Eutingen damals und heute - Schwäbisches Tagblatt
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<strong>Eutingen</strong><br />
<strong>damals</strong> <strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Verlagssonderbeilage<br />
Freitag,26. November 2010
2 <strong>Eutingen</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Freitag, 26. November 2010 | Verlagssonderbeilage<br />
Inhalt<br />
Seite3<br />
Interviewmit <strong>Eutingen</strong>s<br />
Bürgermeister Armin Jöchle<br />
Seite4<br />
<strong>Eutingen</strong><strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Seite5<br />
Göttelfingen <strong>damals</strong><strong>und</strong><br />
<strong>heute</strong><br />
Seite6<br />
Rohrdorf <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Seite7<br />
Weitingen<strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Aufdem Titel sind dievierAnsichten von<br />
<strong>Eutingen</strong> (Bildobenlinks), Göttelfingen(Bild<br />
oben rechts), Rohrdorf (Bildunten rechts)<strong>und</strong><br />
Weitingen(Bild untenlinks)zusehen.Das Foto<br />
unterder Eutinger Ortsansichtzeigt ein<br />
KasperletheaterbeimEutinger<br />
Kindergartenfest Sankt GeorgimJahr1994.<br />
DieTänzerInnenunter derGöttelfinger<br />
Panoramaaufnahme schwangendas Tanzbein<br />
beim Kindergartenfest 1992 in Göttelfingen.<br />
Überder Rohrdorfer Ortsansichthaben sich die<br />
örtlichenSternsinger desJahres 1987<br />
aufgestellt. Unddie historische Aufnahme über<br />
demWeitinger »Postkartenmotiv«wurde bei<br />
einerFasnetsverbrennungder »Bettschoner«<br />
in den1930er Jahren gemacht.<br />
Im Wandel der Zeit<br />
Geschichte, Gegenwart<strong>und</strong> Zukunft derGemeinde <strong>Eutingen</strong> i.G.<br />
In unserer schnelllebigen<br />
Zeit ist vielerorts eine<br />
Rückbesinnung auf die<br />
Wurzeln, auf die Heimat, zu<br />
beobachten. Die Menschen<br />
konzentrieren sich wieder auf<br />
das Wesentliche, erkennen<br />
die vielen Vorzüge, die ihr<br />
Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsort in unserer<br />
globalisierten Welt bietet.<br />
Dieser Tatsache wollen<br />
auch wir Rechnung tragen.<br />
Mit diesem Magazin wollen<br />
wir Ihnen, liebe Leserinnen<br />
<strong>und</strong> Leser, die Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
im Gäu mit den Ortsteilen<br />
<strong>Eutingen</strong>, Göttelfingen,<br />
Rohdorf <strong>und</strong> Weitingen näher<br />
bringen. Die Vergangenheit<br />
der einzelnen Ortsteile <strong>und</strong> die<br />
gemeinsame Geschichte der<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong> im Gäu<br />
sind genauso Bestandteil dieser<br />
Sonderveröffentlichung<br />
wie die aktuelle Situation. Darüber<br />
hinaus werden selbst-<br />
Beider Spielplatzeinweihung2008 in<br />
Weitingen.<br />
Beider Rohrdorfer Countrynight im März<br />
2010.<br />
verständlich auch wichtige Zukunftsaspekte<br />
beleuchtet.<br />
Neben dem Interview mit<br />
<strong>Eutingen</strong>s Bürgermeister Armin<br />
Jöchle <strong>und</strong> den Ausführungen<br />
der OrtsvorsteherInnen<br />
Diana Wally (Göttelfingen),<br />
Rolf Walddörfer (Rohrdorf)<br />
<strong>und</strong> Roland Raible<br />
(Weitingen) beinhaltet dieses<br />
Magazin historische Fotos <strong>und</strong><br />
aktuelle Ansichten der Gemeinde<br />
<strong>Eutingen</strong> im Gäu.<br />
IMPRESSUM<br />
Verlagssonderbeilage der<br />
SüdwestPresse/<br />
Neckar-Chronik<br />
Titelgestaltung:<br />
Rolf Köber<br />
Titelbilder:<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong>,<br />
Hermann Nesch, Rainer<br />
Sattler,Diana Wally, Archiv<br />
Redaktion:<br />
Ralf Flaig<br />
Texte:<br />
Ralf Flaig,<br />
Martina Lachenmaier,<br />
Hermann Nesch,<br />
Rainer Sattler,Diana Wally<br />
Bilder:<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong>,<br />
Hermann Nesch, Rainer<br />
Sattler,Diana Wally, Archiv<br />
Anzeigen:<br />
WolfgangDieter<br />
Beim Kindergartenfest 1989 in<br />
Göttelfingen.<br />
Im Pausenhofder Gr<strong>und</strong>-<strong>und</strong> Hauptschule mit<br />
Werkrealschule <strong>Eutingen</strong>.<br />
Ihre Ansprechpartner fürGeschäftsanzeigen<strong>und</strong><br />
Sonderveröffentlichungen im Raum Horb,Sulz<strong>und</strong> Freudenstadt.<br />
Roland Harrer OttmarBiesinger<br />
07451/90 09-11 07451/90 09-13
Verlagssonderbeilage | Freitag,26. November 2010<br />
Obwohl die Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
