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Folgejahren zu einer massiven Investitionsschwäche führte. 166 Insbesondere<br />

die Schiffbauindustrie hatte darunter schwer zu leiden. Waren 1919 noch<br />

jährlich 612.000 Bruttoregistertonnen Schiffstonnage produziert worden, fiel<br />

die Produktion bis 1927 auf 42.000 Bruttoregistertonnen. 167 Während das<br />

japanische Bankensystem einer wachsenden Wirtschaft Kapital zum<br />

Wachstum bereitstellen konnte, war es auf Rezession, Deflation und<br />

sporadische Schocks sehr schlecht vorbereitet. 168 So kam es 1927 zu einer<br />

Finanzkrise, bei der trotz großzügiger Regierungsinterventionen 84 Banken<br />

ihre Zahlungsunfähigkeit erklären mussten. 169 Insgesamt jedoch wuchs die<br />

japanische Wirtschaft in den 1920er Jahren stetig um gut sieben Prozent<br />

jährlich. Träger des Wachstums waren die traditionelle Seiden- und<br />

Textilindustrie 170 aber auch die aufstrebende und expandierende<br />

Elektroindustrie. 171 Die zunehmende Verbreitung von Elektromotoren in<br />

Fabriken trug auch zur Stärkung anderer Industriezweige bei. 172 Die<br />

Schwerindustrie war trotz beginnenden Wachstums international noch nicht<br />

wettbewerbsfähig. 173<br />

166 Hinzu kommt die allgemeine Investitionsunwilligkeit in einer deflationären Krise. Vgl.<br />

Patrick, Muddle, S. 211–266, hier S. 224 f.<br />

167 Der starke Rückgang hing aber auch damit zusammen, dass der Bedarf an Schiffen gegen<br />

null ging. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 180.<br />

168 Vgl. Patrick, Muddle, S. 240.<br />

169 Vgl. Hartmann, Geschichte, S.147, und Zöllner, Geschichte, S. 351.<br />

170 Die Produktion von Rohseide wurde in den 1920er Jahren um 75 Prozent gesteigert.<br />

Japan war größter Seidenproduzent der Welt und erzeugte zwei Drittel der Weltproduktion<br />

an Seide. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 182.<br />

171 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 177 f.<br />

172 1914 wurden nur 30 Prozent der Fabrikkraft durch E-Motoren erzeugt, 1919 bereits 60<br />

Prozent und 1930 sogar 90 Prozent. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 178.<br />

173 So wurden 1927, trotz vorhandener Kapazität zur Erzeugung von 2,2 Millionen Tonnen<br />

Stahl, nur 1,6 Millionen Tonnen produziert und 900.000 Tonnen eingeführt, da<br />

ausländischer Stahl hochwertiger und billiger war. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I,<br />

S. 181.<br />

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