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Angesichts der bereits wirtschaftlich schwierigen Situation bekam Japan ab<br />

1930 die Folgen der Weltwirtschaftskrise drastisch zu spüren: Die Preise und<br />

auch die Nachfrage nach japanischer Seide und Baumwolle in den USA fielen<br />

rasant 174 , andere wichtige Exportmärkte wie Indien erhöhten die Einfuhrzölle<br />

stark. In der Folge gingen die japanischen Exporterträge drastisch zurück. 175<br />

Die landwirtschaftlichen Erträge Japans fielen bis 1931 auf unter 60 Prozent<br />

des Wertes von 1929. Die drückende Steuer- und Kredit- beziehungsweise<br />

Pachtzinslast der Bauern und Pächter blieb jedoch unverändert hoch. Dies<br />

führte zur Verelendung ganzer Landstriche und zu Hungersnöten.<br />

Die neue Militär-Regierung brach 1932 mit der Ausgabendisziplin ihrer<br />

Vorgänger und erhöhte die Staatsausgaben erheblich, unter anderem für<br />

Rüstungsprogramme. 176 Außerdem wurde die Golddeckung des Yen<br />

aufgehoben, sodass dieser im Verhältnis zu anderen Währungen abgewertet<br />

werden konnte, was der japanischen Wirtschaft höhere Exporteinnahmen<br />

ermöglichte. 177 Dabei waren an dem Anstieg der Exporte vor allem die<br />

Kolonien und Mandschuko überproportional beteiligt. Von 1933 bis 1937<br />

entfiel mehr als ein Drittel der Exporte darauf. 178 Durch die Abwertung des<br />

Yen konnte weniger importiert werden, was die von Rohstoffeinfuhren<br />

abhängige japanische Industrie vor große Probleme stellte. Trotzdem wuchs<br />

die japanische Industrieproduktion nach 1933 wieder stark, ging die<br />

174 1930 fiel der Preis für Rohseide um 40 Prozent, bis 1932 fiel er weiter auf 25 Prozent des<br />

Preises von 1929. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 10.<br />

175 Die Exportmenge von Baumwolle ging von 1929 auf 1930 um 20 Prozent zurück, der<br />

Exportwert sogar um 42 Prozent. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 10.<br />

176 Vor allem die Rüstungsausgaben wurden erheblich erhöht. So war der Anteil der<br />

Rüstungsausgaben am Gesamthaushalt der Regierung von 60,5 Prozent des Jahres 1920<br />

auf 34,9 Prozent im Jahre 1931 gesunken. Dieser Anteil erhöhte sich in den folgenden<br />

Jahren weiter: 1933 auf 46 Prozent und bis auf 92 Prozent im Jahre 1938. Vgl. Patrick,<br />

Muddle, S. 251.<br />

177 Nach der Yen-Abwertung stieg die Exportmenge um über 30 Prozent, der Exporterlös<br />

sogar um 120 Prozent. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 19 f.<br />

178 In Mandschuko diente der Großteil der Exporte dem militärisch geplanten und gelenkten<br />

Aufbau einer Schwerindustrie. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte II, S. 20.<br />

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