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Die äthiopischen Kirchen befinden sich abseits
der menschlichen Wohnungen, inmitten
des Kirchhofes, und sind meist rund; das Allerheiligste
befindet sich erhöht in der Mitte der
Kirche, sodass man um dasselbe herumgehen
kann; doch ist es nur dem Geistlichen, dem
Volke aber nicht gestattet, die Ostseite hinter
dem Allerheiligsten zu betreten. Das Allerheiligste
hat vier Thüren, nach jeder Himmelsrichtung
hin eine; die östliche Thür ist abgeschlossen;
die Hauptthüre ist gegen Westen
gewendet und mit einem Vorhange versehen.
An der in manchen Kirchen gitterartigen Wand,
welche das Allerheiligste von der Kirche trennt,
sind heilige Bilder, des Erlösers, der Gottesmutter,
des Heiligen, dem die Kirche gewidmet
ist, u. s. w. angebracht. In jedem Opferaltar
befinden sich heilige Reliquien.
Der Ort für den Chor befindet sich an der
Westwand und ist mit Teppichen verziert. In
der Kirche stehen die Männer rechts, die
Frauen links.
Es giebt auch äthiopische Tempel, welche
ganz wie die orthodoxen eingerichtet sind.
Beim Tempel befindet sich ein Haus zum
Backen der Opferbrode, welches genannt wird:
Beth-Lehem = Haus des Brodes. Dort befinden
sich auch Waschgefässe und reine Wäsche für
die Priester, welche vor dem Gottesdienste sich
baden müssen. Ein anderes Haus ist für ökonomische
Zwecke bestimmt und heisst: Ika-Beth
= Schatzhaus.
Im Heiligthum befindet sich die grosse heilige
Lade zur Aufbewahrung der heiligen Gaben.
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