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offenen Sonntag während des umbrisch ... - Schwäbisches Tagblatt

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ANZEIGE | Donnerstag, 17. September 2009<br />

Krankheit oder Gewalt<br />

in der Familie, Mobbing,<br />

Quäler- oder<br />

Schlägereien im Schulalltag,<br />

Trauer über einen gestorbenen<br />

Klassenkameraden, ungewollte<br />

Schwangerschaften<br />

oder Ratlosigkeit und Angst angesichts<br />

der beruflichen Zukunft:<br />

Die Probleme, die Kinder<br />

und Jugendliche aus der Bahn<br />

werfen können, sind zahlreich<br />

und vielfältig. Je nach Alter sind<br />

in solchen Fällen die Eltern die<br />

ersten Ansprechpartner für die<br />

Jungen und Mädchen. Doch<br />

auch die können manchmal –<br />

aufgrund der eigenen Situation –<br />

nicht genügend Halt geben oder<br />

eine Lösung finden. In solchen<br />

Fällen bieten die Fachleute vom<br />

»Guten Draht« der Evangelischen<br />

Schulseelsorge im Kirchenbezirk<br />

Tübingen den Jugendlichen<br />

und Eltern ihre Unterstützung<br />

an. Übrigens auch<br />

den Lehrern, denn die können<br />

hin und wieder ebenfalls in<br />

schier aussichtslose Situationen<br />

geraten – sei es durch Mobbing,<br />

Konflikte mit Eltern oder Disziplinschwierigkeiten<br />

in der Klasse.<br />

»Oft bricht es bei den Jugendlichen<br />

im Religionsunterricht<br />

heraus – zwischen Tür und Angel«,<br />

weiß Schuldekan Hans-<br />

Joachim Heese von der Schulseelsorge,<br />

der auch als Berufschullehrer<br />

tätig ist. Dann reiche<br />

es nicht zu sagen, ›wir sind<br />

da‹, sondern in dem Moment<br />

gehe es um Handfestes: »Da<br />

müssen konkret an der jeweiligen<br />

Lebenssituation ausgerichtete<br />

Hilfen und Angebote her«,<br />

erklärt Heese. Damit das funktionieren<br />

kann, sind alle möglichen<br />

Anlaufstellen und zuständigen<br />

Institutionen miteinander<br />

vernetzt: Die Lehrer als Vermittler<br />

zur Schulseelsorge, die<br />

Schulleitungen und die zahlreichen<br />

Einrichtungen wie die Jugendhilfe,<br />

das Diakonische<br />

Werk Tübingen, das Kreisbildungswerk,<br />

die Psychologische<br />

Beratungsstelle, die Telefonseelsorge,<br />

die Familien-Bildungsstätte,<br />

das Evangelische<br />

Jugendwerk und der CVJM Tübingen.<br />

»Es ist wie bei einem<br />

Mosaik – es sitzt ein Steinchen<br />

am anderen«, beschreibt Heese<br />

das Zusammenspiel.<br />

Dazu gehörte zum Beispiel<br />

auch die Familienberatung im<br />

Falle eines Jungen, bei dem familiäre<br />

Probleme dazu führten,<br />

dass das Leben <strong>des</strong> Teenagers<br />

völlig durcheinander geriet.<br />

Oder im Falle eines Jungen in<br />

der 13. Klasse, <strong>des</strong>sen Eltern<br />

Hartz IV-Empfänger waren, der<br />

aber für seine Bewerbungen<br />

dringend einen Internetanschluss<br />

benötigte. Oder auch<br />

die klassische Nachhilfe für einen<br />

Jungen aus Kasachstan, der<br />

– um seine Berufschule schaffen<br />

zu können – Unterstützung<br />

in Mathe brauchte. »Wir sind<br />

keine Konkurrenz zu bestehenden<br />

Angeboten wie etwa Beratungslehrern<br />

oder Schulsozial-<br />

Umbrisch-Provenzalischer Markt Verkaufsoffener <strong>Sonntag</strong> Stadtlauf 21<br />

