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I. Hegels dialektische, ideelle und systematische Vereinigung von<br />

Theorie und Praxis<br />

Der zentrale Aspekt bei <strong>der</strong> Untersuchung des Verhältnisses von Theorie<br />

und Praxis im Denken Hegels muss <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Freiheit sein. Er ist<br />

<strong>der</strong> Schlüssel, <strong>der</strong> den Zugang zur Hegelschen Konzeption von Theorie und<br />

Praxis öffnet. Es ist im einzelnen zu zeigen, wie <strong>für</strong> Hegel die verschiedenen<br />

Formen <strong>der</strong> Theorie und Praxis die stufenweise Verwirklichung <strong>der</strong><br />

Freiheit als Überwindung des Subjekt-Objekt-Gegensatzes und damit als<br />

Aufhebung <strong>der</strong> Entfremdung zum Zweck haben, und wie die theoretischen<br />

und praktischen Vereinigungen von Subjekt und Objekt mit dem Vollbringen<br />

<strong>der</strong> Freiheit zugleich das Wahre und Gute realisieren.<br />

In Hinblick darauf ist zunächst zu klären (ohne dass auf eine vorliegende<br />

Abhandlung verwiesen werden könnte 1a ): wie verhalten sich grundsätzlich<br />

<strong>für</strong> Hegel Theorie und Praxis zueinan<strong>der</strong>?<br />

1. Das Verhältnis von Theorie und Praxis als die Dialektik von Geist<br />

und Willen<br />

Theorie und Praxis bilden eine Einheit, die darin besteht, dass <strong>der</strong> Geist<br />

mit seiner Substanz, <strong>der</strong> Freiheit 1 , nur in die Existenz gelangt und sich<br />

durchsetzt im Willen und in dessen Realisierung. Der Wille ist <strong>der</strong> „praktische<br />

Geist“. 2 Das heißt: <strong>der</strong> Wille und seine Ausführung in <strong>der</strong> Handlung<br />

sind das im dialektischen Sinne an<strong>der</strong>e des Geistes, die Entäußerung o<strong>der</strong><br />

Objektivation des Geistes. Geist und Wille bedingen sich wechselseitig wie<br />

Inneres und Äußeres. 3 In formaler Hinsicht sind somit Geist und Wille<br />

„fundamentum“ und „terminus“ einer Relation, die die Struktur eines in<br />

sich zurückkehrenden Übergangs o<strong>der</strong> einer reflexiven Transzendenz hat.<br />

Das innere Geistige ist das allgemeine Mögliche, das erst durch den Willen<br />

und die praktische Tätigkeit des Menschen ins Wirkliche übersetzt<br />

wird: „Prinzip, so auch Grundsatz, Gesetz ist ein Allgemeines, Inneres, das<br />

als solches, so wahr es auch an ihm sei, nicht vollständig wirklich ist...<br />

was an sich erst ist, ist eine Möglichkeit, ein Vermögen, aber noch nicht<br />

aus seinem Innern zur Existenz gekommen. Es muss ein zweites Moment<br />

<strong>für</strong> ihre Wirklichkeit hinzukommen, und dies ist die Betätigung, Verwirkli-

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