rbbtext - beim rbb

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30.08.2013 Aufrufe

BEGRÜNDUNG AUFBAU DER ENTSCHEIDUNGSBEGRÜNDUNG Der Entscheidungsbegründung vorangestellt sind eine Zusammenfassung des gefundenen Ergebnisses sowie Erläuterungen zu dem Telemedienkonzept und zu dem rechtlichen Prüfungsrahmen des Dreistufentest-Verfahrens. Im Rahmen der sich anschließenden Entscheidungsbegründung erläutert der rbb-Rundfunkrat unter lit. A) den Prüfungsgegenstand, unter lit. B) das Verfahren und unter lit. C) die materielle Prüfung der drei Stufen und damit die Voraussetzungen des § 11f Abs. 4 Rundfunkstaatsvertrag (im folgenden: RStV). Soweit vorhanden, werden jedem Prüfungspunkt die entsprechenden Stellungnahmen Dritter und die Ausführungen der Intendantin bzw. des Gutachters zugeordnet. Daran anschließend folgt jeweils die Bewertung durch den rbb-Rundfunkrat. Unter lit. D) findet sich eine abschließende Zusammenfassung des Gesamtergebnisses. ZUSAMMENFASSUNG Der rbb-Rundfunkrat ist unter Berücksichtigung der Stellungnahmen Dritter, des marktlichen Gutachtens sowie der Kommentierungen der Intendantin zu den Stellungnahmen Dritter und zu dem marktlichen Gutachten und der zusätzlichen Ausführungen der Intendantin zu der Überzeugung gelangt, dass das Angebot rbbtext in der überarbeiteten Fassung des Telemedienkonzepts vom öffentlichrechtlichen Auftrag umfasst ist. Der überwiegende Teil der Stellungnehmenden ist derselben Auffassung. Kritisch äußerten sich insbesondere der VPRT und der VZBO - zwei Interessenverbände der privaten Medien. Der rbb-Rundfunkrat hat sich mit den kritischen Stimmen in besonderem Maße auseinandergesetzt. Die rege Beteiligung ermöglichte ihm eine umfassende Sicht und trug somit wesentlich zu seiner Entscheidungsfindung bei. AKTUELLE FASSUNG DES TELEMEDIENKONZEPTS Der Entscheidung zugrunde liegt das Telemedienkonzept in seiner zum Zeitpunkt der Entscheidung vorliegenden Fassung. Das aktuelle Telemedienkonzept berücksichtigt Änderungen bzw. Ergänzungen, mit denen der rbb auf Forderungen des rbb-Rundfunkrates reagierte, die dieser im Laufe des Verfahrens erhoben hatte. RECHTLICHER RAHMEN I. Dreistufentest (Bestands-) Verfahren nach dem Rundfunkstaatsvertrag Gemäß § 11f Abs. 4 RStV in Verbindung mit Art. 7 Abs. 1 des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrages (im folgenden: RÄStV) hat die Rundfunkanstalt auch bei bestehenden Telemedienangeboten gegenüber dem Rundfunkrat darzulegen, dass das Angebot vom Auftrag umfasst ist. Dabei sind Aussagen darüber zu treffen, Beschluss mit Entscheidungsbegründung des rbb-Rundfunkrates zu rbbtext 8

1. inwieweit das Angebot den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht, 2. in welchem Umfang durch das Angebot in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beigetragen wird und 3. welcher finanzielle Aufwand für das Angebot erforderlich ist. Dabei sind Quantität und Qualität der vorhandenen frei zugänglichen Angebote, die marktlichen Auswirkungen des geplanten Angebots sowie dessen meinungsbildende Funktion angesichts bereits vorhandener vergleichbarer Angebote, auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zu berücksichtigen. Darzulegen ist auch der voraussichtliche Zeitraum, innerhalb dessen das Angebot stattfinden soll. II. Gegenstand des Dreistufentest-Verfahrens Gegenstand des (Bestands-) Verfahrens ist nicht jede einzelne Teletext- bzw. Internetseite des derzeitigen Angebots, sondern das vom rbb zur Fortsetzung des Bestandes nach dem 31. August 2010 vorgelegte Telemedienkonzept in seiner zum Zeitpunkt der Entscheidung geltenden Fassung. Die Überprüfung der Übereinstimmung bzw. ggf. Anpassung des derzeitigen tatsächlichen Angebots an das genehmigte Telemedienkonzept bzw. der Einhaltung der Grenzen in der Zukunft ist Aufgabe der nachlaufenden Programmkontrolle durch den rbb- Rundfunkrat. III. Teletext als Prüfungsgegenstand des Dreistufentest-Verfahrens Der rbb-Rundfunkrat hat auch den Teletext des rbb einem Dreistufentest unterzogen, obwohl es in der amtlichen Begründung zu § 11b RStV (Fernsehprogramme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks) ausdrücklich heißt: „Der Auftrag für die in § 11b genannten Programme umfasst auch die Verbreitung von Fernsehtext“. 2 Entsprechend stellen einige Landesgesetze klar, dass die Verbreitung von Fernsehtext unmittelbar staatsvertraglich beauftragt ist (vgl. § 3 Abs. 5 S. 1 WDR-G, § 1a Landesgesetz zu dem Staatsvertrag über den SWR – RLP, § 17 Abs. 2 Landesmediengesetz Ba-Wü). Der Text des RStV in der Fassung des 12. RÄStV enthält eine solche Klarstellung und insbesondere eine eindeutige Zuordnung zu „Rundfunk“ in Abgrenzung zu „Telemedien“ hingegen nicht, obwohl ein Gesetzentwurf in § 2 Abs. 1 RStV den Fernsehtext ausdrücklich dem Rundfunkbegriff zuordnete. Aus dem Umstand, dass diese Zuordnung aus der aktuellen Fassung des RStV letztlich wieder entfernt wurde, folgert der rbb- Rundfunkrat, dass die Teletext-Angebote zu den Telemedien zählen sollen und daher – zumindest vorsorglich - in den Bestandsverfahren auf ihre Vereinbarkeit mit dem RStV zu prüfen sind. Allerdings sind dabei die für Telemedien geltenden Anforderungen des RStV auf die Verbreitung von Teletext nur unter Berücksichtigung von dessen technischen Eigenheiten anzuwenden. Auch der VPRT verweist auf die amtliche Begründung zum 12. RÄStV, wonach „die Befugnis zur Veranstaltung des Fernsehtextes Bestandteil des Auftrages“ ist. 2 amtliche Begründung zum 12. RÄStV, zu § 11b, letzter Absatz, S. 13 Beschluss mit Entscheidungsbegründung des rbb-Rundfunkrates zu rbbtext 9

