PTFE-Werkstoffes, der weiten Wellung der Falten sowie<br />
der einteiligen Bauart, ohne zusätzliche Verbindungs -<br />
elemente problemlos zu handhaben. Im harten täglichen<br />
Einsatz hat sich der Faltenbalg bereits über Jahre als langlebiges,<br />
zuverlässiges Dichtsystem bewährt.<br />
Membranenventile weisen an der Flanscheinspannung<br />
eine Dichtkante mit schlecht zugänglichen Spalten auf,<br />
die schwierig zu reinigen sind.<br />
Scharfe Dichtkante im Membranventil<br />
CAE Engineering Strömungssimulation<br />
13<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Durch die Hubbewegung der Membranen können<br />
Produktrückstände im Einspannbereich der Membrane<br />
eingearbeitet werden.
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Faltenbalgüberwachung<br />
PTFE-Faltenbälge enthalten im Gegensatz zu anderen<br />
Dichtsystemen einen Nutzindikator, der den fortgeschrittenen<br />
Einsatz des Faltenbalges signalisiert. Bei Material -<br />
ermüdungserscheinung kommt es zur Weißverfärbung<br />
in der Oberflächenstruktur.<br />
Das ist ein erstes Anzeichen für eine Werkstoff -<br />
schwächung. Aufgrund des zähen Verhaltens des PTFE-<br />
Werkstoffes ist dieser vor spontanem Reißen geschützt.<br />
Eine durch Mikroschäden an der Oberfläche einsetzende<br />
Kerbwirkung ist ausgeschlossen.<br />
Dadurch wird es möglich die Faltenbälge zu kontrollieren<br />
und die Wartung einzuplanen.<br />
Der einwandfreie Faltenbalg ist durch seine homogene<br />
weiße Färbung erkennbar.<br />
Mit einer Taschenlampe lässt sich die Struktur des<br />
Faltenbalges leicht prüfen.<br />
Faltenbalg kontra Membrane<br />
Der Faltenbalg hat deutliche Vorteile gegenüber üblichen Membranabdichtungen.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Faltenbalgdichtung Membrandichtung<br />
Gehäuseeinspannung statische und dynamische gemischte Belastung<br />
Dichtung in getrennten Bereichen<br />
Dichtungssystem definierte dauerhafte Dichtung Flansch-Quetschdichtung<br />
durch patentiertes Dichtdesign<br />
Dichtkante / Dichtsteg sehr flache Dichtkante, scharfe Dichtkante am Gehäuseübergang,<br />
gut reinigungsfähig, Ablagerung von Produktrückständen,<br />
Linienberührung im Ventilsitz starke Verpressung am Dichtsteg<br />
Dichtelement dünnwandiger, flexibler Faltenbalg, starre, dickwandige Dichtmembrane,<br />
sehr lange Lebensdauer bruchgefährdet<br />
Dichtungspositionierung selbstzentrierender Ventileinsatz 4-Loch Flansch<br />
Gehäuse selbstentleerendes In-Line Gehäuse Ventilgehäuse mit Barriere,<br />
Entleerung unter Anstellwinkel<br />
Flüssigkeitsrückhalt zwischen<br />
Dichtsteg und Membrane<br />
14<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Balgdurchsicht
Nutmutterverbindungen<br />
Die zentrale Nutmutterverbindung des <strong>VESTA</strong> ®<br />
Sterilventils ist ein nach DIN 11864 vereinheitlichter und<br />
nach ASME-BPE empfohlener Verbindungstyp.<br />
Im <strong>VESTA</strong> ® Sterilventil wird die Nutmutter als wartungsfreundiche<br />
Zentralverschraubung zwischen der<br />
Antriebseinheit und dem Ventilgehäuse verwendet.<br />
Die Merkmale der Zentralverschraubung sind:<br />
a. Metallischer Anschlag der Bauteile<br />
b. Zylindrische Führung der Antriebseinheit zur<br />
Selbstzentrierung<br />
c. Selbstausrichtung im Gehäuse<br />
d. Kraft- und formschlüssige Verbindung<br />
e. Einfach zu reinigende Innen- und Außenoberfläche<br />
Selbstzentrierung<br />
Metallischer Anschlag<br />
15<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Technologie<br />
Dichtungssystem der Nutmutterverbindung<br />
Die Dichtung der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile erfolgt über eine<br />
dünne produktseitige PTFE Lippe.<br />
Ein O-Ring hinter der Dichtlippe sorgt zuverlässig für<br />
eine konstante Vorspannkraft.
<strong>VESTA</strong> ® Wartung<br />
Wartung<br />
Hervorzuheben ist das einfache und schnelle Handling<br />
bei Service- und Wartungsarbeiten vor Ort. Bei Routine -<br />
kontrollen bzw. Austausch des PTFE-Faltenbalges nur die<br />
Nutmutter lösen, den kompletten Ventileinsatz aus dem<br />
Gehäuse entnehmen – fertig. <strong>VESTA</strong> ® Steril ventile haben<br />
keine losen Befestigungsteile, die Nutmutter ist mit dem<br />
Ventileinsatz verbunden.<br />
Für alle Servicearbeiten sind ausschließ lich Standard -<br />
werkzeuge erforderlich sowohl bei Austausch des Falten -<br />
bal ges als auch bei Wartung der Antriebssys teme.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile sind mit einer Nutmutter verbin -<br />
dung zwischen Gehäuse und Antrieb ausgestattet. Der<br />
selbstzentrierende Ventileinsatz unterstützt die sichere<br />
und dauerhafte Abdichtung des Faltenbalgele mentes im<br />
Gehäusekörper. Eine Fehlmontage ist so gut wie ausgeschlossen.<br />
Die parallele Führung des Ventileinsatzes im<br />
Gehäuse führt zu einer reproduzierbaren und zuverlässigen<br />
Dichtung. Die Nutmutter ist am Ventileinsatz befestigt<br />
und dient als einfaches, sicheres Befestigungs -<br />
element. Das Lösen der Nutmutter wird durch das selbstsichernde<br />
Gewinde verhindert.<br />
Der metallische Anschlag zwischen allen tragenden<br />
Bauteilen erlaubt die gleichmäßige Belastung der<br />
Dichtelemente und verhindert die Überlastung durch<br />
Verspannung der Nutmutter. <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile sind<br />
schon nach der Montage zuverlässig dicht. Die Montage<br />
wird durch die wenigen zu handhabenden Bauteile unterstützt.<br />
Nur ein einziges Bauteil, keine Schrauben,<br />
Muttern, Unterlegscheiben und Druckringe mehr.<br />
Defekte an der Einspannmembrane sind durch die definierte<br />
Einbaulage nahezu ausgeschlossen.<br />
16<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Die sichere Verbindung zwischen Gehäuse und Antrieb<br />
mit Nutmutter vereinfacht die Montage und den<br />
Wartungsaufwand.<br />
Die zentrale Nutmutterverbindung ist eine nach ASME<br />
empfohlene Verbindung, die einen sicheren Schutz gegen<br />
ungewolltes Öffnen ermöglicht. Für Wartungsarbeiten<br />
wird die Nutmutter gelöst. Ein Restdruck im Prozessraum<br />
kann sich sicher entspannen. Die Federspannung des<br />
Antriebes wird über das Lösen der Nutmutter abgebaut.<br />
Erst nach Entspannung der Feder kann das Antriebs -<br />
element durch das vollständige Lösen der Nutmutter entnommen<br />
werden.
Nutmutter lösen und Ventileinsatz ziehen<br />
Balg kontrollieren<br />
Keine losen Bauteile – Ventil montieren und…<br />
1<br />
17<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
3<br />
4<br />
Balg abschrauben<br />
… fertig!<br />
<strong>VESTA</strong> ® Wartung<br />
2<br />
5
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Fertigungstechnik<br />
Moderne Prozessanlagen für die pharmazeutische<br />
Industrie werden heute fast ausschließlich mit dem<br />
Orbitalschweißverfahren erstellt. Das hat den Vorteil<br />
einer reproduzierbaren Schweißnahtgüte und verbessert<br />
die Erhaltung der Werkstoffgüte des Bauteils.<br />
Äußere Einflüsse, bedingt durch den Bediener oder die<br />
Lage der Naht, können nahezu ausgeschlossen werden.<br />
Der automatische Schweißvorgang kann reproduzierbar<br />
in kurzer Zeit erfolgen und genau auf den Werkstoff und<br />
das Werkstück abgestimmt werden. Aus der kurzen<br />
Bearbeitungszeit der Orbitalschweißnaht resultiert im<br />
Vergleich zur manuellen Schweißung ein geringerer<br />
Wärmeeintrag, der eine verringerte, schmale<br />
Wärmeeinflusszone zur Folge hat.<br />
Die Oberflächen beeinflussung durch Oxidation sowie die<br />
Erstarrung (Rekristallisation) nach dem Aufschmelzen<br />
werden begrenzt.<br />
Das Schweißgas hat die Aufgabe das Schmelzbad gegen<br />
Sauerstoff abzuschirmen und durch Gasbeimischungen<br />
die Schweißnaht günstig zu beeinflussen.<br />
Die Orbitalschweißzange stellt eine sichere Abschirmung<br />
gegen die sauerstoffreiche Atmosphäre dar und führt das<br />
Schweißgas kontinuierlich an die Schweißnaht heran.<br />
18<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Natürlich können orbitalschweißfähige Komponenten<br />
auch im konventionellen Handschweißverfahren<br />
verarbeitet werden.<br />
Die Orbitalschweißtechnik sowie automatisierte<br />
Schweißprozesse auf mechanisierten Drehvorrichtungen<br />
sind hinsichtlich der Reproduzierbarkeit die zuverlässigsten<br />
Verfahren, die heute eingesetzt werden.<br />
Beim Schweißen von Edelstahl treten verschiedenste<br />
Faktoren auf, die die Qualität der Naht und der<br />
Wärmeeinflusszone beeinflussen. Im Folgenden sollen die<br />
wichtigsten Einflüsse beschrieben werden, die einen<br />
Einblick in die Zusammenhänge der einzelnen<br />
Arbeitsschritte geben.
