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29<br />

telbaren Beziehung auf dasselbe träte er selbst in den Mechanismus o<strong>der</strong><br />

Chemismus und wäre damit <strong>der</strong> Zufälligkeit und dem Untergange seiner<br />

Bestimmung, an und <strong>für</strong> sich seien<strong>der</strong> Begriff zu sein, unterworfen. So aber<br />

stellt er ein Objekt als Mittel hinaus, lässt dasselbe statt seiner sich<br />

äußerlich abarbeiten, gibt es <strong>der</strong> Aufreibung preis und erhält sich hinter<br />

ihm gegen die mechanische Gewalt.“ 63<br />

Die praktische teleologische Tätigkeit <strong>der</strong> Naturaneignung hat somit die<br />

Form eines Syllogismus. Durch das Mittel (B) schließt sich <strong>der</strong> subjektive<br />

Zweck (C) mit den Gegenständen (A) zusammen und in ihnen auch insofern<br />

mit sich selbst, als er sich darin objektiviert. 64<br />

In <strong>der</strong> ersten Prämisse des praktischen Syllogismus bezieht sich <strong>der</strong><br />

subjektive Zweck (C) auf das Mittel o<strong>der</strong> Arbeitsinstrument (B), in <strong>der</strong> zweiten<br />

Prämisse ist das Mittel o<strong>der</strong> Arbeitsinstrument (B) auf die vorgefundenen<br />

Gegenstände (A) bezogen. Die beiden Extreme des Schlusses sind <strong>der</strong><br />

subjektive Zweck als Terminus minor und das kausal determinierte Material<br />

<strong>der</strong> Gegenstände als Terminus maior; <strong>der</strong> Terminus medius ist das<br />

Mittel o<strong>der</strong> Werkzeug.<br />

Bis zu diesem Punkt wird Hegels Analyse <strong>der</strong> praktischen Naturaneignung<br />

als Unterbrechung und zielstrebige „Umfunktionierung“ des Kausalkonnexes<br />

auch von einer nicht absolut idealistischen Konzeption (soweit<br />

sie jedenfalls nicht mechanistisch-reflexologisch orientiert ist) inhaltlich<br />

akzeptiert werden müssen. Aber eine solche nicht absolut idealistische<br />

Konzeption wird erstens nicht anerkennen, dass die Sphäre <strong>der</strong> Zweck-<br />

Mittel-Objekt-Relation primär die Logik ist und dementsprechend die syllogistische<br />

Form in <strong>der</strong> praktischen Tätigkeit des Menschen nur ihre Vergegenständlichung<br />

o<strong>der</strong> ihren Abglanz hat. 65 Eine „naturalistische“ Konzeption<br />

würde zweitens alle Zwecksetzungen selbst wie<strong>der</strong>um als letztlich<br />

kausal bedingt auffassen, nämlich als ursächlichen Ausdruck natürlicher<br />

Bedürfnisse. Und eine dritte grundlegende Divergenz ergäbe sich daraus,<br />

dass eine solche Konzeption den Haupt-zweck <strong>der</strong> Praxis nicht in <strong>der</strong> Fortbildung<br />

<strong>der</strong> Selbsterkenntnis erblicken würde, was aber, wie unten zu zeigen<br />

ist, Hegels Aspekt <strong>der</strong> Praxis ist.<br />

Zwar behandelt Hegel mit <strong>der</strong> Analyse des Verhältnisses von Teleologie<br />

und Kausalität in extenso den von Descartes generell herausgestellten Zusammenhang<br />

zwischen <strong>der</strong> Existenz allgemeingültiger Gesetze, <strong>der</strong>en Er-

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