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4 Umbrisch-Provenzalischer Markt Verkaufsoffener Sonntag Stadtlauf Donnerstag, 17. September 2009 | ANZEIGE Bild: Archiv Perugia, Tübingen und Aix-en-Provence sind Städte des Südens. Durch ihre geografische Lage und das Temperament, das sie haben, verkörpern sie die Eigenschaften eines »gemäßigten Südens«: Nichts Erdrückendes, nichts Bedrückendes, nur eine von der Schwerkraft getrübte Leichtigkeit, eine liebliche und arbeitsame Milde, eine empfindsame Poesie. Sie sind auch große Universitätszentren,geschichtsträchtige Orte: Städte, die offen sind für internationale Kulturen, ohne dass sie in diesem umfangreichen Gemisch an Ideen und Sprachen ihren persönlichen und herzlichen Charakter verlieren. So viel besondere Eigenschaften, die fruchtbare Verbindungen bereichern. Bild: Stadtverwaltung Perugia Es ist normal, dass diese Gemeinsamkeiten Wünsche entstehen lassen. Derjenige des Zusammenkommens ist nicht der kleinste. Die Tradition gründet auf der »Kultur des Teilens« zwischen diesen drei Städten, die ein spannendes Netz bilden. Ihre Identitäten ergänzen sich. Sie bilden ein wunderbares Dreieck des südlichen und zentralen Europas. Der Alpenbogen verwischt weder diese Übereinstimmungen, noch trennt er sie. Man muss diesen Gebirgsgrat ganz einfach als eine Anordnung sehen, die klimatische und typografische Eigenheiten aufteilt. Der Geist des europäischen Südens nährt die Fülle des leichten Plauderns, das auf unseren Straßen und Plätzen Bevor sich der Sommer verabschiedet, beschert er uns in Tübingen einen seiner Höhepunkte. Die Händler aus unseren Partnerstädten Aix-en-Provence und Perugia verwandeln die Tübinger Altstadt in einen Ort mit geradezu südländischer Atmosphäre. Der außergewöhnliche Markt, der jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher anlockt, lebt nicht nur von der Originalität der angebotenen Waren und dem attraktiven Rahmenprogramm, der Markt lebt vom engen und freundschaftlichen Kontakt vieler Händler untereinander, von den geradezu familiären Beziehungen der drei Städte und ihrer Bürgerinnen und Bürger miteinander. Der umbrisch-provenzalische Markt bringt spätsommerliches mediterranes Flair rauscht. Der Geist ist draußen, in vollem Rampenlicht zu hören, mitreißend und enthusiastisch. Es ist, als ob das Licht der Sonne sich auf der Seele dieses Landes niedergelassen hätte … Die Sonne als Orientierungspunkt, die Sprachen, anhand derer sich eine Zivilisation entwickelt, die niemals erstarrt: Wir müssen unseren Weg gemeinsam gehen. Wir müssen mit den Landschaften der Seele und der Erinnerung an unsere Geschichte versuchen, das gemeinsame Potenzial zu erreichen, das unsere Städte zu »Herzensschwestern« macht. Maryse Joissains-Masini Oberbürgermeisterin Aix-en-Provence (Frankreich) Perugia nimmt dieses Jahr am traditionellen Umbrisch-Provenzalischen Markt in Tübingen teil, wohlwissend, dass der Markt 2009 mit einem wichtigen Jubiläum zusammenfällt: 25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Perugia und Tübingen. Seit 25 Jahren herrscht zwischen Perugia und Tübingen ein ununterbrochener Fluss – wenn auch nicht immer mit der gleichen Geschwindigkeit – an kulturellem Austausch, kommerziellen Initiativen, Auseinandersetzungen über Themen von Umwelt über Entwicklung bis hin zu Integration, die die europäischen Städte von Heute teilen. Wir wissen heute ein wenig mehr, wer wir sind, und gerade das verbindet uns noch stärker als Freunde. Der Umbrisch-Provenzalische Markt ist für uns weit mehr als eine reine, wenn auch wichtige, kommerzielle Initiative. in unsere Stadt. Sportlicher Höhepunkt ist wie in jedem Jahr der Stadtlauf, an dem viele Hobbysportler ebenso wie