arbeitern, sondern eine Ergänzung«,<br />

betont Heese. Nicht zuletzt<br />

auch <strong>des</strong>halb, da Lehrer,<br />

Schüler und Eltern auch außerhalb<br />

der Schulmauern Hilfsmöglichkeiten<br />

bräuchten.<br />

Die evangelische Schulseelsorge<br />

ist seit dem Schuljahr<br />

2006/07 an rund 40 Schulen im<br />

Bezirk Tübingen mit Ansprechpartnern<br />

vertreten. Los ging’s<br />

vor zirka vier, fünf Jahren, als<br />

sich Heese und Studienleiter<br />

Martin Kraft mit einigen Mitstreitern<br />

zusammengesetzt hat,<br />

um über ein entsprechen<strong>des</strong><br />

Konzept zu beraten. Und um zu<br />

schauen, welche Ressourcen es<br />

bereits hinsichtlich der verschiedenenJugendeinrichtungen<br />

gab und was an den Schulen<br />

angeboten wurde. Die<br />

wichtigste Frage war, wie<br />

sich all das miteinander<br />

vernetzen ließ, denn in kritischen<br />

Situationen sind es<br />

die kurzen Wege, die über<br />

Wohl und Wehe entscheiden<br />

können. Im Jahr 2005 fiel<br />

schließlich der Startschuss<br />

für den »Guten Draht«.<br />

Seitdem qualifizieren die<br />

Verantwortlichen der Schulseelsorge<br />

Lehrer – von der<br />

Grundschule bis zu weiterführenden<br />

Schulen aller Arten –,<br />

die sich für die Rolle der ehrenamtlichen<br />

Vermittler beworben<br />

haben. Denn: »Die<br />

Lehrer sind als Bezugspersonen<br />

für die Schülerinnen und Schüler<br />

entscheidende Dreh- und<br />

Angelpunkte«, weiß Heese. Daneben<br />

entwickeln die Fachleute<br />

allgemeinere Angebote wie zum<br />

Beispiel die Spielstunde an der<br />

Aischbachschule oder feste Programme<br />

wie etwa zum Thema<br />

»Tod und Trauer«, das anlässlich<br />

der Vorkommnisse in Winnenden<br />

erarbeitet wurde, und<br />

das ab diesem Herbst an den<br />

Schulen angeboten werden soll.<br />

All diese Arbeit finanziert sich<br />

allein über Sponsoren und<br />

Spenden, weshalb die Verantworlichen<br />

der Schulseelsorge<br />

immer wieder mit verschiedenen<br />

Aktionen an die Öffentlichkeit<br />

gehen, um auf ihre Arbeit<br />

aufmerksam zumachen. Aus<br />

diesem Grund sind sie in die-<br />

Unter anderem mit diesen<br />

Plakaten machen die Fachleute<br />

vom »Guten Draht«<br />

der evangelischen Schulseelsorge<br />

auf ihr Angebot<br />

für Schüler, Eltern und<br />

Lehrer aufmerksam. Ausführliche<br />

Informationen zur<br />

Schulseelsorge gibt es im Internet<br />

unter www.schulseelsorge-tuebingen.de<br />

Bilder: Evangelische<br />

Schulseelsorge/ Martin Lang<br />

Ein guter Draht<br />

Die Evangelische Schulseelsorge ist Sozialpartner beim Tübinger Stadtlauf<br />

sem Jahr Sozialpartner beim<br />

16. Tübinger Stadtlauf. Der<br />

Stand der Schulseelsorge ist in<br />

der Neckargasse zu finden; dort<br />

gibt es Informationen und Lose,<br />

mit denen viele attraktive Preise<br />

gewonnen werden können. Die<br />

Auslosung findet am <strong>Sonntag</strong>,<br />

20. September, nach der Siegerehrung<br />

<strong>des</strong> Tübinger Stadtlaufs<br />

ab zirka 14 Uhr am Zinserdreieck<br />

statt.<br />

Doch nicht allein die Finanzen<br />

sind ein Grund für die Öffentlichkeitsarbeit:<br />

»Tatsächlich<br />

bekommen wir von den Problemen<br />

der Jugendlichen lediglich<br />

die Spitze <strong>des</strong> Eisbergs mit«, sagt<br />

Heese, weil eben viele nichts<br />

vom »Guten Draht« wüssten.<br />

Um den bekannter zu machen,<br />

helfen zum Beispiel auch prominente<br />

Schirmherren wie Filmon<br />

Ghirmai, fünffacher Deutscher<br />

Meister über 3000-Meter-Hindernis:<br />

Der ausgesprochen erfolgreiche<br />

Läufer wird im Rahmen<br />

seiner diesjährigen Schirmherrschaft<br />

am Samstag, 19. September,<br />

von 16 bis 17 Uhr am<br />

Stand der Schulseelsorge in der<br />

Neckargasse eine Autogramm-<br />

Stunde geben.<br />

Hindernis-Läufer Filmon<br />

Ghirmai ist dieses Jahr beim<br />

Tübinger Stadtlauf Schirmherr<br />

der Schulseelsorge .<br />

Bild: Archiv/ Pressefoto Ulmer

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