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Informationen über den japanischen Markt verfügte, und riet dem Stammhaus,<br />

den bestehenden Agenturvertrag zu lösen. 230 Dieser Vorschlag wurde<br />

allerdings mit dem Verweis auf juristische Schwierigkeiten aus dem<br />

bestehenden Vertrag von der Muttergesellschaft abgelehnt.<br />

Jedoch zeigte sich auch das Handelshaus mit dem bestehenden Vertrag<br />

unzufrieden. Hierfür waren im Wesentlichen vier Gründe ausschlaggebend:<br />

Erstens waren geschäftlich lukrative und interessante Geschäftsfelder wie die<br />

Starkstromtechnik durch den Agenturvertrag ausgeklammert worden.<br />

Zweitens untersagte der Kontrakt die Vertretung von Konkurrenzprodukten.<br />

Dies führte vor allem zu Missfallen beim Handelshaus Rohde, das deshalb<br />

keinen Agenturvertrag mit der Deutschen Edison abschließen konnte. Als<br />

dritter Grund sind die Vorwürfe von Rohde gegenüber Siemens anzuführen.<br />

Das Handelshaus unterstellte der deutschen Unternehmung während der<br />

gesamten Geschäftsbeziehung einen Mangel an Transparenz ihres<br />

Geschäftsgebarens und kritisierte zudem die „geheime“ Korrespondenz des<br />

Stammhauses mit Keßler. Der vierte Grund, der den endgültigen Ausschlag<br />

für die Aufkündigung des bestehenden Agenturvertrags gab, war, dass die<br />

japanischen Unternehmungen vermehrt bestrebt waren, die westlichen<br />

Handelshäuser zu umgehen und ohne Vermittler die Produkte direkt zu<br />

importieren. Der den wechselseitig gefassten Entschluss, den bestehenden<br />

Agenturvertrag zu kündigen, macht Siemens den Weg frei, um ein eigenes<br />

Vertriebsbüro in Japan zu eröffnen. 231<br />

1.2.2 Die Entwicklung der Siemens-Schuckert Denki Kabushiki<br />

Kaisha (SSDKK) bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs<br />

1.2.2.1 Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />

230 Vgl. SAA 68/Li 151: Keßler an S&H, Vertrag mit Rohde, 7. Dezember 1888.<br />

231 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 60 f.<br />

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