bekannte Athletinnen und Athleten aller Altersgruppen teilnehmen. Die Geschäfte haben am Sonntag geöffnet und so tragen die Händlerinnen und Händler bei zur gastfreundlichen Atmosphäre in der Stadt. Wer während des Marktes durch die Gassen schlendert, stößt vor dem Wilhelmstift auf einen Holzquader von beeindruckender Größe. Dieser weist den Weg zu den Tübinger Energietagen, die zeitgleich mit dem Markt stattfinden. Bei zahlreichen Infoständen im Innenhof des Wilhelmstifts dreht sich alles um die Nutzung umweltfreundlicher Energieformen. Dazu zählt auch der nachwachsende Roh- Diese und andere ähnliche Initiativen – ich denke an den Markt der Partnerstädte, den wir jedes Jahr in Perugia organisieren – zeigen einen Querschnitt der Produkte, die das Ergebnis der Kultur unserer Völker sind. Sie machen uns Gegenstände, Geschmäcker und Gebräuche vertraut, die Teil des Alltags sind, und erzählen von uns in einer einfacheren und daher verständlicheren Weise. Ich glaube, dass Perugia durch seine Politik der Städtepartnerschaften, die vor vielen Jahren begonnen hat, als die Welt noch eine andere und Europa zweigeteilt war, viel gewonnen hat. Vielleicht mehr als die Bürger von Perugia vermuten. Tatsächlich, wenn wir den Verlauf der Beziehungen mit Tübingen nachvollziehen, beobachten wir, dass dabei eine enorme und beeindruckende Menge an kleinen und großen Aktionen herauskommt, stoff Holz, für den der Quader am Eingang des Stiftes steht. Mein herzlicher Dank gilt allen, die dazu beitragen, dass Tübingen auch beim umbrisch-provenzalischen Markt blau macht! Ganz besonders freue ich mich, dass die Marktstände in diesem Jahr mit Ökostrom unserer Stadtwerke versorgt werden. Im Namen unserer Universitätsstadt danke ich im Übrigen allen Beteiligten, die mit ihrem hervorragenden Einsatz und ihrer Unterstützung den umbrisch-provenzalischen Markt ermöglichen, der unsere Stadt auf so einmalige Weise bereichert. Allen Gästen aus nah und fern wünsche ich ein paar unbeschwerte Tage. Boris Palmer Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen Bild: Archiv die Kulturvereine, Schulen, Firmen, Handwerker, öffentliche Institutionen, Künstler und Geschäftsführer interessiert haben. Viele Dinge machen uns verschieden, viele bringen uns näher, angefangen bei der starken Identität als Universitätsstädte, als Hüterinnen von Kultur und einem lebhaften, jugendlichen Flair. Sicher werden wir so weiter machen und das Vierteljahrhundert Freundschaft, das wir dieses Jahr feiern, könnte sogar ein Anreiz sein, noch mehr Gas zu geben. Ich denke an eine Stadt, die immer stärker außerhalb ihrer alten Mauern aus der Zeit der Etrusker, der Römer, des Mittelalters und der Renaissance wahrgenommen wird, und immer offener für die Welt ist. Wladimiro Boccali Oberbürgermeister von Perugia (Italien)
ANZEIGE | Donnerstag, 17. September 2009 Bilder: Archiv Region der Feinschmecker Umbrien mit seiner Hauptstadt Perugia ist die Heimat einer Vielfalt von kulinarischen Spezialitäten Umbrien ist die kleine Schwester der Toskana, doch steht sie dieser in nichts nach. Hügel, Wälder, Gebirge, sattes Grün, Seen, mittelalterliche Städte, feines Essen und guter Wein – hier findet man alles, was der Seele gut tut. Die Region um Perugia und Orvieto bezaubert durch sanfte Hügel. Der Tiber sorgt dafür, dass dies eine der wasserreichsten Regionen Italiens ist. Hier gedeihen Wein, Getreide, Sonnenblumen, Gemüse, Oliven Die abwechslungsreiche Landschaft und das warme Licht der Sonne machen die Provence zu einem ganz besonderen Reiseerlebnis. Kultur- sowie Naturliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Wer nach Aix-en-Provence kommt, wird vom Zauber der Stadt eingenommen: Brunnen, Märkte, alte