nach wie vor ländlich geprägt<br />
ist, spielt die Landwirtschaft<br />
schon lange nicht mehr<br />
dieRolle frühererJahrzehnte.<br />
Gute Gewerbestruktur<br />
Die Gemeinde <strong>Eutingen</strong> verfügt<br />
<strong>heute</strong> über eine gute Gewerbestruktur.<br />
R<strong>und</strong> 150 Gewerbebetriebe<br />
sind derzeit in<br />
<strong>Eutingen</strong> beheimatet, die r<strong>und</strong><br />
850 Arbeitsplätze bereitstellen.<br />
In der Gemeinde <strong>Eutingen</strong> gibt<br />
es drei aktuelle Gewerbegebiete.<br />
Während im Gewerbegebiet<br />
»Dorfwiesen« in <strong>Eutingen</strong> nur<br />
noch Restflächen zur Verfügung<br />
stehen, sind im »alten<br />
Teil« des Gewerbegebietes<br />
»Neuer Bahnhof« noch vier<br />
Hektar vorrätig. Zudem ist dieses<br />
Wirtschaftsareal um weitere<br />
5,5 Hektar östlich der Landesstraße<br />
erweitert worden.<br />
»Darüber hinaus wäre es unter<br />
Umständen möglich, dass sich<br />
im Bereich des Bahnhofs, auf<br />
stillgelegten Gleisen, ein Indus-<br />
triebetrieb ansiedeln könnte«,<br />
erklärt <strong>Eutingen</strong>s Bürgermeister<br />
Armin Jöchle. Das dritte Gewerbegebiet<br />
»Gässle« befindet<br />
sich im Ortsteil Weitingen <strong>und</strong><br />
istnahezuvollständig belegt.<br />
Attraktive Bauplätze<br />
Die Gemeinde <strong>Eutingen</strong> bietet<br />
in allen Ortsteilen attraktive<br />
Bauplätze an. »Sowohl was Lage,<br />
Gr<strong>und</strong>stücksgröße <strong>und</strong><br />
Preis-Leistungs-Verhältnis anbelangt,<br />
brauchen wir keinen<br />
Vergleich mit anderen Kommunen<br />
zu scheuen«, konstatiert<br />
Jöchle. Im Eutinger Baugebiet<br />
»Schießmauer« hält die<br />
Gemeinde noch einen Bauplatz<br />
vor. In Göttelfingen, im<br />
Gewann »Obere Wiese«, hat<br />
die Gemeinde von insgesamt<br />
23 Bauplätzen bereits die<br />
meisten verkauft, lediglich<br />
fünf Bauplätze sind noch zu<br />
erwerben. »Bei der Kirche« in<br />
Rohdorf beziehungsweise in<br />
der dortigen Fichtenstraße<br />
gibt es jeweils noch einen Bauplatz<br />
zukaufen.<br />
Etwas anders stellt sich die Situation<br />
in Weitingen dar. Hier<br />
liegt derzeit erneut der Bebauungsplan<br />
für das geplante Baugebiet<br />
»Seite« öffentlich aus. Ab<br />
2012 sollen dort im ersten Bauabschnitt<br />
r<strong>und</strong> 20Bauplätze erschlossen<br />
werden. »Dies dürfte<br />
aufgr<strong>und</strong> des demografischen<br />
Wandels eines der letzten Neubaugebiete<br />
der Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
sein«, prognostiziert <strong>Eutingen</strong>sBürgermeister.<br />
UmfangreicheBetreuung<br />
In <strong>Eutingen</strong> haben Bildung <strong>und</strong><br />
Betreuung einen hohen Stellenwert.<br />
»Wir gewährleisten indrei<br />
gemeindeeigenen <strong>und</strong> zwei<br />
kirchlichen Kindergärten ein<br />
vielfältiges Angebot«, meint<br />
Jöchle. Es reicht von der Betreuung<br />
der unter dreijährigen über<br />
verlängerte Öffnungszeiten bis<br />
hin zur Ganztagesbetreuung in<br />
der »Kinderinsel Taka-Tuka-<br />
Land« inRohrdorf. Zudem wird<br />
der katholische Kindergarten St.<br />
Georg in <strong>Eutingen</strong> momentan<br />
erweitert. »In Zukunft wird es<br />
darum gehen, neben den räumlichen<br />
auch die inhaltlichen Aspekte<br />
stärker herauszustellen«,<br />
so Jöchle. »Der neue OrientierungsplanwirddieSchwerpunkte<br />
auf Bewegung, Ernährung<br />
<strong>und</strong>Qualitätlegen.«<br />
Nach demKindergartenbesuchen<br />
die Kinder der Gemeinde<br />
<strong>Eutingen</strong> die Gr<strong>und</strong>schulen in<br />
Weitingen oder <strong>Eutingen</strong> <strong>und</strong><br />
können später auf die Außenstelle<br />
<strong>Eutingen</strong> der Werkrealschule<br />
Horb wechseln.Auch hier<br />
sind Bestrebungen im Gange, ab<br />
2011 eine Ganztagesbetreuung<br />
beziehungsweise eine Ganztagsschule<br />
zu implementieren.<br />
<strong>Eutingen</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 3<br />
Viel erreicht <strong>und</strong>nochvielvor<br />
Bürgermeister ArminJöchle über dieGegenwart <strong>und</strong>Zukunft von<strong>Eutingen</strong><br />
DieGemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
im Gäumit den vier<br />
Ortsteilen<strong>Eutingen</strong>,<br />
Göttelfingen, Rohrdorf<br />
<strong>und</strong>Weitingen präsentiertsichinsgesamt<br />
als<br />
in allenwichtigen Bereichen<br />