Schweißeinflüsse<br />
Ferrite sind die ferromagnetischen oder raumzentrierten<br />
Gefügebestandteile in Edelstählen mit hohem Eisenanteil.<br />
Innerhalb der Werkstoffreihe der Edelstähle gibt es mit<br />
wachsendem Legierungsanteil an Austenitbildnern<br />
(z.B. Ni, C, N) einen Anstieg des Austenit-Anteils beim<br />
Erstarren. Austenitisches Erstarren bedeutet, dass<br />
der ∆-Fe-Anteil gering bleibt. Durch mechanische<br />
Bearbeitung (Drehen, Schleifen) können Änderungen im<br />
Werkstoffgefüge bewirkt werden. Der ursprünglich vorliegende<br />
Austenit kann in sogenannten Martensit umwandeln.<br />
Dieser ist magnetisch und durch Messung mit einem<br />
Ferritoskop messbar. Es kann mit diesem Verfahren allerdings<br />
nicht unterschieden werden, ob es sich um ∆-Ferrit<br />
oder Martensit handelt.<br />
Der ∆-Ferrit-Anteil nach der Baseler Norm, fasst magnetische<br />
Anteile im Edelstahl zusammen, der nicht aus -<br />
schließlich aus der ferritischen Erstarrungs form des<br />
Stahls besteht, sondern zusätzlich auch aus Martensit.<br />
Gemessen wird der Magnetismus des Materials, aus<br />
Martensit und Ferrit.<br />
Werkstoff Kristallisationsformen<br />
(Erstarrungsformen)<br />
1.4404 Austenit +Ferrit<br />
1.4435 Austenit +Ferrit<br />
1.4529 Austenit<br />
1.4539 Austenit<br />
2.4819 (C276) Nickelbasiswerkstoff<br />
Dem Effekt, der Ferritbildung kann man durch<br />
geeignete Zuschläge und Bearbeitungsschritte<br />
entgegenwirken.<br />
Beim Schweißen kann das Kristallisationsverhalten<br />
(z.B. austenitisch oder ferritisch) durch den Einsatz von<br />
hochlegierten Schweißzusatzwerkstoffen sowie stickstoffhaltigem<br />
Schutzgas beeinflusst werden.<br />
Die verschiedenen Legierungsbestandteile des Stahls<br />
beeinflussen das Kristallisationsverhalten der Schmelze<br />
ebenfalls.<br />
19<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Zum Beispiel:<br />
Chrom tendiert zu einer ferritischen Erstarrungsform.<br />
Nickel tendiert zu einer austenitischen Erstarrungsform.<br />
Eisen tendiert zu einer ferritischen Erstarrungsform.<br />
Titan stabilisiert die austenitische Erstarrung und verhindert<br />
die Chromkarbid-Bildung durch die bevorzugte<br />
Titankarbid-Bildung.<br />
Kohlenstoff fördert eine austenitische Erstarrungsform.<br />
Temperatureinfluss<br />
Die Legierungselemente rostfreier Chrom-Nickel-Stähle<br />
reagieren ab einer Temperatur von 250 °C mit dem<br />
Sauerstoff aus der Luft. Diese Oxidation der Legierungs -<br />
anteile im Schweißbereich wird als Verfärbung von leicht<br />
gelb bis violett sichtbar und zeigt eine oberflächliche<br />
Veränderung des Werkstoffes im Wärmeeinflussbereich<br />
an. In der Praxis bedeutet das, dass es genauso wichtig ist<br />
mit Schutzgas vor- und nachzuspülen, wie während des<br />
Schweißvorganges zu formieren.<br />
Anders ausgedrückt: Solange die Temperatur des<br />
Werkstoffes oberhalb 250 °C liegt muss Sauerstoff aus der<br />
umgebenden Atmosphäre ausgeschlossen werden.<br />
Einflüsse des Gasgemisches<br />
Das Schweißschutzgas hat die Aufgabe das Schmelzbad<br />
gegen Sauerstoff abzuschirmen, dient im ionisierten<br />
Zustand der Stromübertragung und beeinflusst das<br />
Erstarrungsverhalten der Schweißnaht.<br />
Übliche Schweißschutzgase sind auf Argonbasis gemischt.<br />
Es wird reines Argon verwendet, aber auch Mischungen<br />
aus Argon-Wasserstoff und Argon-Stickstoff. Stickstoff<br />
fördert die Ausbildung von austenitischem Gefüge.<br />
Einflüsse der Legierungsbestandteile<br />
Die verschiedenen Legierungsbestandteile beeinflussen<br />
den Stahl in verschiedener Weise.<br />
Titan (Ti) wirkt stabilisierend durch die Bindung von<br />
Kohlenstoff (C).<br />
Kohlenstoff (C) kann mit Chrom (Cr) Kohlenstoffkarbid<br />
(CrC) bilden und bewirkt somit eine Chromverarmung.<br />
Damit erhöht sich die Korrosionsanfälligkeit durch die<br />
Reduzierung des Chromanteils.<br />
Silizium (Si) festigt die Kristallstruktur.
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Phosphor (P) tritt als Verunreinigung aus dem<br />
Herstellungsprozess in Spuren auf.<br />
Schwefel (S) tritt als Verunreinigung aus dem<br />
Herstellungsprozess in Spuren auf (Marangonie-Effekt).<br />
Sauerstoff (O2) tritt als Restsauerstoff aus dem<br />
Herstellungsprozess und als Anlagerung an der<br />
Werkstoffoberfläche auf. Zur Reduzierung der<br />
Verfärbungen an der Schweißnaht verwendet man<br />
deshalb teilweise polierte Schweißstutzen. Durch die<br />
Politur wird die äußere Oberfläche geebnet und die<br />
Anlagerung von Sauerstoff erschwert.<br />
Schweißnahtvorbereitung<br />
Rohre, Rohrbögen, Flanschanbindungen und Rohr stutzen,<br />
die miteinander verschweißt werden, sollen gleiche<br />
Wandstärken und Durchmesser aufweisen, scharfe<br />
Kanten haben und möglicht bündig zueinander angeordnet<br />
sein.<br />
Versatz oder Spalten verursachen ein Verfließen des<br />
Rohrwerkstoffes beim Schweißen und haben eine<br />
Abnahme der Wandstärke zur Folge.<br />
In den geltenden Regelwerken wird konkret auf<br />
zulässige Toleranzen eingegangen.<br />
Spalten<br />
Spalte sind für das Orbitalschweißen zu minimieren<br />
(max.: 0,1-0,2 mm; je nach Rohrdurchmesser), da beim<br />
Orbitalschweißen kein Schweiß zusatz verwendet wird<br />
und somit Wanddickenreduzierungen oder Nahteinfall im<br />
Schweißbereich die Folge wären.<br />
Schweißzusätze<br />
Geschlossene Standardschweißzangen arbeiten ohne<br />
Schweißdrahtzufuhr.<br />
Handschweißnähte werden üblicherweise mit höher<br />
legierten Schweißzusätzen veredelt, um einer<br />
Legierungsverarmung entgegen zu wirken.<br />
Schweißen<br />
• Zulassung<br />
EN 729-2 / AD2000 HP0<br />
• Verfahrensprüfung Schweißen<br />
EN 288-3 / AD2000 HP2/1 / 97/23/EG<br />
• Schweißaufsicht<br />
EN 719 / AD HP3<br />
20<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
• Schweißer<br />
EN 287-1 / AD2000 HP3 / 97/23/EG<br />
• Maschinenbediener<br />
EN 1418 / AD2000 HP3 / 97/23/EG<br />
• Umstempelungsvereinbarung mit dem TÜV – Nord<br />
• Zertifizierte Prüfer für Endoskopie und Beurteilung von<br />
Durchstrahlungsaufnahmen<br />
Dokumentation<br />
• Gemäß Druckgeräterichtlinie und Kundenanforderung<br />
• Modelle, Zeichnungen und Stücklisten über CAE-<br />
Systeme<br />
• Schweißnahtdokumentation mit As-Build-<br />
Einstrichisometrien und protokollierten<br />
Schweißnahtparametern<br />
• Werkstoffzeugnisse<br />
WIG-Orbital-Schweißanlage mit geschlossenem Kasettensystem<br />
Schweißverbindungen sind durch den mobilen Einsatz<br />
modernster Schweißtechniken und geschulten Personals<br />
heutzutage ein sicherer und bewährter Baustein in der<br />
Prozessanlage.<br />
Die Orbitalschweißtechnik ist flexibel und liefert zuverlässige,<br />
gleich bleibende Ergebnisse höchster Qualität.
Werkstoffe<br />
Stahl wird allgemein als homogener Stoff angesehen. Bei<br />
der Untersuchung mit dem REM (Raster Elektronen<br />
Mikroskop) zeigt sich, dass Edelstahl sich aus zahlreichen<br />
Kristallen zusammensetzt, die eng aneinander grenzen.<br />
Diese Kristalle sind durch einen in sich einheitlichen<br />
Aufbau, die Kristallstruktur, gekennzeichnet, die wiederum<br />
von der Zusammen setzung der Schmelze und dem<br />
Anteil der Inhaltsstoffe abhängig ist.<br />
An den Korngrenzen wird diese einheitliche Kristall struk -<br />
tur unterbrochen. Die Größe der Kristalle sowie ihre<br />
Zusammensetzung entscheiden über das Korrosions -<br />
verhalten des Werkstoffes.<br />
Die in der pharmazeutischen- und biotechnologischen<br />
Industrie eingesetzten Chrom-Nickel-Molybdän-Edelstähle<br />
bilden verschiedene Kristallformen.<br />
Edelstahloberfläche elektropoliert<br />
Die primäre Form heißt Austenit. Der Austenit beschreibt<br />
die Werkstoffqualität. Der magnetische Anteile des<br />
Edelstahls, unter dem Namen Ferrit zusammengefasst,<br />
stellt hinsichtlich der Korrosionsbeständig keit eine unerwünschte<br />
Kristallform dar. Ferrite sind eisenreiche und<br />
chromarme Kristallformen, die deutlich weniger korrosionsbeständig<br />
als Austenit sind. Es wird als Indikator für<br />
die Korrosionsbeständigkeit herangezogen.<br />
Untersuchungen des Korrosionsver haltens von Edelstahl<br />
haben gezeigt, dass bei einem Ferrit-Anteil oberhalb 1 %<br />
im Kristallgefüge eine Schwächung der Korrosions -<br />
beständigkeit eintreten kann. Der Anteil der Ferrit-Phase<br />
sinkt mit steigendem Legierungsanteil im Stahl.<br />
Walz- und Schmiedestähle sind mit einem geringen<br />
Ferrit–Anteil auf dem Markt erhältlich und können somit<br />
die Anforderung an die Korrosions beständig keit, die in<br />
der pharmazeutischen Industrie notwendig ist, erfüllen.<br />
Stangen, Walz- und Schmiedewerkstoffe haben ein verdichtetes,<br />
homogenes Gefüge, das nahezu frei von<br />
Gaseinschlüssen ist.<br />
21<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Gusswerkstoffe bergen herstellungsbedingt die Gefahr<br />
von eingeschlossenen Gasbläschen, die bei der späteren<br />
Bearbeitung als Lunker an der Oberfläche hervortreten.<br />
Diese Lunker können Keimen als Nester dienen und sollten<br />
daher ausgeschlossen werden.<br />
Edelstahl-Stabmaterial, Rohr- und Plattenmaterial in<br />
der Werkstoffgüte 1.4435 (316L), das Ausgangsmaterial<br />
aus dem die <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile gefertigt werden, hat<br />
bereits im Ursprung eine sehr hohe Materialgüte, die sich<br />
auch im Ferritgehalt äußert. Durch die umfang reichen<br />
Bearbeitungsschritte einer zerspanenden Bearbeitung und<br />
die damit verbundene Umformung der Oberflächen -<br />
struktur kann der Ferritanteil gering fügig erhöht werden.<br />
Zum Erhalt der Werkstoffgüte ist es daher von entscheidender<br />
Bedeutung, die Werkstücke mit geringer<br />
Geschwindigkeit zu bearbeiten.<br />
Der von <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> eingesetzte Werkstoff entspricht<br />
stets der Werkstoffgüte 1.4435 und ist konform<br />
mit dem ASME-BPE Standard 316L. Erreichen werden<br />
kann das durch eine engere Toleranz der Zuschlags -<br />
werkstoffe Cr, Ni und Mo sowie einem eingeschränktem<br />
Schwefel gehalt von 0,005 bis 0,017 %. So erfüllt der<br />
Werkstoff die Anforderungen nach DIN 11866 und nach<br />
ASME-BPE.
