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— CXXXYII —
4) Das mündliche Bekenntniss der begangenen
Todsünden *) vor dem Priester, soweit der Beichtende
sich derselben entsinnt. Wer bei der
Beichte eine Todsünde absichtlich verschweigt,
beichtet ungültig, begeht eine schwere Sünde
und verwirkt Strafe anstatt Vergebung, Verdammniss
anstatt Lossprechung, Fluch anstatt
Segen.
Der Priester legt dem Beichtenden auch
eine Epitimie (Untersagung) auf. Unter dieser
Benennung werden dem Büssenden nach seinem
Bedürfnisse mancherlei besondere Andachtsübungen
und mancherlei Entbehrungen auferlegt,
die dahin zielen, die Ungerechtigkeit der Sünde
zu sühnen und die sündhafte Gewohnheit zu
überwinden; so z. B. Fasten, ausser den Fasten,
die für Alle vorgeschrieben sind, und für besonders
schwere Sünden Ausschliessung vom
Genuss des hl. Abendmahls auf eine bestimmte
Zeit. (Ausführl. christl. Katechismus, I. Theil:
Ton der Busse, S. 85.)
Das Busssacrament im christlichen Alterthum.
Dass die hl. Apostel von der ihnen von dem
Herrn übertragenen Vollmacht, die Sünder vom
Gottesreiche und dem Genüsse der Heilsgüter
auszuschliessen, Gebrauch machten, ist aus dem
II. Briefe des hl. Paulos an die Corinther
(II, 7—10) zu ersehen. In den drei ersten Jahrhunderten
war es üblich, dass diejenigen, welche
*) Zu einer Todsünde gehört 1) freier Wille, 2) Erkenntniss
und 3) Wichtigkeit der Handlung (Schwere
der Beleidigung Gottes, Grösse des angerichteten Schadens
u. s. w.).