gutaufgestellte<br />
Kommune. DieSÜD-<br />
WEST PRESSE sprach mit<br />
<strong>Eutingen</strong>s BürgermeisterArmin<br />
Jöchle über<br />
Vergangenheit, Gegenwart<br />
<strong>und</strong>Zukunft der<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong>.<br />
72184 <strong>Eutingen</strong> - Rathausstr. 15 - Tel: 07459-405656<br />
Armin Jöchle, der Bürgermeisterder<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong> i. G.<br />
Bild: Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
Was die Senioren anbelangt,<br />
finden in allen Ortsteilen<br />
regelmäßig Seniorennachmittage<br />
statt. Hier bringen<br />
sich die r<strong>und</strong> 40 Vereine sowie<br />
die örtlichen Kirchen stark ein.<br />
Damit die Versorgung mit dem<br />
täglich Notwendigen auch in<br />
den Ortschaften gesichert ist,<br />
besteht zudem in allen Ortsteilen<br />
die Möglichkeit, auf Wochenmärkten<br />
oder mobilen<br />
Verkaufswägen einzukaufen.<br />
Projekt »Marktstudie«<br />
Aus Sicht des Bürgermeisters<br />
hat <strong>Eutingen</strong> ein attraktives<br />
Einzelhandelsangebot <strong>und</strong> ist<br />
insgesamt gesehen imBereich<br />
der Nahversorgung gut aufgestellt.<br />
»Dennoch müssen wir<br />
uns für die Zukunft wappnen<br />
<strong>und</strong> uns im ›Wettbewerb der<br />
Kommunen‹ behaupten«, sagt<br />
Jöchle. Deshalb beschloss der<br />
Gemeinderat im Frühjahr, das<br />
Projekt »Wohn- <strong>und</strong> Einzelhandelsperspektiven«<br />
zu starten.<br />
Moderiert wird das Projekt<br />
unter Beteiligung der Bürger<br />
vom Steinbeis-Transferzentrum<br />
Baden-Baden. Aufgeteilt<br />
in die zwei Arbeitskreise<br />
»Wohnen« <strong>und</strong> »Einzelhandel«<br />
machen die r<strong>und</strong> 20 Freiwilligen<br />
eine Stärken-/Schwächenanalyse<br />
um anschließend<br />
Perspektiven für die Zukunft<br />
zu entwickeln.<br />
Ortsumfahrung<strong>Eutingen</strong><br />
Was die Eutinger Ortsumfahrung<br />
angeht, ist der Status quo,<br />
dass nach wie vor die Klärung<br />
der Baulastträgerschaft aussteht.<br />
Es liegen drei Varianten<br />
einer Umfahrung von <strong>Eutingen</strong><br />
auf dem Tisch, alle drei, so<br />
Jöchle, »haben Vor- <strong>und</strong> Nachteile«.<br />
»Im nächsten Jahr gilt es,<br />
anhand der vorhandenen Un-<br />
terlagen alle notwendigen Daten<br />
<strong>und</strong> Fakten aufzuarbeiten«,<br />
erklärt der Eutinger Schultes.<br />
»Entscheidend für die Zukunft<br />
wird es letztendlich sein, die<br />
Bevölkerung in geeigneter<br />
Form in die Trassendiskussion<br />
miteinzubeziehen.«<br />
Die Kreisstraße zwischen <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>und</strong> Rohdorf soll im Übrigen<br />
im Juni 2011 fertig sein.<br />
Bahnstation»<strong>Eutingen</strong>-Nord«<br />
Etwas weiter als auf der Straße<br />
ist der Verfahrensprozess auf<br />
der Schiene. Die Karlsruher<br />
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft<br />
mbH (AVG) möchte zwischen<br />
<strong>Eutingen</strong> <strong>und</strong> Freudenstadt zusätzliche<br />
Bahnhaltepunkte installieren,<br />
um mehr Fahrgäste<br />
auf die Schiene zu bringen. Angedacht<br />
sind Bahnstationen in<br />
Grüntal, Dornstetten, Horb-<br />
Heiligenfeld <strong>und</strong> eben »<strong>Eutingen</strong>-Nord«<br />
zwischen <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>und</strong> Göttelfingen. »Der Bau soll<br />
bis 2012/2013 erfolgen«, erläutert<br />
Jöchle dasZeitfenster.<br />
Infrastruktur erhalten<br />
»Insgesamt gesehen ist die Gemeinde<br />
<strong>Eutingen</strong> gut aufgestellt«,<br />
bilanziert Jöchle. »Wir<br />
haben mit den kommunalen<br />
Gremien, den Vereinen <strong>und</strong> der<br />
engagierten Bürgerschaft ein<br />
starkes Team, das bisher viel erreicht<br />
hat <strong>und</strong> noch viel erreichen<br />
wird.« Primäres Ziel wird<br />
es zunächst sein, die bestehende<br />
Infrastruktur zu erhalten<br />
<strong>und</strong>punktuell zu verbessern.<br />
»In der Zukunft wird uns vor<br />
allem der demografische Wandel<br />
beschäftigen«, blickt Jöchle<br />
voraus. »Wie sich unsere Gemeinde<br />
künftig aufstellen<br />
muss, wird Gegenstand der<br />
nächsten Klausurtagung des<br />
Gemeinderats sein.«
4 <strong>Eutingen</strong> <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Freitag, 26. November 2010 | Verlagssonderbeilage<br />
Marktfleckenmit langer<br />
