rbbtext - beim rbb
rbbtext - beim rbb
rbbtext - beim rbb
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Angebote frei von marktlichen Kriterien und unabhängig von den Interessen der<br />
werberelevanten Zielgruppe berichten könnten. 131<br />
Die Evangelische Kirche hält die rein journalistisch-redaktionelle Ausrichtung der<br />
Telemedien der ARD unabhängig von hohen Klickzahlen und Werbeeinnahmen für<br />
ein zentrales, unverzichtbares Alleinstellungsmerkmal. Gleiches gelte für die<br />
redaktionelle Fachkompetenz, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk bewahre und<br />
anders als in kommerziellen Bereichen an Redaktionen mit fachlichen<br />
Schwerpunkten festhalte. 132<br />
Ver.di lobt die Integration unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen durch<br />
eine hochwertige und moderne Ausbildung und entsprechende Arbeitsplätze. 133<br />
Auch trügen die öffentlich-rechtlichen Telemedienangebote zu Erwerb und Ausbau<br />
von Medienkompetenz bei. 134 Mehrfach wurde vor dem Hintergrund der Nutzung<br />
des Internets insbesondere durch junge Nutzer das Erfordernis hervorgehoben,<br />
diesen eine Orientierung bei der Nutzung zu bieten. 135<br />
Den positiven Stellungnahmen steht nur die negative des VZBO gegenüber. Diese<br />
ist auch die einzige, die sich konkret auf <strong><strong>rbb</strong>text</strong> bezieht. Nach Ansicht des VZBO<br />
besteht für ein Engagement des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im<br />
Textdienstbereich im Internet kein gesellschaftlicher Bedarf. Es werde kein<br />
öffentlicher Mehrwert geschaffen. 136 Im Übrigen verweist der VZBO auf seine<br />
Ausführungen zu <strong>rbb</strong>online, deren spezieller Charakter jedoch einer weitgehenden<br />
Übertragung auf <strong><strong>rbb</strong>text</strong> entgegensteht. Deutlich wird aber, dass der VZBO (ebenso<br />
wie der VPRT in seinen allgemeinen Ausführungen) einen publizistischen Mehrwert<br />
fordert. 137 Für privatfinanzierte Angebote bestehe eine Verdrängungsgefahr nur<br />
dann nicht, wenn ein gesellschaftlicher Mehrwert bei den öffentlich-rechtlichen<br />
Angeboten vorhanden sei. 138 Der publizistische Nutzen öffentlich-rechtlicher<br />
Telemedien müsse höher liegen als der Nutzen des gesamten kommerziellen und<br />
nichtkommerziellen Umfelds. Das gesetzliche Mehrwertgebot zeige, dass der<br />
öffentlich-rechtliche Rundfunk nur dort auftreten solle, wo rundfunktypische<br />
Vielfaltsmängel vorhanden sind.<br />
Die angegebenen Kriterien – jedenfalls in der Angebotsbeschreibung zu <strong>rbb</strong>online -<br />
seien ungeeignet. 139 Insbesondere sei die Einhaltung des Daten- und<br />
Jugendschutzes kein Alleinstellungsmerkmal. Auch die Zeitungen würden sich<br />
entsprechend engagieren. 140 Regionale Zeitungen und deren Online-Angebote<br />
berichteten zudem über die Region, weswegen das Merkmal der regionalen<br />
131 Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), S. 2<br />
132 Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), S. 3<br />
133 Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), S. 3<br />
134 Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), S. 2<br />
135 Akademie der Künste, S. 1; ver.di, S. 1; Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)<br />
136 VZBO, S. 22 f.<br />
137 VZBO zu <strong>rbb</strong>online, S. 13<br />
138 VZBO zu <strong>rbb</strong>online, S. 13<br />
139 VZBO zu <strong>rbb</strong>online, S. 15<br />
140 VZBO zu <strong>rbb</strong>online, S. 15 ff.<br />
Beschluss mit Entscheidungsbegründung des <strong>rbb</strong>-Rundfunkrates zu <strong><strong>rbb</strong>text</strong><br />
58