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— CXXXVHI —
durch besondere schwere Sünden öffentliches
Aergerniss gegeben hatten, ׳ihre Sünden dem
Bischof oder Priester öffentlich vor der ganzen
Gemeinde bekennen mussten. Die näheren Bestimmugen
hinüber waren nach Zeit und Ort in
Einzelheiten etwas verschieden. Dieses Bekenntnies
wurde έξομολόγησις — confessio, die Busse
selbst μετάνοια — poenitentia genannt. Die
Büssenden (μετανοουντες) hatten, soweit sie dem
Gottesdienste beiwohnen durften, besondere,
von denen der übrigen Gläubigen abgesonderte,
Plätze inne. Die schwersten Sünder hatten ihre
Stelle ausserhalb der Kirche*), welche sie nicht
früher betreten durften, als bis sie den Beweis
aufrichtiger Reue und Besserung gegeben hatten.
Diese hiessen χειμαζόνενοι — hiemantes. Die
nächste Classe der Büsser bildeten die προσκλαίοντες
— flentes, die Weinenden, welche,
ebenfalls vor der Thür der Kirche liegend, die
Gläubigen um ihre Fürbitte baten**). Zur folgenden
Classe gehörten die άκροώμενοι — audientes,
die Hörenden, welche im Vorraum der Kirche
der Predigt beiwohnen, bei der Feier der hl.
Geheimnisse aber nicht zugegen sein durften***).
Darauf folgten die ύποπίπτοντε: — genuflectentes,
die Knieenden. Diese hatten ihren Platz hinter
dem Ambon. Nach der Predigt knieten sie
nieder, und der Bischof nebst der ganzen Gemeinde
beteten knieend für sie. Nachdem er
ihnen die Hände aufgelegt hatte, mussten sie
*) Tertull. de pudicitia, cap. 4. — Cone. Aucyran.
can. 17.
**) Euseb. Hist. eccl. lib. 5, cap. 28.
***) Cone. Nicaen. can. 11.