Tradition<br />
Ein kurzer historischer Abriss von <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>Eutingen</strong> wurde erstmals am<br />
6. Mai 768 bei einer Schenkung<br />
an das Kloster Lorsch<br />
schriftlich erwähnt. 425 Jahre,<br />
von 1381 bis 1805 gehörten<br />
<strong>Eutingen</strong> wie auch Rohrdorf<br />
<strong>und</strong> Weitingen zu dem<br />
Teil Vorderösterreichs, der<br />
durch Napoleon dem Herzogtum<br />
Württemberg zugeteilt<br />
wurde. Danach war der<br />
württembergisch gewordene<br />
Ort dem Oberamt Horb zugeordnet<br />
<strong>und</strong> kam später zum<br />
LandkreisHorbamNeckar.<br />
DieGemeinde <strong>Eutingen</strong> im Gäu<br />
besteht aus den vier Ortsteilen<br />
<strong>Eutingen</strong>, Göttelfingen, Rohrdorf<br />
<strong>und</strong> Weitingen. Die vor der<br />
Kommunalreform selbstständigen<br />
Gemeinden können auf eine<br />
reichhaltige Geschichte zurückblicken.<br />
DurchF<strong>und</strong>e istbekannt,dass<br />
diese Orte schon seit der jüngeren<br />
Steinzeit besiedelt sind. Präziser<br />
sind die Spuren aus der<br />
Hallzeit <strong>und</strong> aus der Römerzeit<br />
(großerGutshof –»villa rustica« –<br />
östlich des Neuen Bahnhofs) sowie<br />
aus der Zeit der Landnahme<br />
durch die Alemannen um das<br />
Jahr 260 n. Chr. Die ersten<br />
schriftlichen Nennungen erfolg-<br />
Die Sankt-Stefanus-Kirche<br />
wurde 1494 bis 1498 erbaut.<br />
Der Turm stammt aus dem<br />
13. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />
1685 brannte fast der ganze<br />
Ort ab. Von über 160 Gebäuden<br />
wurden lediglich 30 vom<br />
Feuer verschont. 1866 wurde<br />
das früher schon bestehende<br />
Marktrecht wieder eingeführt.<br />
Seit 1874 ist die Gemarkung<br />
durch die Eisenbahn erschlossen,<br />
als die Bahnstrecke<br />
Horb-Freudenstadt eröffnetwurde.<br />
AuseinerLaune heraus wurdevor vier Jahren das erste<br />
Mofa-Enduro-Rennen (Bild oben links) veranstaltet <strong>und</strong>2010<br />
erneutausgetragen. Ohne Werbung, nurdurch M<strong>und</strong>-zu-M<strong>und</strong>-<br />
Propaganda wurdedas so bekannt,dassH<strong>und</strong>ertevon<br />
begeisterten Zuschauern auchvon weitheranreisen, dieDriver<br />
anfeuern <strong>und</strong>das Spektakelinvollen Zügengenießen.<br />
Eine dertechnisch herausragendstenBaumaßnahmen derletzten<br />
Jahrzehnteauf Gemeindegebiet stellt die neue Bahnbrücke über<br />
derKreisstraßevon <strong>Eutingen</strong> nach Rohdorf dar (Bildoben<br />
rechts), dieunmittelbar daneben vorgefertigt wurde. An Pfingsten<br />
2010 erfolgten in drei Tagen<strong>und</strong> Nächten derAbbruch deralten<br />
Brücke <strong>und</strong>der »Einschub«des neuen Bauwerkes. Bilder:rs<br />
Eine bewährteMischung<br />
Vier Ortsteile,eine Gemeinde –<strong>Eutingen</strong> im Gäu<br />
ten schon inder zweiten Hälfte<br />
des8.Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Im Jahre 1971 haben sich im<br />
Zuge der Kommunalreform am<br />
1. Juli die selbstständigen Gemeinden<br />
Göttelfingen <strong>und</strong><br />
Rohrdorf der Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
angeschlossen. Am1.Januar<br />
1975 hat sich auch die Gemeinde<br />
Weitingen derGemeinde<br />
<strong>Eutingen</strong> angeschlossen.<br />
Seither heißt die Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
im Gäu. Eine Mischung<br />
aus zentralen <strong>und</strong> örtlichen<br />
Elementen hat sich seither bewährt<br />
<strong>und</strong> prägt bis <strong>heute</strong> das<br />
konstruktive <strong>und</strong> offene Klima<br />
zwischen Ortsteilen <strong>und</strong> der<br />
Gemeindeverwaltung.<br />
Eine ganz besondere Fasnet wardie im Jahr 1991, diewegen demGolfkriegabgesagtwurde.Die<br />
Narrenzunft <strong>Eutingen</strong>hatte jedoch vorder Absage bereitseinenAbend bereitshintersich!ImBild<br />
linksHaraldBeyerle <strong>und</strong>GünterSautterals WildeckerHerzbuben sowierechtsdas Prinzenpaar»für<br />
einenTag«: Prinzessin Frauke (geb.Rüth)<strong>und</strong> PrinzFridi Grammer. Bild:rs<br />
<strong>Eutingen</strong>ist ein alter Marktflecken. Bild: Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>Eutingen</strong><br />
kompakt<br />
Fläche Gesamtgemeinde<br />
3329 Hektar<br />
Einwohnerzahl<br />
5589 Einwohner (30.6.2010)<br />
<strong>Eutingen</strong>: 2246<br />
Göttelfingen: 911<br />
Rohrdorf: 774<br />
Weitingen: 1658<br />
Gemeindeverwaltung<br />
