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1882 beantragten japanische Unternehmer wie Okura Konzessionen für eine<br />

Elektrizitätsgesellschaft bei der Provinzbehörde in Tokio. Im Jahre 1887<br />

wurde die Tokio Dento (Tokio Elektrizitätsgesellschaft) gegründet, die in den<br />

folgenden Jahren begann, eine Elektrizitätsversorgung aufzubauen. Ähnliche<br />

Projekte wurden in japanischen Großstädten wie Kobe, Osaka und Kyoto<br />

durchgeführt. 210 Angesichts dieser Entwicklungen wuchs bei Siemens, das<br />

bisher nur sporadisch Produkte nach Japan geliefert hatte, wieder das<br />

Interesse am Ausbau seines bis dato mäßigen Japangeschäfts.<br />

Eine erste Chance zum Ausbau des Engagements in Japan bot die<br />

Ausschreibung zur Ausstattung des neuen japanischen Kaiserpalastes mit<br />

Beleuchtungstechnik. Siemens wurde im Dezember 1885 von T. Ishii, einem<br />

hohen Beamten des japanischen Industrie-Ministeriums, auf die<br />

Ausschreibung aufmerksam gemacht und bemühte den Zuschlag für dieses<br />

prestigeträchtige Projekt zu erhalten. 211 Von Vorteil im Rahmen des<br />

Zuteilungsverfahrens war, dass Siemens bereits mehrere prestigträchtige<br />

Beleuchtungsprojekte im In- und Ausland als Referenz vorweisen konnte. 212<br />

Das Unternehmen sandte nach erfolgreichen Gesprächen mit Ishii, nach der<br />

Überwindung der Löfflerkrise in England und aufgrund der zunehmenden<br />

Nachfrage nach Starkstromartikeln in Japan den erfahrenen Ingenieur<br />

Henneberg nach Ostasien, der sich um den Auftrag der Beleuchtungsanlage<br />

für den Kaiserpalast bemühen sollte. Zudem wurde Henneberg damit betraut,<br />

210 Vgl. SAA 7912: Takenaka, Die Tätigkeit von Siemens in Japan, S. 15 ff.<br />

211 Vgl. SAA 25/Lo 384: Henneberg an S&H, Bericht, 12. November 1886, und SAA 68/Li 151:<br />

Momotami, Die Tätigkeit des Hauses Siemens in Japan, S. 2. T. Ishii nahm mit seinen<br />

beiden Sekretären an einer Weihnachtsfeier teil und zeigte sich vor allem von dem<br />

elektrisch beleuchteten Weihnachtsbaum begeistert. Launige Festreden untermalten die<br />

gute Zusammenkunft.<br />

212 Vgl. Feldenkirchen, Werkstatt, S. 55. Als Beispiel dienen die Beleuchtung des Newski-<br />

Prospekts und des Winterpalais 1884 in St. Petersburg sowie die Bogenlichtbeleuchtung<br />

in Berlin (1882/1883). Auch in Asien verfügte Siemens mit der Installation einer<br />

Beleuchtungsanlage für den Palast des Sultans von Djokjarkarta über ein<br />

prestigeträchtiges Beispiel.<br />

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