Magdeburger Lokalanzeiger - Volksstimme
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<strong>Volksstimme</strong>-Serie:
Ab heute wird es ernst mit zahlreichen neuen Regelungen<br />
Neue Stadtordnung ab sofort gültig – Stadtordner wollen vorerst nur „aufk lären“ – Serie startet mit neun Themenkomplexen<br />
Von Matthias Fricke<br />
Magdeburg ● Der Verwarngeld-<br />
Block der Stadtordner soll zumindest<br />
in den ersten Tagen<br />
der neuen Verordnung weitestgehend<br />
in der Tasche bleiben.<br />
Stattdessen sollen die Mitarbeiter<br />
in den blauen Uniformen<br />
aufk lären, belehren und<br />
ermahnen.<br />
Denn zunächst sollen sich<br />
die neuen Regelungen herumsprechen.<br />
Die <strong>Volksstimme</strong><br />
stellt schon jetzt alle Regeln<br />
mit Bußgeldhöhen in einer<br />
Serie vor. Ordnungsamtsleiter<br />
Volkmar Emcke: „Die neue<br />
Gefahrenabwehrverordnung<br />
ist als Regelwerk für alle zu<br />
verstehen und gibt uns die<br />
Möglichkeit, im Rahmen des<br />
pfl ichtgemäßen Ermessens<br />
einzuschreiten. Viele Verstöße<br />
liegen im Verwarngeldbereich.“<br />
Das bedeutet im juristischen<br />
Klartext, dass die Vollzugsbeamten<br />
zum Beispiel im Fall<br />
einer vergessenen Hundekottüte<br />
oder nicht vorhandenen<br />
Leine nach eigenem Ermessen<br />
tätig werden und entweder vor<br />
Ort ein Verwarngeld erheben<br />
oder in schwerwiegenden Fällen<br />
auch eine Bußgeldanzeige<br />
schreiben können. Im letzteren<br />
Fall wird ein förmliches Verwaltungsverfahren<br />
eingeleitet,<br />
dann können auch Ausla gen<br />
Umgang mit Tieren: Welche<br />
darf ich halten? Was muss ich<br />
künftig beachten bei Katze,<br />
Hund & Co? Welche Tiere darf<br />
ich noch im Freien füttern?<br />
Verhalten auf Straßen, Wegen<br />
und Plätzen: Alkohol und seine<br />
Auswirkungen in der Öff entlichkeit.<br />
Was steht künftig unter<br />
Strafe und was kostet es? Klettern<br />
verboten, wo ist es erlaubt?<br />
Umweltschutz und Hygiene<br />
in der Öff entlichkeit: Was darf<br />
ich an öff entlichen Brunnen,<br />
was nicht? Wo darf ich wie mein<br />
Auto waschen? Wo darf ich<br />
noch ein Lagerfeuer machen?<br />
Verhalten im Winter: Welche<br />
Pfl ichten habe ich als Anlieger?<br />
Was kosten die Verstöße?<br />
Musikveranstaltungen: Wann<br />
darf es solche geben und<br />
welche Kriterien müssen erfüllt<br />
von rund 25 Euro fällig werden.<br />
Dann gibt es noch die krasseren<br />
Fälle, für die von Anfang<br />
an ein Bußgeld vorgesehen ist.<br />
Ein Beispiel: Wer seinen Hund<br />
mit auf den Spielplatz nimmt,<br />
muss mit 100 Euro Bußgeld<br />
rechnen.<br />
Bei einem solchen Verstoß<br />
wurde der Ermessensspielraum<br />
der Beamten eingeschränkt.<br />
werden? Ab wann kann ich mich<br />
als Anwohner wo beschweren?<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte gibt<br />
es in Sachen herumliegende<br />
Werbe broschüren? Was kann<br />
ich gegen Infozettel an der<br />
Windschutzscheibe tun?<br />
Verhalten an Gewässern:<br />
Wo darf man baden, wo nicht?<br />
Wer darf Eisfl ächen betreten<br />
und welche Ausnahmen gibt es<br />
noch?<br />
Hausnummern: Was müssen<br />
Anlieger beachten und welche<br />
Rechte haben Straßennutzer?<br />
Ruhestörender Lärm: Wann<br />
darf ich meinen Rasenmäher<br />
anwerfen? Wie lange darf der<br />
Hund bellen? Reicht es, wenn<br />
ich meinen Nachbarn über eine<br />
lautere Feier informiere?<br />
Ähnliches gilt, wenn ein Hund<br />
lang anhaltend bellt. Hier wird<br />
künftig ein Bußgeld von 50<br />
Euro fällig, plus Auslagen sind<br />
es also 75 Euro. Ordnungsamtsleiter<br />
Volkmar Emcke: „Wir haben<br />
bei bestimmten Tatbeständen<br />
bewusst den Geldbetrag für<br />
Regelverstöße erhöht, damit<br />
ein Abschreckungseff ekt vorliegt.“<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
Volkmar<br />
Emcke<br />
Gerd vom<br />
Baur<br />
Die Einsatzkräfte seien<br />
in Bezug auf die Verordnung<br />
geschult und über die Neuerungen<br />
informiert. Im Wesentlichen<br />
sind unter anderem<br />
folgende Regeln neu: die<br />
„generell kurze Leine im Begegnungsverkehr“.<br />
Das heißt,<br />
dass alle Hundeführer ihren<br />
Vierbeiner bei einer Begegnung<br />
mit anderen Menschen an die<br />
kurze Leine nehmen müssen<br />
– einen Meter Abstand vom<br />
Hundeführer. Ein geeignetes<br />
Hilfsmittel zur Aufnahme von<br />
Einsatz für die Stadtordner: Mit der neuen Gefahrenabwehrverordnung<br />
verschärfen sich auch einige Regeln.<br />
Hundekot muss künftig beim<br />
Gassigehen immer dabei sein<br />
und auf Verlangen vorgezeigt<br />
werden. Alkoholbedingte Ausfallerscheinungen<br />
können<br />
künftig ebenso mit einem Verwarngeld<br />
belangt werden wie<br />
das Besteigen und Erklettern<br />
von Wartehäuschen, Schildern<br />
und Bäumen an Straßen.<br />
Ab sofort verboten ist auch<br />
das Füttern von Tauben, Katzen<br />
und jagdbarem Wild außerhalb<br />
der dafür von der Landeshauptstadt<br />
gekennzeichneten<br />
Flächen. Ausgenommen sind<br />
alle Wasservögel. Die dürfen,<br />
nach längerer Diskussion im<br />
Stadtrat und endgültiger Beschlusslage,<br />
weiter gefüttert<br />
werden.<br />
„Wir hoff en, dass die neue<br />
Stadtordnung bei unseren Bürgern<br />
perspektivisch ebenso<br />
große Akzeptanz erfährt wie<br />
es die alte im Laufe der Jahre<br />
vermochte“, erklärt Beigeordneter<br />
Holger Platz<br />
Die weiteren Regelungen<br />
wird die <strong>Volksstimme</strong> in neun<br />
Themenkomplexen (siehe Infokasten)<br />
in einer Serie vorstellen.<br />
Den Anfang macht die<br />
Rubrik „Umgang mit Tieren“.
Montag, 16. Juli 2012 <strong>Magdeburger</strong> <strong>Lokalanzeiger</strong> | 9<br />
Stadtordnung: Kurze Leine ist nicht für die Katz<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt die Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Der Umgang mit Tieren Von Matthias Fricke<br />
Seit vergangenem Sonnabend<br />
gilt in Magdeburg<br />
die veränderte Stadtordnung<br />
mit neuen Regeln<br />
für alle Bereiche des<br />
täglichen öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet Fragen rund<br />
um die neuen Regeln.<br />
Heute: Der Umgang mit<br />
Tieren.<br />
Wo muss ich meinen Hund<br />
an die Leine nehmen und wie<br />
muss das aussehen?<br />
Hunde dürfen außerhalb des<br />
befriedeten Besitztums grundsätzlich<br />
nicht unbeaufsichtigt<br />
umherlaufen und sind auf<br />
Straßen bzw. in öff entlichen<br />
(städtischen) Grünanlagen an<br />
der Leine zu führen. Nur auf<br />
Hundeauslaufwiesen in den<br />
Grünanlagen besteht kein Leinenzwang.<br />
In Feld oder Wald<br />
(außerhalb der bebauten Ortslage)<br />
gilt eine generelle Leinenpfl<br />
icht vom 1. März bis zum 15.<br />
Juli jeden Jahres. Wenn eine<br />
Begegnung mit anderen Personen<br />
unmittelbar bevorsteht,<br />
sind die Hunde außerdem an<br />
der Leine so zu führen, dass<br />
sie nicht mehr als einen Meter<br />
vom Führenden entfernt sind.<br />
Was versteht die Ordnung unter<br />
einer „Begegnung“?<br />
Eine Begegnung steht unmittelbar<br />
bevor, wenn vom Hundeführer<br />
aus gesehen sich die<br />
andere Person auf seiner Höhe<br />
befi ndet. Der Hund darf dann<br />
nicht weiter als einen Meter<br />
von Frauchen oder Herrchen<br />
entfernt sein. Kommt demnach<br />
ein schneller Radfahrer, Jogger<br />
oder Skater entgegen, muss der<br />
Hund früher herangeholt werden,<br />
als bei einem langsamen<br />
Spaziergänger. Dies bedeutet<br />
aber auch, dass Hunde nicht<br />
mehr allein unmittelbar an<br />
Ein- bzw. Ausgängen von geöff -<br />
neten Einkaufsmärkten angebunden<br />
werden dürfen und die<br />
„kurze“ Leine in Menschenansammlungen<br />
oder an belegten<br />
Liegewiesen gilt. Generell sollte<br />
ein Hund auch angebunden<br />
nicht unbeaufsichtigt im öffentlichen<br />
Raum bleiben. Sollte<br />
es dennoch, für ein kurzes Einkaufen,<br />
nicht vermeidbar sein,<br />
muss der Hund an einer Stelle<br />
Welche Tiere darf ich füttern<br />
und welche nicht?<br />
Wildlebende Tauben, Katzen<br />
und jagdbares Wild im Sinne<br />
des Landesjagdgesetzes, mit<br />
Ausnahme von Wasservögeln<br />
(Enten und Schwäne), dürfen<br />
im Stadtgebiet nur an von der<br />
Stadt gekennzeichneten Futterplätzen<br />
gefüttert werden.<br />
Allerdings gilt auch beim erlaubten<br />
Entenfüttern: Weniger<br />
ist mehr, denn ein „Überfüttern“<br />
schadet nicht nur der<br />
Tierwelt, sondern lockt auch<br />
Ungeziefer an.<br />
Unter welchen Bedingungen<br />
ist das Füttern zulässig und<br />
wie sind die Futterplätze ausgeschildert?<br />
Für die Kennzeichnung ist eine<br />
formlose Anmeldung (Name,<br />
Anschrift, Erreichbarkeit, Ort<br />
der Futterstelle) im Ordnungsamt<br />
erforderlich. Bis Ende Juli<br />
werden die eingegangenen Anmeldungen<br />
im Ordnungsamt<br />
erfasst, auf einer Stadtkarte<br />
übersichtlich dargestellt und<br />
anschließend vor Ort überprüft.<br />
Bis Oktober dieses Jahres<br />
kann es dauern, bis wirklich<br />
alle Futterstellen gekennzeich-<br />
Mitarbeiter des Stadtordnungsdienstes haben auf dem Fahrradweg in Cracau zwei Radfahrer mit ihrem Hund gestoppt. Dieser war nicht<br />
ordnungsgemäß angeleint. Es blieb in diesem Fall bei einer Verwarnung. Künftig müssen Hunde innerhalb der Stadt auf allen Wegen und<br />
Plätzen nicht nur generell angeleint sein, sondern bei Begegnung mit anderen Fußgängern, Joggern oder Radfahrern an die kurze Leine genommen<br />
werden. Das heißt, der Hund darf nur maximal einen Meter vom Fuß des Hundeführers entfernt sein. Fotos: Archiv<br />
Diese Themen werden demnächst vorgestellt<br />
Verhalten auf Straßen, Wegen<br />
und Plätzen: Alkohol und<br />
seine Auswirkungen<br />
in der Öff entlichkeit.<br />
Was steht künftig<br />
unter Strafe und<br />
was kostet es?<br />
Klettern verboten, wo<br />
ist es erlaubt?<br />
Umweltschutz und<br />
Hygiene in der Öff entlichkeit:<br />
Was darf ich an öff entlichen<br />
Brunnen, was nicht? Wo darf<br />
ich wie mein Auto waschen?<br />
Wo darf ich noch ein Lagerfeuer<br />
machen?<br />
Verhalten im Winter: Welche<br />
Pfl ichten habe ich als Anlieger?<br />
Was kosten die Verstöße?<br />
Musikveranstaltungen: Wann<br />
darf es solche geben und<br />
welche Kriterien müssen erfüllt<br />
werden? Ab wann kann ich mich<br />
als Anwohner wo beschweren?<br />
angebunden werden, wo ein<br />
„Begegnungsverkehr“ ausgeschlossen<br />
werden kann. Auch<br />
hier gilt: Der Hundehalter trägt<br />
weiter die volle Verantwortung.<br />
net wurden. Bis dahin wird es<br />
keine ordnungsrechtlichen<br />
Maßnahmen geben, wenn<br />
eine Kennzeichnung fehlt und<br />
keine konkrete Gefahr von der<br />
Futterstelle ausgeht.<br />
Wie viele Futterplätze für<br />
Katzen gibt es und wo befi nden<br />
sich diese?<br />
Bisher wurden rund 120 Futter-<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte<br />
gibt es in Sachen<br />
herumliegende<br />
Werbe broschüren?<br />
Was kann ich gegen<br />
Infozettel an der<br />
Windschutzscheibe<br />
tun?<br />
Verhalten an Gewässern:<br />
Wo darf man baden, wo nicht?<br />
Wer darf Eisfl ächen betreten<br />
und welche Ausnahmen gibt es<br />
noch?<br />
Hausnummern: Was müssen<br />
Anlieger beachten und welche<br />
Rechte haben Straßennutzer?<br />
Ruhestörender Lärm: Wann<br />
darf ich meinen Rasenmäher<br />
anwerfen? Wie lange darf der<br />
Hund bellen? Reicht es, wenn<br />
ich meinen Nachbarn über eine<br />
lautere Feier informiere?<br />
Wie soll laut der Verordnung<br />
eine Person aussehen, „die in<br />
der Lage ist, einen Hund zu<br />
führen“?<br />
Wenn der Hund größer ist als<br />
Bisher sind 120 Plätze für die<br />
Fütterung von Katzen angemeldet<br />
Wer künft ig Tauben füttert, wird mit bis zu 35 Euro Strafe verwarnt<br />
Katzenfutterplätze müssen bis zum Ende dieses Monats angemeldet<br />
sein und werden bis Oktober 2012 ausgeschildert.<br />
plätze angemeldet. Die Übersicht<br />
ist aber noch nicht fertig.<br />
Wer kontrolliert das und was<br />
kostet ein Verstoß (Tauben<br />
oder Katzen füttern?)<br />
Der Stadtordnungsdienst wird<br />
dies kontrollieren. Ein Verstoß<br />
wird mit einem Verwarngeld<br />
zwischen 5 und 35 Euro geahndet.<br />
der Hundeführer, kann grundsätzlich<br />
davon ausgegangen<br />
werden, dass keine Eignung<br />
vorliegt. Grundsätzlich stellt<br />
sich immer die Frage bei Kindern<br />
und großen Hunden, ob<br />
diese das Tier auch in besonderen<br />
Situationen im Griff haben.<br />
Insbesondere dann, wenn<br />
bekannt ist, dass der Hund<br />
zum Beispiel bei Annäherung<br />
anderer Hunde heftig an der<br />
Leine zieht. Aber auch stark alkoholisierte<br />
Personen können<br />
nicht in der Lage sein, sicher<br />
zu führen.<br />