Bürgermeisteramt<br />
Marktstraße 17<br />
72184<strong>Eutingen</strong>imGäu<br />
Telefon: (0 74 59)881-0<br />
Telefax:(07459) 881-40<br />
E-Mail:<br />
buergermeisteramt@<br />
eutingen-im-gaeu.de<br />
Sprechzeiten:<br />
Mo. 8-12Uhr<br />
Di. 9-12 Uhr<br />
Mi.-Fr. 8-12Uhr<br />
Do. 14-18 Uhr<br />
Internet<br />
www-eutingen-im-gaeu.de
Verlagssonderbeilage | Freitag,26. November 2010<br />
Ritterschaftlicher Besitz<br />
Ein kurzer historischer Abrissvon Göttelfingen<br />
Nach der ersten Nennung<br />
von Göttelfingen im Jahr<br />
1083 durchlebte der Ort eine<br />
wechselhafte Geschichte als<br />
ritterschaftlicher Besitz. Viele<br />
adlige Ortsherren wechselten<br />
sich ab, bis die Herrschaft im<br />
Jahr 1805 an Württemberg<br />
überging. Im Jahr 1855 ver-<br />
Göttelfingenist auch im Winterschön.<br />
Das Rathaus in Göttelfingen.<br />
kaufte der letzte fürstliche<br />
Gr<strong>und</strong>besitzer, Fürst Constantin<br />
von Waldburg-Zeil,<br />
seine gesamten Ländereien<br />
an die Göttelfinger Bürger.<br />
Die Sankt-Nikolaus-Kirche<br />
wurde im Jahr 1788 an den<br />
aus dem 15. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
stammenden Turm gebaut.<br />
Göttelfingen ist der zweitkleinste<br />
Ortsteil von <strong>Eutingen</strong><br />
<strong>und</strong> hat aktuell<br />
911 Einwohner. »In den vergangenen<br />
Jahren konnten wir in<br />
Göttelfingen sehr viel bewegen«,<br />
erklärt Ortsvorsteherin Diana<br />
Wally. So wurde das Baugebiet<br />
»Obere Wiesen« mit insgesamt<br />
40 Bauplätzen, davon 23 gemeindeeigenen,<br />
erschlossen.<br />
Von diesen Gemeindebauplätzensind<br />
bereits 18 verkauftworden,<br />
elf sind beziehungsweise<br />
werden derzeit bebaut.<br />
Ein weiteres Thema, das die<br />
Ortsteile <strong>Eutingen</strong> <strong>und</strong> Göttelfingen<br />
seit vielen Jahren beschäftigt<br />
ist das Flurbereinigungsverfahren.<br />
Durch viele<br />
neue Feldwege <strong>und</strong> Flächenneueinteilungen<br />
konnte neben<br />
einer sinnvolleren Felderbewirtschaftung<br />
auch ein erheblicher<br />
Mehrwert für die Freizeitnutzung<br />
der Bürgerinnen <strong>und</strong><br />
Bürger geschaffen werden. Die<br />
Korntalhalle erscheint seit über<br />
Göttelfingen <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 5<br />
einem Jahr in einem neuen<br />
Glanz, denn sie wurde mit viel<br />
Eigenleistungen <strong>und</strong> finanziellenMitteln<br />
seitensder örtlichen<br />
Vereine komplett saniert <strong>und</strong><br />
an der Südseite ein neuer Nebentrakt<br />
mit Küche, Sportheim<br />
<strong>und</strong>Umkleideräumen erstellt.<br />
Auch für die Jüngsten wurde<br />
einiges umgesetzt. Der Max <strong>und</strong><br />
Moritz Kindergarten wurde<br />
komplett saniert <strong>und</strong> erweitert<br />
<strong>und</strong> bietet nun ein umfassendes<br />
Betreuungsangebot für Kinder<br />
von ein bis zehn Jahren. Beide<br />
Gruppen sind derzeit fast voll<br />
ausgelastet, was dafür spricht,<br />
dass der neue Kindergarten sehr<br />
gut angenommen wird. Im Baugebiet<br />
ist unter tatkräftiger Mithilfe<br />
aus der Bürgerschaft ein<br />
neuer, toller Kinderspielplatz<br />
entstanden, der sich sehen lassen<br />
kann <strong>und</strong> bei Kindern aller<br />
Altersklassen sehr beliebt ist.<br />
Seit mittlerweile fünf Jahren<br />
gibt es immer mittwochs einen<br />
kleinen Wochenmarkt mit vier<br />
W<strong>und</strong>erschön<strong>und</strong> idyllisch:Göttelfingenliegt w<strong>und</strong>erschöninmittendes Oberen Gäus. Bilder: ana<br />
Dieses Bild stammtaus<br />
demJahre 1988.Es<br />
wurde im Rahmen des<br />
damaligen<br />
Kindergartenfestes<br />
gemacht.<br />
Bild: Archiv<br />
Sehr viel bewegt<br />
Göttelfingen präsentiert sich <strong>heute</strong> alsgut aufgestellterOrtsteil<br />
Marktbeschickern, woman sich<br />
einmal wöchentlich mit Waren<br />
des täglichen Bedarfes eindecken<br />
kann. Für den Innerortsbereich<br />
hat eine Arbeitsgruppe<br />
aus Ortschaftsräten <strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>igen<br />
Bürgern ein Entwicklungskonzept<br />
erstellt. Umgesetzt<br />
wurde hiervon bereits der<br />
Abbruch einiger alter Gebäude<br />
an der Ecke Brunnen-/Kaiserstraße,<br />
hier soll in Zukunft eine<br />
sinnvolle Neubebauung realisiert<br />
werden. Außerdem ist geplant,<br />
in den kommenden Jahren<br />
die Straßenbeleuchtung in<br />
