Eutingen damals und heute - Schwäbisches Tagblatt
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Verlagssonderbeilage | Freitag,26. November 2010<br />
Obwohl die Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
nach wie vor ländlich geprägt<br />
ist, spielt die Landwirtschaft<br />
schon lange nicht mehr<br />
dieRolle frühererJahrzehnte.<br />
Gute Gewerbestruktur<br />
Die Gemeinde <strong>Eutingen</strong> verfügt<br />
<strong>heute</strong> über eine gute Gewerbestruktur.<br />
R<strong>und</strong> 150 Gewerbebetriebe<br />
sind derzeit in<br />
<strong>Eutingen</strong> beheimatet, die r<strong>und</strong><br />
850 Arbeitsplätze bereitstellen.<br />
In der Gemeinde <strong>Eutingen</strong> gibt<br />
es drei aktuelle Gewerbegebiete.<br />
Während im Gewerbegebiet<br />
»Dorfwiesen« in <strong>Eutingen</strong> nur<br />
noch Restflächen zur Verfügung<br />
stehen, sind im »alten<br />
Teil« des Gewerbegebietes<br />
»Neuer Bahnhof« noch vier<br />
Hektar vorrätig. Zudem ist dieses<br />
Wirtschaftsareal um weitere<br />
5,5 Hektar östlich der Landesstraße<br />
erweitert worden.<br />
»Darüber hinaus wäre es unter<br />
Umständen möglich, dass sich<br />
im Bereich des Bahnhofs, auf<br />
stillgelegten Gleisen, ein Indus-<br />
triebetrieb ansiedeln könnte«,<br />
erklärt <strong>Eutingen</strong>s Bürgermeister<br />
Armin Jöchle. Das dritte Gewerbegebiet<br />
»Gässle« befindet<br />
sich im Ortsteil Weitingen <strong>und</strong><br />
istnahezuvollständig belegt.<br />
Attraktive Bauplätze<br />
Die Gemeinde <strong>Eutingen</strong> bietet<br />
in allen Ortsteilen attraktive<br />
Bauplätze an. »Sowohl was Lage,<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgröße <strong>und</strong><br />
Preis-Leistungs-Verhältnis anbelangt,<br />
brauchen wir keinen<br />
Vergleich mit anderen Kommunen<br />
zu scheuen«, konstatiert<br />
Jöchle. Im Eutinger Baugebiet<br />
»Schießmauer« hält die<br />
Gemeinde noch einen Bauplatz<br />
vor. In Göttelfingen, im<br />
Gewann »Obere Wiese«, hat<br />
die Gemeinde von insgesamt<br />
23 Bauplätzen bereits die<br />
meisten verkauft, lediglich<br />
fünf Bauplätze sind noch zu<br />
erwerben. »Bei der Kirche« in<br />
Rohdorf beziehungsweise in<br />
der dortigen Fichtenstraße<br />
gibt es jeweils noch einen Bauplatz<br />
zukaufen.<br />
Etwas anders stellt sich die Situation<br />
in Weitingen dar. Hier<br />
liegt derzeit erneut der Bebauungsplan<br />
für das geplante Baugebiet<br />
»Seite« öffentlich aus. Ab<br />
2012 sollen dort im ersten Bauabschnitt<br />
r<strong>und</strong> 20Bauplätze erschlossen<br />
werden. »Dies dürfte<br />
aufgr<strong>und</strong> des demografischen<br />
Wandels eines der letzten Neubaugebiete<br />
der Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
sein«, prognostiziert <strong>Eutingen</strong>sBürgermeister.<br />
UmfangreicheBetreuung<br />
In <strong>Eutingen</strong> haben Bildung <strong>und</strong><br />
Betreuung einen hohen Stellenwert.<br />
»Wir gewährleisten indrei<br />
gemeindeeigenen <strong>und</strong> zwei<br />
kirchlichen Kindergärten ein<br />
vielfältiges Angebot«, meint<br />
Jöchle. Es reicht von der Betreuung<br />
der unter dreijährigen über<br />
verlängerte Öffnungszeiten bis<br />
hin zur Ganztagesbetreuung in<br />
der »Kinderinsel Taka-Tuka-<br />
Land« inRohrdorf. Zudem wird<br />
der katholische Kindergarten St.<br />
Georg in <strong>Eutingen</strong> momentan<br />
erweitert. »In Zukunft wird es<br />
darum gehen, neben den räumlichen<br />
auch die inhaltlichen Aspekte<br />
stärker herauszustellen«,<br />
so Jöchle. »Der neue OrientierungsplanwirddieSchwerpunkte<br />
auf Bewegung, Ernährung<br />
<strong>und</strong>Qualitätlegen.«<br />
Nach demKindergartenbesuchen<br />
die Kinder der Gemeinde<br />
<strong>Eutingen</strong> die Gr<strong>und</strong>schulen in<br />
Weitingen oder <strong>Eutingen</strong> <strong>und</strong><br />
können später auf die Außenstelle<br />
<strong>Eutingen</strong> der Werkrealschule<br />
Horb wechseln.Auch hier<br />
sind Bestrebungen im Gange, ab<br />
2011 eine Ganztagesbetreuung<br />
beziehungsweise eine Ganztagsschule<br />
zu implementieren.<br />
<strong>Eutingen</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 3<br />
Viel erreicht <strong>und</strong>nochvielvor<br />
Bürgermeister ArminJöchle über dieGegenwart <strong>und</strong>Zukunft von<strong>Eutingen</strong><br />
DieGemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
