offenen Sonntag während des umbrisch ... - Schwäbisches Tagblatt
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22 Umbrisch-Provenzalischer Markt Verkaufsoffener <strong>Sonntag</strong> Stadtlauf<br />
Donnerstag, 17. September 2009 | ANZEIGE<br />
Groß ist auch in<br />
diesem Jahr wieder<br />
die Zahl der Läufer,<br />
die beim<br />
16. Tübinger<br />
Stadtlauf starten.<br />
Los geht’s am<br />
<strong>Sonntag</strong>,<br />
20. September,<br />
um 10 Uhr mit<br />
den Schülerstaffelläufen.<br />
Teams im<br />
Wettbewerb<br />
Der Firmen- und Behördenlauf<br />
In diesem Jahr wird der<br />
Firmen- und Behördenlauf<br />
über 7,5 Kilometer<br />
besonders interessant<br />
werden. Denn: Noch<br />
nie haben sich in den vergangenen<br />
fünf Jahren so<br />
viele Teams angemeldet.<br />
Für Teams vom UKT Tübingen<br />
als Stadtlauf-Kooperationspartner<br />
gibt es<br />
zudem eine separate Wertung.<br />
Aber auch andere<br />
Unternehmen wie zum<br />
Beispiel die Tübinger<br />
Stadtwerke sind mit zahlreichen<br />
Teams präsent.<br />
Große Konkurrenz bedeutet<br />
große Herausforderung<br />
– es wird also ausgesprochen<br />
spannend …<br />
Vom Kribbeln im Bauch<br />
»Alles ist in Bewegung«: Ein Läufer und seine erste Stadtlaufrunde<br />
Ich habe mich gut warmgelaufen.<br />
Trabend nähere<br />
ich mich dem Start. Durch<br />
unzählige erwartungsvolle<br />
Zuschauer hindurch bahne ich<br />
mir den Weg ins Startfeld. Aber<br />
ich nehme kaum jemanden<br />
wahr, bin völlig konzentriert. In<br />
meinem Bauch kribbelt es. Ich<br />
versuche mich an der Startlinie<br />
zu positionieren. Schon höre<br />
ich, wie der Moderator Roland<br />
Steck übers Mikrofon zum Start<br />
herunter zählt: »9 – 8 – 7 …«. Es<br />
kribbelt immer mehr. Dann der<br />
Startschuss.<br />
Die Zuschauer toben, sie<br />
peitschen mich zur Neckarbrücke.<br />
Ich versuche schnell wegzukommen,<br />
die Trautwein-<br />
Führungsfahrräder mit SV Pfeil-<br />
Athleten vor Augen.<br />
Der große blaue ASICS-Torbogen<br />
lässt mich kurz vom Sieg träumen.<br />
Eine flüchtige Fantasie.<br />
Ich laufe in die Neckargasse.<br />
Lautes Getöse und Klatschen<br />
der Zuschauer begleitet mich –<br />
aber es kommt noch heftiger.<br />
Die Neckargasse tobt. Die 40 bis<br />
50 Helfer <strong>des</strong> Post SV Tübingen<br />
unter Leitung von Kurt Bauer<br />
und Wolfgang Amann halten<br />
die Zuschauer im Zaum; die Absperrseile<br />
der TSG/DAV- Klettergruppe<br />
leisten ihnen dabei<br />
gute Dienste. Die Zuschauer<br />
peitschen mich regelrecht die<br />
Neckargasse hinauf; noch spüre<br />
ich keine wesentliche körperliche<br />
Anstrengung.<br />
Ich komme zum Holzmarkt.<br />
Keine Zeit für Entspannung. Die<br />
Zuschauerketten wirken wie eine<br />
große euphorische Welle, die<br />
durch ein Stadion wogt. Die einzigen<br />
Fixpunkte sind die 40 bis<br />
50 Helfer der Jugendfeuerwehr<br />
der Region Tübingen unter der<br />
Leitung von Armin Raab, die bis<br />
zum Marktplatz versuchen, die<br />