Darf ich meinen Hund baden<br />
lassen in Brunnen und ähnlichen<br />
Einrichtungen, wenn<br />
nicht, darf er wenigstens saufen?<br />
Baden darf er in einem Brunnen<br />
nicht. Aber: Saufen ist für<br />
den Hund erlaubt, wenn er an<br />
das Wasser kommt …<br />
Wann muss der Hundekot beseitigt<br />
werden und wenn, wie<br />
schnell muss das geschehen?<br />
Auf Straßen und in Grünanlagen<br />
muss der Hundekot unverzüglich<br />
beseitigt werden.<br />
Das gilt übrigens auch für alle<br />
Hundeauslaufwiesen. Aber<br />
Wie muss ich mich mit meinem<br />
Haustier verhalten,<br />
wenn ich mich mit ihm in der<br />
Öff entlichkeit befi nde?<br />
Haustiere, die den Verkehr gefährden<br />
können, sind von der<br />
Straße fernzuhalten. Sie sind<br />
dort nur zugelassen, wenn<br />
sie von geeigneten Personen<br />
begleitet werden, die ausreichend<br />
auf sie einwirken können.<br />
Das bedeutet: Ein kleines<br />
Kind kann keinen Rottweiler<br />
ausführen, der möglicherweise<br />
größer ist als das Mädchen oder<br />
der Junge selbst. Außerdem ist<br />
zu verhindern, dass Personen<br />
oder andere Tiere angesprungen,<br />
angefallen oder gebissen<br />
werden. Handelt es sich um ein<br />
aggressives Tier, muss der Verantwortliche<br />
alle notwendigen<br />
Vorsichtsmaßnahmen treff en,<br />
um Schäden durch das Tier zu<br />
verhüten (z. B. Maulkorb).<br />
Was heißt zum Beispiel – lang<br />
andauerndes Bellen und Heulen?<br />
Hier kommt es immer auf den<br />
Einzelfall an. Gelegentliches<br />
Bellen, Anschlagen oder Jaulen<br />
kann nicht immer vermieden<br />
werden und ist deshalb als<br />
zumutbar anzusehen. Ein be-<br />
auch auf privaten, öff entlich<br />
zugänglichen Grundstücken<br />
verlangt der Eigentümer oftmals<br />
die Entfernung des Hundekotes<br />
und ein Verstoß kann<br />
zu privatrechtlichen Auseinandersetzungen<br />
führen.<br />
Was heißt unverzüglich?<br />
Ohne schuldhaftes Zögern.<br />
Wenn kein Hilfsmittel mitgeführt<br />
wird und man erst nach<br />
Hause gehen muss, um eines<br />
zu holen, ist das nicht mehr<br />
unverzüglich. Oder wenn man<br />
erst ein „Schwätzchen“ halten<br />
will, dann natürlich auch<br />
nicht.<br />
Wie sieht ein geeignetes Mittel<br />
aus?<br />
Hundekottüten sind immer<br />
geeignet. Ansonsten kommt<br />
es natürlich auf die Größe des<br />
Hundes bzw. Haufens an. So<br />
kann bei einem sehr kleinen<br />
Hund bereits ein Papiertaschentuch<br />
für Aufnahme und<br />
Transport geeignet sein. Manche<br />
bevorzugen auch leere<br />
Milchkartons. Erlaubt ist auch<br />
das, ob es unbedingt für jedes<br />
Gassigehen alltagstauglich ist,<br />
dürfte auf einem anderen Blatt<br />
stehen.<br />
Wenn Hunde lange und andauernd in der<br />
Wohnung bellen, kann es teuer werden<br />
Der Tierhalter hat alle Vorsichtsmaßnahmen zu treff en<br />
Hunde sollten, wie in diesem Fall, sich zu Hause ruhig verhalten. Sie dürfen<br />
nicht lang anhaltend bellen. Ein kurzes „Anschlagen“ ist erlaubt.<br />
sonderes Problem stellen aber<br />
oft allein gelassene Hunde dar.<br />
Durch sie kommt es öfter zu<br />
lang andauernden Ruhestörungen.<br />
Mehr als eine halbe<br />
Stunde anhaltendes Bellen<br />
täglich bzw. länger als zehn<br />
Minuten dauerndes Bellen in<br />
den Ruhezeiten ist der Nachbarschaft<br />
nicht zuzumuten.<br />
Auch Wachhunde genießen<br />
keine „Bellfreiheit“. Die Hunde<br />
müssen nach einem Alarmgebell<br />
wieder ruhig sein. Je mehr<br />
Nachbarn von dem Bellen gestört<br />
werden, desto erheblicher<br />
ist die Belästigung.<br />
Tüten müssen künftig ständiger<br />
Begleiter beim Gassigehen sein.<br />
Hier hatten Anwohner schon zur<br />
Selbsthilfe gegriffen.<br />
Die Auslaufwiesen<br />
J.-R.-Becher-Straße/westlich<br />
Garagenkomplex; Gutensweger<br />
Straße, Freifl äche im Gewerbegebiet;<br />
Klosterwuhne;<br />
Milchweg; Ulnerstraße/Florapark;<br />
Lerchenwuhne am Fort<br />
VI; Thietmarstraße/nördlich<br />
Fußgängerbrücke; Olvenstedter<br />
Grund; Herrenkrug/nördlich<br />
der Eisenbahnbrücke; Robert-<br />
Koch-Straße/Rennetal; Nordpark<br />
- Ostseite; Askanischer<br />
Platz/Schleinufer; Döllweg/<br />
alter Friedhof; Schroteanlage/<br />
südlich des Guts-Muths-<br />
Stadion; Maybachstraße,<br />
beidseitig; Platz des 17. Juni/<br />
südlich DB-Trasse; Stadtpark/<br />
Am Winterhafen; Stadtpark<br />
Rotehorn/nördlich Hubbrücke;<br />
Stadtpark Rotehorn/Am<br />
Sportplatz; Stadtpark Rotehorn/südlich<br />
der Sternbrücke;<br />
Sternstraße/nördlich des<br />
Jahn-Stadion; Am Fuchsberg/<br />
Wiener Straße; Kirschweg/<br />
Fort II; H.-Hesse-Straße<br />
(Fläche steht nicht mehr zur<br />
Verfügung); Carnotstraße/<br />
Grünzug; Kroatenwuhne<br />
Gehört ein Mauzen von Katzen<br />
während der Paarungszeit<br />
auch dazu?<br />
Nein. Katzen dürfen innerhalb<br />
der bebauten Ortslage unbeaufsichtigt<br />
umherlaufen. Wenn es<br />
in diesem Zusammenhang zu<br />
entsprechenden Geräuschen<br />
kommt, ist das kein Verstoß.<br />
Was kosten Verstöße,<br />
wenn Hunde zum Beispiel in<br />
der Wohnung lange und andauernd<br />
bellen?<br />
Hier werden Bußgelder ab 50<br />
Euro fällig. Außerdem könnte<br />
es Ärger mit dem Vermieter<br />
geben.<br />
Der Originaltext<br />
Paragraf 6, Umgang mit<br />
Tieren<br />
(1) Haustiere und andere<br />
Tiere sind so zu halten oder<br />
außerhalb umfriedeten Besitztums<br />
so zu führen, dass die<br />
Allgemeinheit nicht gefährdet<br />
oder belästigt wird. Insbesondere<br />
ist darauf zu achten,<br />
dass Tiere nicht durch lang<br />
andauerndes Bellen, Heulen<br />
oder ähnliche Geräusche die<br />
Nachbarn in ihrer Mittags- und<br />
Nachtruhe stören. Die besonderen<br />
Belange der Landwirtschaft<br />
bleiben hiervon<br />
unberührt.<br />
(2) Hunde dürfen außerhalb<br />
umfriedeten Besitztums nicht<br />
unbeaufsichtigt umherlaufen.<br />
(3) Auf Straßen und in<br />
Grünanlagen innerhalb der<br />
bebauten Ortslage sind Hunde<br />
an der Leine zu führen. Keine<br />
Anleinpfl icht besteht auf den<br />
in der Anlage 3 zur Grünanlagensatzung<br />
ausgewiesenen<br />
Flächen.<br />
Wenn eine Begegnung mit<br />
anderen Personen unmittelbar<br />
bevorsteht, sind Hunde an<br />
der Leine so zu führen, dass<br />
sie nicht mehr als einen Meter<br />
vom Führenden entfernt<br />
sind. Das Hausrecht bleibt<br />
unberührt.<br />
(4) Die Hundehalterin oder<br />
der Hundehalter darf nur eine<br />
Person, die in der Lage ist, den<br />
Hund sicher an der Leine zu<br />
führen, damit beauftragen,<br />
den Hund auf Straßen und in<br />
Grünanlagen nach Abs. 3 zu<br />
führen.<br />
(5) Tierhalter bzw. die mit der<br />
Führung von Tieren Beauftragten<br />
haben zu verhindern,<br />
dass<br />
a.) Personen oder Tiere angesprungen,<br />
angefallen oder<br />
gebissen werden können,<br />
b.) Straßen verunreinigt<br />
werden.<br />
(6) Durch Tiere verursachte<br />
Verunreinigungen durch<br />
Abkotung auf Straßen und in<br />
Grünanlagen sind durch den<br />
Führer der Tiere unverzüglich<br />
zu entfernen. Hierzu ist ein<br />
geeignetes Hilfsmittel für<br />
Aufnahme und Transport mitzuführen<br />
und auf Verlangen<br />
Verwaltungs- oder Polizeivollzugsbeamten<br />
vorzuweisen.<br />
(7) Das Badenlassen von<br />
Tieren ist in öff entlich zugänglichen<br />
Brunnen und ähnlichen<br />
öff entlichen Wasserbecken<br />
untersagt.<br />
(8) Das Füttern wildlebender<br />
Tauben, Katzen und jagdbaren<br />
Wildes im Sinne des<br />
Landesjagdgesetzes Sachsen-<br />
Anhalt, mit Ausnahme<br />
von Wasservögeln, ist im<br />
Stadtgebiet nur an durch die<br />
Landeshauptstadt Magdeburg<br />
gekennzeichneten Futterplätzen<br />
gestattet.<br />
(9) Jagd- sowie feld- und<br />
forstordnungsrechtliche<br />
Bestimmungen bleiben<br />
unberührt.<br />
Welche Tiere darf ich<br />
mir privat halten?<br />
Sogenannte Kleintiere.<br />
Hierbei handelt es sich z.B.<br />
um Hunde, Katzen, Schafe,<br />
Ziegen, Tauben, Gefl ügel und<br />
Ziervögel. Zum Beispiel Ziegen<br />
und Schafe müssen grundsätzlich<br />
beim Veterinäramt<br />
angemeldet werden. Problematisch<br />
ist die Tierhaltung in<br />
Wohnbereichen. Hier sind Art<br />
der Haltung, Anzahl der Tiere<br />
und das damit verbundene<br />
Störpotenzial maßgeblich. Im<br />
Mietvertrag können auch bestimmte<br />
Tiere untersagt werden.<br />
Für besonders geschützte<br />
Wirbeltiere gelten spezielle<br />
Vorschriften nach der Bundesartenschutzverordnung.
20 | <strong>Magdeburger</strong> <strong>Lokalanzeiger</strong><br />
In Magdeburg gilt seit<br />
14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit neuen<br />
Regeln für alle Bereiche<br />
des öff entlichen Lebens.<br />
Die <strong>Volksstimme</strong> beantwortet<br />
in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute: das<br />
allgemeine Verhalten in<br />
der Öff entlichkeit.<br />
Wo darf in der Öff entlichkeit<br />
Alkohol konsumiert werden,<br />
wo nicht?<br />
Das Trinken von Alkohol auf<br />
Straßen und Plätzen ist grundsätzlich<br />
nicht verboten.<br />
Wenn aber von den alkoholisierten<br />
Personen, die an<br />
bestimmten Stellen verweilen<br />
und lagern, Störungen für die<br />
Allgemeinheit ausgehen, so ist<br />
das nicht erlaubt.<br />
Wer darf wo einschreiten?<br />
Einschreiten dürfen der<br />
Stadtordnungsdienst und die<br />
Polizei.<br />
Was sind alkoholbedingte<br />
Ausfallerscheinungen - wie<br />
sehen diese laut der Verordnung<br />
aus?<br />
Diese Ausfallerscheinungen/<br />
Störungen können zum Beispiel<br />
das Anpöbeln oder Beschimpfen<br />
von unbeteiligten Personen<br />
sein. Auch das Verursachen<br />
von ruhestörendem Lärm, das<br />
Urinieren in der Öff entlichkeit<br />
und das Verunreinigen des Umfeldes<br />
stellen Verstöße dar, die<br />
nun geahndet werden und auch<br />
ein Verwarngeld oder ein Bußgeldverfahren<br />
zur Folge haben<br />
können. Weiterhin darf auch<br />
der Fahrzeug- oder der Fußgängerverkehr<br />
nicht behindert<br />
werden.<br />
Darf Alkohol auch sichergestellt<br />
werden?<br />
Das ist eine Einzelfallentscheidung.<br />
Es kann durchaus<br />
sein, dass Alkohol sichergestellt<br />
wird, wenn zu befürchten ist,<br />
dass die alkoholisierte Person<br />
durch das übermäßige Trinken<br />
sein Leben konkret gefährdet<br />
bzw. er schutzbedürftig wird.<br />
Eine Sicherstellung des Alkohols<br />
erfolgt auch, wenn durch<br />
die alkoholisierte Person ständig<br />
und wiederholt gegen die<br />
Gefahrenabwehrverordnung<br />
verstoßen wird. Die Flaschen<br />
werden sichergestellt und der<br />
Betroff ene kann sich sein Eigentum<br />
im Ordnungsamt wieder<br />
abholen.<br />
Was ist aus den Kontrollstäbchen<br />
für Alkohol geworden,<br />
die sich das Ordnungsamt<br />
vor einiger Zeit angeschaff t<br />
hatte?<br />
Die Kontrollstäbchen zur<br />
Feststellung des Alkoholgehaltes<br />
in unverfänglichen<br />
Flaschen wurden im Stadtordnungsdienst<br />
aufgebraucht.<br />
Durch eine Geruchsprobe ist<br />
mitunter auch schon festzustellen,<br />
ob die Getränke Alkohol<br />
enthalten. Der Stadtordnungsdienst<br />
wird sich demnächst<br />
ein Messgerät zulegen, mit dem<br />
der Alkoholgehalt im Atem bestimmt<br />
werden kann. Dies ist<br />
notwendig, um eine gewisse<br />
Rechtssicherheit herzustellen.<br />
Gibt es für Jugendliche Extra-<br />
Regelungen?<br />
Entsprechend dem Jugend-<br />
schutzgesetz dürfen Jugendliche<br />
über 16 Jahre nur Bier und<br />
Wein trinken. Erst über 18 Jahre<br />
ist das Trinken von Branntwein<br />
und branntweinhaltigen Getränken<br />
erlaubt (z.B. Schnaps,<br />
Likör). Entsprechend dem Alter<br />
der Jugendlichen wird hier<br />
kontrolliert und verfahren.<br />
Wie häufi g erfolgen die Kontrollen?<br />
Stadtordnungsdienst und<br />
Polizei kontrollieren im Rahmen<br />
ihrer personellen Möglichkeiten<br />
und vorrangig, wenn<br />
Beschwerden der Anwohner<br />
eingegangen sind.<br />
Wie werden Verstöße kontrolliert<br />
und was kosten die<br />
Verstöße?<br />
Festgestellte Verstöße werden<br />
als Einzelfall behandelt. In<br />
Abhängigkeit von der Schwere<br />
der Verfehlung kann es mit<br />
einer Verwarnung ohne Verwarngeld<br />
beginnen und bei<br />
einem Bußgeldverfahren mit<br />
Geldbuße enden.<br />
Wenn Menschen zum Beispiel<br />
ihre Notdurft in aller Öffentlichkeit<br />
verrichten, unabhängig<br />
vom Alkohol, steht<br />
auch das unter Strafe. Was<br />
kostet ein Verstoß?<br />
Das Verrichten der Notdurft<br />
in der Öff entlichkeit bedeutet,<br />
dass dieser Vorgang auch in der<br />
Öff entlichkeit wahrgenommen<br />
wird, wenn er geahndet werden<br />
soll. Schlägt sich jemand<br />
seitwärts in die Büsche, so liegt<br />
hier natürlich ein geringerer<br />
Verstoß vor. Ansonsten kann<br />