Paläste und herrliche Plätze, die zum Verweilen und Genießen einladen. Aber auch die Umgebung von Aix-en-Provence sollte man nicht verpassen. Etwas östlich von der Stadt liegt der Höhenzug des Montagne St. Victoire. Zerklüftete Felsen, Pinien und rote Erde prägen das Landschaftsbild. Das Spiel von Licht und Farbe haben schon den Künstler Cézanne beeindruckt: Viele seiner Bilder sind hier entstanden. Die nach ihm benannte »Route Cézanne« führt von Aix-en-Provence und Obst. Die vielen umbrischen Seen und Flüsse sind reich an Fischen. So isst man hier Tegamaccio, eine Fischsuppe, die nur aus Süßwasserfischen gekocht wird. Der Lago Trasimeno, 30 Kilometer westlich von Perugia gelegen, ist der größte See Mittelitaliens. Er liefert ungewöhnlich große, köstliche Karpfen und ist ein beliebtes Urlaubsziel. Rund um den See gibt es idyllische Städtchen mit tollen Sehenswürdigkeiten. Das geheime Feinschmeckerzen- zu den schönsten Aussichtspunkten über die Berge und zu diversen Wanderrouten. Ebenso interessant ist die Gegend des Lubéron. Hier findet man Lavendelfelder, wie sie typischer für die Provence nicht sein können. Außerdem gibt es in dieser Region Höhlen, auf Felshängen thronende, malerische Dörfer, guten Wein und überall den Duft von Kräutern. Die Kräuter der Provence wie etwa Thymian, Rosmarin, Lavendel, Lorbeer, Bergbohnenkraut, Salbei und Oregano sind neben Knoblauch, Olivenöl sowie Gemüse, Fleisch und Meerestieren typisch für die provenzalische Küche. Die Bouillabaisse, eine raffinierte Meeressuppe aus feinem Fisch ist längst über die Grenzen der Provence hinaus bekannt. Nicht aus der provenzalischen Küche wegzudenken ist die Aioli: Eine mit Ei, Olivenöl Umbrisch-Provenzalischer Markt Verkaufsoffener Sonntag Stadtlauf 5 trum Umbriens ist die kleine Stadt Norcia am Rande der Monti Sibillini. Schon allein die Delikatessenläden sind eine Reise dorthin wert. Berühmt ist Norcia für seinen schmackhaften Schinken von kleinen, schwarzen Schweinen, die mit Kastanien gefüttert werden. Außerdem gibt es hier im Winter schwarze Trüffel, die als Spezialität in Papier gewickelt und auf offenem Feuer gebraten werden. Die Koch- und Backkunst Umbriens ist von magischen und Knoblauch abgeschmeckte Mayonnaise, die traditionell zu Fisch und zur Bouillabaisse serviert wird. Regeln beeinflusst, die aus alten überlieferten Riten und Aberglauben stammen: Gerichte müssen eine feste Zahl an Zutaten enthalten, Gebäck wird zu Geister beschwörenden Gebilden wie zum Beispiel Schlangen geformt. Eine fester Bestandteil der umbrischen Tradition sind auch die Spezialitäten-Feste, vergleichbar mit der schwäbischen Kirbe. In der Nähe von Perugia, in Spello, findet Anfang Februar ein Oliven- und Bru- Mit einem Glas provenzalischen Wein lassen sich die Düfte und leckeren Gerichte noch besser genießen und spä- Augen- und Gaumenschmaus garantiert: Im malerisch gelegenen Perugia können Besucher umbrische Spezialitäten in mediterraner Atmosphäre genießen. schetta-Fest statt. Über Holzfeuer wird Brot geröstet und mit Olivenöl – direkt aus Spello –, Knoblauch und Salz gegessen. In Sigillo, nordöstlich von Perugia, wird im November das San- Martino-Fest mit Esskastanien und neuem Wein gefeiert. Bekanntester Wein Umbriens ist der »Orvieto«, der westlich des Tibers wächst. Er ist strohgelb, frisch und passt gut zu Fisch. Einer der edelsten Weine ist der »Torgiano«, den es als Rot- und Weißwein gibt. Bezaubernde Landschaft für Naturliebhaber Natur, Kultur und Speisen machen die Provence zu einem besonderen Reiseerlebnis testens dann wird einem klar, warum man in der Provence im Speziellen von einem »Leben wie Gott in Frankreich« spricht.
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