Läufer zu schützen. Jetzt muss<br />
ich einen kühlen Kopf bewahren<br />
und mich an meiner Leistungs-<br />
Gemeinsam stark: In diesem<br />
Jahr haben sich so viele Teams<br />
zum Stadtlauf angemeldet,<br />
wie selten zuvor.<br />
Bilder: PR-Service/ Archiv<br />
fähigkeit orientieren. Ich nehme<br />
kurz die Stände <strong>des</strong> <strong>umbrisch</strong>provenzalischen<br />
Marktes wahr,<br />
doch was überwiegt, ist das Toben<br />
der begeisterten Menge, die<br />
mich jetzt über den Marktplatz<br />
trägt, vorbei an den Fußballern<br />
<strong>des</strong> SSC Tübingen in voller<br />
Kick-Montur und zusätzlich angefeuert<br />
von den Marktplatz-<br />
Moderatoren Barbara Mayer<br />
und Uli Böckle.<br />
Nach einem kurzen Anstieg<br />
in die Haaggasse geht es jetzt<br />
zum Glück bergab. Kurz vor<br />
dem Fußgängertunnel empfängt<br />
mich erneut die anfeuernde<br />
Zuschauermasse und die fetzigen<br />
Afro-Latino-Rhythmen<br />
der Conga-Crash-Band von Roswitha<br />
Höflacher. Im Tunnel ist<br />
es dann plötzlich ganz still und<br />
auch viel kälter, die Schritte hallen<br />
in der Röhre.<br />
Am Tunnelausgang spüre ich<br />
sofort wieder das Dröhnen der<br />
Zuschauer. Streckenposten der<br />
LAV ASICS Tübingen, Schüler<br />
der GSS und Freunde <strong>des</strong> Tübinger<br />
Stadtlaufs rund um Helmut<br />
Helten und Richard Haumann<br />
sorgen für eine unbehinderte<br />
Laufstrecke durch den Anlagenpark.<br />
Mitarbeiter <strong>des</strong> Roten<br />
Kreuzes sowie zahlreiche Ärzte<br />
der Loretto-Klinik und der orthopädischen<br />
Klinik am UKT<br />
kümmern sich rund um die Strecke<br />
um diejenigen, die sich<br />
schlussendlich doch zu viel zu-<br />
gemutet haben oder gar unglücklich<br />
gestürzt sind – aber das<br />
sind sehr wenige. Die anfeuernden<br />
Chöre der Zuschauer treiben<br />
mich durch den Anlagenpark,<br />
vorbei an der zwölfköpfigenStreetbeat-Percussionsgruppe<br />
(Helge Rosenbaum) mit ihren<br />
Samba-Reggea-Hip-Hop-Funk-<br />
Punk-Sound, vorbei an der KSK-<br />
Hüpfburg. Schon höre ich die<br />
heiseren Stimmen der Moderatoren<br />
im Zielbereich <strong>des</strong> Zinser-<br />
Dreiecks. Aber Vorsicht: Die<br />
Ziellinie ist noch 400 Meter weit<br />
entfernt. Ich muss noch rund<br />
ums Zinser-Dreieck, vorbei an<br />
den Geschäften der Stadtlaufsponsoren<br />
der Zinser-Werbegemeinschaft.<br />
Lautstark und<br />
gleichzeitig prickelnd peitscht<br />
mich die Obotantim- Trommelgruppe<br />
aus Ghana mit Amfo<br />
Kwabena am Epple-Haus auf<br />
den letzten Metern der ersten<br />
Runde nach vorne, hinein in die<br />
Poststraße, dann in die Friedrichstraße,<br />
die lange Zielgerade<br />
und die Massen von Zuschauern<br />
im Zielraum vor Augen.<br />
Doch halt, das war ja erst die<br />
erste Runde. Also tauche ich erneut<br />
ein und begebe mich –<br />
schon ein bisschen müde – auf<br />
die zweite Schleife …<br />
Frieder Wenk<br />
LAV ASICS,<br />
Leiter Stadtlauf Tübingen