so ein Verstoß schon mal mit<br />
10 bis 15 Euro Verwarngeld geahndet<br />
werden.<br />
Darf man in Parks Alkohol<br />
trinken?<br />
Ein Aufenthaltsverbot für<br />
Betrunkene gibt es in Grünanlagen<br />
nicht. Natürlich müssen<br />
sich diese Personen auch an<br />
die allgemeinen Verhaltensregeln<br />
halten. Sollten diese alkoholisierten<br />
Personen andere<br />
Passanten anpöbeln oder beschimpfen,<br />
so stellt das eine<br />
nicht hinzunehmende Handlung<br />
dar. Das Gleiche gilt bei<br />
Behinderung des Fahrzeug-<br />
und Personenverkehrs sowie<br />
bei ruhestörendem Lärm. Auch<br />
die Verunreinigung des Umfeldes<br />
stellt einen Verstoß dar und<br />
ist zu unterlassen.<br />
Wie muss ich mich in<br />
Grünanlagen verhalten?<br />
Camping ist in Grünanlagen<br />
nicht erlaubt. Somit dürfen keine<br />
Wohnwagen oder Zelte auf-<br />
gestellt werden. Auch das Übernachten<br />
unter freiem Himmel<br />
ist hier nicht gestattet. Für die<br />
Campingfreunde unterhält die<br />
Stadt einen Campingplatz am<br />
Barleber See. Es ist auch verboten,<br />
in Wohnmobilen zu<br />
übernachten. Dazu sind im<br />
Stadtgebiet extra Wohnmobilplätze<br />
z.B. am Petriförder ausgewiesen.<br />
Neben den Regeln<br />
der Gefahrenabwehrverordnung<br />
gibt es auch allgemeine<br />
Verhaltensregeln, die in der<br />
gesamten Bundesrepublik gelten.<br />
Danach stellen grob ungehörige<br />
Handlungen eine Ordnungswidrigkeit<br />
dar. Diese Art<br />
der Handlungen steht in einem<br />
deutlichen Widerspruch zur<br />
Gemeinschaftsordnung. FKK<br />
und Sonnenbaden „oben ohne“<br />
können solche grob ungehörigen<br />
Handlungen sein. Allerdings<br />
kommt es hier auch auf<br />
die Umstände des Einzelfalls<br />
an. Nutzen Sie also lieber die<br />
ausgewiesenen FKK-Strände<br />
zum Beispiel am Neustädter<br />
See. Ansonsten gilt, je näher<br />
Sie an Plätze kommen, die viel<br />
besucht werden durch Familien<br />
mit Kindern oder ältere<br />
Menschen, desto eher muss<br />
man FKK oder Sonnenbaden<br />
„oben ohne“ als Ordnungswidrigkeit<br />
einstufen. An einem<br />
versteckten Ort wird man<br />
hierzu eher eine Ordnungswidrigkeit<br />
verneinen. Ganz sicher<br />
wird aber die Benutzung der<br />
Grünanlagen als „Freilufttoilette“<br />
als Ordnungswidrigkeit<br />
eingestuft.<br />
Was ist in puncto Sauberkeit<br />
zu beachten?<br />
Abfall gehört in die dafür<br />
vorgesehenen Müllbehälter.<br />
Bitte achten Sie darauf, dass<br />
keine Verpackungen, Speisereste<br />
usw. liegen bleiben, wenn<br />
Sie Ihren Sitzplatz auf einer<br />
Bank oder Ihren Liegeplatz auf<br />
einer Wiese verlassen.<br />
Wie habe ich mich auf Straßen<br />
und Plätzen zu verhalten?<br />
Straßen und Plätze sind dem<br />
Allgemeingebrauch gewidmet.<br />
Off ene Feuer, z.B. Lagerfeuer<br />
oder Grillfeuer, sind nicht erlaubt.<br />
Hydranten, Stromverteilerkästen,Wasserentnahmestellen<br />
und Abwasserkanäle<br />
müssen immer frei zugänglich<br />
sein.<br />
Sie dürfen zu keiner Zeit verstellt<br />
oder überbaut sein. Ihre<br />
Gebrauchsfähigkeit darf nicht<br />
beeinträchtigt werden. Brunnen<br />
– das heißt Springbrunnen,<br />
Wasserspiele, Fontänen<br />
usw. – sind nicht zum Waschen<br />
oder Baden gedacht.<br />
Donnerstag, 19. Juli 2012<br />
Alkohol: Stadt will eigenes Testgerät anschaff en<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Verhalten in der Öff entlichkeit Von Matthias Fricke<br />
Das Betteln mit Kindern und<br />
Nachlaufen in aggressiver,<br />
behindernder Form ist verboten.<br />
Wie ist das gemeint?<br />
Allgemein ist das Betteln in<br />
Deutschland nicht verboten.<br />
Wenn dazu allerdings besonders<br />
Kleinkinder oder Babys<br />
„mitgeschleppt“ werden bzw.<br />
halbwüchsige Kinder dazu<br />
ausgenutzt werden, muss die<br />
Behörde einschreiten. Auch das<br />
Festhalten der Bürger am Arm,<br />
das bedrohliche Auftreten des<br />
Bettelnden oder das Beschimpfen<br />
der angebettelten Person ist<br />
nicht gestattet.<br />
Insbesondere das In-den-<br />
Weg-Stellen ist verboten. Hierbei<br />
muss aber eine klare Behinderung<br />
des vorbeigehenden<br />
Bürgers vorliegen.<br />
Was wird von den Betroff enen<br />
erwartet?<br />
Erst einmal kann niemand<br />
zum Spenden gezwungen wer-<br />
Das gestellte Foto zeigt zwei urinierende Männer, die von Stadtordnern erwischt werden. Es drohen in solchen Fällen Verwarngelder zwischen<br />
10 bis 15 Euro. Hartnäckige Ordnungssünder können aber auch mit einem Bußgeldverfahren rechnen. Foto: Eroll Popova<br />
Diese Themen werden demnächst vorgestellt<br />
Umweltschutz und Hygiene in<br />
der Öff entlichkeit: Was darf ich<br />
an öff entlichen Brunnen, was<br />
nicht? Wo darf ich wie<br />
mein Auto waschen?<br />
Wo darf ich noch ein<br />
Lagerfeuer machen?<br />
Verhalten im<br />
Winter: Welche<br />
Pfl ichten habe ich als<br />
Anlieger? Was kosten<br />
die Verstöße?<br />
Musikveranstaltungen: Wann<br />
darf es solche geben und<br />
welche Kriterien müssen erfüllt<br />
werden? Ab wann kann ich mich<br />
als Anwohner wo beschweren?<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte gibt<br />
es in Sachen herumliegende<br />
Betteln ist nur unter Umständen<br />
verboten, auf den Ton kommt‘s an<br />
Platzverweise und Verwarngelder werden angedroht<br />
den. Das Geben muss in jedem<br />
Fall freiwillig geschehen ohne<br />
Bedrohung oder Behinderung.<br />
Wenn der Angebettelte aber<br />
behindert wird, so soll er die<br />
Polizei verständigen oder den<br />
Stadtordnungsdienst über die<br />
kostenlose Hotline (0800 540<br />
7000) zu Hilfe rufen.<br />
Wo ist die Grenze zum allgemeinen<br />
Strafrecht?<br />
Körperverletzung, Bedrohung<br />
oder Beleidigung sind<br />
die Ansatzpunkte für das<br />
Strafrecht. In diesen Fällen ist<br />
grundsätzlich die Polizei zu rufen.<br />
Sie sollte dann auch unter<br />
der kostenlosen Notrufnummer<br />
110 verständigt werden.<br />
Man darf auch nicht im<br />
Namen einer gemeinnützigen<br />
Organisation (zum Beispiel<br />
UNICEF) sammeln und das<br />
Geld dann aber für sich behalten.<br />
Was ist auch weiter erlaubt?<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
Werbe broschüren? Was kann<br />
ich gegen Infozettel an der<br />
Windschutzscheibe tun?<br />
Verhalten an Gewässern:<br />
Wo darf man baden,<br />
wo nicht? Wer darf<br />
Eisfl ächen betreten<br />
und welche<br />
Ausnahmen gibt es<br />
noch?<br />
Hausnummern: Was<br />
müssen Anlieger beachten und<br />
welche Rechte haben Straßennutzer?<br />
Ruhestörender Lärm: Wann<br />
darf ich meinen Rasenmäher<br />
anwerfen? Wie lange darf der<br />
Hund bellen? Reicht es, wenn<br />
ich meinen Nachbarn über eine<br />
lautere Feier informiere?<br />
Das stille Betteln ist also erlaubt.<br />
Der Bettelnde sollte aber<br />
seinen Standplatz nach geraumer<br />
Zeit wechseln, sonst stellt<br />
das Betteln eine gebührenpfl<br />
ichtige Sondernutzung des<br />
öff entlichen Straßenverkehrsraums<br />
dar. Der Fußgänger-<br />
und Radfahrverkehr dürfen<br />
ebenfalls nicht beeinträchtigt<br />
werden.<br />
Wie wird das kontrolliert<br />
und was kosten Verstöße dagegen?<br />
Stadtordnungsdienst und<br />
Polizei kontrollieren besonders<br />
nach Hinweisen aus der<br />
Bevölkerung. Die festgestellten<br />
Verstöße können je nach<br />
Schwere eine Verwarnung ohne<br />
Verwarngeld bis zu einem Verwarngeld<br />
zwischen 5 und 35<br />
Euro nach sich ziehen. Auch das<br />
Aussprechen eines Platzverweises<br />
oder ein Bußgeldverfahren<br />
sind jederzeit möglich.<br />
Klettern, aber nur mit Genehmigung<br />
Stadt hat bereits Gespräche mit Trendsportvereinen geführt<br />
Bei welchen Einrichtungen<br />
bedarf das Klettern der Genehmigung?<br />
Wo darf ich<br />
überhaupt noch klettern?<br />
Klettern darf ich überall<br />
dort, wo der Eigentümer es gestattet<br />
bzw. genehmigt. Zurzeit<br />
fi nden innerhalb der Stadtverwaltung<br />
erste Abstimmungen<br />
darüber statt, welche öff entlichen<br />
Bereiche und Einrichtungen<br />
für so einen Kletterparcours<br />
geeignet sind. Die<br />
Stadt hat sich mit den betroff enen<br />
Trendsport-Vereinen an einen<br />
Tisch gesetzt und verschiedene<br />
Strecken abgestimmt<br />
und auch genehmigt, wenn<br />
die Bedingungen es zuließen.<br />
Kommt es allerdings zu Verschmutzungen<br />
oder Beschädigungen,<br />
werden die eventuell<br />
erteilten Genehmigungen wieder<br />
zurückgenommen und der<br />
Verursacher hat für den Schaden<br />
aufzukommen.<br />
Kann man auf einen Baum im<br />
Stadtpark klettern?<br />
Nach der Grünanlagensat-<br />
Sportler klettern an einem Gewölbe herum.<br />
zung ist das Besteigen von Bäumen<br />
in Grünanlagen - dazu gehört<br />
auch der Stadtpark - nicht<br />
gestattet. Auch Bäume an<br />
Straßen mit Fahrzeugverkehr<br />
sollten nicht bestiegen werden,<br />
da dadurch die Autofahrer irritiert<br />
oder abgelenkt werden.<br />
Noch schlimmer ist es, wenn<br />
der Kletterer abstürzt und auf<br />
der vielbefahrenen Straße landet.<br />
Aus diesem Grund ist das<br />
Verbot auch erweitert worden.<br />
Ist das Sitzen auf einem Mau-<br />
ervorsprung zum kurzen<br />
Ausruhen, zum Beispiel auf<br />
der Sternbrücke oder im Park,<br />
schon verboten?<br />
Das ist natürlich nicht verboten.<br />
Man sollte aber immer<br />
auf die eigene Sicherheit achten.<br />
Was kosten Verstöße gegen<br />
das Kletterverbot?<br />
Unerlaubtes Besteigen von<br />
öff entlichen Einrichtungen<br />
kann mit 10 bis 35 Euro geahndet<br />
werden.<br />
Der Originaltext<br />
Schutz von Straßen, Grünanlagen,<br />
Einrichtungen und<br />
Gewässern<br />
(1) Es ist untersagt :<br />
a.) auf Straßen zu kampieren<br />
oder zu übernachten,<br />
b.) unbeschadet des Paragrafen<br />
118 des Gesetzes über<br />
Ordnungswidrigkeiten zum<br />
Zwecke des Konsums von<br />
Alkohol auf Straßen oder in<br />
Grünanlagen zu lagern oder<br />
dauerhaft zu verweilen, wenn<br />
durch alkoholbedingte Ausfall-<br />
oder Folgeerscheinungen<br />
Dritte beeinträchtigt werden.<br />
Dies ist insbesondere der Fall<br />
bei: aggressivem Verhalten<br />
(Anpöbeln oder Beschimpfen<br />
unbeteiligter Passanten),<br />
Behinderung des Fahrzeugoder<br />
Fußgängerverkehrs,<br />
Verunreinigungen durch<br />
weggeworfene Gegenstände,<br />
öff entlichen Notdurftverrichtungen<br />
außerhalb von<br />
Toiletteneinrichtungen oder<br />
ruhestörendem Lärm gemäß<br />
Paragraf 117 Ordnungswidrigkeitengesetz,<br />
c.) auf Straßen, in Grünanlagen<br />
oder an öff entlich<br />
zugängliche Gebäude die<br />
Notdurft zu verrichten,<br />
d.) auf Straßen oder in Grünanlagen<br />
- in aggressiver, aufdringlicher,<br />
bedrängender oder<br />
behindernder Form (insbesondere<br />
durch Nachlaufen,<br />
In-den-Weg-stellen) oder<br />
- mit Kindern<br />
zu betteln,<br />
e.) öff entliche Brunnen oder<br />
ähnliche Wasserbecken zum<br />
Baden oder Waschen zu<br />
benutzen,<br />
f.) Hydranten oder sonstige<br />
Wasserversorgungs-/entsorgungseinrichtungen<br />
sowie Energieversorgungseinrichtungen<br />
zu verstellen oder<br />
in ihrer Gebrauchsfähigkeit<br />
sonst wie zu<br />
beeinträchtigen.<br />
(2) Es ist untersagt:<br />
a.) Fahrzeuge auf Straßen<br />
unter Verwendung von<br />
Zusatzmitteln so zu reinigen,<br />
dass ölhaltige oder sonstige<br />
umweltgefährdende Stoff e<br />
auf den Untergrund gelangen.<br />
Ebenso sind Unterboden- und<br />
Motorwäschen untersagt.<br />
b.) in unmittelbarer Nähe<br />
von Gewässern Fahrzeuge zu<br />
reinigen oder zu waschen.<br />
c.) Fahrzeuge auf Straßen<br />
oder in unmittelbarer Nähe<br />
von Gewässern zu reparieren.<br />
Ausgenommen sind kleine<br />
Reparaturen, die durch unvorhersehbare<br />
Betriebsschäden<br />
notwendig werden.<br />
(3) Das Anzünden und<br />
Unterhalten off ener Feuer auf<br />
Straßen ist verboten.<br />
(4) Das Besteigen oder<br />
Erklettern von Einrichtungen<br />
bedarf der Genehmigung.<br />
In festgelegten Bereichen<br />
genügt die vorherige Anzeige.<br />
Paragraf 11 Satz 2 gilt entsprechend.<br />
(5) Der Aufenthalt in öff entlichen<br />
Toiletteneinrichtungen<br />
ist nur zum Zwecke der<br />
Notdurft gestattet.<br />
Ältere Jugendliche<br />
auf Spielplätzen<br />
Es gibt keine Regelung, dass<br />
auf Kinderspielplätzen nur<br />
Kinder unter 14 Jahren spielen<br />
dürfen. Wenn aber Jugendliche<br />
oder auch Erwachsene<br />
einen Spielplatz als Treff punkt<br />
benutzen und dort rauchen,<br />
Alkohol trinken, berauschende<br />
Mittel konsumieren oder<br />
sonst wie die spielenden<br />
Kinder stören, so können sie<br />
mit Platzverweis vom Spielplatz<br />
entfernt werden und sie<br />
müssen unter Umständen mit<br />
einem Bußgeld rechnen.
