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21<br />

Zweitens besteht im Theoretischen Einseitigkeit hinsichtlich <strong>der</strong> Objekte:<br />

die äußeren Gegenstände werden nur als seiende, nicht als <strong>für</strong>sich seiende,<br />

Zweck und Begriff in sich tragende gefasst; die Einheit des Begriffs<br />

ist hier nur außerhalb ihrer, nämlich im theoretischen endlichen Subjekt.<br />

Es ist offensichtlich: dies letztere bemängelt Hegel an dem endlichen<br />

theoretischen Verhalten vom Standpunkt nicht mehr des objektiven, son<strong>der</strong>n<br />

des absoluten Idealismus, d. h. vom Standpunkt seines idealistischen<br />

Objektivitätsbegriffs, demgemäß die Gegenstandswelt zwar unabhängig<br />

vom menschlichen Bewusstsein, aber abhängig vom absoluten Geist ist.<br />

Bevor auf die Einseitigkeit <strong>der</strong> endlichen praktischen Tätigkeit eingegangen<br />

wird, seien die hauptsächlichen in Frage stehenden Formen des<br />

endlichen theoretischen Bewusstseins, die Hegel im einzelnen analysiert,<br />

in aller Kürze angeführt 41 : die Wahrnehmung – ebenso wie schon die<br />

„sinnliche Gewissheit“ des Hier und Jetzt – setzt im Unterschied zur Empfindung<br />

das Bewusstgewordensein des Subjekt-Objekt-Gegensatzes voraus<br />

und ist gegenständlich.<br />

Die Vorstellungen <strong>der</strong> Einbildungskraft sind sinnlich-bildliche Reproduktionen<br />

von Gegenständen, die im Gegensatz zu den Wahrnehmungsobjekten<br />

nicht unmittelbar räumlich-zeitlich gegenwärtig zu sein brauchen,<br />

o<strong>der</strong> sie sind – in <strong>der</strong> produktiven Einbildungskraft – schöpferische Umbildungen<br />

<strong>der</strong>artiger Gegenstände.<br />

Die Erinnerung – das innere Aufbewahren und Bleiben des Wahrgenommenen<br />

– ist die Voraussetzung <strong>für</strong> dessen Reproduktion o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>erkennen<br />

in <strong>der</strong> Vorstellung und <strong>für</strong> die Verknüpfung mehrerer Erscheinungen<br />

in <strong>der</strong> Erfahrung.<br />

Ebenfalls auf <strong>der</strong> Erinnerungsfähigkeit basiert die Sprache als ein System<br />

von Hör- und Sehbil<strong>der</strong>n mit signifikativer (semantischer) und kommunikativer<br />

Funktion, das „ausgedehnteste Werk <strong>der</strong> Einbildungskraft. 42<br />

Sprache und Gedanke sind in unterschiedener Einheit. Sprache ist die<br />

sinnliche Existenzform <strong>der</strong> allgemeinen unsinnlichen Gedanken. (Implizit<br />

zurückgewiesen ist Locke’s Mosaiktheorie einer jeweils privaten Sprache,<br />

die völlig getrennten Bewusstseinswelten <strong>der</strong> Individuen angehört.) Die<br />

Einbildungskraft löst sich von den sinnlichen Gegenständen, abstrahiert<br />

schon von den anschaulichen Einzelheiten, vereinfacht, hebt allgemeine

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