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— XCVI —
war. Da Christos, die ewige Wahrheit, uns versichert,
dass Brod und Wein sein Leib und
Blut geworden sind, so müssen wir ihm glauben;
da wir uns aber durch unsere Hände, unsere
Augen, unseren Geschmack davon überführen
können, dass die äusseren, sinnlich wahrnehmbaren
Eigenschaften des Brodes und Weines,
nach wie vor geblieben sind, so folgt daraus,
dass zwar die Substanz des Brodes und Weines
in die Substanz (oöata) des Leibes und Blutes
Christi verwandelt sind, die äusseren Eigenschaften,
Gestalt, Geschmack u. s. w. (Accidentia,
xa ßejfyxöxa) jedoch geblieben sind·
Christos hat nur Einen, und zwar einen lebendigen,
verklärten Leib, welcher unvermischt,
aber untrennbar mit seiner Gottheit zu einer
Person verbunden ist; deshalb sind die hl.
Gaben nicht nur Leib und Blut Christi, sondern
sie enthalten auch seine Seele und seine Gottheit,
und da der Leib Christi wegen seines verklärten
Zustandes nicht verletzt, zerrissen oder
irgend sonstwie beschädigt und zertrennt werden
kann, so muss in jedem Stückchen des Brodes
und in jedem Tropfen des Weines Christos ganz
enthalten sein*). Das ist die aus den Worten
Christi selbst mit logischer Consequenz sich ergebende
Lehre der orthodoxen orientalischen
Kirche**), mit welcher die römische Kirche bezüglich
dieses Dogmas vollkommen übereinstimmt·
*) Auch die einzelnen Atome des menschlichen und
thierischen Körpers, sowie überhaupt aller Dinge, bilden,
trotzdem sie sich nicht berühren, ein Ganzes, solange sie
nicht aus ihrem organischen Zusammenhange gelöst werden.
**) Grammata der morgenl. Patriarchen, Art. 17.
Ausführlich ist hierüber geschrieben in den ״Dogmat. Er-