Stadtordnung: Bußgeld für Baden an der Buhne<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehr vor – Heute: Verhalten an den Gewässern Von Matthias Fricke<br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute: das<br />
allgemeine Verhalten in<br />
der Öff entlichkeit.<br />
In natürlich fl ießenden Gewässern<br />
ist das Baden verboten.<br />
Wie sieht es in der Alten<br />
Elbe oder zwischen den Buhnenköpfen<br />
bzw. im Mönchsgraben<br />
aus?<br />
Grundsätzlich gilt das Badeverbot<br />
auch in der Alten Elbe<br />
oder zwischen den Buhnenköpfen<br />
bzw. im Mönchsgraben.<br />
Von wo bis wo gilt das Badeverbot<br />
in der Elbe?<br />
Das Badeverbot in der Elbe<br />
beginnt in Höhe des Randauer<br />
Baggerlochs (Beginn des Stadtgebietes)<br />
und endet in der Höhe<br />
des Zuwachses, da an dieser<br />
Stelle der Fluss das Stadtgebiet<br />
verlässt. Besonders gefährlich<br />
ist in diesem Zusammenhang<br />
die durch große Binnenschiffe<br />
befahrene Stromelbe mit<br />
ihren vielen Stromschnellen,<br />
Strudeln und sonstigen unberechenbaren<br />
Stellen.<br />
Darf in den Seen wenigstens<br />
gebadet werden, wie<br />
zum Beispiel im Neustädter<br />
See II oder im Barleber See II?<br />
In den meisten Seen darf<br />
nicht gebadet werden, weil dies<br />
vom Eigentümer im Rahmen<br />
der Verkehrssicherungspfl icht<br />
untersagt wurde. Häufi g haben<br />
die größeren Seen mehrere Eigentümer.<br />
Der Neustädter See<br />
II ist verpachtet an den Angelpark<br />
und gehört dem Kieswerk.<br />
Der Barleber See II gehört nur<br />
zum Teil der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg, zum größten<br />
Teil aber der Bundesrepublik<br />
Deutschland.<br />
Wie wird dort solch ein<br />
Verbot kontrolliert und was<br />
kosten Verstöße?<br />
Routinemäßige Kontrollen<br />
fi nden nicht statt. Werden<br />
Badende jedoch während anderer<br />
Tätigkeiten (z.B. Fischereischeinkontrollen)festgestellt,<br />
erfolgen Maßnahmen<br />
des Stadtordnungsdienstes im<br />
Diese Themen werden demnächst vorgestellt<br />
Umweltschutz und Hygiene in<br />
der Öff entlichkeit: Was<br />
darf ich an öff entlichen<br />
Brunnen, was<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
nicht? Wo darf ich<br />
wie mein Auto waschen?<br />
Wo darf ich<br />
noch ein Lagerfeuer<br />
machen?<br />
Verhalten im Winter:<br />
Welche Pfl ichten habe ich<br />
als Anlieger? Was kosten die<br />
Verstöße?<br />
Musikveranstaltungen: Wann<br />
darf es solche geben und<br />
welche Kriterien müssen erfüllt<br />
werden? Ab wann kann ich mich<br />
als Anwohner wo beschweren?<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Rahmen des pfl ichtgemäßen<br />
Ermessens. Je gefährlicher das<br />
Baden im konkreten Einzelfall<br />
ist und schon entsprechende<br />
Erkenntnisse vorliegen, desto<br />
intensiver wird vom Stadtordnungsdienst<br />
oder von der Wasserschutzpolizei<br />
reagiert.<br />
Regelverstöße werden mit 15<br />
bis 35 Euro verwarnt.<br />
Betreten von<br />
Eisfl ächen<br />
Das Betreten und Befahren<br />
von Eisfl ächen aller Gewässer<br />
ist verboten. Welche Ausnahmen<br />
gibt es?<br />
Keine Gewässer im Sinne<br />
der Gefahrenabwehrverordnung<br />
sind private Schwimmbecken<br />
oder Schwimmteiche.<br />
Außerdem dürfen alle Angler,<br />
die sich entsprechend ausweisen<br />
können, Eisfl ächen betreten<br />
und Eislöcher bohren.<br />
Diese müssen dann nach dem<br />
Nutzen auch entsprechend<br />
kenntlich gemacht werden.<br />
Die Eislöcher sollten Angler<br />
aus Sicherheitsgründen nur<br />
mit einem Eisbohrer öff nen,<br />
der nach der Gewässerordnung<br />
des Landesanglerverbandes<br />
Sachsen-Anhalt einen Durchmesser<br />
von 20 Zentimeter nicht<br />
überschreitet.<br />
Darf die Stadt auch für Eisfeste<br />
Ausnahmen machen?<br />
Ausnahmen sind möglich.<br />
Dies wird regelmäßig beim Angersee<br />
im Elbauenpark praktiziert.<br />
Voraussetzung allerdings<br />
ist, dass sich ein Veranstalter<br />
fi ndet, der das „Eisfest“ durchführt<br />
und regelmäßige Kont-<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte<br />
gibt es in Sachen<br />
herumliegende<br />
Werbe broschüren?<br />
Was kann ich gegen<br />
Infozettel an der<br />
Windschutzscheibe<br />
tun?<br />
Hausnummern: Was<br />
müssen Anlieger beachten und<br />
welche Rechte haben Straßennutzer?<br />
Ruhestörender Lärm: Wann<br />
darf ich meinen Rasenmäher<br />
anwerfen? Wie lange darf der<br />
Hund bellen? Reicht es, wenn<br />
ich meinen Nachbarn über eine<br />
lautere Feier informiere?<br />
rollen der Eisschicht bzw. der<br />
darunter befi ndlichen Wasseroberfl<br />
äche gewährleistet.<br />
Wichtig ist auch während eines<br />
Eisfestes die ständige Anwesenheit<br />
von Aufsichtspersonal,<br />
welches im Gefahrenfall<br />
Hilfe leisten kann oder Hilfe<br />
holt.<br />
Wie werden Verstöße kontrolliert<br />
und was kosten diese?<br />
Routinemäßige Kontrollen<br />
fi nden nicht statt. Werden jedoch<br />
während anderer Tätigkeiten<br />
unserer Beamten Verstöße<br />
festgestellt oder Bürger<br />
melden uns Betretungen, erfolgen<br />
Maßnahmen des Stadtordnungsdienstes<br />
im Rahmen des<br />
pfl ichtgemäßen Ermessens. Je<br />
gefährlicher die Situation im<br />
konkreten Einzelfall ist und<br />
entsprechende Erkenntnisse<br />
vorliegen, desto intensiver<br />
wird vom Stadtordnungsdienst<br />
oder von der Wasserschutzpolizei<br />
reagiert.<br />
Regelverstöße werden mit 15<br />
bis 35 Euro verwarnt.<br />
Wo darf man ganz offi ziell<br />
baden?<br />
Die Landeshauptstadt Magdeburg<br />
hat am Barleber See und<br />
am Neustädter See öff entliche<br />
Badestellen, welche die erforderlichen<br />
Sicherheitsstandards<br />
aufweisen und sehr schön gelegen<br />
sind. Dort wird ein gefahrloses<br />
Baden ermöglicht<br />
(z.B. durch Aufsichtspersonal/<br />
Rettungsschwimmer, Wasserqualität,<br />
Sanitäranlagen, Parkplätze,<br />
usw.).<br />
Weiterhin stehen in der Saison<br />
die Freibäder Carl-Miller-<br />
Auch in der Alten Elbe ist das Baden grundsätzlich verboten. Es können aber, wie hier zum Elbebadetag,<br />
Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. Foto: Uli Lücke<br />
Bad in der Carl-Miller-Straße,<br />
das Erich-Rademacher-Bad in<br />
der Johannes-Göderitz-Straße<br />
und das Freibad Süd im Kirschweg<br />
zur Verfügung.<br />
Im Regelfall sind die Freibäder<br />
täglich von 10 bis 19<br />
Uhr geöff net. An sogenannten<br />
Hochsommertagen (bis Mittag<br />
28 Grad Celsius) wird die<br />
Öff nungszeit auf 20 Uhr verlängert.<br />
Die Tageskarte kostet<br />
3 Euro, das Feierabendticket (ab<br />
17 Uhr) 1,50 Euro.<br />
● www.magdeburg.de<br />
Der Originaltext<br />
Paragraf 8<br />
Baden<br />
(1) In natürlich fl ießenden<br />
Gewässern ist das Baden<br />
verboten.<br />
(2) Badeverbote nach der<br />
Grünanlagensatzung oder<br />
aufgrund privatrechtlicher Nutzungsregelungen<br />
im Rahmen<br />
der Verkehrssicherungspfl icht<br />
bleiben unberührt.<br />
Paragraf 9;<br />
Eisfl ächen<br />
(1) Das Betreten von Eisfl ächen<br />
aller Gewässer im Gebiet der<br />
Landeshauptstadt ist verboten;<br />
Ausnahmen (Freigaben)<br />
werden durch die Landeshauptstadt<br />
ortsüblich bekannt<br />
gegeben.<br />
(2) Es ist verboten:<br />
1. Eisfl ächen mit Fahrzeugen zu<br />
befahren,<br />
2. Eisfl ächen durch Sand, Asche<br />
und Abfall zu verunreinigen,<br />
3. Löcher in das Eis zu schlagen<br />
oder Eis zu entnehmen.<br />
(3) Die Verbote der Absätze<br />
1 und 2 Nr. 3 gelten nicht für<br />
Personen, welche berechtigt<br />
Maßnahmen der Fischereiausübung<br />
oder der Fischhege<br />
durchführen.
8 | <strong>Magdeburger</strong> <strong>Lokalanzeiger</strong><br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute: das<br />
allgemeine Verhalten in<br />
der Öff entlichkeit.<br />
Es ist verboten in öff entlichen<br />
Springbrunnen oder ähnlichen<br />
Wasserbecken zu baden<br />
oder zu waschen. Wie ist das<br />
konkret gemeint?<br />
Die Springbrunnen und<br />
Wasserbecken unterliegen<br />
nicht den Standards eines<br />
Badegewässers, so<br />
dass die Wasserqualität nicht<br />
geprüft und gewährleistet ist.<br />
Unter Umständen sind damit<br />
gesundheitliche Risiken nicht<br />
ausgeschlossen. Das Arbeitswasser<br />
in den Springbrunnenanlagen<br />
kann Verunreinigungen<br />
durch Urin, Waschmittel,<br />
Hausmüll, Laub, Niederschlag,<br />
Hundekot oder Ähnliches aufweisen.<br />
Auch können zum<br />
Beispiel ein glitschiger Untergrund<br />
oder verlegte Wasserrohre<br />
eine Unfallgefahr bergen.<br />
Da kein Aufsichtspersonal vorhanden<br />
ist, das im Notfall Hilfestellung<br />
leisten kann, geht<br />
die Stadt auf Nummer sicher<br />
und erteilt ein generelles Verbot.<br />
Durch die Benutzung der<br />
Springbrunnenanlagen kann<br />
es außerdem zu Beschädigungen,<br />
deren Instandsetzung zusätzliche<br />
Aufwendungen und<br />
fi nanzielle Mittel erfordert,<br />
kommen. Nicht zu vernachlässigen<br />
ist auch ein höherer<br />
Wasserverbrauch in einigen<br />
Springbrunnenanlagen durch<br />
Spielen und Baden, was die Betriebskosten<br />
erhöht.<br />
Darf man dennoch seine Hände<br />
und Füße in das Wasser<br />
halten?<br />
Hände und weitgehend<br />
saubere Füße darf man sicher<br />
kurzzeitig mal zur Abkühlung<br />
ins Wasser halten. Nur eben<br />
alles, was darüber hinausgeht,<br />
nicht.<br />
Auch nicht, wenn Kinder im<br />
Springbrunnen zum Abkühlen<br />
ein wenig plantschen?<br />
Auch dann nicht. Zuerst<br />
wird sicher erst einmal eine<br />
mündliche Verwarnung ausgesprochen<br />
und Platzverweis<br />
erteilt. Wenn diesem Platzverweis<br />
allerdings nicht unmittelbar<br />
Folge geleistet wird, kann<br />
auch schon mal ein Verwarngeld<br />
von 5 bis 10 Euro verhängt<br />
werden. Wird beim Baden der<br />
Springbrunnen beschädigt,<br />
wird sogar ein Strafverfahren<br />
wegen Sachbeschädigung<br />
eingeleitet. Außerdem werden<br />
selbstverständlich noch<br />
die Reparaturkosten auf zivilrechtlichem<br />
Weg per Schadensersatzklage<br />
von der Stadt<br />
eingefordert.<br />
Welche Brunnen sind betroffen?<br />
Diese Verordnung betriff t<br />
alle Springbrunnenanlagen. In<br />
diesem Jahr sind 27 im Betrieb.<br />
Sind davon auch die Notwasserpumpen<br />
betroff en, wenn<br />
man diese zur Abkühlung benutzen<br />
will?<br />
An den Notwasserpumpen<br />
kann man sich im Normalfall<br />
schon mal abkühlen. Hier besteht<br />
allerdings die Notwendigkeit,<br />
dass man im Notfall<br />
tatsächlich noch Wasser zur<br />
Verfügung hat, so dass der<br />
Gebrauch vernünftig erfolgen<br />
sollte. Zum Kontrollzweck darf<br />
natürlich auch gepumpt wer-<br />
den. Das bedeutet, es darf Wasser,<br />
zum Beispiel eimer- oder<br />
gießkannenweise zum Versorgen<br />
von Pfl anzen entnommen<br />
werden. Selbstverständlich<br />
sollte jedem klar sein, dass<br />
es sich nicht um Trinkwasser,<br />
sondern ganz normales<br />
Brauchwasser (Grundwasser<br />
aus dem Brunnen) handelt.<br />
Wie werden die Verbote kontrolliert<br />
und was kostet es?<br />
Zuerst wird sicher erst einmal<br />
eine Verwarnung ohne<br />
Ordnungsgeld ausgesprochen.<br />
Beschädigungen der Notwasserbrunnen<br />
ziehen eine Klage<br />
wegen Sachbeschädigung<br />
nach sich und haben gleichzeitig<br />
auch eine Schadensersatzklage<br />
zur Folge.<br />
Fahrzeuge dürfen auf Straßen,<br />
Wegen und Plätzen nicht<br />
gewaschen und in unmittelbarer<br />
Nähe von Gewässern<br />
nicht repariert werden. Welche<br />
Ausnahmen gibt es?<br />
Jeder Regen wäscht zum<br />
Teil anhaftenden Schmutz von<br />
den Fahrzeugen ab. Wenn man<br />
diese „Reinigung durch höhere<br />
Gewalt“ zum Vergleich heranzieht,<br />
dann kann man abschät-<br />
zen, was auch dem Autobesitzer<br />
zugestanden wird. Eine Reinigung<br />
mit klarem Wasser ohne<br />
Waschzusätze ist somit also<br />