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Handelsübliche austenitische Halbzeuge der Güte 316L,<br />
ohne besondere Einschränkungen, werden mit<br />
Ferritgehalten zwischen 3 % und 7 % gehandelt.<br />
Je geringer der Ferritgehalt ist, umso homogener sind die<br />
Begleitbestandteile im Edelstahl. Edelstähle mit besonders<br />
geringen Ferritgehalten bieten gleich bleibende, gute<br />
Materialeigenschaften, die für die folgenden<br />
Verarbeitungsschritte bedeutend sind.<br />
Der Ferritanteil ist ein Maß für die Korrosionsanfällig keit<br />
eines Werkstoffes. Edelstähle gelten allgemein als korrosionsfeste<br />
Stahlwerkstoffe. Mit steigendem Chrom- und<br />
Nickelanteil steigt auch die Korrosions beständig keit des<br />
Werkstoffes.<br />
Messung des Ferritgehaltes bei der Qualitätssicherung<br />
Edelstahl und seine Zusammensetzung<br />
DIN AISI DIN C Cr Mo Ni Andere<br />
1.4301 304 X 5 CrNi 18 10
Oberflächenbearbeitung<br />
Reinigbarkeit gilt als Voraussetzung für aseptische<br />
Prozesse.<br />
Neben weiteren allgemeinen Anforderungen nach einem<br />
hygienischen Design spielt die Oberflächengüte, vor allem<br />
in Anwendungen in der pharmazeutischen Industrie, eine<br />
wichtige Rolle. Oberflächenqualität wird über den R a-<br />
Wert definiert.<br />
Der R a-Wert ist das arithmetrische Mittel des<br />
Rauigkeitsprofils und wird nach DIN/ISO 4287/1<br />
bestimmt.<br />
Der R a-Wert ist die vom Rauigkeitsprofil eingeschlossene<br />
Fläche, dividiert durch die Messstrecke.<br />
Die Oberfläche wird je nach Herstellungsprozess durch<br />
eine Vielzahl an Bearbeitungsschritten hergestellt.<br />
In der pharmazeutischen Industrie eingesetzte Bauteile<br />
werden je nach Grundrauigkeit mit verschiedenen<br />
Schleifmittelkörnungen manuell nachgearbeitet, um die<br />
geforderte Oberflächengüte zu erreichen. Wichtig bei der<br />
Bearbeitung ist die Einhaltung mehrerer Bearbeitungs -<br />
schritte mit unterschiedlichen Körnungen, die aufeinander<br />
abgestimmt sind.<br />
Edelstahloberflächen<br />
Bearbeitung: gedreht,<br />
Ra 1,2 µm<br />
Bearbeitung: feingedreht und<br />
geschliffen, Ra 0,4 µm<br />
Bearbeitung: feingedreht,<br />
Ra 0,8 µm<br />
Bearbeitung: feingedreht und<br />
geschliffen, Ra 0,2 µm<br />
23<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Die Körnung entspricht der Anzahl an Schleifriefen pro<br />
Zentimeter, die mit steigender Anzahl feiner wird.<br />
Bei der manuellen Bearbeitung wird üblicherweise in<br />
3 Schleifschritten die Oberfläche (R a ≤ 0,8 µm) erstellt.<br />
Zur Bestimmung der Rauigkeit wird das Oberflächen -<br />
profil gemessen und nach definierten Rechenverfahren<br />
der Rauigkeitswert ermittelt.<br />
Die häufigsten Angaben sind der Mittenrauwert (R a) und<br />
der quadratische Mittenrauwert (R q) .<br />
Eine geringere Oberflächenrauigkeit erleichtert bis zu<br />
einem gewissen Grad das Abreinigen von Bakterien und<br />
erschwert gleichzeitig das Anhaften von Anlagerungen.<br />
Ab einer gewissen Grenzgröße kehrt sich dieser Effekt<br />
um. Eine geringe Oberflächen rauigkeit weist eine geringe<br />
laminare Grenzschicht auf und bietet somit einen nur<br />
schwachen Schutz vor turbulenter Strömung.<br />
Diese Grenzgröße stellt somit das wirtschaftliche Opti -<br />
mum zwischen Rauwert und Reinigungseffekt dar.<br />
Oberflächenanforderung<br />
Kriterium Ausführung<br />
Schweißnahtfehler Nach DIN EN, Gruppe B<br />
Krater Frei von Kratern<br />
Visuelle Abgrenzungen < 5 % der Gesamtoberfläche,<br />
R a-Wert erfüllt<br />
Kerben Frei von Kerben<br />
Schleiflinien R a-Wert erfüllt<br />
Krater Durchmesser < 0,5 mm,<br />
Grund glänzend<br />
Kratzer Länge < 6 mm, Tiefe < 0,1 mm,<br />
R a-Wert erfüllt<br />
Oberflächenrisse Frei von Oberfächenrissen<br />
Oberflächeneinschlüsse R a-Wert erfüllt, kein Eindringen<br />
von Prüfflüssigkeit<br />
Oberflächenrückstände Frei von Oberflächenrück -<br />
ständen<br />
24<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
Rauigkeitseinfluss<br />
Die Rauigkeit der Werkstoffoberflächen in pharmazeutischen<br />
Prozessanlagen hat einen bedeutenden Einfluss auf<br />
die Verarbeitung und den Prozess in den die Oberfläche<br />
eingebunden ist. Nicht nur das Reinigungs verhalten und<br />
die Anlagerung von Keimen wird auf glatten Oberflächen<br />
erschwert, auch atmosphärische Gase, wie Sauerstoff aus<br />
der Luft können sich an ihr weniger anlagern. Eine raue<br />
Oberfläche bietet aufgrund ihrer großen spezifischen<br />
Oberfläche gute Voraussetzungen für die Anlagerung von<br />
Sauerstoff.<br />
Anlagerung von Sauerstoff-Molekülen auf einer rauen<br />
Edelstahloberfläche<br />
Eine glatte Oberfläche bedeutet geringe Anlagerung von<br />
Sauerstoff und kurze Spülzeiten vor und nach dem<br />
Schweißprozess sowie geringere Anlauffarben. <strong>VESTA</strong> ®<br />
Sterilventile werden zur zusätzlichen Glättung der<br />
Oberfläche elektrochemisch poliert. Damit haben sie die<br />
besten Voraussetzungen für eine einwandfreie<br />
Verarbeitung.<br />
Edelstahloberfläche,<br />
geschliffen mit Korn 400<br />
Edelstahloberfläche,<br />
geschliffen mit Korn 400<br />
und elektropoliert<br />
Darstellung einer Oberflächenmessung<br />
25<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Ausschnitt aus einem Oberflächenmessprotokoll<br />
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Rauigkeit mathematisch gesehen<br />
Bezeichnung Beschreibung Vorschriften<br />
Rq Mittenrauwert DIN EN ISO 4287<br />
ASME B46.1<br />
Rq Quadratischer DIN EN ISO 4287<br />
Mittenrauwert ASME B46.1<br />
Qualitätskontrolle –<br />
Messen der Oberfläche mit Ermittlung des R a-Wertes<br />
Vorlauf Messstrecke 1 Messstrecke 2 Messstrecke 3 Messstrecke 4 Nachlauf
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung<br />
Elektropolieren<br />
Das mechanische Schleifen von Metalloberflächen erzeugt<br />
eine raue Struktur, deren Höhenprofil dem des<br />
Schleifkorns entspricht. In dieser Schleifstruktur finden<br />
Einbringen der Werkstücke an der Halterung ins Elektropolierbad<br />
Mikroorganismen Halt und können sich vor dem Angriff<br />
der Reinigungsmittel und der Fluid-Strömung verbergen.<br />
Ein Verfahren zur weiteren Verbesserung der Oberfläche<br />
ist das elektrochemische Polieren. Das Elektropolieren ist<br />
ein galvanisches Verfahren und trägt die Spitzen der<br />
Werkstoffoberfläche elektrochemisch ab, wodurch ein<br />
abgerundetes Höhenprofil entsteht. Die Rauigkeit der<br />
Oberfläche wird dabei reduziert. Durch die Einebnung<br />
des Höhenprofils wird das Anhaften kontaminierender<br />
Substanzen und Mikroorganismen deutlich erschwert.<br />
Der Werkstoffabtrag von der Oberfläche ist proportional<br />
zur eingetragenen elektrischen Ladung.<br />
Bakterien auf einer Edelstahl Werkstoffoberfläche,<br />
geschliffen Ra < 0,8 µm und elektropoliert<br />
26<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Einbringen der Werkstücke in das Wasserbad<br />
Spülen der Werkstücke
Faradaysches Gesetz<br />
m = Masse des abgeschiedenen Stoffes [Kg]<br />
M = Molare Masse des abgeschiedenen Stoffes<br />
[Kg/mol]<br />
I = Stromstärke [A]<br />
t = Zeit [s]<br />
z = Äquivalenzzahl [n]<br />
(Beispiel: Cr3+, Äquivalenzzahl 3)<br />
Der Vorgang des Elektropolierens beruht auf dem elektrochemischen<br />
Materialabtrag der Oberfläche in einem<br />
Elektrolyt bei Anlage einer Spannung. Der Abtrag ist an<br />
den Spitzen größer als in den Tälern. Aufgrund der unterschiedlichen<br />
Distanz zur Elektrode wird an den Spitzen<br />
vermehrt Material abgetragen. Als Voraus setzung für<br />
einen effektiven Elektropoliervorgang muss die<br />
Oberfläche entsprechend der angestrebten Güte mechanisch<br />
vorbereitet sein. Es wird durch den Abtrag der<br />
Schleifspitzen die Oberfläche geebnet, was neben der<br />
Hemmung mikrobiologischer Verunreinigungen deutlich<br />
die Korrosionsbeständigkeit verbessert. Die kristalline<br />
Oberflächenstruktur wird durch den Vorgang des<br />
Elektropolierens elektrochemisch vereinheitlicht,<br />
wodurch sich eine geschlossene, inerte „Oxidschicht“ ausbilden<br />
kann (Passivschicht).<br />
27<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Fertigung
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Um ein Höchstmaß an Prozess sicherheit und<br />
Produktqualität in der Pharmazie, Biotechnologie,<br />
Kosmetik- und der Nahrungsmittelindustrie zu erzielen,<br />
werden hohe Anforde run gen an Prozesskomponenten<br />
gestellt. Vorschriften/Richtlinien, wie z.B. FDA, cGMP und<br />
EHEDG und Begriffe wie Qualifizierung, Validierung<br />
gewinnen eine immer größere Bedeutung.<br />
28<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Mit der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventil-Baureihe schlägt<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> ein neues Kapitel hinsichtlich<br />
Alternativen zu Membranventilen auf. Neben neuartigen<br />
Details bieten <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile bisher nicht bekannte<br />
Möglichkeiten in der Anwendung sowohl unter wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten als auch in technischer<br />
Hinsicht. <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile erfüllen die Voraus -<br />
setzungen für Prozesse auf höchstem Niveau mit strengen<br />
Sicherheitsaspekten und ermöglichen dem Anwender eine<br />
hohe Produktqualität.
