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Bereits Mitte Juli 1887 reiste Keßler nach Japan, wo er am 1. August 1887<br />

seine Tätigkeit in Tokio am Sitz der Sasuga Shokai aufnahm. Seine Aufgaben<br />

bestanden primär darin, die Interessen von Siemens in Ostasien zu vertreten.<br />

Hinsichtlich des Geschäfts in Japan nahm er eine Doppelfunktion ein: Erstens<br />

unterstützte er in seiner Funktion als Techniker das Handelshaus bei<br />

Anfragen. Zweitens knüpfte er Kontakte mit dem japanischen Militär und<br />

privaten Kunden und machte Werbung für elektrische Beleuchtung. Eigens<br />

hierfür hatte er eine kleine transportable Lichtanlage mit einer Anzahl Bogen-<br />

und Glühlampen mitgebracht. 224 Damit beleuchtete er jeweils für kurze Zeit zu<br />

Vorführzwecken verschiedene öffentliche Plätze und Gebäude. 225<br />

Im Oktober 1887 besuchte Keßler die Minen des Furukawa-Konzerns, um,<br />

wie auch sein unmittelbarer Vorgänger Henneberg, Kontakt zu diesem<br />

Unternehmen zu halten und zu pflegen. Dabei traf er zufälligerweise auf den<br />

Unternehmensgründer Ichibei Furukawa. Dieser forderte Keßler auf,<br />

Verbesserungsvorschläge hinsichtlich des Betriebs der Mine für die<br />

elektrische Kraftübertragung und die elektrolytische Kupferraffinierung zu<br />

machen. Keßler schlug bei der Besichtigung der zentralen Kupferschmelze<br />

von Furukawa den Kauf einer Siemens-Versuchsanlage zur Raffination vor,<br />

ein Vorschlag, dem der Furukawa-Konzern positiv gegenüberstand. Keßler<br />

errichtete daraufhin eine kleine Versuchsanlage mit einer Tagesleistung von<br />

224 Vgl. SAA 25/Lo 384: S&H an Rohde, Ingenieur, 11. Mai 1887, S. 1, und SAA 68/Lr 488:<br />

Vertrag von Hermann Keßler, Vertrag über die Entsendung des Ingenieurs Hermann<br />

Keßler nach Japan, 13. Mai 1887, S. 1 f., sowie SAA 68/Lr 488: S&H an Rohde &Co., 11.<br />

Mai 1887. Keßler reiste mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern.<br />

225 Unter anderen das Chitoseza-Theater, die Azuma-Brücke und den Rokumeikan. Der erste<br />

Auftrag, den Keßler für das Unternehmen gewinnen konnte, war die Elektrifizierung des<br />

Palastes des Fürsten Tadayoshi Shimazu, in dem er eine elektrische Stromanlage<br />

einrichtete. Die Wohnanlagen wurden mit zahlreichen Glühlampen erhellt und fünf<br />

Bogenlampen beleuchteten den Garten. Vgl. hierzu SAA 68/Li 151: Momotami, Hermann<br />

Keßler, Dezember 1957, S. 3.<br />

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