durchaus gestattet, vermieden<br />
werden muss allerdings, dass<br />
umweltschädliche Stoff e (z.B.<br />
Öle, Fette, Säuren) ins Erdreich<br />
oder in die Kanalisation gelangen<br />
können. Aus diesem Grund<br />
sind auch größere Reparaturen<br />
verboten, da hierbei die Wahrscheinlichkeit<br />
groß ist, dass<br />
eben diese Stoff e auslaufen oder<br />
freigesetzt werden und dann<br />
die Umwelt stark schädigen. So<br />
etwas sollte in einer Werkstatt<br />
und nicht auf dem Parkplatz<br />
erfolgen.<br />
Vor allem in unmittelbarer<br />
Nähe von Gewässern dürfen<br />
Fahrzeuge nicht gereinigt<br />
werden. Was heißt unmittelbare<br />
Nähe?<br />
Obwohl keine Zusatzstoff e<br />
verwendet werden, geraten<br />
doch beim Waschen eines<br />
Autos Schmutz und geringe<br />
Mengen von Schadstoff en auf<br />
den Boden oder in die Gosse, die<br />
sich besonders schädlich in den<br />
Gewässern auswirken.<br />
Ein Abstand von über 10 Me-<br />
tern sollte aus diesem Grund<br />
schon eingehalten werden,<br />
wobei das oberfl ächliche Abfl<br />
ießen des Schmutzwassers in<br />
ein Gewässer unbedingt vermieden<br />
werden muss.<br />
Was kosten Verstöße gegen<br />
das Waschverbot?<br />
Während das Waschen mit<br />
einem Reinigungsmittel eventuell<br />
mit einem Verwarngeld<br />
bis 35 Euro geahndet werden<br />
könnte, haben die anderen gröberen<br />
Verstöße in jedem Fall<br />
ein Bußgeldverfahren zur Folge.<br />
Die Höhe dieses Bußgeldes<br />
hängt dann allerdings von der<br />
Größe des Verstoßes ab.<br />
Der Aufenthalt in öff entlichen<br />
Toiletten ist nur zum<br />
Zwe c ke der Notdu r f t erl aub t.<br />
Wie lange darf ich mich denn<br />
in einem WC aufh alten?<br />
Eine Beschränkung für die<br />
Aufenthaltsdauer auf einem<br />
WC g ib t e s n at ü rl ic h n ic ht .<br />
Es dauert eben so lange, wie<br />
es dauert. Dazu gehört in jedem<br />
Fall auch Händewaschen<br />
oder das Make-up nachziehen.<br />
Allerdings sollte man es nicht<br />
übertreiben, wenn noch andere<br />
Bürger ein Bedürfnis haben<br />
und eine Schlange vor der Tür<br />
steht.<br />
Wann beginnt der Missbrauch?<br />
Er beginnt, wenn man sich<br />
in der Toilette häuslich niederlässt,<br />
um sich im Winter zum<br />
Beispiel darin aufzuwärmen.<br />
Noch schlimmer ist es allerdings,<br />
wenn man noch Feuer<br />
darin macht oder durch Vandalismus<br />
die Einrichtung beschädigt.<br />
Allein in einer öff entlichen<br />
Toilette der Stadt in der<br />
Fürstenwallstraße wurden in<br />
einem Jahr 243 Angriff e mit einer<br />
Schadenssumme von über<br />
10 000 Euro festgestellt.<br />
Wie wird der Toilettenmissbrauch<br />
kontrolliert und was<br />
kostet ein Verstoß?<br />
Der Stadtordnungsdienst<br />
kontrolliert oft auch nach<br />
Hinweisen der Bürger. Die Beamten<br />
werden im Falle eines<br />
Verstoßes einen Platzverweis<br />
aussprechen.<br />
Bei Vandalismus oder festgestellten<br />
Beschädigungen<br />
erfolgen allerdings eine Strafanzeige<br />
bei der Polizei wegen<br />
Sachbeschädigung und eine<br />
Schadensersatzklage.<br />
Montag, 23. Juli 2012<br />
Stadtordnung: Autowäsche nur mit klarem Wasser<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Umweltschutz und Hygiene. Von Matthias Fricke<br />
Die nächsten Themen<br />
Verhalten im Winter:<br />
Welche Pfl ichten habe ich<br />
als Anlieger? Was kosten die<br />
Verstöße?<br />
Musikveranstaltungen:<br />
Wann darf es solche<br />
geben und<br />
welche<br />
Kriterienmüssen<br />
erfüllt<br />
werden?<br />
Ab wann<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
kann ich mich als Anwohner<br />
wo beschweren?<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte gibt<br />
es in Sachen herumliegende<br />
Werbe broschüren? Was kann<br />
ich gegen Infozettel an der<br />
Windschutzscheibe tun?<br />
Hausnummern: Was müssen<br />
Anlieger beachten und welche<br />
Rechte haben Straßennutzer?<br />
Ruhestörender Lärm: Wann<br />
darf ich meinen Rasenmäher<br />
anwerfen? Wie lange darf der<br />
Hund bellen? Reicht es, wenn<br />
ich meinen Nachbarn über<br />
eine lautere Feier informiere?<br />
Hydranten frei lassen<br />
Wasserstellen müssen erreichbar bleiben<br />
Es ist verboten, Hydranten<br />
oder sonstige Wasser- und<br />
Energieversorgungseinrichtungen<br />
zu verstellen oder<br />
sonst wie zu beeinträchtigen.<br />
Wie ist das gemeint?<br />
Hydranten dienen der Wasserversorgung<br />
in einer Gefahrensituation.<br />
So benötigt z.B.<br />
die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung<br />
unbedingt unmittelbar<br />
diese Wasseranschlüsse.<br />
Im Notfall kann man sich keine<br />
Zeitverzögerung leisten, so<br />
dass der Zugang und die Benutzung<br />
dieser Einrichtungen immer<br />
gewährleistet sein muss.<br />
Auch die Bereitstellung von<br />
Stromanschlüssen oder das sofortige<br />
Abschalten von Stromleitungen<br />
kann im Notfall unbedingt<br />
erforderlich werden,<br />
um Menschen zu retten oder<br />
vor Schaden zu bewahren.<br />
Durch das Verstellen, zum<br />
Beispiel mit Kraftfahrzeugen<br />
oder Containern sowie durch<br />
das Überbauen mit Hütten, Zelten,<br />
Ständen oder Ähnlichem<br />
kann es zu Verzögerungen bei<br />
der Notfallbekämpfung kommen,<br />
die in keinem Fall hin-<br />
Solche sogenannten Unterflurhydranten<br />
sind zwar schwer zu<br />
sehen, dürfen aber nicht zugestellt<br />
werden.<br />
nehmbar sind.<br />
Ab wann beginnt ein Verstellen<br />
durch Halten oder Parken<br />
mit dem Pkw?<br />
Durch das Abstellen und<br />
Verlassen von Fahrzeugen oder<br />
durch das Überbauen bzw. Einbauen<br />
dieser Einrichtungen erfolgt<br />
schon ein Verstoß.<br />
Was kostet ein Verstoß?<br />
Entsprechend der StVO<br />
kann so eine Ordnungswidr<br />
i g keit s c hon ab 10 bi s 1 5 Eu ro<br />
geahndet werden.<br />
Stadtordner greifen bei diesem gestellten Foto bei der Autowäsche auf der Straße ein. Diese kann mit mindestens 35 Euro oder einem noch<br />
höheren Bußgeld für den Verursacher teuer werden. Foto: Eroll Popova<br />
Umgang mit off enem Feuer: Platzverweise<br />
für die Würstchen-Griller im Grünen<br />
Lagerfeuer-Romantik ist teuer und hat immer ein Bußgeldverfahren zur Folge<br />
Das Anzünden und Unterhalten<br />
off ener Feuer auf Straßen,<br />
Wegen und Plätzen ist verboten,<br />
ebenso in der Grünanlage.<br />
Was bedeutet das konkret?<br />
Off ene Feuer sind immer<br />
eine hohe Gefährdung, da hieraus<br />
durch unsachgerechten<br />
Umgang ein Brand entstehen<br />
kann. Auch die Rauchbelästigung<br />
und die Verräucherung<br />
zum Beispiel von Kleidungsgegenständen<br />
sind aus Sicht<br />
des Gesetzgebers für die Umgebung<br />
und Nachbarschaft<br />
nicht hinnehmbar. Aus diesem<br />
Grund hat dieser Verstoß immer<br />
ein Bußgeldverfahren zur<br />
Folge. Ausnahmen sind nur die<br />
Brauchtumsfeuer, die nach Antragsstellung<br />
durch die Stadt<br />
genehmigt werden können.<br />
Allerdings gibt es in der Genehmigung<br />
dazu strenge Aufl agen,<br />
die auch durch die Stadt nachhaltig<br />
kontrolliert werden.<br />
Wie sieht es mit dem Grillen<br />
aus? Wo darf man es, wo nicht?<br />
Durch das öff entliche Grillen<br />
Parkwächter komplimentieren Jugendliche aus dem Park und begleiten<br />
sie zu einem offiziellen Grillplatz. Foto: Archiv<br />
besteht eine Brandgefahr und<br />
auch die Umgebung wird durch<br />
Rauch oder Gerüche beeinträchtigt.<br />
Weiterhin kommt es beim<br />
Grillen oft zu einer nachhaltigen<br />
Verschmutzung des Umfeldes,<br />
da hierbei heiße Asche,<br />
Verpackungsmaterial und Abfälle<br />
in so großem Umfang anfallen,<br />
dass die normalen Abfallbehälter<br />
diese Mengen nicht<br />
fassen können. Um trotzdem<br />
das Grillen zu ermöglichen,<br />
hat die Stadt extra Grillplätze<br />
an herausragenden Standorten<br />
ausgewiesen und mit entsprechenden<br />
Einrichtungen<br />
versehen, die diese negativen<br />
Begleitumstände weitgehend<br />
verhindern sollen. Dazu gehören<br />
z.B. Aschebehälter, große<br />
Abfallkörbe und Sandeimer als<br />
Löschmittel, falls ein Brand<br />
drohen sollte.<br />
Benötige ich für einen Fackelumzug<br />
eine Extra-Genehmigung?<br />
Für Fackelumzüge benötigt<br />
man keine extra Genehmigung,<br />
denn diese gelten nicht<br />
als Lagerfeuer im Sinne der<br />
Gefahrenabwehrverordnung.<br />
Meist sind Fackelumzüge Bestandteil<br />
eines Straßenfestes,<br />
so dass sie innerhalb eines solchen<br />
Antrags- und Genehmigungsverfahrens<br />
mit abgehandelt<br />
werden.<br />
Gilt das auch für Kerzen?<br />
Das Anzünden von Kerzen<br />
fällt auch nicht unter die off enen<br />
Feuer.<br />
Was kosten Verstöße?<br />
Unerlaubtes Grillen zieht in<br />
der ersten Phase eine mündliche<br />
Verwarnung nach sich.<br />
Im Wiederholungsfall oder bei<br />
Nichtbefolgen der Unterlassung<br />
kann aber schon mal ein<br />
Verwarngeld zwischen 10 und<br />
15 Euro fällig werden.<br />
Der Gesetzestext<br />
Paragraf 2<br />
Schutz von Straßen, Grünanlagen,<br />
Einrichtungen und<br />
Gewässern<br />
(1) Es ist untersagt :<br />
a.) auf Straßen zu kampieren<br />
oder zu übernachten,<br />
b.) unbeschadet des § 118<br />
des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten<br />
zum Zwecke des<br />
Konsums von Alkohol auf<br />
Straßen oder in Grünanlagen<br />
zu lagern oder dauerhaft<br />
zu verweilen, wenn durch<br />
alkoholbedingte Ausfall-<br />
oder Folgeerscheinungen<br />
Dritte beeinträchtigt werden.<br />
Dies ist insbesondere der Fall<br />
bei: Aggressivem Verhalten<br />
(Anpöbeln oder Beschimpfen<br />
unbeteiligter Passanten),<br />
Behinderung des Fahrzeug-<br />
oder Fußgängerverkehrs,<br />
Verunreinigungen durch<br />
weggeworfene Gegenstände,<br />
öff entlichen Notdurftverrichtungen<br />
außerhalb von<br />
Toiletteneinrichtungen oder<br />
ruhestörendem Lärm gemäß<br />
Paragraf 117 Ordnungswidrigkeitengesetz,<br />
c.) auf Straßen, in Grünanlagen<br />
oder an öff entlich<br />
zugängliche Gebäude die<br />
Notdurft zu verrichten,<br />
d.) auf Straßen oder in Grünanlagen<br />
- in aggressiver, aufdringlicher,<br />
bedrängender oder<br />
behindernder Form (insbesondere<br />
durch Nachlaufen,<br />
In-den-Weg-stellen) oder<br />
- mit Kindern<br />
zu betteln,<br />
e.) öff entliche Brunnen oder<br />
ähnliche Wasserbecken zum<br />
Baden oder Waschen zu<br />
benutzen,<br />
f.) Hydranten oder sonstige<br />
Wasserversorgungs-/entsorgungseinrichtungen<br />
sowie Energieversorgungseinrichtungen<br />
zu verstellen oder<br />
in ihrer Gebrauchsfähigkeit<br />
sonst wie zu beeinträchtigen.<br />
(2) Es ist untersagt:<br />
a.) Fahrzeuge auf Straßen<br />
unter Verwendung von<br />
Zusatzmitteln so zu reinigen,<br />
dass ölhaltige oder sonstige<br />
umweltgefährdende Stoff e<br />
auf den Untergrund gelangen.<br />
Ebenso sind Unterboden- und<br />
Motorwäschen untersagt.<br />
b.) in unmittelbarer Nähe<br />
von Gewässern Fahrzeuge zu<br />
reinigen oder zu waschen.<br />
c.) Fahrzeuge auf Straßen<br />
oder in unmittelbarer Nähe<br />
von Gewässern zu reparieren.<br />
Ausgenommen sind kleine<br />
Reparaturen, die durch unvorhersehbare<br />
Betriebsschäden<br />
notwendig werden.<br />
(3) Das Anzünden und<br />
Unterhalten off ener Feuer auf<br />
Straßen ist verboten.<br />
(4) Das Besteigen oder<br />
Erklettern von Einrichtungen<br />
bedarf der Genehmigung.<br />
In festgelegten Bereichen<br />
genügt die vorherige Anzeige.<br />
Paragraf 11 Satz 2 gilt entsprechend.<br />
(5) Der Aufenthalt in öff entlichen<br />
Toiletteneinrichtungen<br />
ist nur zum Zwecke der<br />
Notdurft gestattet.<br />
Zahl des Tages<br />
243<br />
Sachbeschädigungen registrierte<br />
die Landeshauptstadt<br />
allein an der öff entlichen Toilette<br />
in der Fürstenwallstraße<br />
innerhalb eines Jahres.<br />
Es entstand ein Schaden von<br />
über 10000 Euro durch den<br />
Vandalismus.