Innovatives Ventilkonzept<br />
Mit <strong>VESTA</strong> ® Sterilventilen stellt <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> eine<br />
Ventilserie, von der Laboranwendung bis hin zu komplexen<br />
Prozessanlagensystemen, zur Verfügung.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile unterbinden<br />
Produktkontaminationen von außen und erreichen damit<br />
die Keimfreiheit des Prozesssystemes.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile zeichnen sich durch folgende<br />
Konstruktionsmerkmale aus:<br />
• Totraumfreies Design, ohne Dome und Sümpfe<br />
• PTFE-Faltenbalg als Absperrelement für universelle<br />
Anwendungen<br />
• Hermetische Abdichtung des Ventilinnenraumes nach<br />
außen durch patentiertes Faltenbalg-Dichtsystem<br />
• Kompakte Bauform durch neu entwickelte<br />
Antriebssysteme<br />
• Optimale CIP/SIP-Reinigung durch strömungsoptimiertes<br />
Design<br />
• Hygienisches äußeres Design, EHEDG/cGMP - gerecht<br />
• Einfache und sichere Wartung<br />
Kunststoff-Pneumatikantrieb,<br />
Gehäusetyp L<br />
Kunststoff-Pneumatikantrieb,<br />
Gehäusetyp T<br />
29<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Edelstahl-Pneumatikantrieb,<br />
Gehäusetyp B<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Edelstahl-Pneumatikantrieb,<br />
Gehäusetyp C
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Pneumatikantriebe aus Kunststoff und<br />
Edelstahl<br />
Für automatisierte Verfahrensprozesse bietet <strong>GEA</strong><br />
<strong>Tuchenhagen</strong> pneumatische Antriebe aus dem<br />
Hochleistungskunststoff PPS an. Dieser Kunststoff bietet<br />
eine hohe chemische Beständigkeit, ist temperaturbeständig<br />
bis 180 °C, besitzt gute mechanische Eigenschaften<br />
und weist eine extreme Alterungsbeständigkeit auf.<br />
Das Antriebssystem ist wartungsfähig; Dank seines<br />
Designs besteht bei Demontage keine Gefahr durch freiwerdende<br />
Federspannung. Die Wirkungs weise des<br />
Antriebs ist umkehrbar, die Umrüstung auf umgekehrte<br />
Arbeitsweise ist problemlos vor Ort möglich.<br />
Pneumatische Antriebe der <strong>VESTA</strong> ® Baureihen besitzen<br />
integrierte Luftanschlüsse für Kunststoff schläuche<br />
Ø 6x1 mm und verfügen über eine visuelle Anzeige der<br />
Ventilstellung. Eine Entlastungs bohrung trennt Antriebsund<br />
Produkt raum, verhindert dadurch eine mögliche<br />
Kontamination und dient gleichzeitig als Leckageaustritt<br />
bei Antriebs defekten oder bei Bruch des Faltenbalges.<br />
Handantrieb<br />
Für manuelle Verfahrensprozesse stehen <strong>VESTA</strong> ®<br />
Sterilventile mit Handantrieb zur Verfügung. Die<br />
Besonderheit liegt in der technischen Konzeption des<br />
Handantriebes. Ein integriertes Federpaket sorgt für eine<br />
definierte Dichtpressung des PTFE-Faltenbalges in<br />
geschlossener Stellung und verhindert eine ungewollte<br />
Deformation des Faltenbalges. Die Federkraft wirkt erst<br />
kurz vor Erreichen der geschlossenen Stellung, in<br />
Zwischen stellungen sind handbetätigte Ventile mit<br />
geringstem Kraftaufwand bedienbar. Auch bei höchsten<br />
thermischen Beanspruchungen ist ein manuelles<br />
Nachstellen der Schließstellung nicht notwendig –<br />
die Feder stellt automatisch nach.<br />
Bei <strong>VESTA</strong> ® Sterilventilen mit Handantrieb besteht<br />
zudem die Möglichkeit einer Verplombung.<br />
30<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile von <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> sind ebenso<br />
mit pneumatischem Antrieb aus Edelstahl lieferbar und<br />
weisen gleiche Konstruktionsmerkmale wie Kunststoff -<br />
antriebe auf. Auf Wunsch sind Edelstahlantriebe in autoklavierbarer<br />
Ausführung erhältlich.<br />
Technische Daten<br />
• Kunststoffantriebe Polyphenylensulfid (PPS)<br />
• Edelstahlantriebe 1.4301/AISI 304<br />
• Betriebsdruck max. 6 bar (in Abhängigkeit der Betriebstemperatur), höhere Drücke auf Anfrage<br />
• Steuerluftdruck<br />
- Antrieb NC min. 5 bar, max. 10 bar<br />
- Antrieb NO min. 5 bar, max. 6 bar<br />
• Betriebstemperatur -10 °C bis max. 135 °C (in Abhängigkeit des Betriebsdruckes)<br />
• Sterilisationstemperatur max. 150 °C
31<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Steuerkopf T.VIS ® V-1 und V-20<br />
Das T.VIS ® Konzept (<strong>Tuchenhagen</strong> Ventil-Informations-System) ergänzt nun auch die pneumatische <strong>VESTA</strong> ®<br />
Sterilventilreihe durch ein smartes, modulares System zur Ventil überwachung und Ansteuerung, das dem hygienischen<br />
Design des Ventils angepasst ist.<br />
T.VIS ® V-1 T.VIS ® V-1 mit Pilotventil<br />
T.VIS ® V-20<br />
Der T.VIS ® V-1 / V-20 ist eine elektrische<br />
Stellungsanzeige, mit Rückmeldesystem und optional<br />
integrierten Pilotventilen für lineare Prozessventile mit<br />
einem Hub von bis zu 30 mm.<br />
Die oben integrierte Leuchtkuppel signalisiert vor Ort klar<br />
erkennbar, den Zustand des Prozessven tils. Über die standardmäßig<br />
integrierten 3 Binärausgänge werden die<br />
Informationen an die SPS übertragen.<br />
Somit wird sowohl die AUF- und ZU-Stellung des<br />
Prozessventils als auch der Störungs- oder Fehlerfall<br />
ständig überwacht.<br />
Gelbe LED AUF-Stellung<br />
Grüne LED ZU-Stellung<br />
Rote LED Fehler / Störung<br />
Die automatische Programmierung der Endlagen des T.VIS ® V-1 / V-20 erfolgt wahlweise über die Tasten oder den<br />
standardmäßig integrierten Programmiereingang innerhalb von Sekunden. Ein Öffnen des T.VIS ® V-1 / V-20 ist durch<br />
die außen liegenden Tasten und Steckeranschlüsse nicht notwendig.<br />
Der modulare Aufbau des T.VIS ® V-1 / V-20 ermöglicht die Anpassung an die Applikation des Kunden:<br />
- ohne Pilotventil<br />
- mit einem Pilotventil (für einfachwirkende Antriebe - mit Feder, nur T.VIS ® V-1)<br />
- mit zwei Pilotventilen (für doppeltwirkende Antriebe - ohne Feder, nur T.VIS ® V-1)<br />
Vorteile<br />
• Automatische Endlagen-Programmierung<br />
• Einfache und sichere Bedienung ohne Werkzeug,<br />
kein Öffnen notwendig<br />
• Modularer Aufbau<br />
• Manuelle Bedienung des Prozessventils möglich<br />
• Standardmäßig AUF- und ZU-Rückmeldung<br />
• Genauigkeiten einstellbar<br />
• Optional: AS-Interface und DeviceNet (T.VIS ® V-1 / V-20)
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Der T.VIS ® P-1 / P-20 ist ein kompakter<br />
Stellungsregler für pneumatische Prozessventile.<br />
Durch die Vorgabe eines Sollwertes (4-20 mA), z.B. von der SPS,<br />
kann das Prozessventil in jede beliebige Stellung geregelt werden.<br />
Auch vor Ort kann ein Sollwert per Tastendruck vorgegeben werden,<br />
um das Prozessventil in die gewünschte Stellung zu positionieren.<br />
Dies geschieht durch den internen Abgleich, der zwischen dem<br />
Sollwert und der tatsächlichen Stellung des Prozessventils (Istwert)<br />
gebildet wird.<br />
Die Stellung wird über einen Wegaufnehmer erfasst und über zwei<br />
integrierte Pilotventile ausgeregelt.<br />
Die LED – Anzeige vor Ort informiert deutlich über den Zustand<br />
des Ventils:<br />
Gelbe LED AUF-Stellung<br />
Grüne LED ZU-Stellung<br />
Blaue LED Ausgeregelter Zustand<br />
Blinkende blaue LED Nicht ausgeregelter Zustand<br />
Rote LED Fehler / Störung<br />
Selbstverständlich können diese Zustände auch über den standardmäßigen<br />
Istwertausgang sowie die optional verfügbaren drei<br />
Binärausgänge auf der SPS ausgewertet werden.<br />
Technische Daten der T.VIS ® Kontrollsysteme<br />
• Betriebsspannung 24 V DC<br />
• Binärausgänge (ZU / AUF / Fehler) 24 DC / 200 mA<br />
• Sollwerteingang (T.VIS ® P-1 / P-20) 4-20 mA<br />
• Istwertausgang (T.VIS ® P-1 / P-20) 4-20 mA<br />
• Druckbereich 0-8 bar (kurzzeitig 9 bar)<br />
• Schutzart IP66 / IP67<br />
• Umgebungstemperatur -20 bis +70 °C (ohne Pilotventil)<br />
-10 (P-20 ±0 °C) bis +50 °C (mit Pilotventil)<br />
• Gehäusewerkstoff PA / PET / TPE<br />
beständig gegen übliche Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
32<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
T.VIS ® P-1<br />
T.VIS ® P-20
Vorteile der T.VIS ® Kontrollsysteme<br />
• Automatische Endlagen-Programmierung<br />
• Einfache und sichere Bedienung ohne<br />
Werkzeug, kein Öffnen notwendig<br />
• Modularer Aufbau<br />
• Manuelle Bedienung des Prozessventils<br />
• Standardmäßig AUF- und ZU-Rückmeldung<br />
• Genauigkeiten einstellbar<br />
• Optional: AS-Interface (T.VIS ® V-1)<br />
Regelcharakteristik<br />
Sitzventile besitzen durch ihre Bauart<br />
eine reproduzierbare Regelcharakte -<br />
ristik.<br />
Der Ringspalt zwischen Faltenbalg<br />
und Ventilsitz vergrößert sich proportional<br />
zum Hub des Ventils.<br />
Durch die Form des Standard-Falten -<br />
balgs im Vesta-Sterilventil lassen sich<br />
exakte Kv-Werte über den gesamten<br />
Bereich realisieren, da die Kennlinien<br />
annähernd linear verlaufen.<br />
Im Menü des T.VIS ® P-1 / P-20 kann<br />
eine Einstellung vorgenommen werden,<br />
so dass neben der linearen auch<br />
eine gleichprozentige<br />
Regelcharakteristik realisiert werden<br />
kann.<br />
Kv-Wert [m 3 /h]<br />
Kv-Wert [m 3 /h]<br />
33<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Technische Daten der T.VIS ® Kontrollsysteme<br />
• Betriebsspannung 24 V DC<br />
• 3 Binärausgänge 24 V DC / 200 mA<br />
• Sollwerteingang (T.VIS ® P-1) 4-20 mA<br />
• Istwertausgang (T.VIS ® P-1) 4-20 mA<br />
• Druckbereich 0-8 bar (kurzzeitig 9 bar)<br />
• Schutzart IP65 / IP67<br />
• Umgebungstemperatur<br />
-20 bis +70 °C (ohne Pilotventil)<br />
-10 bis +50 °C (mit Pilotventil)<br />
Die Regelcharakteristik des <strong>VESTA</strong> ® Sterilventils mit Stellungsregler.