der Brunnen-, Hochdorfer-,<br />
Kniebis- sowie der Baisinger<br />
Straße zu erneuern <strong>und</strong>die Entwicklung<br />
des Innerortsbereiches<br />
weiter voranzutreiben.<br />
Ein schon lang gehegter<br />
Wunsch im Ortschaftsrat ist die<br />
Gestaltung eines Dorf- beziehungsweise<br />
Rathausplatzes sowie<br />
die Erstellung eines Gehweges<br />
zwischen Brunnen- <strong>und</strong> Vogelsangstraße.<br />
ana<br />
Göttelfingen istein<br />
sehraktiver Flecken.<br />
Bilder: Archiv<br />
Kontakt<br />
Ortschaftsverwaltung<br />
Göttelfingen<br />
Lindenstraße 1<br />
72184<strong>Eutingen</strong>imGäu<br />
Telefon<br />
(0 74 59)358<br />
Sprechzeiten<br />
Montag 16.30-18.30Uhr<br />
Mittwoch 09.00-12.00Uhr<br />
Donnerstag16.00-18.00 Uhr<br />
Ortsvorsteherin<br />
Diana Wally
6 Rohrdorf <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong><br />
Freitag, 26. November 2010 | Verlagssonderbeilage<br />
Teil derUrnburg<br />
Ein kurzer historischer Abriss von Rohrdorf<br />
Rohrdorf wird im Lorscher<br />
Schenkungsbuch erstmals<br />
im Jahr 770 genannt. Abdem<br />
Mittelalter hatten Rohrdorf<br />
<strong>und</strong> Weitingen als Teile der<br />
Herrschaft Urnburg über<br />
weite Zeiträume dieselben<br />
Ortsherren. Nach 1381 wurden<br />
die Orte von den österreichischen<br />
Besitzern laufend<br />
verpfändet. Erst 1740<br />
wurde die letzte Pfandschaft<br />
aufgelöst. Danach wurde<br />
Rohrdorf, wie auch Weitingen,<br />
als Teil der Herrschaft<br />
Niederhohenberg von Rottenburg<br />
aus verwaltet, bis es<br />
ebenfalls 1805/06 zu Württemberg<br />
kam.<br />
Die Sankt-Georgs-Kirche<br />
in Rohrdorf stammt inihren<br />
westlichen Teilen aus dem<br />
Jahr 1858, der Fassadenturm<br />
aus dem Jahr 1726. Er wurde<br />
1920 zu seiner heutigen Gestalt<br />
vergrößert.<br />
Das Rathaus in Rohrdorf. Bild: Gemeinde <strong>Eutingen</strong><br />
Beider Rohrdorfer Hockete. Bild: hn<br />
Einst war der Ort von der<br />
Landwirtschaft geprägt.<br />
Heute versteht sich Rohrdorf<br />
als attraktiver Wohnort, mit<br />
hohem Naherholungswert <strong>und</strong><br />
einemaktivenVereinsleben.<br />
Seit sich Rohrdorf 1971 der<br />
Gemeinde <strong>Eutingen</strong> im Gäu angeschlossen<br />
hat, nahm eseinen<br />
infrastrukturellen Aufschwung.<br />
Die Ortsdurchfahrt wurde ausgebaut<br />
<strong>und</strong> Neubaugebiete erschlossen.<br />
Sie hielten die junge<br />
Generation im Dorf. Neubürger<br />
zogen zu, weil sie das Leben auf<br />
dem Land schätzen, die gute<br />
Anbindung anBahn <strong>und</strong> Autobahn<br />
<strong>und</strong> damit an die Ballungsgebiete<br />
um Stuttgart.<br />
»Wir sind gut aufgestellt in<br />
Rohrdorf«, sagt Ortsvorsteher<br />
Rolf Walddörfer. Die 1986 erbaute<br />
Gemeindehalle ist die gute<br />
Stubedes Fleckens.Dortwird<br />
nicht nur Sport getrieben, sondern<br />
auch ausgiebig gefeiert –<br />
die Fasnet beispielsweise. 1997<br />
wurde der Kindergarten Taka-<br />
Tuka-Land gebaut, der eine fle-<br />
Beim Rohrdorfer Sportlerball im Jahr 2000. Bild: Archiv<br />
HoherFreizeitwert<br />
Rohrdorf istmit 774Einwohnernder kleinste Eutinger Teilort<br />
xible <strong>und</strong> individuelle Kinderbetreuung<br />
bietet. Auch die katholische<br />
Kirchengemeinde<br />
trägt zueinem guten Miteinander<br />
im Dorf bei. 1995 bezog sie<br />
das Zentrum der Gemeinde, ihr<br />
neuesGemeindehaus.<br />
Die Sportfre<strong>und</strong>e, die Narrenzunft,<br />
die Ortsgruppe des Deutschen<br />
Roten Kreuzes <strong>und</strong> die<br />
Freiwillige Feuerwehr prägen<br />
das aktive Vereinsleben. Gäbe es<br />
Sängernachwuchs, würde auch<br />
der Gesangverein Liederkranz<br />
wieder aufblühen. Neue Vereinsheimesindentstanden,<br />
in denen<br />
Geselligkeit gepflegt wird.<br />
Ein Sorgenkind ist nach wie<br />
vor der Lebensmittelhandel.<br />
Diesbezüglich ist Rohrdorf verwaist.<br />
Wenigstens ein Gemüse<strong>und</strong><br />
ein Fleischerwagen kommen<br />
einmal wöchentlich ins<br />
Dorf.Bei allerZufriedenheit will<br />
man in Rohrdorf keinen Stillstand,<br />
sondern sich weiterentwickeln.<br />
Ein stattliches Gewerbegebiet<br />
bietet Platz für Gewerbe-<br />
<strong>und</strong> Handwerksansiedlung<br />
<strong>und</strong> vielleicht auch einen Lebensmittelmarkt.<br />
Auch ein neues Baugebiet wäre<br />
nicht schlecht,soder Ortsvorsteher.<br />
Rohrdorf könnte mit<br />