Donnerstag, 26. Juli 2012 <strong>Magdeburger</strong> <strong>Lokalanzeiger</strong> | 17<br />
Stadtordnung: Mittags bleibt der Rasenmäher aus<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Vermeiden von ruhestörendem Lärm<br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute:<br />
Ruhestörender Lärm.<br />
Wann darf ich meinen Rasenmäher<br />
anwerfen und spielt<br />
die Lautstärke eine Rolle?<br />
Der Betrieb von Rasenmähern<br />
ist von Montag bis Samstag<br />
zwischen 7 und 13 Uhr bzw.<br />
15 und 20 Uhr zulässig. Für<br />
gärtnerische oder gewerbliche<br />
Betriebe gilt die Mittagsruhe<br />
von 13 bis 15 Uhr nicht, wenn<br />
die Arbeiten üblich sind. Die<br />
Lautstärke spielt dabei nur indirekt<br />
eine Rolle. Grundsätzlich<br />
gilt zu jeder Zeit (also auch<br />
außerhalb der genannten Ruhezeiten),<br />
dass niemand Lärm<br />
verursachen darf, der nach den<br />
Umständen vermeidbar und<br />
geeignet ist, die Allgemeinheit<br />
oder die Nachbarschaft (mindestens<br />
zwei Nachbarn) erheblich<br />
zu belästigen. Dies bedeutet,<br />
solange der Rasenmäher<br />
eine bauarttypische Lautstärke<br />
hat, liegt kein Verstoß vor. Ist<br />
der Rasenmäher aber wegen<br />
einer Beschädigung (zum Beispiel<br />
Krümmer defekt) deutlich<br />
lauter und wird in der Nähe einer<br />
Nachbarschaft betrieben,<br />
kann die Lautstärke durchaus<br />
eine wichtige Rolle spielen.<br />
Wann darf ich Bauarbeiten<br />
vornehmen, in der Wohnung<br />
bohren und von wann bis<br />
wann darf der Hund bellen?<br />
Für Bauarbeiten und Bohren<br />
in der Wohnung gelten die<br />
gleichen Regelungen wie für<br />
Nächste Themen<br />
Verhalten im Winter:<br />
Welche Pfl ichten habe ich<br />
als Anlieger? Was kosten die<br />
Verstöße?<br />
Musikveranstaltungen:<br />
Wann darf es solche geben<br />
und welche Kriterien<br />
müssen erfüllt<br />
werden? Ab<br />
wann kann<br />
ich mich als<br />
Anwohner wo<br />
beschweren?<br />
Umgang mit<br />
Werbe- und Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte gibt<br />
es in Sachen herumliegende<br />
Werbe broschüren? Was kann<br />
ich gegen Infozettel an der<br />
Windschutzscheibe tun?<br />
Hausnummern: Was müssen<br />
Anlieger beachten und welche<br />
Rechte haben Straßennutzer?<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
das Rasenmähen. Aber hier ist<br />
zu beachten, dass möglicherweise<br />
über die Hausordnung<br />
des Vermieters strengere Maßstäbe<br />
gelten. Beim Hundegebell<br />
kommt es immer auf den<br />
Einzelfall an. Genau festgelegte<br />
Ruhezeiten gibt es dafür natürlich<br />
nicht. Gelegentliches Bellen,<br />
Anschlagen oder Jaulen ist<br />
nicht zu vermeiden und wird<br />
als zumutbar angesehen. In<br />
den Ruhezeiten muss sich aber<br />
der Hundehalter mehr bemühen,<br />
mögliche Belästigungen<br />
durch den Hund zu verhindern.<br />
Wird der Hund beispielsweise<br />
allein gelassen und bellt oder<br />
jault längere Zeit, dann hat der<br />
Hundehalter möglicherweise<br />
Lärm verursacht, der vermeidbar<br />
war.<br />
Was darf ich weiterhin nicht<br />
Das Rasenmähen im Garten ist nicht jederzeit erlaubt. Foto: dpa<br />
während der festgelegten Ruhezeiten<br />
tun?<br />
Sämtliche Tätigkeiten sind<br />
verboten, die die Ruhe unbeteiligter<br />
dritter Personen wesentlich<br />
stören. Dazu zählt auch das<br />
Hämmern, Holzhacken oder<br />
Ausklopfen von Matratzen. Nur<br />
bei dem Betrieb von Beschallungsanlagen,Tonwiedergabegeräten<br />
und Musikinstrumenten<br />
beginnt die nächtliche<br />
Ruhezeit nicht um 20, sondern<br />
erst um 22 Uhr. Aber es existieren<br />
auch privatrechtliche Ruheansprüche.<br />
So zum Beispiel<br />
beim quietschenden Garagentor,<br />
dem krähenden Hahn oder<br />
der brummenden Umwälzpumpe<br />
am Swimmingpool.<br />
Dies sind normalerweise keine<br />
Themen für das Ordnungsamt<br />
oder die Polizei, auch wenn sie<br />
für einen Nachbarschaftsstreit<br />
sorgen können.<br />
Von wann bis wann darf ich<br />
laut feiern und ab welcher<br />
Lautstärke ist Musik zu laut?<br />
Ähnlich wie bei Hundegebell<br />
sind keine konkreten Zeiten<br />
oder Lärmwerte für Familienfeiern<br />
festgelegt. Es kommt auf<br />
den Einzelfall an. Außerhalb der<br />
Ruhezeiten darf die Musik die<br />
sogenannte Zimmerlautstärke<br />
übersteigen. Ansonsten darf die<br />
Nachbarschaft nicht erheblich<br />
belästigt oder die Gesundheit<br />
anderer Personen geschädigt<br />
werden.<br />
Wer kontrolliert und misst<br />
das?<br />
Kontrollen werden vom Ordnungsamt<br />
und der Polizei vorgenommen.<br />
Messungen sind<br />
nicht erforderlich, weil konkrete<br />
Lärmwerte für allgemeine Ruhestörungen<br />
unerheblich sind.<br />
Reicht es aus, meine Nachbarn<br />
über eine Feier zu informieren,<br />
oder muss ich<br />
dennoch mit einem Bußgeld<br />
rechnen?<br />
Nein, es reicht nicht aus, den<br />
Nachbarn zu informieren. Das<br />
Gerücht, einmal im Jahr darf<br />
man laut sein, stimmt nicht.<br />
Natürlich kommt es darauf an,<br />
ob das nachbarschaftliche Verhältnis<br />
gut ist. Denn dann darf<br />
man bei gegenseitiger Rücksichtnahme<br />
sicherlich bei seltenen<br />
Anlässen mal etwas lauter<br />
sein und Ordnungsamt bzw.<br />
Polizei werden nicht gerufen.<br />
Von wann bis wann muss ich<br />
die Musikinstrumente meiner<br />
Nachbarn ertragen und<br />
wie laut darf das sein?<br />
Der Originaltext der Verordnung<br />
Paragraf 4<br />
Ruhestörender Lärm<br />
(1) Soweit Pragraf 117 des Gesetzes<br />
über Ordnungswidrigkeiten<br />
(OWiG) sowie die Vorschriften<br />
des Bundesimmissionsschutzgesetzes<br />
einschließlich der dazu<br />
erlassenen Durchführungsverordnungen<br />
(insbesondere der<br />
Geräte- und MaschinenlärmschutzVO)<br />
und die Regelungen<br />
des Gesetzes über die Sonn- und<br />
Feiertage (FeiertG LSA) keine<br />
Anwendung fi nden, sind die folgenden<br />
Ruhezeiten zu beachten:<br />
a.) Sonntagsruhe:<br />
Sonn- und Feiertage ganztags<br />
b.) Mittagsruhe:<br />
Montag - Samstag<br />
für die Zeit von 13 bis 15 Uhr<br />
c.) Abendruhe:<br />
Montag – Samstag<br />
für die Zeit von 20 bis 22 Uhr<br />
d.) Nachtruhe:<br />
Montag – Samstag<br />
für die Zeit von 22 bis 7 Uhr<br />
(2) Während der Ruhezeiten sind<br />
alle Tätigkeiten verboten, die<br />
die Ruhe unbeteiligter Personen<br />
wesentlich stören.<br />
Das Thema Musikinstrumente<br />
ist in der Hauptsache<br />
eine privatrechtliche Thematik,<br />
weil hierzu in vielen Hausordnungen<br />
weitergehende und<br />
unterschiedliche Einschränkungen<br />
festgelegt wurden. Bei<br />
entsprechenden Problemen<br />
sollte man zuerst mit dem<br />
Musiker sprechen und danach<br />
(falls erforderlich) mit dem Vermieter.<br />
Bleibt auch dieser untätig,<br />
sollte anwaltlicher Rat eingeholt<br />
werden. Während der<br />
Ruhezeiten gilt aber immer die<br />
sogenannte Zimmerlautstärke.<br />
Welche Ausnahmen gibt es<br />
für Arbeiten und wie kann ich<br />
Zu den Störungen zählen insbesondere:<br />
a.) Haus- und Gartenarbeiten<br />
mit motorbetriebenen Geräten<br />
b.) Hämmern, Holzhacken,<br />
c.) das Ausklopfen von Polstermöbeln<br />
und Matratzen auch auf<br />
off enen Balkonen und bei<br />
geöff neten Fenstern.<br />
(3) Das Verbot nach Absatz 2<br />
gilt nicht:<br />
a.) für Arbeiten, die der Verhütung<br />
oder der Beseitigung<br />
einer Gefahr für höherwertige<br />
Rechtsgüter dienen,<br />
b.) für Arbeiten landwirtschaftlicher,<br />
gärtnerischer oder<br />
gewerblicher Betriebe und von<br />
Behörden, wenn die Arbeiten<br />
üblich sind.<br />
(4) Innerhalb der Sonntagsruhe,<br />
Mittagsruhe und Nachtruhe<br />
dürfen Beschallungsanlagen,<br />
Tonwiedergabegeräte und<br />
Musikinstrumente nur in solcher<br />
Lautstärke betrieben, abgespielt<br />
oder gespielt werden, dass<br />
Nachbarn oder andere unbeteiligte<br />
Personen nicht gestört<br />
werden.<br />
einen Notfall belegen?<br />
Die Ruhezeiten sind nicht<br />
für Arbeiten verbindlich,<br />
welche der „Verhütung oder<br />
Beseitigung einer Gefahr für<br />
höherwertige Rechtsgüter“<br />
dienen. Wenn z.B. ein Dach<br />
durch Sturm stark beschädigt<br />
wurde oder ein Wasserrohr<br />
in der Wohnung geplatzt ist,<br />
dann dürfen unverzüglich<br />
Reparaturarbeiten vorgenommen<br />
werden. Notfälle können<br />
zum einen durch Zeugen (auch<br />
aufnehmende Vollzugsbeamte)<br />
oder durch Rechnungen<br />
der beauftragten Firma belegt<br />
werden.
Stadtordnung: Zapfenstreiche an Häuserfronten<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Verhalten im Winter. Von Matthias Fricke<br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute:<br />
Verhalten im Winter.<br />
Schneeüberhänge und Eiszapfen<br />
sind zu beseitigen.<br />
Muss dies überall am Haus<br />
sein?<br />
Hier sind lediglich die Gebäudefronten<br />
gemeint, die<br />
direkt an die Straße (auch<br />
Gehweg) angrenzen. Es sollen<br />
Personen und Sachen (Autos)<br />
im öff entlichem Verkehrsraum<br />
vor Schneelawinen und herabfallenden<br />
Eiszapfen geschützt<br />
werden. Aber Vorsicht: Auch<br />
wenn die Gefahrenabwehrverordnung<br />
sich auf die Straßenseite<br />
beschränkt, bedeutet dies<br />
nicht, dass Hausbesitzer an den<br />
übrigen Hausfronten sorglos<br />
sein dürfen. Im Rahmen der<br />
privaten Verkehrssicherungspfl<br />
icht hat man auch hier Vorsorge<br />
zu treff en, dass Dritte, die<br />
das Grundstück betreten (z.B.<br />
Mieter, Besucher oder der Briefträger),<br />
nicht von herabstürzenden<br />
Eiszapfen geschädigt<br />
werden.<br />
Wie lang dürfen Eiszapfen<br />
werden und ab wann ist ein<br />
Schneeüberhang eine Gefahr?<br />
Eine Länge, ab der ein Eiszapfen<br />
eine Gefahr darstellt<br />
und entfernt werden muss, ist<br />
nicht defi niert. Entscheidend<br />
ist hierbei auch weniger die<br />
Länge, als mehr der Durchmesser<br />
des Zapfens und die Höhe,<br />
aus der dieser fallen kann.<br />
So ist ein Eiszapfen mit einer<br />
Länge von einem halben Meter<br />
und einem Durchmesser von<br />
Nächste Themen<br />
Musikveranstaltungen:<br />
Wann darf es solche geben<br />
und welche Kriterien müssen<br />
erfüllt werden? Ab wann<br />
kann ich mich als Anwohner<br />
wo beschweren?<br />
Umgang mit Werbe-<br />
und Informationsmaterial:<br />
Welche neuen<br />
Rechte gibt es in Sachen<br />
herumliegende<br />
Werbe broschüren? Was<br />
kann ich gegen Infozettel an<br />
der Windschutzscheibe tun?<br />
Hausnummern: Was müssen<br />
Anlieger beachten und welche<br />
Rechte haben Straßennutzer?<br />
3 Zentimeter, der von einem<br />
Dach in 3 Meter Höhe hängt<br />
eher als geringe Gefahr einzuschätzen.<br />
Verdoppelt derselbe<br />
Eiszapfen seinen Durchmesser,<br />
wird sein Gewicht vervierfacht<br />
und kann nun bei selber Länge<br />
durchaus eine konkrete Gefahr<br />
darstellen, erst recht, wenn er<br />
von einer Höhe von 20 Metern<br />
herabhängt. Auch Schneeüberhänge<br />
können nicht an konkreten<br />
Parametern gemessen<br />
werden. Bei der Gefahreneinschätzung<br />
sind Faktoren wie<br />
Temperatur (eine Schneelawine<br />
wird bei +10 Grad eher als bei<br />
+2 Grad abgehen), Dachneigung<br />
und Windstärke zu berücksichtigen.<br />
Grundsätzlich gilt, dass<br />
Schneelawinen bei stärkerer<br />
Dachneigung leichter, als bei<br />
schwächerer ausgelöst werden.<br />
Übrigens: Derjenige Hausbesitzer,<br />
der sein Dach mit<br />
Schneefanggittern versieht,<br />
kommt seiner Verkehrssicherungspfl<br />
icht in vollem Umfang<br />
nach! Vorgeschrieben sind<br />
diese in Sachsen-Anhalt allerdings<br />
nicht.<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
Ein Feuerwehrmann entfernt Eiszapfen an einem Wohnhaus. Foto: Archiv.<br />
Gilt das auch bei einem<br />
Schneesturm oder reicht es,<br />
wenn die Gefahr nach diesem<br />
beseitigt wird?<br />
Arbeiten an Traufen oder<br />
Dächern sollten während eines<br />
Schneesturmes grundsätzlich<br />
nicht ausgeführt werden, da<br />
man sich selbst in eine zu große<br />
Gefahr begibt. Werden Personen<br />
oder Sachen durch herabstürzende<br />
Eiszapfen geschädigt,<br />
bleibt der Eigentümer in der<br />
Verantwortung, da sich Eiszapfen<br />
kaum während des Schneesturmes<br />
gebildet haben können<br />
und bereits vor diesem entfernt<br />
hätten werden müssen. Anders<br />
verhält es sich bei Schneeüberhängen,<br />
die sich während des<br />
Sturmes bilden. Hier muss der<br />
Beseitigungspfl ichtige unverzüglich<br />
nach dem Sturm tätig<br />
werden und die Überhänge beseitigen<br />
bzw. entsprechende<br />
Warnhinweise aufstellen.<br />
Wie wird kontrolliert und<br />
was kostet das?<br />
Bei Tauwetter und nach<br />
Schneefall kontrolliert der<br />
Stadtordnungsdienst fl ächendeckend<br />
das gesamte Stadtgebiet<br />
auf Eiszapfen bzw. auf<br />
Schneeüberhänge. Verstöße<br />
werden mit Bußgeldern ab 50<br />
Euro geahndet. Muss die Stadt<br />
die Eiszapfen selbst entfernen,<br />
werden den Hauseigentümern<br />
die Kosten hierfür in Rechnung<br />
gestellt. Je nach Aufwand werden<br />
130 bis 500 Euro und mehr<br />
fällig. Sollten durch herabfallende<br />
Eiszapfen oder Schneelawinen<br />
Personen oder Sachen<br />
geschädigt werden, haftet der<br />
Hauseigentümer hierfür zivilrechtlich.<br />
Die Schadenssummen<br />
betragen hier oft mehrere<br />
Tausend Euro. Im Einzelfall<br />
werden auch Strafverfahren<br />
wegen z.B. fahrlässiger Körperverletzung<br />
eingeleitet.<br />
Wer muss welche Straßen<br />
und Wege wie breit und wann<br />
schnee- und eisfrei halten?<br />
Soweit Gehwege, Wege oder<br />
Plätze einer Straße vom öff entlichen<br />
Verkehr genutzt werden<br />
(auch wenn sie in Privateigentum<br />
stehen), ist eine Mindestbreite<br />
von 1,25 Meter so rechtzeitig<br />
von Schnee zu beräumen<br />
oder bei Winterglätte zu bestreuen,<br />
wie es Witterung und<br />
allgemeine Gefahrenlage für<br />
den Grundstückseigentümer<br />
zumutbar erscheinen lässt. Diese<br />
Regelung der Gefahrenabwehrverordnung<br />
gilt aber nur,<br />
soweit die Straßenreinigungssatzung<br />
keine Anwendung fi ndet.<br />
Die Straßenreinigungssatzung<br />
gilt dann, wenn die Stadt<br />
Baulastträger der öff entlichen<br />
Straße ist (Widmung). Alle<br />
Eigentümer oder Besitzer von<br />
Grundstücken (auch unbebaute),<br />
die durch die öff entliche<br />
Straße erschlossen werden,<br />
sind zum Winterdienst auf Gehwegen<br />
entlang ihrer gesamten<br />
Liegenschaft verpfl ichtet. Dies<br />
gilt für jede Reinigungsklasse.<br />
Das Streuen und Räumen auf<br />
Gehwegen und gemeinsamen<br />
Geh-/Radwegen hat in einer<br />
Mindestbreite von 1,25 Meter<br />
Der Originaltext der Verordnung<br />
Paragraf 3<br />
Verkehrsbehinderungen und<br />
-gefährdungen<br />
(1) Schneeüberhang sowie<br />
Eiszapfen an Gebäudeteilen,<br />
die unmittelbar an Straßen<br />
liegen, sind von den verantwortlichen<br />
Personen i.S.d. SOG<br />
LSA unverzüglich zu entfernen<br />
bzw. es sind Sicherungsmaßnahmen<br />
insbesondere durch<br />
Absperrungen oder Aufstellen<br />
von Warnzeichen vorzunehmen,<br />
wenn Personen oder Sachen<br />
gefährdet werden können.<br />
(2) Soweit die Straßenreinigungssatzung<br />
keine Anwendung<br />
fi ndet, sind Gehwege,<br />
Wege und Plätze im Sinne von<br />
§ 1 a dieser Verordnung in einer<br />
Mindestbreite von 1,25 m derart<br />
und so rechtzeitig von Schnee<br />
im Rahmen der Verkehrssicherungspfl<br />
icht zu beräumen oder<br />
bei Winterglätte zu bestreuen,<br />
wie es die Witterung und allgemeine<br />
Gefahrenlage für den<br />
Pfl ichtigen zumutbar erscheinen<br />
lässt.<br />
(3) Anpfl anzungen (Grünwuchs)<br />
sind so zu beschneiden,<br />
dass der Luftraum über den<br />
Straßen nicht eingeengt und/<br />
zu erfolgen. Vor jedem Grundstück<br />
ist ein Zugang zur Fahrbahn<br />
in einer Breite von 1,25<br />
Meter zu schaff en. Bei Straßen<br />
ohne Gehwege ist auf jeder Seite<br />
ein Randstreifen von 1,50 Meter<br />
Breite zu streuen und zu räumen.<br />
Für Gartensparten gelten<br />
ebenfalls die Anliegerpfl ichten<br />
beim Winterdienst, auch außerhalb<br />
der Gartensaison. Die<br />
Streu- und Räumpfl icht besteht<br />
in der Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr.<br />
Nach 20 Uhr gefallener Schnee<br />
und entstandene Glätte sind bis<br />
7 Uhr des folgenden Tages zu<br />
entfernen bzw. abzustumpfen.<br />
oder die Sicht auf amtliche<br />
Verkehrszeichen/-einrichtungen<br />
nicht beeinträchtigt wird. Die<br />
Wirkung der Straßenbeleuchtung<br />
muss gewährleistet bleiben.<br />
Über Gehwegen muss ein<br />
Raum von mind. 2,50 m Höhe,<br />
über Fahrbahnen von mindestens<br />
4,50 m Höhe freigehalten<br />
werden. Handelt es sich um eine<br />
gewidmete Straße, gehen die<br />
Vorschriften des Straßenrechtes<br />
dieser Verordnung vor.<br />
(4) Stacheldraht, scharfe<br />
Spitzen, andere scharfkantige<br />
Gegenstände und Vorrichtungen,<br />
durch die im Straßenverkehr<br />
teilnehmende Personen<br />
oder Sachen beschädigt werden<br />
können, dürfen entlang von<br />
Grundstücken nur ab einer Höhe<br />
von 2,50 m über dem Erdboden<br />
angebracht werden.<br />
(5) Kellerschächte und Luken,<br />
die in Straßen hineinragen, dürfen<br />
nur geöff net sein, solange<br />
es die Benutzung erforderlich<br />
macht. In diesem Fall sind sie<br />
abzusperren oder so zu bewachen<br />
oder in der Dunkelheit<br />
so zu beleuchten, dass sie von<br />
Verkehrsteilnehmern unmittelbar<br />
erkannt werden können.<br />
Weitere Informationen gibt es<br />
in einer Broschüre des StädtischenAbfallwirtschaftsbetriebes.<br />
Wer kontrolliert das und was<br />
kosten Verstöße?<br />
Der Stadtordnungsdienst<br />
kontrolliert die Einhaltung der<br />
Winterdienstpfl ichten. Verstöße<br />
kosten ab 50 Euro und können<br />
mehrere Hundert Euro betragen.<br />
Es kommt auf die Länge<br />
der Straße und die Dauer des<br />
Verstoßes an. Muss der Schnee<br />
von der Stadt beräumt werden,<br />
entstehen weitere Kosten in<br />
Höhe von mindestens 100 Euro.