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Edelstahlhalter für Näherungsintiatoren<br />
Stellungsüberwachung<br />
Neben den T.VIS ® Kontrollsystemen stehen Näherungsinitiatoren für die<br />
Überwachung der pneumatisch betätigen <strong>VESTA</strong> ® Sterilventile zur<br />
Verfügung.<br />
Die Montage erfolgt über eine Edelstahlhalterung an der Oberseite des<br />
Antriebes und ist nachträglich leicht adaptierbar.<br />
Es stehen Näherungsinitiatoren für eine Betriebsspannung von<br />
10 – 30 V DC (3-Leiter)<br />
oder für eine Betriebsspannung von<br />
8 V DC (2-Leiter nach NAMUR, DIN 19234 / EEx i) zur Verfügung.<br />
In den Initiatoren integrierte LEDs signalisieren den Betriebszustand bzw. die<br />
Ventilstellung.<br />
34<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
<strong>VESTA</strong> ® Ventilgehäuse<br />
Alle Gehäuse sind aus Edelstahl 1.4435 (Stabmaterial)<br />
gefertigt. Mit modernen Fertigungsverfahren können<br />
hochwertige Ventilgehäuse mit einwandfreien<br />
Oberflächen und einer reproduzierbaren Gehäuse qualität<br />
hergestellt werden.<br />
Eine manuelle Bearbeitung (z.B. Schleifen) ist aufgrund<br />
der feinstgedrehten Oberflächen nicht mehr nötig. Der<br />
hohe Automatisierungs grad ermöglicht eine durchgängige<br />
Reproduzierbarkeit.<br />
Ventilgehäuse werden grundsätzlich mit<br />
Werkstoffnachweis nach EN 10204/3.1 gefertigt und sind<br />
nach AD-Merkblatt A4 gekennzeichnet.<br />
Alle Ventilgehäuse besitzen orbitalschweißfähige<br />
Rohranschlüsse und sind geeignet zum Orbital schweißen<br />
mit geschlossenen Kassetten systemen.<br />
35<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Das <strong>VESTA</strong> ® Sterilventil kann mit einer Vielzahl an Gehäusevarianten für die verschiedensten Anwendungen<br />
ausgerüstet werden. Bei allen Gehäusen ist die Restentleerung und Totraumfreiheit gleichermaßen gegeben. Durch die<br />
spezielle Bauart können die Gehäuse für die horizontale und vertikale Anwendung eingesetzt werden.<br />
Gehäusetyp L Gehäusetyp T<br />
Gehäusetyp B Gehäusetyp C
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile<br />
Technische Daten<br />
• Produktberührte Teile<br />
- Gehäuse 1.4435/AISI 316L<br />
- PTFE-Faltenbalg TFM 1705<br />
• Betriebsdruck max. 6 bar<br />
Die Baugröße<br />
Mit der <strong>VESTA</strong> ® Sterilventil-Serie stehen folgende Baugrößen in unterschiedlichen Rohrklassen zur Verfügung.<br />
DIN – DN 10 bis DN 65<br />
Außendurchmesser nach DIN 11850 Reihe 2 / DIN 11866, Reihe A<br />
OD – OD 0,5“ bis 2,5“<br />
Außendurchmesser nach DIN EN ISO 1127 / DIN 11866, Reihe B<br />
ISO – ISO 13,5 bis 76,1<br />
Außendurchmesser nach ASME BPE / DIN 11866, Reihe C<br />
weitere Größen auf Anfrage<br />
Die Konstruktionsmerkmale<br />
• Blockgehäuse, einteilig,<br />
aus Vollmaterial gefertigt<br />
• PTFE-Faltenbalg als Absperrelement<br />
für universelle Anwendungen<br />
• Hermetische Abdichtung des Ventilinnenraumes nach<br />
außen durch patentiertes Faltenbalg-Dichtsystem<br />
• Einbaulage beliebig<br />
• Kompakte Bauform<br />
• Selbsthemmende Nutmutterverbindung<br />
36<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Die Vorteile<br />
• Totraumfreies Design<br />
• Selbstentleerend<br />
• Sichere CIP/SIP-Reinigung durch<br />
strömungsoptimiertes Design<br />
• Hohe Standzeit des PTFE-Faltenbalges<br />
• Rohrleitungsebene Abdichtung<br />
• Verwendung von Standard <strong>VESTA</strong> ® Pneumatik-<br />
und Handantrieb - Ventileinsätzen<br />
• Einfache und sichere Wartung
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile abgestuft<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile abgestuft mit der Gehäusebauform<br />
Typ C werden vorzugsweise als Entnahmeventile aus<br />
Rohrleitungssystemen oder zur Medienverteilung eingesetzt.<br />
Durch den rohrleitungs ebenen Abzweig ist das<br />
Gehäuse totraumfrei und selbstentleerend. Durch die In-<br />
Line Technologie (Zero-Dead-Leg) können alle Anwen -<br />
dungen mit totraumfreien Ventilgehäusen realisiert<br />
werden.<br />
Das <strong>VESTA</strong> ® Sterilventil mit abgestuften Nennweiten<br />
kommt überall dort zum Einsatz, wo aus anwendungstechnischen<br />
Gründen unterschiedliche Anschlüsse im<br />
Durchgang und Abzweig erforderlich sind. Die<br />
Absperrung erfolgt unmittelbar am Rohrleitungs -<br />
durchgang.<br />
Mit abgestuften <strong>VESTA</strong> ® Sterilventilen ist die Produkt -<br />
entnahme kleiner Mengen aus großen Rohrleitungsnenn -<br />
weiten problemlos und kostengünstig möglich.<br />
37<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile abgestuft<br />
Die Rohrleitungsnennweite kann individuell auf die<br />
Prozesserfordernisse abgestimmt werden.<br />
Verluste an Prozessmedien können durch den angepassten<br />
Leitungsquerschnitt auf der Abzweigseite eingespart<br />
werden.<br />
Der Einsatz der In-Line Gehäuse ermöglicht ein totraumfreies<br />
Anlagendesign und erhöht die Effektivität der<br />
Reinigung deutlich.<br />
Unerwünschte Formstücke und eine aufwändige Montage<br />
können durch die integrierte In-Line Bauweise der<br />
<strong>VESTA</strong> ® Gehäuse eingespart werden.
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile abgestuft<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventil, Typ HCA abgestuft, DN 50 / 25<br />
Aufrechte Einbaulage Hängende Einbaulage<br />
38<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile Typ HCA abgestuft stehen in folgenden<br />
Nennweiten zur Verfügung:<br />
DIN-Reihe DN 15 bis DN 100 (Durchgang) -<br />
DN 10 bis DN 65 (Abzweig)<br />
ISO-Reihe ISO 17,2 bis 114,3 (Durchgang) -<br />
ISO 13,5 bis ISO 76,1 (Abzweig)<br />
OD-Reihe 3/4“ OD bis 4“ OD (Durchgang) -<br />
OD 1/2“ OD bis 2,5“ OD (Abzweig)<br />
Weitere Abstufungen auf Anfrage.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile Typ HCA abgestuft sind domfrei<br />
konzipiert, in nahezu allen Einbaulagen einsetzbar und<br />
ermöglichen eine optimale Reinigung.<br />
Mit <strong>VESTA</strong> ® Sterilventilen Typ HCA abgestuft lassen sich<br />
verfahrenstechnisch saubere Lösungen in Ihrem<br />
Anlagenkonzept realisieren.
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke<br />
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke sind kompakte, universell einsetzbare<br />
Sterilventile mit zwei unabhängig voneinander schaltenden<br />
Antrieben. Die Konzeption des einteiligen<br />
Gehäusekörpers ermöglicht das Zusammenführen,<br />
Trennen oder Abzweigen verschiedener Medienströme<br />
auf engstem Raum. <strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke bieten eine optimale<br />
Leitungsführung bei gleichzeitiger Redu zierung von<br />
Toträumen. Das deutlich verringerte Rohrleitungsvolu -<br />
men und das verbesserte Leerlauf verhalten gegenüber der<br />
konventionellen Membrantechnologie sind die herausragenden<br />
Konstruktionsmerkmale.<br />
Durch unterschiedliche Gehäuse konfi guratio nen besteht<br />
ein hohes Maß an Flexibilität bei der Realisierung von<br />
Anlagenkonzepten bei deutlicher Kostenreduzierung.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke - die sinnvolle Ergänzung der<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventil baureihe – sind prozesssicher konzipiert<br />
und äußerst wartungsfreundlich. Der einteilige<br />
Gehäusekörper wird maschinell aus Vollmaterial hergestellt.<br />
Dadurch wird eine gleichbleibend hohe<br />
Oberflächenqualität bei geringsten<br />
Toleranzschwankungen ermöglicht.<br />
39<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke<br />
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke sind standardmäßig in zwei verschiedenen<br />
Gehäusekonfigurationen lieferbar:<br />
• Typ HWA – Gehäuse mit 3 Anschlüssen<br />
• Typ HXA – Gehäuse mit 4 Anschlüssen (mittlerer<br />
Gehäusedurchgang)<br />
Auf Wunsch sind weitere Gehäusekonfigurationen lieferbar,<br />
wie z.B. Gehäuse mit unterschiedlichen<br />
Anschlussgrößen.<br />
Mit <strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcken lassen sich eine Vielzahl von<br />
Anwendungen realisieren. Ob als einzelner Ventilblock<br />
oder als komplexer Medienverteiler mit mehreren<br />
Ventilblöcken.
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke<br />
Im Gegensatz zu Konzepten mit einzelnen Ventilen reduzieren Systemlösungen mit <strong>VESTA</strong> ® Ventil blöcken die<br />
Anzahl der erforderlichen Formstücke und Schweißverbindungen – ein Beitrag zu wirtschaftlichen<br />
Anlagenkonzepten.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblock, Typ HWA<br />
Gehäuse mit 3 Anschlüssen<br />
<strong>VESTA</strong> ® Ventilblock, Typ HXA<br />
Gehäuse mit 4 Anschlüssen<br />
(mittlerer Gehäusedurchgang)<br />
Mit <strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcken lassen sich in beengten<br />
Raumverhältnissen komplexe Ventillösungen realisieren.<br />
So können zwei <strong>VESTA</strong> ® Ventilblöcke Typ HWA durch<br />
direkte Verbindung zu einer kompakten Sterilsperre verbunden<br />
werden. Über den gemeinsamen Verbindungs -<br />
stutzen ist eine totraumfreie Installation und ein kompletter<br />
Medienaustausch möglich.<br />
Zuzätzliche Reinigungswege sind nicht erforderlich, die<br />
Ventiltechnik wird deutlich vereinfacht.<br />
- Sichere Medientrennung<br />
- Geringe Gehäusemasse mit gleichmäßigen<br />
Wandstärken<br />
- Kurze Aufheizzeit<br />
- Kleine, kompakte Bauform<br />
- Geringes Prozessvolumen<br />
sind die kennzeichnenden Merkmale der <strong>VESTA</strong> ®<br />
Ventilblöcke.<br />
Durch Kombination mit den verschiedenen Gehäusetypen<br />
lassen sich praxisorientierte Lösungen für nahezu jeden<br />
Anwendungsfall finden.<br />
40<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Prinzipskizze: Sterilsperre für bio-pharmazeutische Anwendungen
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile<br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile dienen zum Absperren von<br />
flüssigen Medien an Behältern bzw. Tanks. Die<br />
Anordnung erfolgt vorzugsweise am tiefsten Punkt des<br />
Behälterbodens. Kennzeichnendes Merkmal ist die tankbodenebene<br />
Absperrung ohne jeglichen Sumpf.<br />
Das totraumfreie Design bietet eine vollständige<br />
Entleerung des Behälters und eine optimale CIP/SIP-<br />
Reinigung. Dank der stabilen Bauform des Gehäuses bzw.<br />
des Gehäuseanschlussflansches ist ein verzugsfreies<br />
Einschweißen möglich. Durch die äußerst kompakte<br />
Bauform können <strong>VESTA</strong> ® Tankboden ventile bei engsten<br />
Platzverhältnissen eingesetzt werden. Auch ein Einbau,<br />
seitlich in die Behälterwand, ist ohne großen Aufwand<br />
möglich.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile sind darüber hinaus in unterschiedlichen<br />
Konstruktionen je nach Aufgabenstellung<br />
erhältlich, wie z.B. mit zusätzlichem Ventil für CIP/SIP<br />
oder Drainage mit frontbündiger Absperrung (totraumfreie<br />
Anordnung).<br />
41<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile<br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile stehen in folgenden Varianten<br />
zur Verfügung:<br />
• mit Gehäuse zum Einschweißen<br />
• mit Gehäuse zum Anflanschen<br />
(Gehäuseanschlussflansch)<br />
Gehäuseausführungen:<br />
- Bauform L (1 Abgang)<br />
- Bauform T (2 Abgänge) für Ringleitungen.
