Dokument in neuem Fenster öffnen. - Orthodoxe Bibliothek

— CY —
an, dass die Ordination von Christo eingesetzt
sei und durch das äussere Zeichen der Handauflegung
die übernatürliche Gnadengabe des
Priesterthums übermittele, dann würde sie ja
dieser Handlung alle Kriterien eines Sacraments
beimessen. Das kann sie aber nicht, weil es
nach den 39 Artikeln nur die beiden Sacramente
der Taufe und des Abendmahls giebt, auch die
Lehre von der göttlichen Einsetzung des Priesterthums
mit der Grundlehre der Reformation vom
allgemeinen Priesterthum aller Christen in
schroffem Widerspruch stehen würde. Ist aber
die Ordination nicht ein Sacrament, dann ist sie
auch nicht das untrügliche Medium (Instrument)
zur Uebertragung des Hohenpriesterthums, wie
es von den Aposteln auf die Bischöfe der orthodoxen
katholischen Kirche in der successio
apostolica übergegangen ist.
Die Behauptung, dass die anglicanischen
Bischöfe durch die succesio apostolica ihre Amtsgewalt
auf den Herrn Christos und die Apostel
zurückführen könnten, steht also in directem,
unlösbarem Widerspruch mit den Fundamental-
Lehrsätzen ihrer eigenen Kirche.
Aber hiervon abgesehen, können die ordinirenden
anglicanischen Bischöfe überhaupt gar
nicht die Absicht haben, auf ihre Nachfolger
das zu übertragen, was die orthodoxe Kirche
als Inbegriff des Hohenpriesterthums ansieht,
nämlich die Vollmacht, sämmtliche sieben Sacramente
zu spenden (von denen nur zwei in der
anglicanischen Kirche anerkannt werden), das
Wunder der Transsubstantiation (an welches die
anglicanische Kirche nicht glaubt) zu voll-