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Nach der Kündigung des bestehenden Agenturvertrags mit dem Hamburger<br />

Handelshaus beschloss das Stammhaus im August 1892, ein eigenes<br />

Vertriebsbüro für den ostasiatischen Raum zu gründen. Die Leitung sollte<br />

Hermann Keßler übernehmen. „Sie werden (…) die geschäftliche und<br />

technische Leitung der Agentur unserer Firma übernehmen, welche wir in<br />

Tokio am 1. Januar 1893 unter der Firma SIEMENS & HALSKE BERLIN<br />

JAPAN-AGENCY zu errichten gedenken.“ 232<br />

Als Firmensitz sollte die Privatwohnung Keßlers in Tokio dienen. Die Japan-<br />

Agency war für den Vertrieb sowie den technischen Kundendienst von<br />

elektrischer Beleuchtung, Stromleitungen, elektrischen Eisenbahnen und<br />

Raffination zuständig. Dabei wählte Siemens bewusst Tokio und nicht das<br />

südlicher gelegene Handelszentrum Yokohama als Firmensitz, weil sich in der<br />

„neuen“ Hauptstadt die für Maschinenbau wichtigen Behörden und großen<br />

Privatunternehmen befanden. 233<br />

Die Geschäftstätigkeiten entwickelten sich schleppend. Es konnten anfangs<br />

nur sehr geringe Umsätze erzielt werden, des Weiteren mehrten sich die<br />

Defizite auf kaufmännischer Seite. Die Abwicklung der kaufmännischen<br />

Aufgaben durch die Handelshäuser Keil und Oestmann verlief äußerst<br />

unbefriedigend. 234 Vor allem gelang es der neuen Japan-Agency in den<br />

232 Vgl. SAA 68/Li 151: S&H an Keßler (Überlingen), Vertrag über die Entsendung, S. 1 ff.<br />

233 Vgl. SAA 68/Li 151: Japan Stoffsammlung 1870–1921, Mitteilung No. 355, Berlin,<br />

6. Dezember 1909.<br />

234 Vgl. SAA 68/Li 151: Keil an Keßler, 8. Mai 1895, und SAA 68/Li 151: Keßler an S&H, 10.<br />

Mai 1895, sowie SAA 68/Li 151: S&H Berlin an S&H Japan, 29. Oktober 1895. Um Keßler<br />

zugunsten des Vertriebs von den kaufmännischen Aufgaben zu entlasten, schloss<br />

Siemens einen Vertrag mit dem deutschen Kaufmann Oscar O. Keil. Keil sollte für<br />

Siemens zwei Aufgaben erfüllen. Erstens sollte er provisorisch die Leitung des<br />

Stützpunkts für die vorübergehende Rückkehr von Keßler nach Deutschland im Juni 1895<br />

übernehmen. Dazu erhielt er von Siemens eine Geschäftsvollmacht. Zweitens sollte Keil<br />

sich auch nach der Rückkehr von Keßler weiter um die kaufmännische Seite wie<br />

Bestellungen und Lagerbuchhaltung kümmern, und somit Keßler entlasten. Diese<br />

Aufgaben sollte Keil bewerkstelligen, ohne dem Unternehmen Siemens anzugehören. Der<br />

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