8 | <strong>Magdeburger</strong> <strong>Lokalanzeiger</strong><br />
Stadtordnung: Schlafl os in Magdeburg?<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Musikveranstaltungen. Von Matthias Fricke<br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute: Musikveranstaltungen.<br />
Wohin kann ich mich als Veranstalter<br />
wenden, wenn ein<br />
Open-Air oder Ähnliches geplant<br />
ist?<br />
Man sollte sich direkt an das<br />
Ordnungsamt, Bei der Hauptwache<br />
4-6, wenden, denn es<br />
besteht eine Anzeigepfl icht,<br />
geregelt im Paragrafen 5 der<br />
Gefahrenabwehrverordnung.<br />
Gibt es eine Sperrzeit und wie<br />
sieht diese aus?<br />
Grundsätzlich gilt diese von<br />
5 Uhr bis 6 Uhr. Ansonsten ist<br />
entsprechend der Antragstellung<br />
eine Musikbeschallung<br />
auf den Freiluftterrassen bis 22<br />
Uhr zulässig.<br />
„Freiluftveranstaltungen<br />
sind das ganze Jahr<br />
über zulässig. Doch<br />
Open-Airs sind gerade<br />
in den Sommermonaten<br />
bei Jugendlichen beliebt.“<br />
Von wann bis wann darf es<br />
Musikveranstaltungen (Freiluft)<br />
in Magdeburg geben?<br />
Das ganze Jahr über. Insbesondere<br />
in den Sommermonaten<br />
fi nden regelmäßig an den<br />
Wochenenden Open-Air-Veranstaltungen<br />
im Stadtgebiet<br />
von Magdeburg statt. Üblicherweise<br />
zielen diese Veranstaltungen<br />
auf ein jugendliches<br />
Publikum ab und füllen so die<br />
Lücke der in Magdeburg fehlenden<br />
Diskotheken. Bedingt<br />
durch das veränderte Freizeitverhalten<br />
beginnen solche Partys<br />
erst in den Abendstunden<br />
und enden am frühen Morgen<br />
(5 Uhr).<br />
Zwischenzeitlich sind sie<br />
aber ein wichtiger Teil des Freizeitangebots<br />
geworden.<br />
Die nächsten Themen<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen Rechte gibt<br />
es in Sachen herumliegende<br />
Werbe broschüren? Was<br />
kann ich gegen Infozettel<br />
an der Windschutzscheibe<br />
tun?<br />
Hausnummern: Was müssen<br />
Anlieger beachten und welche<br />
Rechte haben Straßennutzer?<br />
Welche Bedingungen müssen<br />
für Freiluftveranstaltungen<br />
erfüllt sein?<br />
Die nachfolgenden Festlegungen<br />
zu Open-Air-Veranstaltungen<br />
mit Musikauff ührungen<br />
gelten für diejenigen<br />
Veranstaltungen, welche in<br />
der Nachtzeit, d.h. nach 23 Uhr,<br />
durchgeführt werden. Die Festlegungen<br />
dienen als Interessensausgleich<br />
in erster Linie<br />
dem Schutz der Nachtruhe der<br />
Anwohner. Für maximal zehn<br />
Open-Air-Veranstaltungen pro<br />
Einwirkungsgebiet wird als sogenannte<br />
seltene Störereignisse<br />
ein Lärmpegel von 55 dB(A)<br />
festgelegt.<br />
Ausnahmsweise wird während<br />
einer lang anhaltenden<br />
Hitzeperiode der vorstehende<br />
Pegelwert auf 50 dB(A) gesenkt,<br />
da während einer solchen Periode<br />
die Toleranzgrenze der<br />
betroff enen Anwohner erfahrungsgemäß<br />
weiter sinkt und<br />
zum Beispiel ein Schlafen bei<br />
geschlossenem Fenster nicht<br />
mehr zumutbar ist.<br />
Werden mehr als 10 Open-<br />
Air-Veranstaltungen pro Einwirkungsgebiet<br />
durchgeführt,<br />
gelten für diese die üblichen<br />
Lärmwerte von 45 dB(A) bzw. 40<br />
dB(A), je nach planungsrechtlicher<br />
Beurteilung der nächst-<br />
gelegenen Wohnbebauung.<br />
Die Veranstalter müssen<br />
für ein Open-Air-Konzert oder<br />
ähnliche Veranstaltungen<br />
auch ein Sicherheitskonzept,<br />
eine Veranstalterhaftpfl ichtversicherung,<br />
eine „Einpegelung“<br />
der Musikanlage, ein<br />
Rettungskonzept und entsprechendeBauordnungsgenehmigungen<br />
vorweisen können.<br />
Gewerblich tätige Veranstalter<br />
werden zum Nachweis<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
Ein DJ heizt unter freiem Himmel dem Publikum ein, nicht immer zur Freude der Anwohner. Aus diesem Grund müssen die Musikanlagen bis<br />
zu einer bestimmten Lautstärke „eingepegelt“ und alle Freiluftveranstaltungen angemeldet sein. Foto: Archiv<br />
der Einhaltung der Lärmwerte<br />
beaufl agt, ihre Musikanlage<br />
durch einen staatlich bestellten<br />
Gutachter (Messstelle nach<br />
§ 26 BImschG) einpegeln und<br />
„Bei Freiluftkonzerten<br />
müssen Veranstalter<br />
zahlreiche Aufl agen<br />
erfüllen, z. B. ein Sicherheitskonzept<br />
vorlegen.“<br />
verplomben zu lassen.<br />
Bei Sonderveranstaltungen<br />
in Gebäuden, die keine zugelassenenVersammlungsstätten<br />
sind, z.B. in ehemaligen<br />
Werkshallen, müssen neben<br />
diesen Bedingungen auch die<br />
örtlichen Verhältnisse bzw. Art<br />
der Veranstaltung berücksichtigt<br />
werden. Häufi g geht es um<br />
brandschutztechnische Angelegenheiten,<br />
aber auch um<br />
statische Fragen; Fluchtwege<br />
und die Festlegung einer Besucherhöchstzahl<br />
spielen dabei<br />
eine Rolle.<br />
Was muss ich als Anwohner<br />
erdulden, ab wann darf ich<br />
mich beschweren?<br />
Wenn Probleme mit einer<br />
Veranstaltung bestehen, darf<br />
man sich immer über die Hotline<br />
des Ordnungsamtes – 0800<br />
540 7000 oder die 110 der Polizei<br />
beschweren. Je später die<br />
Nacht, desto weniger muss ein<br />
Anwohner erdulden. Wurde<br />
„Je später es in der<br />
Nacht wird, desto weniger<br />
muss ein Anwohner<br />
erdulden. Nachtruhe gilt<br />
ab 22 Uhr, es sei denn, es<br />
gibt eine Ausnahmegenehmigung.“<br />
eine Ausnahmegenehmigung<br />
erteilt, muss mehr Lärm hingenommen<br />
werden. Ansonsten<br />
gilt die Nachtruhe ab 22 Uhr,<br />
wobei auch hier eine gewisse<br />
Toleranzgrenze hingenommen<br />
werden sollte.<br />
Wer kontrolliert das und was<br />
kosten die Verstöße?<br />
Alle drei Arten von Musikveranstaltungen<br />
werden durch<br />
den Stadtordnungsdienst kontrolliert.<br />
Auch die Polizei schreitet<br />
unter Umständen im Rahmen<br />
der Eilzuständigkeit ein<br />
oder gibt Beschwerden der Anwohner<br />
an den Stadtordnungsdienst<br />
weiter. So kann es sein,<br />
dass die Anlage heruntergeregelt<br />
werden muss. Wenn die<br />
angemeldete Endzeit erreicht<br />
ist, muss die Veranstaltung beendet<br />
werden. Bei schwereren<br />
Verstößen wird generell ein<br />
Bußgeldverfahren eingeleitet.<br />
Montag, 30. Juli 2012<br />
Der Originaltext<br />
Paragraf 5<br />
Anzeigepfl icht für Veranstaltungen<br />
Wer eine öff entliche Veranstaltung<br />
mit Musikauff ührungen<br />
durchführen will, hat<br />
dies der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg mindestens zwei<br />
Wochen vor Beginn anzuzeigen.<br />
In der Anzeige sind<br />
der Veranstaltungsort, die<br />
Veranstaltungszeit sowie die<br />
Zahl der erwarteten Gäste<br />
anzugeben. Die zuständige<br />
Behörde ist berechtigt, nach<br />
pfl ichtgemäßem Ermessen<br />
weitere Unterlagen anzufordern,<br />
die für die Beurteilung<br />
nicht baurechtlich genehmigter<br />
Nutzungen in baulichen<br />
Anlagen notwendig sind.<br />
Gleiches gilt für Open-Air-<br />
Veranstaltungen.<br />
Zu den in Satz 1 genannten<br />
Veranstaltungen gehören<br />
auch öff entliche Veranstaltungen<br />
mit Musikauff ührungen<br />
in Gaststättenbetrieben,<br />
soweit diese Gaststätten<br />
nicht in die Betriebsart „Diskothek“<br />
oder „Gaststätte mit<br />
regelmäßigen Tanzveranstaltungen“<br />
konzessioniert sind.<br />
Weitergehende Bestimmungen<br />
des Feld- und Forstordnungsgesetzes<br />
bleiben<br />
unberührt.<br />
3 Kategorien für<br />
Veranstaltungen<br />
mit Musik<br />
Musikveranstaltungen<br />
kann man in drei Kategorien<br />
einteilen:<br />
1. Freiluft-Veranstaltungen<br />
(Open-Air-Events)<br />
2. Musik- und Tanzveranstaltungen<br />
in gastronomischen<br />
Einrichtungen und Diskotheken<br />
3. Sonderveranstaltungen in<br />
Gebäuden, z.B. in ehemaligen<br />
Werkshallen.<br />
Übrigens: Familien- und<br />
Vereinsfeiern (geschlossene<br />
Veranstaltungen) brauchen<br />
nicht angemeldet zu werden.
