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in Tokio aus juristischen Gründen als rechtlich unabhängige Firma „Sasuga<br />

Shokai“ geführt wurde, exklusiv den Vertrieb seiner Elektro- und<br />

Beleuchtungsausrüstung. Siemens verpflichtete sich dadurch künftige<br />

Geschäfte im Elektro- und Beleuchtungssektor in Japan über Rohde<br />

abzuwickeln. Das Handelshaus musste sich im Gegenzug dazu verpflichten,<br />

die in Japan akquirierten Aufträge an keine andere Firma als Siemens<br />

zuvergeben. Der Kontrakt bezog sich nur auf den Starkstrombereich und hatte<br />

für den Schwachstrommarkt keine Gültigkeit. Das Handelshaus erhielt für<br />

seine Dienste eine Provision von 10 Prozent des Verkaufspreises. Der<br />

Vertrag, der sich nach einer bestimmten Laufzeit automatisch verlängerte,<br />

hatte eine Kündigungsfrist von 12 Monaten. 217<br />

Das Schwerpunktgeschäft von Rohde und Henneberg war in den folgenden<br />

Monaten das Projekt zur Installation einer Beleuchtungsanlage im Rahmen<br />

der Renovierung des Kaiserpalasts. Schärfster Konkurrent war dabei die<br />

Okura Gumi, ein japanischer Partner der amerikanischen Edison Electric Light<br />

Co. 218 Dabei zeichnete sich schon kurz nach Beginn der Verhandlungen ab,<br />

dass die amerikanische Konkurrenz den Auftrag erhalten würde. Dies missfiel<br />

vor allem Henneberg, der dem Handelshaus daraufhin mangelnde<br />

Einsatzbereitschaft vorwarf. 219 Daher warb er wiederholt selbst für Siemens<br />

bei führenden Politikern und Beamten, von denen Aufträge zu erwarten<br />

waren. Er knüpfte auch Verbindungen zur deutschen Gesandtschaft in Japan,<br />

217 Vgl. SAA 25/Lo 384: Rohde an S&H, 19. Oktober 1886, und SAA 68/Li 151: Takenaka, Die<br />

Tätigkeit von Siemens in Japan vor dem 1. Weltkrieg; in: Bulletin Faculty of Letters 44, o.<br />

O. 1985, S. 13–31 hier S. 14, sowie Takenaka, Siemens, S. 52.<br />

218 Vgl. SAA 25/Lo 384: Henneberg an S&H, 30. August 1886, und SAA 25/Lo 384:<br />

Henneberg an S&H, 7. Oktober 1886, S. 1 ff., sowie SAA 25/Lo 384: Henneberg an S&H,<br />

Bericht, 12. November 1886.<br />

219 Vgl. SAA 25/Lo 384: Henneberg an S&H, 7. Oktober 1886, und SAA 25/Lo 384:<br />

Henneberg an S&H, 11. Dezember 1886, sowie Takenaka, Siemens, S. 60. Nach<br />

Auffassung Hennebergs war das Unternehmen nicht stark genug für Siemens engagiert,<br />

da es auch noch mehrere andere Firmen aus verschiedenen Branchen vertrat.<br />

Infolgedessen würde Rohde seine Kraft nicht auf Siemens fokussieren.<br />

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