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angeordneten Fusionswelle in der japanischen Wirtschaft: So reduzierte sich<br />

die Zahl der Werften von 234 auf lediglich zehn. Die Zaibatsu profitierten von<br />

ihrer Führungsrolle als Lenkungsverband und wuchsen zu riesigen<br />

Industriekonglomeraten. 182 Diese mehr als 300 Verbände meldeten ihren<br />

Bedarf an Arbeitskräften und Rohstoffen bei der Regierung an, die diese<br />

zuteilte. Das äußerst bürokratische System funktionierte nur sehr<br />

eingeschränkt und als ab 1943, der Rohstoffmangel immer größer wurde,<br />

lenkte ein neues Rüstungsministerium sämtliche Zuteilungen zentral ohne die<br />

Lenkungsverbände. 183 Bis 1944 führten diese Maßnahmen zu einer mäßigen<br />

Steigerung der Produktion schwerindustrieller Grundstoffe, einer starken<br />

Steigerung der Produktion von Rüstungsgütern und einem drastischen<br />

Rückgang der Konsumgüter. Die Schwerindustrie hielt einen Anteil von 80<br />

Prozent an der gesamten Industrieerzeugung. Ab 1944 sank jedoch auch ihre<br />

Produktion drastisch 184 , bedingt durch den anhaltenden Rohstoffmangel. Die<br />

im Pazifikraum eroberten Gebiete konnten diesen nur teilweise beheben.<br />

Außerdem verlor Japan im Krieg nach und nach fast seine gesamte<br />

Handelsflotte. Der Krieg wurde durch Staatsanleihen und Vergrößerung der<br />

Geldmenge finanziert. Die Staatsschuld versiebzehnfachte sich. 185 Nach der<br />

Kapitulation war die Industrieproduktion auf 33 Prozent des Vorkriegsniveaus<br />

gefallen und Japan hoch verschuldet.<br />

1.1.3 Branchenentwicklung<br />

182 So besaßen die Zaibatsu 1937 10 Prozent des Eigenkapitals der japanischen Wirtschaft,<br />

ihr Anteil stieg bis 1946 auf 25 Prozent. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 42.<br />

183 Das System funktionierte nicht, da die Unternehmen grundsätzlich zu hohe Anforderungen<br />

stellten und die Abstimmung der 300 Lenkungsverbände untereinander unnötigen<br />

Aufwand verursachte. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 43.<br />

184 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 44.<br />

185 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 58.<br />

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