1. inwieweit das Angebot den demokratischen, sozialen und kulturellen<br />

Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht,<br />

2. in welchem Umfang durch das Angebot in qualitativer Hinsicht zum<br />

publizistischen Wettbewerb beigetragen wird und<br />

3. welcher finanzielle Aufwand für das Angebot erforderlich ist.<br />

Dabei sind Quantität und Qualität der vorhandenen frei zugänglichen Angebote, die<br />

marktlichen Auswirkungen des geplanten Angebots sowie dessen<br />

meinungsbildende Funktion angesichts bereits vorhandener vergleichbarer<br />

Angebote, auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zu berücksichtigen.<br />

Darzulegen ist auch der voraussichtliche Zeitraum, innerhalb dessen das Angebot<br />

stattfinden soll.<br />

II. Gegenstand des Dreistufentest-Verfahrens<br />

Gegenstand des (Bestands-) Verfahrens ist nicht jede einzelne Teletext- bzw.<br />

Internetseite des derzeitigen Angebots, sondern das vom <strong>rbb</strong> zur Fortsetzung des<br />

Bestandes nach dem 31. August 2010 vorgelegte Telemedienkonzept in seiner<br />

zum Zeitpunkt der Entscheidung geltenden Fassung. Die Überprüfung der<br />

Übereinstimmung bzw. ggf. Anpassung des derzeitigen tatsächlichen Angebots an<br />

das genehmigte Telemedienkonzept bzw. der Einhaltung der Grenzen in der<br />

Zukunft ist Aufgabe der nachlaufenden Programmkontrolle durch den <strong>rbb</strong>-<br />

Rundfunkrat.<br />

III. Teletext als Prüfungsgegenstand des Dreistufentest-Verfahrens<br />

Der <strong>rbb</strong>-Rundfunkrat hat auch den Teletext des <strong>rbb</strong> einem Dreistufentest<br />

unterzogen, obwohl es in der amtlichen Begründung zu § 11b RStV<br />

(Fernsehprogramme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks) ausdrücklich heißt: „Der<br />

Auftrag für die in § 11b genannten Programme umfasst auch die Verbreitung von<br />

Fernsehtext“. 2 Entsprechend stellen einige Landesgesetze klar, dass die<br />

Verbreitung von Fernsehtext unmittelbar staatsvertraglich beauftragt ist (vgl. § 3<br />

Abs. 5 S. 1 WDR-G, § 1a Landesgesetz zu dem Staatsvertrag über den SWR – RLP,<br />

§ 17 Abs. 2 Landesmediengesetz Ba-Wü). Der Text des RStV in der Fassung des 12.<br />

RÄStV enthält eine solche Klarstellung und insbesondere eine eindeutige<br />

Zuordnung zu „Rundfunk“ in Abgrenzung zu „Telemedien“ hingegen nicht, obwohl<br />

ein Gesetzentwurf in § 2 Abs. 1 RStV den Fernsehtext ausdrücklich dem<br />

Rundfunkbegriff zuordnete. Aus dem Umstand, dass diese Zuordnung aus der<br />

aktuellen Fassung des RStV letztlich wieder entfernt wurde, folgert der <strong>rbb</strong>-<br />

Rundfunkrat, dass die Teletext-Angebote zu den Telemedien zählen sollen und<br />

daher – zumindest vorsorglich - in den Bestandsverfahren auf ihre Vereinbarkeit<br />

mit dem RStV zu prüfen sind. Allerdings sind dabei die für Telemedien geltenden<br />

Anforderungen des RStV auf die Verbreitung von Teletext nur unter<br />

Berücksichtigung von dessen technischen Eigenheiten anzuwenden.<br />

Auch der VPRT verweist auf die amtliche Begründung zum 12. RÄStV, wonach „die<br />

Befugnis zur Veranstaltung des Fernsehtextes Bestandteil des Auftrages“ ist.<br />

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amtliche Begründung zum 12. RÄStV, zu § 11b, letzter Absatz, S. 13<br />

Beschluss mit Entscheidungsbegründung des <strong>rbb</strong>-Rundfunkrates zu <strong><strong>rbb</strong>text</strong><br />

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