günstigen Baulandpreisen werben.<br />
Und sollte die S-Bahn einmal<br />
bis Nagold erweitert werden,<br />
wäre Rohrdorf mit seiner<br />
Bahnanbindung <strong>und</strong> einem<br />
günstigen S-Bahntarif doppelt<br />
attraktiv. Zudem sei der Freizeitwert<br />
hoch. »Es gibt Rad- <strong>und</strong><br />
Wanderwege ums Dorf <strong>und</strong> in<br />
den Schwarzwald <strong>und</strong> an den<br />
Bodensee istesnicht weit.«<br />
Mit Vorfreude wird die Fertigstellung<br />
der neuen Kreisstraße<br />
von <strong>Eutingen</strong> nach Rohrdorf erwartet.<br />
MitSkepsis hingegen,vor<br />
allem wegen des befürchteten<br />
Lärms, die Umgehungsstraße<br />
<strong>Eutingen</strong>, deren eine Trassenvariante<br />
über Rohrdorfer Gemarkung<br />
läuft. Rolf Walddörfer ist<br />
zuversichtlich, gemeinsam mit<br />
allen Teilorten eine gute Lösung<br />
hinzubekommen. »Wir sind ja<br />
auch Eutinger«, sagt er. la<br />
Kontakt<br />
Ortschaftsverwaltung<br />
Rohrdorf<br />
Schwalbenstraße 1<br />
72184<strong>Eutingen</strong>imGäu<br />
Telefon<br />
(0 74 57)8612<br />
Sprechzeiten<br />
Montag,Dienstag10-12 Uhr<br />
Mittwoch 16-18 Uhr<br />
Ortsvorsteher<br />
Rolf Walddörfer<br />
Blick vonRohrdorf über<br />
Weitingen<strong>und</strong> Bierlingen<br />
aufdie SchwäbischeAlb.<br />
Bild: Gemeinde <strong>Eutingen</strong>
Verlagssonderbeilage | Freitag,26. November 2010<br />
Herren vonWeitingen<br />
Ein kurzer historischer Abriss von Weitingen<br />
Ausdem Geschlecht derDorfältesten<br />
entwickelte sich der<br />
Ortsadel, aus dem das bedeutende<br />
<strong>und</strong> weitverzweigte Rittergeschlecht<br />
der Herren von<br />
Weitingen hervorging. Die<br />
erste urk<strong>und</strong>liche Erwähnung<br />
erfolgte um das Jahr 850 in einer<br />
nicht mehr erhaltenen<br />
Schenkungsurk<strong>und</strong>e an das<br />
Kloster Reichenau.<br />
Um das Jahr 1200 wurden<br />
vonden Herren vonWeitingen<br />
die Urnburg, wenig später<br />
auch dieWeitenburg, die»Veste«<br />
Weitingen, erbaut. Um<br />
1230 wurde der Ort hohenbergisch.<br />
Am13. Oktober 1381<br />
verkauften die Hohenberger<br />
ihre Grafschaft, darunter auch<br />
die Herrschaft Urnburg mit<br />
den Dörfern Weitingen <strong>und</strong><br />
Rohrdorf,anÖsterreich.<br />
Seit 1806 istWeitingen württembergisch.<br />
Im Zuge der Verwaltungsreform<br />
1973 kam<br />
Weitingen schließlich zum<br />
Landkreis Freudenstadt.<br />
Sehenswert sind die spätgotische<br />
Pfarrkirche Sankt Martinus,die1504-1515erbautwurde<br />
(die Turmmauern stammen<br />
aus dem 11. Jhr.), <strong>und</strong> die barocke<br />
Wallfahrtskapelle von<br />
1770, deren Ursprünge ins 13.<br />
Jhr. zurückreichen.<br />
»Weitingen <strong>heute</strong>« ist<br />
lebendig<br />
RegesVereinsleben /Engagierte <strong>und</strong>Neuem aufgeschlossene<br />
Bürgerschaft<br />
Weitingen hat sich in<br />
den vergangenen<br />
zehn Jahren sichtbar<br />
verändert. Aus einem bäuerlich<br />
strukturierten Dorf ist <strong>heute</strong><br />
ein offener Ort mit vielerlei<br />
Möglichkeiten zum Leben,<br />
Wohnen, Arbeiten <strong>und</strong> Wohlfühlen<br />
geworden. Mit seinen<br />
r<strong>und</strong> 1650 Einwohnern hat<br />
Weitingen bis dato auch keinen<br />
Einwohnerschw<strong>und</strong>, sondern<br />
sogar eine leichte Zunahme zu<br />
verzeichnen.<br />
Aufbauend auf die vor Jahren<br />
neu ausgebaute Ortsdurchfahrt<br />
ist die Ortschaft beim Wettbewerb<br />
2005-2008 »Unser Dorf hat<br />
Zukunft –unser Dorf soll schöner<br />
werden« Kreissieger geworden<strong>und</strong><br />
hat auf Landesebeneeine<br />
Bronzemedaille errungen.<br />
Davor <strong>und</strong> danach hat sich baulich<br />
<strong>und</strong> vor allem inder Fassadengestaltung<br />
einiges bewegt.<br />
Bis 2007 konnten alle gemeindeeigenen<br />
Bauplätze im Ort verkauft<br />
werden. Zurzeit läuft die<br />
Endphase der Planung für das<br />
neue Baugebiet »Seite« mit r<strong>und</strong><br />
42 Bauplätzen. Die attraktiven,<br />
bezahlbaren <strong>und</strong> gut eingeteilten<br />
Bauplätze in ruhiger Lage<br />
können wahrscheinlich abEnde<br />
2011 angeboten werden. Zudem<br />
entsteht in der Ortsmitte im<br />
kommenden Jahr ein interessantes<br />
Mehrfamilienhaus mit<br />
überschaubaren Wohnungen<br />
<strong>und</strong> einer Gewerbeeinheit im<br />
Erdgeschoss. Darin kann noch<br />
die eine oder andere Wohnung<br />