Stadtordnung: Kummer mit der Hausnummer<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt Änderungen zur Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Hausnummern. Von Matthias Fricke<br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute: die<br />
Hausnummer.<br />
Was muss man unter der Regelung<br />
verstehen?<br />
Die Eigentümer haben ihre<br />
bebauten Grundstücke mit der<br />
von der Landeshauptstadt festgesetzten<br />
Nummer zu versehen.<br />
Bei Neubauten erhält der<br />
Eigentümer oder Verwalter für<br />
sein Haus oder Gewerbegrundstück<br />
auf Antrag eine Hausnummer,<br />
die am Haus- oder<br />
Grundstückseingang anzubringen<br />
ist. Die Hausnummer<br />
(Mindestgröße 10 Zentimeter<br />
und Mindesthöhe 1,50 Meter)<br />
soll von der Fahrbahnmitte aus<br />
lesbar sein. Dies ist vor allem<br />
für Rettungswagen oder andere<br />
Notfallhelfer wichtig. Sind<br />
Das nächste Thema<br />
Umgang mit Werbe- und<br />
Informationsmaterial:<br />
Welche neuen<br />
Rechte gibt<br />
es in Sachen<br />
herumliegendeWerbebroschüren?<br />
Was kann ich<br />
gegen Infozettel<br />
an der Windschutzscheibe<br />
tun?<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
mehrere Gebäude mit unterschiedlichen<br />
Hausnummern<br />
nur über einen gemeinschaftlichen<br />
Privatweg zu erreichen,<br />
so ist an der Einmündung des<br />
Weges in die öff entliche Straße<br />
ein Hinweisschild mit Angabe<br />
der Hausnummern anzubringen.<br />
Bei einer notwendigen<br />
Änderung sind für eine Übergangszeit<br />
von einem Jahr die<br />
alte und neue Hausnummer<br />
anzubringen. Die alte Nummer<br />
ist so zu durchkreuzen, dass sie<br />
noch lesbar ist.<br />
Der Hauseigentümer<br />
ist zwar verpfl ichtet, seine<br />
Nummern ordentlich anzubringen,<br />
aber wie ist es mit<br />
der Durchnummerierung,<br />
wenn z.B. Häuser abgerissen<br />
werden?<br />
Dann gibt es oft auch ein<br />
Durcheinander, manchmal<br />
auch historisch gewachsen.<br />
Wenn ein Haus<br />
abgerissen wird, wird die<br />
Hausnummer gelöscht.<br />
Eine fehlende Hausnummer<br />
im Straßenverlauf ist deshalb<br />
auch weniger das Problem.<br />
Problematisch wird es, wenn<br />
zwischen zwei aufeinander folgenden<br />
Hausnummern (zum<br />
Beispiel 5 und 5a) eine weitere<br />
Nummer benötigt wird. Das<br />
lässt sich dann nur durch eine<br />
Umnummerierung lösen.<br />
Gibt es dann eine Behörde, die<br />
das neu sortiert, und gab es<br />
schon mal eine neue Durchnummerierung,<br />
weil die alte<br />
zu unverständlich war?<br />
Die Vergabe und notwendige<br />
Änderung von Hausnummern<br />
wird im Fachbereich Vermessungsamt<br />
und Baurecht bearbeitet.<br />
Eine komplette Umnummerierung<br />
gab es zuletzt<br />
2004 für die Hollehochstraße,<br />
Hausnummern sind im Paragrafen<br />
10 geregelt.<br />
weil keine sinnvolle Ergänzung<br />
mehr möglich war und auch<br />
mit der vorhandenen Nummerierung<br />
einige Adressen nur<br />
schwer zu fi nden waren.<br />
Wer kontrolliert Verstöße<br />
gegen die Nummerierungs-<br />
Regel und was kosten Verstöße<br />
dagegen?<br />
Der Stadtordnungsdienst<br />
kontrolliert die Hausnummerierung.<br />
Ein Verstoß kostet im<br />
Regelfall 35 Euro Verwarngeld.<br />
Der Originaltext der Verordnung<br />
Paragraf 10<br />
Hausnummerierungen<br />
(1) Die Eigentümer oder sonst<br />
Verfügungsberechtigten haben<br />
ihre bebauten Grundstücke mit<br />
der von der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg festgesetzten Nummer<br />
zu versehen. Dies gilt auch<br />
bei einer notwendig gewordenen<br />
Umnummerierung. Die Hausnummer<br />
hat der Eigentümer<br />
oder sonst Verfügungsberechtigte<br />
auf seine Kosten zu beschaffen<br />
und anzubringen sowie zu<br />
erhalten und im Bedarfsfall zu<br />
erneuern.<br />
(2) Als Hausnummer sind arabische<br />
Zahlen mit einer Mindesthöhe<br />
von 10 cm zu verwenden.<br />
Bei Hausnummern mit zusätzlichen<br />
Buchstaben sind kleine<br />
Buchstaben zu verwenden.<br />
(3) Die Hausnummer soll von<br />
der Fahrbahnmitte der Straße<br />
aus, zu der das Grundstück<br />
gehört, lesbar sein.<br />
(4) Die Hausnummern sind wie<br />
folgt ab einer Mindesthöhe von<br />
1,5 m über Geländeoberkante<br />
anzubringen:<br />
a.) wenn der Hauseingang an der<br />
Frontseite liegt, neben oder über<br />
dem Hauseingang,<br />
b.) wenn der Hauseingang an<br />
der Seite oder Rückseite des<br />
Gebäudes liegt, an der der<br />
Straße zugewandten, dem<br />
Hauseingang nächstliegenden<br />
Gebäudeecke,<br />
c.) wenn der Hauseingang<br />
bei Eckgrundstücken an einer<br />
anderen als der bestimmungsmäßigen<br />
Straße liegt, an der<br />
Gebäudeecke der bestimmungsmäßigen<br />
Straße, die dem Hauseingang<br />
am nächsten liegt,<br />
d.) bei mehreren Eingängen<br />
ist jeder Hauseingang mit der<br />
Nummer zu versehen,<br />
e.) wenn das Grundstück mehr<br />
als 5 m hinter der Straßenbegrenzungslinie<br />
liegt, neben<br />
dem Zugang bzw. der Zufahrt.<br />
(5) Sind mehrere Gebäude,<br />
für die von der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg unterschiedliche<br />
Hausnummern bestimmt<br />
sind, nur über einen gemein-<br />
schaftlichen Privatweg von<br />
der öff entlichen Straße aus<br />
zu erreichen, so ist von den an<br />
dem Privatweg anliegenden<br />
Grundstückseigentümern oder<br />
sonst Verfügungsberechtigten<br />
zusätzlich ein Hinweisschild mit<br />
Angabe der Hausnummern an<br />
der Einmündung des Weges in<br />
die öff entliche Straße anzubringen.<br />
(6) Absatz 5 gilt entsprechend<br />
für Eigentümer oder sonst Verfügungsberechtigte,<br />
auf deren<br />
Grundstücken sich mehrere mit<br />
unterschiedlichen Hausnummern<br />
bezeichnete Gebäude befi nden,<br />
die nur über einen gemeinsamen<br />
Zuweg von der öff entlichen<br />
Straße aus zu erreichen sind.<br />
(7) Wenn von der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg eine neue<br />
Hausnummer festgelegt wird,<br />
muss die alte Hausnummer für<br />
eine Übergangszeit von 1 Jahr<br />
zusätzlich angebracht bleiben.<br />
Die alte Nummer ist mit roter<br />
Farbe so zu durchkreuzen, dass<br />
sie noch lesbar ist.
Mittwoch, 8. August 2012 <strong>Magdeburger</strong> <strong>Lokalanzeiger</strong> | 11<br />
Stadtordnung: „Karton-Verbot“ im Flur<br />
<strong>Volksstimme</strong>-Serie stellt neue Gefahrenabwehrverordnung vor – Heute: Werbematerial. Von Matthias Fricke<br />
In Magdeburg gilt seit<br />
dem 14. Juli die veränderte<br />
Stadtordnung mit<br />
neuen Regeln für alle<br />
Bereiche des öff entlichen<br />
Lebens. Die <strong>Volksstimme</strong><br />
beantwortet in einer Serie<br />
alle Fragen rund um die<br />
neuen Regeln. Heute der<br />
letzte Teil: Umgang mit<br />
Werbe materialien.<br />
Was ist beim Ablegen von<br />
Werbebroschüren, Zeitungen<br />
etc. erlaubt und was nicht?<br />
Immer wieder erreichen das<br />
Ordnungsamt Beschwerden<br />
über Verschmutzungen öff entlicher<br />
Verkehrsfl ächen<br />
durch Zeitungen und<br />
Werbematerial. Ur-<br />
sache ist meist das<br />
ungeschützte Ablegen<br />
der kostenlosen<br />
Blätter samt<br />
der darin enthaltenen<br />
Werbung vor den<br />
Haustüren von Mehrfamilienhäusern.<br />
Bei starkem<br />
Wind werden die Zeitungen<br />
und die eingelegte Werbung<br />
über einen weiten Umkreis<br />
Der Originaltext<br />
Paragraf 7<br />
Werbe- und Informationsmaterial<br />
(1) Das Ablegen oder<br />
Lagern von Wurfsendungen,<br />
Zeitungen oder sonstigem<br />
Werbe- und Informationsmaterial<br />
außerhalb der dafür<br />
vorgesehenen Behältnisse<br />
ist in öff entlich zugänglichen<br />
Bereichen (insbesondere auf<br />
Treppen, Mauern, Bänken,<br />
in Vorgärten, vor oder in<br />
Hauseingängen) nur dann<br />
erlaubt, wenn das Material<br />
durch wind- und wasserfeste<br />
Hilfsmittel (insbesondere<br />
Plastiktüte) verpackt wurde.<br />
(2) Das Anbringen von Werbeträgern<br />
an Einrichtungen<br />
oder parkenden Fahrzeugen<br />
ist ohne Zustimmung des<br />
Eigentümers verboten. Sofern<br />
Fahrzeuge auf Straßen,<br />
Wegen und Plätzen parken,<br />
die dem öff entlichen Verkehr<br />
aufgrund straßenrechtlicher<br />
Vorschriften gewidmet sind,<br />
gehen die Vorschriften des<br />
Straßenrechtes dieser Verordnung<br />
vor.<br />
Die neue<br />
Stadtordnung<br />
verweht. Auch kommt es offensichtlich<br />
vor, dass Passanten<br />
die Zeitungsstapel auseinanderreißen<br />
und im Umfeld<br />
verteilen. Durchnässte Zeitungsstapel<br />
bleiben dann meist<br />
längere Zeit unangetastet liegen.<br />
Die neue Regelung soll<br />
dazu beitragen, vermeidbare<br />
Verschmutzungen öff entlicher<br />
Flächen zu minimieren.<br />
Den Vertriebsorganisationen<br />
und den Zustellern wird<br />
mit der neuen Regelung eine<br />
Pfl icht auferlegt, der erforderlichenfalls<br />
auch mit Bußgeldern<br />
Nachdruck verliehen werden<br />
kann. Auch im Interesse<br />
der Empfänger der Wurfsendungen,<br />
Zeitungen oder von<br />
sonstigem Werbe- und Informationsmaterial<br />
sollten<br />
die Zusteller Folgendes<br />
beachten: Grund-<br />
sätzlich werden die<br />
Briefk ästen oder<br />
Zeitungsbehältnisse<br />
an den Häusern<br />
und Grundstücken<br />
genutzt, um die Druckerzeugnisse<br />
vor Wind und<br />
Wetter zu schützen. Sind keine<br />
Behältnisse vorhanden, werden<br />
die Zeitungen in einer Tüte<br />
an der Tür oder Ähnlichem angehängt<br />
bzw. im Hausfl ur abgelegt.<br />
Bei off ensichtlich leer<br />
stehenden Häusern oder bei<br />
überfüllten Briefk ästen werden<br />
keine Zeitungen verteilt.<br />
Wie kann ich mich gegen<br />
Zeitungsstapel im Hausfl ur<br />
wehren?<br />
Es ist in erster Linie Aufgabe<br />
des Vermieters, Verwalters<br />
oder sonst Berechtigten, gegen<br />
eine solche Art der Zustellung<br />
von Druckerzeugnissen vorzugehen.<br />
Gegen den Zeitungsstapel<br />
im Hausfl ur kann auf<br />
privatrechtlicher Grundlage<br />
vorgegangen werden. Hier sollten<br />
sich Betroff ene von einem<br />
Rechtsanwalt über Möglichkeiten<br />
informieren lassen.<br />
Ist es zulässig, im Hausfl ur<br />
einen Karton aufzustellen,<br />
in den Bewohner nicht benötigtes<br />
Werbematerial werfen<br />
können?<br />
Das Aufstellen solcher Kartons<br />
in Hausfl uren ist nicht<br />
zulässig. Die Hausfl ure sind in<br />
der Regel auch Rettungswege.<br />
Diese Wege sind „brandlastfrei“<br />
zu halten. Ein Karton mit<br />
jeder Menge Papier stellt eine<br />
erhebliche Brandlast dar. Entsprechende<br />
Regelungen zur<br />
Freihaltung der Rettungswege<br />
Solche Behälter für die Werbung im Hausflur sind künftig verboten, vor allem aus brandschutztechnischen Gründen. Foto: S. Krug<br />
sind grundsätzlich in den Baugenehmigungen<br />
enthalten.<br />
Verantwortlich für die Durchsetzung<br />
ist in erster Linie wieder<br />
der Vermieter, Verwalter<br />
oder sonst Berechtigte.<br />
An Fahrzeugen und Einrichtungen<br />
dürfen keine Werbeträger<br />
mehr angebracht werden,<br />
wenn der Eigentümer<br />
keine Zustimmung gibt. Das<br />
dürfte immer der Fall sein.<br />
Aber wie wird es kontrolliert<br />
und geahndet?<br />
In den vergangenen Jahren<br />
gelang es wiederholt, sogenannte<br />
Kärtchenstecker nach<br />
Hinweisen aufmerksamer Mitbürger<br />
auf frischer Tat zu stellen.<br />
Mit der neuen Regelung<br />
ist es jetzt auch möglich, diese<br />
Personen mit einer Geldbuße<br />
zu belegen. In der Regel werden<br />
Kärtchen von Betroff enen zum<br />
Ordnungsamt gesandt.<br />
In der Tat ist es nicht leicht,<br />
an die Hintermänner zu kommen.<br />
Ganz selten sind auf den<br />
Kärtchen Anschriften der Betriebstätten<br />
und die Festnetznummer<br />
enthalten. Die Erfahrungen<br />
im Zusammenhang<br />
mit Werbekärtchen zeigen,<br />
dass allein anhand der Telefonnummer<br />
keine Rückschlüsse<br />
auf den Gewerbetreibenden zu<br />
ziehen sind.<br />
Um die Gewerbetreibenden<br />
zu überführen, wird regelmäßig<br />
unter der Nummer angerufen<br />
und ein fi ktives Fahrzeug<br />
zum Verkauf angeboten.<br />
Mehrere Gewerbetreibende<br />
konnten so ermittelt werden.<br />
Diesen wurde das Verteilen<br />
von Werbekärtchen untersagt.<br />
Auch wurden bereits mehrere<br />
Zwangsgelder – zwischen 1000<br />
und 2500 Euro – festgesetzt.<br />
Auch bei Plakaten, welche<br />
zum Beispiel an Verkehrszeichen,<br />
Lichtmasten, Geländern<br />
oder Zäunen befestigt wurden,<br />
liegen häufi g Hinweise auf den<br />
Veranstalter oder Gewerbetreibenden<br />
vor.<br />
Englisch und<br />
Spanisch in den<br />
Ferien lernen<br />
Altstadt (ri) ● Die Städtische<br />
Volkshochschule Magdeburg<br />
(VHS) bietet auch in diesem<br />
Monat neue Sprachkurse an.<br />
Ab Montag, 20. August, steht<br />
so der Ferienkurs Englisch auf<br />
dem Stundenplan. Er soll die<br />
Sprachschüler dazu befähigen,<br />
frei zu sprechen und Sicherheit<br />
im Umgang mit Vokabeln und<br />
Grammatik zu erlangen.<br />
Zudem lernen die Teilnehmer<br />
etwas über die unterschiedlichen<br />
Lebenswelten in<br />
englischsprachigen Ländern.<br />
Voraussetzung sind etwa sechs<br />
Lernjahre oder Kenntnisse auf<br />
dem B1-Niveau.<br />
Eine Woche später beginnt<br />
dann der Schnellkurs Spanisch.<br />
Er soll die ersten Grundlagen<br />
der spanischen Sprache<br />
samt Grammatik vermitteln<br />
und gibt außerdem Tipps zu<br />
Ländern und Leuten in der<br />
spanischsprachigen Welt.<br />
Der Kurs bietet den Soff eines<br />
ganzen Semesters. Nach den<br />
Sommerferien besteht dann die<br />
Möglichkeit, in einem Fortsetzungskurs<br />
im zweiten Semester<br />
einzusteigen.<br />
Die richten sich ebenso an<br />
jene, die sich auf den Urlaub<br />
vorbereiten wollen wie an jene,<br />
die sich für das Schuljahr oder<br />
ein Studium im Ausland wappnen<br />
wollen – oder an jene, die<br />
einfach so eine Fremdsprache<br />
erlernen wollen. Anmeldungen<br />
nimmt die VHS auch in der<br />
Sommerschließzeit dienstags<br />
von 10 bis 12 Uhr entgegen.<br />
● Antworten auf Fragen gibt es<br />
telefonisch unter 5 35 47 70. Im<br />
Internet hat die Volkshochschule<br />
Informationen unter www.<br />
vhs.magdeburg.de zusammengestellt.<br />
Zahl des Tages<br />
2981<br />
Menschen haben nach Angaben<br />
der Agentur für Arbeit<br />
Magdeburg in der Landeshauptstadt<br />
im Juli die Arbeitslosigkeit<br />
beendet. Darunter<br />
sind beispielsweise 1216 Menschen,<br />
die eine neue Arbeit<br />
aufgenommen haben und 568,<br />
die in eine Ausbildung oder<br />
ein Ausbildungsprogramm gewechselt<br />
sind. 2838 Menschen<br />
haben sich aber neu arbeitslos<br />
gemeldet.