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventile<br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventil mit SIP-Ventil<br />
(kundenspezifische Lösung)<br />
Schnittdarstellungen<br />
Die Konstruktionsmerkmale<br />
• Massives Gehäuse - einteilig,<br />
aus Vollmaterial gefertigt<br />
• Stutzenstellung 90° oder 180°<br />
• 1- und 2stutzige Ausführung oder 1stutzige<br />
Ausführung mit integriertem CIP/SIP-Ventil<br />
• Massiver Gehäuseanschlussflansch<br />
• Einbau vorzugsweise am tiefsten Punkt eines<br />
Behälterbodens<br />
• Kompakte Bauform<br />
• Selbsthemmende Nutmutterverbindung<br />
42<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventil,<br />
Gehäuse zum Einschweißen<br />
Gehäuseanschlussflansch<br />
<strong>VESTA</strong> ® Tankbodenventil,<br />
Gehäuse zum Anflanschen<br />
Die Vorteile<br />
• Tankbodenebene Absperrung, ohne Sumpf<br />
• Selbstentleerend, auch bei Einbau seitlich<br />
in eine Behälterwand<br />
• Sichere CIP/SIP-Reinigung durch<br />
strömungsoptimiertes Design<br />
• Hohe Standzeit des PTFE-Faltenbalges<br />
• Verwendung von Standard <strong>VESTA</strong> ®<br />
Pneumatik- und Handantrieb - Ventileinsätzen<br />
• Optimale Einbindungsmöglichkeiten in das weiterführende<br />
Rohrleitungssystem<br />
• Einfache und sichere Wartung
<strong>VESTA</strong> ® Multiport<br />
Die wirtschaftliche Herstellung sensibler Produkte in der<br />
pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie<br />
erfordert immer komplexere Verfahrensprozesse.<br />
Dies stellt an das Engineering große Heraus forderungen,<br />
besonders an die Prozess sicher heit des gesamten<br />
Anlagensystems. Dabei gewinnen Richtlinien (FDA,<br />
cGMP), gesetzliche Rahmen bedingungen, wie z.B. EU-<br />
Vorschriften und Begriffe wie Qualifizierung und<br />
Validierung immer mehr an Bedeutung.<br />
Prozesse mit verschiedenen Betriebs-, Reinigungs- und<br />
Sterilisationsmedien sind häufige Anwendungen in der<br />
sterilen Verfahrenstechnik. Die Realisie rung solcher<br />
Prozesse erfolgt heute vielfach mit Membran ventilen in<br />
Form von konventionellen Lösungen mit Einzelventilen<br />
oder so genannten Ventilblöcken.<br />
Konventionelle Lösungen mit einzelnen Membran ventilen<br />
in Schweiß konstruk tion sind bekannterweise sehr aufwändig.<br />
Die verwendeten Ventile, Fittings und<br />
Rohrkomponenten erfordern neben<br />
dem großen Montageaufwand<br />
auch einen größeren<br />
Platzbedarf. Toträume bei derartigen<br />
Lösungen sind unvermeidbar<br />
und müssen in Kauf<br />
genommen werden. Ventil -<br />
blöcke mit Membranventilen<br />
in Blockbauweise aus<br />
Vollmaterial sind zwar kompakt,<br />
jedoch nicht vollständig<br />
totraumfrei.<br />
Ventilblöcke dieser<br />
Bauart sind<br />
zudem nur "entleerungsoptimert"<br />
– ein<br />
vollständiges Leerlaufen des<br />
Systems ist nicht gegeben.<br />
Infolge großer Wand stärken<br />
erfordern solche Systeme nicht<br />
nur lange Aufheizzeiten bei<br />
hohem Kondensatanfall während<br />
der Sterilisation sondern<br />
auch enorm lange Abkühlzeiten.<br />
Bis heute gab es so gut wie keine<br />
Alternative zu Systemen mit<br />
Membran ventilen für solche Prozesse.<br />
43<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Multiport<br />
Diese Lücke schließt nunmehr der neuentwickelte<br />
<strong>VESTA</strong> ® Multiport von <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>.<br />
Der mit <strong>VESTA</strong> ® Sterilventilen ausgestattete <strong>VESTA</strong> ®<br />
Multiport ist totraumfrei, CIP-gerecht konzipiert, ermöglicht<br />
eine vollständige Entleerung und ist auf engstem<br />
Raum anzuordnen.
<strong>VESTA</strong> ® Multiport<br />
Funktionsprinzip<br />
Die Basis des <strong>VESTA</strong> ® Multiport ist ein kreisförmiger<br />
Ring mit einem innen liegenden Ringkanal. Der<br />
Ringkanalquerschnitt ist abhängig von der Ventil -<br />
baugröße und beträgt etwa 50 % des Ventileintritt quer -<br />
schnittes. Damit ist die Voraussetzung für eine optimale<br />
Durchströ mung und den kontinuierlichen Medienaus -<br />
tausch geschaffen. Auf den Stirnflächen (oben und unten)<br />
werden nach Prozesserfordernis die Ventile angeordnet.<br />
Die bevorzugte Einbaulage ist horizontal mit stehenden<br />
bzw. hängenden Ventilantrieben, um ein komplettes<br />
Leerlaufen zu ermöglichen.<br />
Die ringförmige Bauform bietet:<br />
- einen vollständigen Medienaustausch<br />
- eine zuverlässige Reinigung<br />
- minimales Prozessvolumen<br />
44<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Beispielhafte Darstellung der Arbeitsweise des Ringverteilers
Die Konstruktionsmerkmale<br />
• Modulare, kompakte Bauform<br />
• Ring und Ventilgehäuse als Basisbausteine<br />
• Frontbündige Absperrung am Ringkanal<br />
• Individuelle Konfigurationen an Ventilen möglich<br />
• Stutzenorientierung nach baulichen Erfordernissen<br />
beliebig wählbar<br />
• Fester Rasterabstand<br />
• Verwendung von <strong>VESTA</strong> ® Sterilventilantrieben<br />
45<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Multiport<br />
Die modulare Bauform des <strong>VESTA</strong> ® Multiport ermöglicht<br />
eine individuelle Konfiguration je nach Aufgaben stellung.<br />
Die Anordnung von bis zu 6 Absperrventilen im Zulauf<br />
und Rücklauf ist möglich.<br />
Die Absperrung der Ventile erfolgt bündig am Ring kanal.<br />
Die Anbindung der Ventilgehäuse am Ring erfolgt durch<br />
WIG-Schweißtechnik.<br />
Die äußeren Abmessungen werden durch die Konfigu -<br />
ration und durch die Baugröße bestimmt.<br />
Der <strong>VESTA</strong> ® Multiport wurde als Baukasten system konzipiert.<br />
Durch entsprechende Positionierung der Gehäuse auf<br />
dem Ring kann die Stutzenorientierung nach baulichen<br />
Erfordernissen individuell definiert werden.<br />
Ein besonderer Vorteil des <strong>VESTA</strong> ® Multiport im<br />
Vergleich zu konventionellen Lösungen besteht darin,<br />
dass die Rohrleitungsanbindung in unterschiedlichen<br />
Richtun gen erfolgen kann. Der Rasterabstand der Rohre<br />
zueinander kann bereits im Vorfeld festgelegt werden.<br />
Die Vorteile<br />
• Vorplanung der Rohrtrassen mit Rasterabständen von<br />
zuführenden und rücklaufenden Rohrleitungen<br />
• Vorplanung des <strong>VESTA</strong> ® Multiport als "komplette<br />
Liefereinheit" mit definierten Schnittstellen zur<br />
Einbindung in das Prozesssystem<br />
• Vorplanung des Platz-/Raumbedarfs<br />
• Qualifizierung bereits im Herstellerwerk (DQ / IQ)<br />
• Reduzierung des Montage- und Installations -<br />
auf wandes (keine Sonderformstücke erforderlich)<br />
• Reduzierung der Zeiten für Planung, Lieferung,<br />
Montage und Inbetriebnahme
<strong>VESTA</strong> ® Multiport<br />
Der <strong>VESTA</strong> ® Multiport Ringverteiler gestattet durch seinen<br />
zyklischen Aufbau einen totraumfreien und mischphasenfreien<br />
Betrieb. Durch die Strömungsaufteilung im<br />
Ringkanal kann ein kompletter Medienaustausch sichergestellt<br />
werden. Das Medium teilt sich in zwei<br />
Halbströmungen im Ringkanal auf. Nichtdurchströmte<br />
Bereiche können ausgeschlossen werden. Die Reinigung<br />
des Prozesssystems erfolgt auf dem Produktionspfad.<br />
Zuzätzliche Reinigungswege sind nicht erforderlich, die<br />
Ventiltechnik kann deutlich vereinfacht werden.<br />
Beispielhafte Darstellung der Arbeitsweise des Ringverteilers<br />
46<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Multiport Ringverteiler, Typ 2/2<br />
Individuelle Konfiguration möglich<br />
Das Konzept des <strong>VESTA</strong> ® Multiport ermöglicht die<br />
Auswahl individueller Konfigurationen je nach<br />
Prozesserfordernis. Es können bis zu 12 Ventile (6 Ventile<br />
im Zulauf / 6 Ventile im Rücklauf) auf einem Ring positioniert<br />
werden.<br />
Alle Konfigurationen unterschiedlicher Ventilanzahl im<br />
Zulauf und Rücklauf sind möglich.<br />
Ein besonderer Vorteil beim <strong>VESTA</strong> ® Multiport besteht<br />
darin, dass unterschiedliche Ventilbaugrößen<br />
(Nennweiten) untereinander kombinierbar sind.
Reproduzierbare Fertigungsqualität<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile unterliegen höchsten<br />
Qualitätskriterien in der Produktion. Die Voraussetzung<br />
dafür ist das zertifizierte Qualitätssicherungssystem nach<br />
DIN ISO 9001 bei <strong>GEA</strong><br />
<strong>Tuchenhagen</strong>. Permanente<br />
Qualitätsprüfungen in der<br />
Fertigung, die Kenn -<br />
zeichnung sämtlicher<br />
Bauteile, Funktions- und<br />
Dichtheitsprüfungen, um<br />
nur einige der Merkmale zu<br />
nennen, tragen zu einem<br />
konstanten, hohen<br />
Qualitätsniveau bei und ermöglichen dem Anwender<br />
zudem eine sichere Zuordnung der Bauteile bei<br />
Ersatzteilbedarf.<br />
<strong>VESTA</strong> ® Sterilventile sind mit Nachweis der folgenden<br />
Güteeigenschaften lieferbar<br />
• Ventilgehäuse produktberührt mit Werkstoff-<br />
Abnahmeprüfzeugnis nach EN 10 204 / 3.1<br />
• Nachweis der Oberflächenrauigkeit durch<br />
Werksbescheinigung nach EN 10 204<br />
• Nachweis des Delta-Ferritgehaltes durch<br />
Werksbescheinigung nach EN 10 204<br />
47<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Dokumentation<br />
• Werksbescheinigung nach EN 10 204 für PTFE-<br />
Faltenbälge (TFM 1705), Konformitätsbescheinigung<br />
gemäß FDA 21 § 177.1550<br />
• Bescheinigung über den Nachweis der<br />
Biokompatibilität nach USP Class VI für PTFE-<br />
Faltenbälge<br />
• Schweißnahtdokumentation - cGMP-konform, wie z.B.<br />
Schweißnahtprotokoll, Schweißnahtstellenplan,<br />
Endoskopieprotokoll, usw.