erworben werden.<br />
WeitingenbesitzteineguteInfrastruktur:<br />
Kindergarten, Gr<strong>und</strong>-<br />
schule, zwei Bankfilialen mit<br />
Geldautomaten, eine Postagentur,<br />
eine Bäckerei, ein Drogeriemarkt,<br />
donnerstags ein gut besuchter<br />
<strong>und</strong> beschickter Dorfmarkt<br />
<strong>und</strong> ein landwirtschaftlicher<br />
Betrieb,der in seinemHofladen<br />
Produkte aus seiner artgerechten<br />
Schweinehaltung anbietet.<br />
Ebenfalls hat Weitingen<br />
eine lebendige Gastronomie<br />
vorzuweisen. Es gibt derzeit vier<br />
offene Gaststätten, wobei das<br />
»Bürgerstüble« die einzige gemeindeeigene<br />
Gaststätte in der<br />
Gesamtgemeindeist.<br />
Im Ort sind auch einige mittelständische<br />
Betriebe angesiedelt.<br />
Dies sind zwei Speditions<strong>und</strong>Logistikbetriebe,einReifenhändler,<br />
eine Heizungsbaufirma,<br />
ein Solarenergie-Unternehmen,<br />
eine Kunstschmiede <strong>und</strong>Schlosserei,<br />
ein Fertigungsbetrieb für<br />
Mostpressen, ein Brennstoffhändler<br />
<strong>und</strong> Fuhrunternehmer,<br />
ein Gartenbaubetrieb <strong>und</strong> anderesmehr.Zudempraktiziertwöchentlich<br />
eine Allgemeinärztin<br />
im Rathaus. Aktuell bieten<br />
zwölf Vereine <strong>und</strong> Organisationen<br />
auf musikalischem, sportlichem,<br />
naturk<strong>und</strong>lichem <strong>und</strong><br />
kulturellem Gebiet vielfältige<br />
Freizeitaktivitäten an. Höhepunkte<br />
im Festkalender sind die<br />
Fasnet <strong>und</strong> das »Hoametfescht«.<br />
Zur Naherholung um<br />
Weitingen ist ein Energiewanderweg<br />
eingerichtet worden,<br />
der an sämtlichen erneuerbarenEnergieanlagen<br />
vorbeiführt.<br />
In Weitingen gibt es ein hohes<br />
ehrenamtliches Engagement,<br />
das vom Spenden von Blumen<br />
Weitingen <strong>damals</strong><strong>und</strong> <strong>heute</strong> 7<br />
Der WeitingerFasnetsumzug warschon immereinzigartig.Diese Aufnahme wurde Ende der<br />
1950er/Anfang der1960erJahre gemacht. Bild:hn<br />
im Rathausbereich <strong>und</strong> anderen<br />
Plätzen über deren Pflege <strong>und</strong><br />
bis zur Pflege von Grünanlagen<br />
reicht. Mittwochnachmittags<br />
habendie Bürgerinnen<strong>und</strong> Bürger<br />
ab 60 einen unterhaltsamen<br />
Treff im Begegnungshaus. Insgesamt<br />
findet Ortsvorsteher Roland<br />
Raible seine Bürgerschaft<br />
als fortschrittlich <strong>und</strong> aufgeschlossen<br />
gegenüber Familien,<br />
Betrieben <strong>und</strong>Neuem an.<br />
Seiner Meinung nach wird<br />
sich Weitingen auch weiterhin<br />
verändern. So soll der Platz hinter<br />
dem Rathaus neu gestaltet,<br />
für die Feuerwehr ein zeitgerechtes<br />
Magazin erstellt <strong>und</strong> neben<br />
dem Baugebiet »Seite« auch<br />
im alten Ortskern neuer Wohnraum<br />
entstehen. Die Renovierung<br />
<strong>und</strong>Erweiterung derSporthalle<br />
sowie die Innenrenovierung<br />
<strong>und</strong>Umgestaltung des Rathauses<br />
stehen ebenfalls an. Vorhanden<br />
sind noch Bauplätze für<br />
kleineGewerbeeinheiten<strong>und</strong> im<br />
Schuppengebiet ebenfalls noch<br />
einpaarfreie Einheiten.<br />
Das Fernziel für Weitingen ist,<br />
bis zum Jahr 2020 die 2000-Einwohner-Grenze<br />
zu erreichen,<br />
um so der allgemeinen Abwanderung<br />
von Infrastrukturanbietern<br />
entgegenzuwirken. Ortsvorsteher<br />
<strong>und</strong> Ortschaftsrat sind, so<br />
Roland Raible unserer Zeitung<br />
gegenüber, dankbar für ihre aufgeschlossene<br />
<strong>und</strong> engagierte<br />
Bürgerschaft <strong>und</strong> freuen sich<br />
über jeden Zuzug von Personen,<br />
die auch in ihrem neuen Wohnort<br />
etwas bewegen wollen.<br />
Denn, so der Ortsvorsteher: »Bei<br />
unssindSie richtig!« hn<br />
Beim Wettbewerb 2005-2008»UnserDorfhat Zukunft –unser<br />
Dorf soll schönerwerden« ist WeitingenKreissieger geworden.<br />
Das »Hoametfescht«(Bild oben)<strong>und</strong> die Fasnet (Bildunten)<br />
bereichern Weitingen. Bilder:hn<br />
Kontakt<br />
Ortschaftsverwaltung<br />
Weitingen<br />
Dorfstraße 3<br />
72184<strong>Eutingen</strong>imGäu<br />
Telefon<br />
(0 74 57)8095<br />
Sprechzeiten<br />
Mo,Di, Do 09-12 Uhr<br />
Mo +Do 16-18 Uhr<br />
Ortsvorsteher<br />
Roland Raible
<strong>Eutingen</strong> im Gäu, Daimlerstraße19<br />
�(0 74 59)8445oder911 01 Fax8358<br />
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