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Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima bedeuteten das Ende des<br />

japanischen Großmachtsstrebens. Japan war vernichtend geschlagen und der<br />

Tenno erklärte am 15. August 1945 die bedingungslose Kapitulation. 153<br />

1.1.2 Allgemeinwirtschaftliche Entwicklung<br />

In Folge der sogenannten Meiji-Reformen in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts kam es zu wesentlichen wirtschaftlichen Veränderungen. Vor<br />

Beginn der Reformen hatte es in Japan kaum industrielle Produktion<br />

gegeben. Lediglich im Textilbereich war für Seide- und Baumwolle ein<br />

Manufaktur- beziehungsweise Verlagswesen vorhanden. Durch die Reformen<br />

wurden mit Hilfe von Verbrauchsteuern auf Reis und Tabak 154<br />

Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet, die die Verantwortlichen für eine<br />

gezielte Industrieförderung und eine Modernisierung des Verkehrs- und<br />

Nachrichtenwesen einsetzten. 155 In dieser Zeit entstanden auch die ersten<br />

Zaibatsu. 156 Außerdem profitierten die Industrialisierungsbemühungen,<br />

vergleichbar mit der Industrialisierung in England oder Deutschland, von<br />

einem starken Bevölkerungswachstum.<br />

153 Seit 1944 verfügte Japan über keine nennenswerte Flotte mehr und führte nur<br />

Rückzugsgefechte. Es leistete trotzdem härtesten Widerstand. Die beiden Bomben töteten<br />

jeweils über 150.000 Menschen. Vgl. Beasley, Rise, S. 210 f.<br />

154 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 56 f.<br />

155 So wurden im Jahr 1869 die erste Telegraphenlinie errichtet und 1872 die ersten<br />

Eisenbahnen gebaut. Erstaunlicherweise wurde die erste Telegraphenlinie noch vor der<br />

Errichtung eines regelmäßigen Postverkehrs (1871) in Betrieb genommen. Vgl. Hartmann,<br />

Geschichte, S. 38 f.<br />

156 Wohlhabende Familien konnten staatlich gegründeten Musterfabriken bei Privatisierungen<br />

günstig erwerben und so den Grundstein für Konzerne legen. Zaibatsu bedeutet wörtlich<br />

übersetzt „vermögender Klan“, sinngemäß: „Holdinggesellschaft im Familienbesitz“. Meist<br />

waren es Familien-Dynastien niederer Samurai, die die Anti-Bakufu-Bewegung<br />

unterstützten und es in der neuen wirtschaftlich freien Gesellschaft als Bankiers und<br />

Fabrikanten schnell zu Vermögen, Macht und großen Firmenimperien brachten. Um nur<br />

einige zu nennen: Mitsui, Mitsubishi, Kawasaki und auch Furukawa. Vgl. Hartmann,<br />

Geschichte, S. 51 ff.<br />

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