<strong>VESTA</strong> ® Dokumentation<br />
Prozesstechnik<br />
Keimwachstum<br />
Keime benötigen zum Wachstum verschiedene<br />
Voraussetzungen. Im Bereich der Prozesstechnik kann<br />
über folgenden Bedingungen das Keimwachstum beeinflusst<br />
werden:<br />
- Temperatur (Reinigung/Sterilisation) oberhalb der<br />
Wachstumsbedingungen<br />
- Chemisches Umfeld, pH-Wert (oberhalb/unterhalb) der<br />
Wachstumsbedingungen<br />
- Stress/Turbulenzen, hohe Strömungsgeschwindigkeit<br />
verursacht Stress und verhindert die Zellteilung<br />
- Nährstoffe<br />
- Nistplätze, ohne Nistplatz ist ein Keimwachstum nicht<br />
möglich<br />
- Feuchtigkeit ist eine grundlegende Voraussetzung zum<br />
Keimwachstum, bei Feuchtigkeitsentzug erliegt die<br />
Zellteilung<br />
Leerlaufendes Anlagendesign<br />
Generell gilt: Hygienische Prozessanlagen sollen derart<br />
geplant und verrohrt werden, dass die Anlage ohne<br />
Demontage komplett entleert werden kann.<br />
Dies hat folgende Vorteile:<br />
- Schnelle und kosteneffiziente Reinigung durch<br />
Restentleerung der Leitungen und geringe<br />
Mischphasenbildung<br />
- Reduzierung der Verkeimung in Betriebspausen durch<br />
die trockene Lagerung der Anlage<br />
- Reduzierung von Kondensatschlägen bei der<br />
Dampfsterilisation durch Ausschluss von Pfützen<br />
Zur Erreichung eines leerlaufenden Designs sollten<br />
Rohrleitungen mit 1 % – 3 % Gefälle verlegt werden.<br />
Ventile oder durchströmte Komponenten sollten mit dem<br />
Zulauf oder Ablaufstutzen nach unten montiert werden.<br />
Sollte das nicht möglich sein, ist ein Drainageventil an der<br />
tiefsten Position zu montieren, welches die Entleerung<br />
der Komponente ermöglicht.<br />
Kurze Abgangsstutzen<br />
- ermöglichen die komplette Durchströmung der<br />
Rohrleitung ohne Strömungsschatten<br />
- schließen unerwünschtes Keimwachstum in strömungsarmen<br />
Bereichen aus<br />
- verringern die Luftblasenansammlung in Domen durch<br />
den Luftaustrag mit der Hauptströmung<br />
48<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Normen und Regelwerke<br />
USP United States Pharmacophia<br />
CFR Code of Ferderal Regulations<br />
Dichtungswerkstoffe,<br />
Weichdichtungen nach 21 CFR 177.2600<br />
PTFE Werkstoffe nach 21 CFR 177.2400<br />
GMP Good Manufacturing Practice,<br />
herausgegeben von der FDA<br />
DAB 12 Deutsches Arzneimittel Buch 12<br />
Richtlinien<br />
- Richtlinie über Druckgeräte<br />
DIN-Normen<br />
- DIN 2632 Vorschweißflansche, Nenndruck 10 bar<br />
- DIN 2633 Vorschweißflansche, Nenndruck 16 bar<br />
- DIN 6601 Beständigkeit der Werkstoffe von<br />
Behältern/Tanks aus Stahl gegenüber Flüssigkeiten<br />
- DIN 11850 Rohre aus nicht rostenden Stählen<br />
- DIN 11864-1, Aseptik-Rohrverschraubungen<br />
- DIN 11864-2, Aseptik-Flanschverbindungen<br />
- DIN 11865, Formstücke aus nicht rostendem Stahl für<br />
Aseptik, Chemie und Pharmazie<br />
- DIN 11866, Rohre aus nicht rostendem Stahl für<br />
Aseptik, Chemie und Pharmazie<br />
- DIN 28004, Fließbilder verfahrenstechnischer Anlagen<br />
- DIN 28011, gewölbte Böden, Klöpperform<br />
- DIN 32767, Klemmverbindungen für Rohre aus nichtrostendem<br />
Stahl- DIN 17457, geschweißte kreisförmige<br />
Rohre aus austenitischen nicht rostenden Stählen für<br />
besondere Anwendungen (Lieferkriterien)
DIN EN-Normen<br />
- DIN EN 558-1, Baulängen von Armaturen aus Metall<br />
zum Einbau in Rohrleitungen mit Flanschen<br />
- DIN EN 1127-1, Explosionsschutz<br />
- DIN EN 10204, Arten von Prüfbescheinigungen allgemeine<br />
Druckgeräterichtlinie 2000<br />
- DIN EN 12296, Geräte und Ausrüstungen, Prüfung auf<br />
Reinigbarkeit<br />
- DIN EN 45014, Allgemeine Kriterien für<br />
Konformitätserklärungen von Anbietern<br />
SMS-Standard-Norm<br />
- SMS 3008, Rohre aus nicht rostenden Stählen, entsprechend<br />
ISO/R 2037<br />
British Standard-Norm<br />
- BS 4825, Part 1:1991, Stainless steel tubes and fittings<br />
for the food industry and other hygienic applications<br />
ISO-Norm<br />
- ISO 2037, Stainless steel tubes for the food industry<br />
Baseler-Norm<br />
- Baseler Norm BN2, (‰ Ferrit) BCI Baseler Chemische<br />
Industrie<br />
TRB-Verordnung<br />
- Technische Regeln zur Druckbehälterverordnung<br />
VDI-Richtlinien<br />
- VDI 2440, Emmissionsminderung Mineralölraffinerien<br />
(bezüglich TA-Luft)<br />
DIN EN 10204, Abnahmeprüfzeugnis 3.1-BN2<br />
Das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach BN2 ist ein Zeugnis zu<br />
einer bestimmten Untersuchung, nach den Prüfverfahren<br />
der BN2 (Baseler Norm 2). Alle weiteren Bedingungen wie<br />
unter Zeugnis nach 3.1.<br />
Die Baseler Norm wurde vor etwa 20 Jahren, von der BCI<br />
(Baseler Chemische Industrie) einem Gremium der drei<br />
großen Baseler Chemie Riesen, geschaffen. Sie ist heute<br />
offiziell nicht mehr gültig, da sie von der DIN und DIN<br />
EN-Norm eingeholt wurde.<br />
Zitat: Diese Norm beschreibt die werkstofftechnischen<br />
Anforderungen an Erzeugnisse aus austenitisch, nicht -<br />
rostendem Stahl mit Molybdän, basierend auf Stahl<br />
1.4435 nach DIN 17440, oder 316L nach AISI, jedoch mit<br />
engeren Analysegrenzen und definiertem Ferritgehalt.<br />
Dadurch soll gewährleistet werden, dass auch bei<br />
Verwendung von Erzeugnissen verschiedener Herkunft<br />
und Charge mit gleichbleibender Korrosionsbeständig keit<br />
gerechnet werden kann.<br />
49<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
<strong>VESTA</strong> ® Dokumentation<br />
Werkstoffhandling mit 3.1 Zeugnis<br />
Der Werdegang eines Produktes mit Zeugnis nach<br />
DIN EN 10204, Abnahmeprüfzeugnis 3.1 beginnt mit dem<br />
Einkauf des Rohmaterials oder Halbzeugs. Das Halbzeug<br />
kann Rohr, Rundmaterial, Blech o.ä., aus dem gefertigt<br />
wird, sein.<br />
Das Stahlwerk muss zur Qualitätssicherung die in der<br />
DIN beschriebenen Materialprüfungen<br />
vornehmen.<br />
Zur Fertigung eines Bauteils mit Materialprüfzeugnis<br />
nach DIN EN 10204, 3.1 wird das Halbzeug immer eindeutig<br />
gekennzeichnet. Dazu wird das Halbzeug mit<br />
Zeugniskopie der Charge eingekauft und ist mit einem<br />
Nummerncode gekennzeichnet. Dieser Nummerncode<br />
bleibt in allen Stadien des Herstellungsprozesses eindeutig<br />
am Werkstück erkennbar. Idealerweise ist er am<br />
Halbzeug eingeschlagen. Soll ein Teil von einem<br />
Halbzeug abgetrennt werden, wird der zu trennende<br />
Abschnitt vor dem Trennen vom Kennzeichnungs berech -<br />
tigten mit diesem Code versehen. Bei <strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
hat dieser Code den Namen B-Code und begleitet das<br />
Werkstück von der Warenannahme des Rohmaterials bis<br />
zum fertiggestellten Produkt.<br />
An <strong>VESTA</strong> ® Ventilgehäusen ist dieser Code auf dem<br />
Kugelgehäuse sowie auf den Rohrstutzen angegeben.<br />
Ein nachträgliches Stempeln eines fertigen Bauteils ist<br />
nicht möglich, da bei nicht gestempelten Werkstücken<br />
eine eindeutige Zuordnung nicht getroffen werden kann.<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> GmbH kauft Vormaterialien aus<br />
Edelstahl, z.B. Stabstahl, Bleche und Rohre aus europäischer<br />
Fertigung und ausschließlich bei zertifizierten<br />
Herstellern und Händlern ein.<br />
Alle Hauptbedarfe werden grundsätzlich mit Zeugnissen<br />
nach 3.1 oder 3.1 / AD-W2 gekauft.<br />
Es erfolgt bei jedem Wareneingang eine Prüfung der<br />
Zeugnisse. Die Übereinstimmung der Zeugnisse mit der<br />
Warenlieferung wird dokumentiert. Eine entsprechende<br />
Archivierung aller Unterlagen wird durch unsere<br />
Abteilung QS sichergestellt.
Begriffe<br />
A<br />
AB (DAB)<br />
Arzneimittelbuch (Deutsches Arzneimittelbuch)<br />
ANSI<br />
American National Standardisation Institut (US)<br />
Aqua<br />
Wasser<br />
Aqua ad injectabile<br />
Wasser für Injektionszwecke<br />
Aqua demineralisata<br />
Demineralisiertes Wasser, mit reduziertem<br />
Mineraliengehalt<br />
Aqua purificata<br />
Gereinigtes Wasser<br />
Aseptisch<br />
Ausschluß von Keimen<br />
B<br />
Bakterie<br />
Einzellige Mikroorganismen ohne Zellkern.<br />
Die Vermehrung erfolgt durch einfache Zellteilung. Drei<br />
Grundformen sind bekannt:<br />
Stäbchenförmig, Ø 0,5-1 x 2-5 µm,<br />
typische Namen: Clostridium, -bazillus, Pseudomonas-<br />
Kugelförmig, Ø meist 1µm, typische Namen: -kokus<br />
Bakterien Sporen extrem widerstandsfähige Form von<br />
Bakterienkeimen, die von einigen Bakterienarten zu<br />
Zeiten schlechter Lebensbedingungen gebildet werden<br />
und Entwicklungsfähig sind, Ø
D<br />
DAB – Deutsches Arzneimittelbuch<br />
Dekontamination<br />
Entfernung von unerwünschten Stoffen oder<br />
Verunreinigungen von Oberflächen.<br />
Desinfektion<br />
Abtötung von Keimen und Krankheitserregern oder deren<br />
Inaktivierung an kontaminierten Objekten zur<br />
Unterbrechung der Infektionskette.<br />
Dokumentieren<br />
Schriftliche Erfassung von Prozessdaten zum Nachweis<br />
einer Tätigkeit oder eines Verfahrens und dessen<br />
Ergebnisse.<br />
Domraum<br />
Strömungsarmer Raum der nicht oder nur unkontrolliert<br />
entlüftet werden kann.<br />
E<br />
Endotoxine<br />
Endotoxine kommen in der Zellwand gramnegativer<br />
Bakterien und Blaualgen vor. Biochemisch handelt es sich<br />
um Lipopolysaccharide (LPS). Endotoxine sind thermostabil<br />
und können durch Sterilisation nicht inaktiviert werden.<br />
Sie können zu Fieber, Blutdruckabfall und anderen<br />
Krankheitsbildern führen.<br />
K<br />
KBE-Koloniebildende Einheiten<br />
Anzahl der in einer Probe nachweisbaren<br />
Mikroorganismen<br />
Korrosionsbeständiger Werkstoff<br />
Werkstoff, der seine ursprünglichen Oberflächen eigen -<br />
schaften bei bestimmungsgemäßem Gebrauch beibehält.<br />
Kratzer<br />
Ein scharfkantiger, unregelmäßiger Oberflächenein schnitt<br />
mit geringer Tiefe, der die Reinigbarkeit<br />
nachteilig beeinflusst.<br />
51<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Begriffe<br />
L<br />
Limulus-Test<br />
Testverfahren zum Nachweis von Endotoxinen durch<br />
Gelbbildung<br />
M<br />
MHD - Mindeshaltbarkeitsdatum<br />
Mikoorganismen<br />
Bakterien, Schimmelpilze, Hefen, Algen, (Vieren),<br />
Bakteriophagen<br />
P<br />
Pasteurisieren<br />
Thermisches Verfahren zur Reduzierung der Keimanzahl<br />
in einem Produkt.<br />
Wird weiter unterteilt in Abhängigkeit von der Dauer und<br />
Temperatur des Einwirkens.<br />
Prüfzeugnisse<br />
Die DIN EN 10204 (Arten von Prüfbescheinigungen) gibt<br />
einen Überblick über die Art und den Inhalt von<br />
Prüfbescheinigungen. Generell sind eine Vielzahl von<br />
Prüfparametern möglich, die in den folgenden Normen<br />
beschrieben werden. Die am häufigsten angeführten<br />
Normen sind:<br />
- DIN EN 10204, Arten von Prüfbescheinigungen<br />
Allgemeine Druckgeräterichtlinie 2000<br />
- DIN 11866, Rohre aus nicht rostendem Stahl für<br />
Aseptik, Chemie und Pharmazie<br />
- DIN 17457, geschweißte kreisförmige Rohre aus<br />
austenitischen, nicht rostenden Stählen für besondere<br />
Anwendungen (Lieferkriterien)<br />
- BS 4825, Part 1:1991, Stainless steel tubes and fittings<br />
for the food industry and other hygienic applications<br />
- ISO 2037, Stainless steel tubes for the food industry<br />
- Baseler Norm BN2, (Delta Ferrit) BCI Baseler<br />
Chemische Industrie<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> Materialprüfzeugnisse<br />
Nach DIN EN 10204 werden Prüfzeugnisse und<br />
Bescheinigungen auf das Material des Werkstückes ausgestellt.<br />
Generell könnten nach DIN EN 10204 auch andere<br />
Eigenschaften vom Kunden gefordert werden, die jedoch<br />
zuvor definiert werden müssen.