im Gäumit den vier<br />
Ortsteilen<strong>Eutingen</strong>,<br />
Göttelfingen, Rohrdorf<br />
<strong>und</strong>Weitingen präsentiertsichinsgesamt<br />
als<br />
in allenwichtigen Bereichen<br />
gutaufgestellte<br />
Kommune. DieSÜD-<br />
WEST PRESSE sprach mit<br />
<strong>Eutingen</strong>s BürgermeisterArmin<br />
Jöchle über<br />
Vergangenheit, Gegenwart<br />
<strong>und</strong>Zukunft der<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong>.<br />
72184 <strong>Eutingen</strong> - Rathausstr. 15 - Tel: 07459-405656<br />
Armin Jöchle, der Bürgermeisterder<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong> i. G.<br />
Bild: Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
Was die Senioren anbelangt,<br />
finden in allen Ortsteilen<br />
regelmäßig Seniorennachmittage<br />
statt. Hier bringen<br />
sich die r<strong>und</strong> 40 Vereine sowie<br />
die örtlichen Kirchen stark ein.<br />
Damit die Versorgung mit dem<br />
täglich Notwendigen auch in<br />
den Ortschaften gesichert ist,<br />
besteht zudem in allen Ortsteilen<br />
die Möglichkeit, auf Wochenmärkten<br />
oder mobilen<br />
Verkaufswägen einzukaufen.<br />
Projekt »Marktstudie«<br />
Aus Sicht des Bürgermeisters<br />
hat <strong>Eutingen</strong> ein attraktives<br />
Einzelhandelsangebot <strong>und</strong> ist<br />
insgesamt gesehen imBereich<br />
der Nahversorgung gut aufgestellt.<br />
»Dennoch müssen wir<br />
uns für die Zukunft wappnen<br />
<strong>und</strong> uns im ›Wettbewerb der<br />
Kommunen‹ behaupten«, sagt<br />
Jöchle. Deshalb beschloss der<br />
Gemeinderat im Frühjahr, das<br />
Projekt »Wohn- <strong>und</strong> Einzelhandelsperspektiven«<br />
zu starten.<br />
Moderiert wird das Projekt<br />
unter Beteiligung der Bürger<br />
vom Steinbeis-Transferzentrum<br />
Baden-Baden. Aufgeteilt<br />
in die zwei Arbeitskreise<br />
»Wohnen« <strong>und</strong> »Einzelhandel«<br />
machen die r<strong>und</strong> 20 Freiwilligen<br />
eine Stärken-/Schwächenanalyse<br />
um anschließend<br />
Perspektiven für die Zukunft<br />
zu entwickeln.<br />
Ortsumfahrung<strong>Eutingen</strong><br />
Was die Eutinger Ortsumfahrung<br />
angeht, ist der Status quo,<br />
dass nach wie vor die Klärung<br />
der Baulastträgerschaft aussteht.<br />
Es liegen drei Varianten<br />
einer Umfahrung von <strong>Eutingen</strong><br />
auf dem Tisch, alle drei, so<br />
Jöchle, »haben Vor- <strong>und</strong> Nachteile«.<br />
»Im nächsten Jahr gilt es,<br />
anhand der vorhandenen Un-<br />
terlagen alle notwendigen Daten<br />
<strong>und</strong> Fakten aufzuarbeiten«,<br />
erklärt der Eutinger Schultes.<br />
»Entscheidend für die Zukunft<br />
wird es letztendlich sein, die<br />
Bevölkerung in geeigneter<br />
Form in die Trassendiskussion<br />
miteinzubeziehen.«<br />
Die Kreisstraße zwischen <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>und</strong> Rohdorf soll im Übrigen<br />
im Juni 2011 fertig sein.<br />
Bahnstation»<strong>Eutingen</strong>-Nord«<br />
Etwas weiter als auf der Straße<br />
ist der Verfahrensprozess auf<br />
der Schiene. Die Karlsruher<br />
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft<br />
mbH (AVG) möchte zwischen<br />
<strong>Eutingen</strong> <strong>und</strong> Freudenstadt zusätzliche<br />
Bahnhaltepunkte installieren,<br />
um mehr Fahrgäste<br />
auf die Schiene zu bringen. Angedacht<br />
sind Bahnstationen in<br />
Grüntal, Dornstetten, Horb-<br />
Heiligenfeld <strong>und</strong> eben »<strong>Eutingen</strong>-Nord«<br />
zwischen <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>und</strong> Göttelfingen. »Der Bau soll<br />
bis 2012/2013 erfolgen«, erläutert<br />
Jöchle dasZeitfenster.<br />
Infrastruktur erhalten<br />
»Insgesamt gesehen ist die Gemeinde<br />
<strong>Eutingen</strong> gut aufgestellt«,<br />
bilanziert Jöchle. »Wir<br />
haben mit den kommunalen<br />
Gremien, den Vereinen <strong>und</strong> der<br />
engagierten Bürgerschaft ein<br />
starkes Team, das bisher viel erreicht<br />
hat <strong>und</strong> noch viel erreichen<br />
wird.« Primäres Ziel wird<br />
es zunächst sein, die bestehende<br />
Infrastruktur zu erhalten<br />
<strong>und</strong>punktuell zu verbessern.<br />
»In der Zukunft wird uns vor<br />
allem der demografische Wandel<br />
beschäftigen«, blickt Jöchle<br />
voraus. »Wie sich unsere Gemeinde<br />
künftig aufstellen<br />
muss, wird Gegenstand der<br />
nächsten Klausurtagung des<br />
Gemeinderats sein.«