Begriffe<br />
DIN EN 10204, Werkszeugnis 2.2<br />
Das Werkszeugnis 2.2 ist eine reine Herstellererklärung<br />
zum Material.<br />
Bescheinigt wird, dass die Ware mit der Beschreibung in<br />
der Spezifikation (Lieferbedingungen) übereinstimmt.<br />
Bescheinigung, in welcher der Hersteller bestätigt, dass<br />
die gelieferten Erzeugnisse den Vereinbarungen bei der<br />
Bestellung entsprechen, mit Angabe von Prüfergebnissen<br />
auf der Grundlage nichtspezifischer Prüfung.<br />
DIN EN 10204, Abnahmeprüfzeugnis 3.1<br />
Das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 ist ein Zeugnis zu einer<br />
bestimmten Untersuchung, nach bestimmten<br />
Prüfverfahren, ausgestellt von einem von der Produktion<br />
unabhängigen Werk-Sachverständigen des Herstellers.<br />
Bescheinigt wird, dass die Ware mit den vom Kunden in<br />
der Bestellung gefordeten Eigenschaften übereinstimmt<br />
und nach genau festgelegten Prüfbedingungen untersucht<br />
wird.<br />
Herausgegeben von einer, von der Fertigungsabteilung<br />
unabhängigen Abteilung und bestätigt von einem dazu<br />
beauftragten, von der Fertigungsabteilung unabhän gigen,<br />
Werk-Sachverständigen des Herstellers<br />
(„Werk-Sachverständigen“).<br />
DIN EN10204, Abnahmeprüfzeugnis 3.1-AD2000-W2<br />
Das Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach ADW2 ist ein Zeugnis<br />
zu einer bestimmten Untersuchung, nach den<br />
Prüfverfahren der AD (Arbeitskreis Druckbehälter). Alle<br />
weiteren Bedingungen wie unter Abnahmeprüfzeugnis<br />
3.1. Das AD-W2 definiert die Richtlinien gemäß AD-<br />
Merkblatt, Anhang W2 für die spezifische Prüfung und<br />
verweist auf die entsprechenden DIN EN-Normen.<br />
Pyrogen<br />
Fiebererzeugende Stoffe, zum Beispiel Endotoxine und<br />
Exotoxine aus verschiedenen Zellmembranen oder andere,<br />
chemisch sehr unterschiedliche Stoffe.<br />
52<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Q<br />
Qualifizierung<br />
Eine Qualifizierung ist die Festschreibung eines<br />
Arbeitsablaufes oder Vorganges.<br />
In der Industrie werden heute viele Vorgänge, wie<br />
Organisationsstrukturen, Produktionsprozesse und<br />
Arbeitsabläufe qualifiziert.<br />
Die Qualifizierung dient der Prozess- und Qualitäts -<br />
sicherung durch eine klare schriftliche Definition des<br />
Prozesses.<br />
Die Qualifizierungsunterlage ist allen betroffenen<br />
Mittarbeitern frei zugängig und gleicht Informationsstand<br />
und Prozesshandhabung ab.<br />
Im Anlagenbau werden üblicherweise folgende<br />
Planungsabläufe bei der Anlagenerstellung qualifiziert.<br />
Design Qualification DQ<br />
DQ ist der Nachweis, dass die geplante Prozess aus rüstung<br />
die erforderliche Qualität in der Art und Ausführung aufweist<br />
und das Design von Gebäude und<br />
Versorgungssystem berücksichtigt wurde. Das DQ<br />
Dokument ist Grundlage für die Installations- und<br />
Funktionsqualifikation. Sie beschreibt die Medienströme,<br />
die von der Anlage gehandhabt werden, die<br />
Anforderungen an die Ausstattung und die gewählten<br />
Ausstattungsteile.<br />
Installation Qualification IQ<br />
Durch die IQ wird der Nachweis erbracht, dass alle<br />
Ausrüstungsgegenstände und Systeme in Überein -<br />
stimmung mit den vom Kunden genehmigten Plänen,<br />
Spezifikationen und gesetzlichen Sicherheitsvorschriften<br />
installiert wurden.<br />
Es wird der Lieferumfang geprüft und die Überein -<br />
stimmung mit der in der DQ geplanten und festgelegten<br />
Ausstattung (Komponenten und deren Dokumentation).<br />
Operations-Qualification OQ<br />
Durch die OQ wird der Nachweis erbracht, dass kritische<br />
Ausrüstungsgegenstände und Systeme wie beabsichtigt<br />
funktionieren und zwar über den üblichen Arbeits bereich<br />
der Einstellparameter.<br />
OQ von Geräten erfolgt in der Regel ohne Produkt oder<br />
mit Placebo. Die Anlage wird auf Ihre technische<br />
Leistungsfähigkeit und vorgesehene Funktion geprüft.<br />
Komponenten werden getestet, Messinstrumente<br />
kalibriert und die Software validiert.
Prozess-Qualification PQ<br />
Mit der PQ wird das Produktionsverfahren geprüft und<br />
festgeschrieben.<br />
R<br />
Ra-Wert<br />
Mittenrauhwerte Ra ist der arithmetische Mittelwert der<br />
Beträge aller Profilwerte des Rauheitsprofils, Definiert<br />
nach DIN 4762, 4768 und ISO 4287/1<br />
(Es gibt eine Fülle anderer Rauhigkeitsangaben. Ra ist der<br />
gebräuchlichste)<br />
Reinstwasser<br />
Entspricht dem WFI-Wasser, Wasser, das keine<br />
Organismen oder deren Sporen enthält und zusätzlich<br />
entmineralisiert ist. Herstellung siehe DAB<br />
RO-Revers Osmosis<br />
Reversibles Trennverfahren für die Wasserentsalzung<br />
durch eine Membrane unter Ausnutzung des osmotischen<br />
Verhaltens von Salzlösungen.<br />
S<br />
Sanitisierung<br />
Reinigung mit nachfolgender Desinfektion, aus dem englischen<br />
Sprachgebrauch.<br />
WFI-Water for Injektion (Wasser für Injektionszwecke)<br />
Herstellung in der USP oder im DAB beschrieben,<br />
z.Z durch Destillation mit Tröpfchenabscheidung gegen<br />
Keimmittriss oder teilweise durch Umkehrosmose und<br />
Sterilfiltration<br />
Sporen<br />
Unter ungünstigen Lebensbedingungen gebildete<br />
Dauerform von Mikoorganismen.<br />
Bei Verbesserten Lebensbedingungen können Sporen auskeimen<br />
und vermehrungsfähige Bakterien bilden. Sie<br />
Überstehen eine Erhitzung auf 75°C über einen Zeitraum<br />
von 20min.<br />
Steril<br />
Frei von vermehrungsfähigen Mikoorganismen und aktiven<br />
Viren.<br />
53<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong><br />
Begriffe<br />
Sterilisierbar<br />
Ein Objekt ist mit mindestens einer zu definierenden<br />
Sterilisationsmethode sterilisierbar.<br />
Sumpfraum<br />
Bereich, der nicht entwässert werden kann.<br />
T<br />
Totraum<br />
Bereich, in dem Betriebsmedien wie Produkt, Reinigungs-,<br />
Desinfektionsmittel oder Verschmutzungen eingeschlossen<br />
oder zurückgehalten werde.<br />
U<br />
UF – Ultrafiltration<br />
Membran-Trennverfahren, das unter Druck betrieben<br />
wird. Es dient der Stofftrennung<br />
nach Partikelgröße. Molgewicht ca. 1.000 – 2 Mio.<br />
entsprechend 0,1µm – 0,001µm.<br />
UHT – Ultra High Temperature<br />
Pasteurisationsverfahren bei ultrahohen Temperaturen<br />
oberhalb 135°C<br />
USP – United States Pharmacopoeia<br />
Arzneimittelbuch der Vereinigten Staaten von Amerika<br />
V<br />
Validieren<br />
Bestätigung dass die Forderungen für einen beabsichtigten<br />
Gebrauch erfüllt werden, mit<br />
Nachweis, durch Bereitstellung einer dokumentierten<br />
Untersuchung.<br />
Die Validierung ist die Grundlage für einen definierten,<br />
reproduzierbaren Prozess.<br />
VE-Wasser<br />
Vollentsalztes Wasser, entspricht Aqua demineralisata.<br />
Wasser, dem durch einen Ionenaustauscher alle mineralischen<br />
Ionen entzogen wurden.<br />
Z<br />
Zertifizieren<br />
Bescheinigen eines Sachverhaltes oder einer Eigenschaft
Notizen<br />
54<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
55<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong>
Excellence Passion Integrity Responsibility <strong>GEA</strong>-versity<br />
Die <strong>GEA</strong> Group ist ein globaler Maschinenbaukonzern mit einem Umsatz in Milliardenhöhe und operativen<br />
Unternehmen in über 50 Ländern. Das Unternehmen wurde 1881 gegründet und ist einer der<br />
größten Anbieter innovativer Anlagen und Prozesstechnologien. Die <strong>GEA</strong> Group ist im STOXX ®<br />
Europe 600 Index gelistet.<br />
<strong>GEA</strong> Mechanical Equipment<br />
<strong>GEA</strong> <strong>Tuchenhagen</strong> GmbH<br />
Am Industriepark 2-10, 21514 Büchen<br />
Telefon 04155 49-0, Telefax 04155 49-2423<br />
sales.geatuchenhagen@gea.com, www.tuchenhagen.de<br />
Fa 657d-05/<strong>2012</strong>