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antijapanische Aufstände in Korea, um es vollständig zu annektieren und<br />

offiziell zur japanischen Kolonie zu machen. 128 1912 verstarb der Meiji Tenno<br />

und sein Sohn Yoshihito (Taisho) wurde sein Nachfolger. In der Taisho-<br />

Periode („große Rechtschaffenheit“ 1912-1926) wurde die 1890 eingeführte<br />

Verfassung 129 um verschiedene demokratische Elemente ergänzt. 130<br />

Bei Eintritt in den Ersten Weltkrieg ersuchte England seinen japanischen<br />

Verbündeten, die englischen Häfen nahe China zu schützen, was Japan<br />

Gelegenheit gab, auf Seiten der Entente in den Krieg einzutreten. 131 Innerhalb<br />

weniger Monate waren die deutschen Kräfte in China und auf den Südsee-<br />

Inseln geschlagen. Japan konnte sein Kolonialreich ohne große<br />

Anstrengungen um Kiautschou mit der gut ausgebauten Hafenstadt Tsingtau<br />

und die Karolinen-, Marianen- und Marshallinseln sowie Palau erweitern. Im<br />

Wissen, dass die anderen Mächte mit dem Krieg in Europa beschäftigt waren<br />

setzte Japan gegen China seine Interessen rigoros durch und baute seinen<br />

bescheiden, Japans Marine vertraute auf in England gebaute Schlachtschiffe, die Armee<br />

auf Kanonen von Krupp. Vgl. Kennedy, Aufstieg, S. 319 f.<br />

128 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 159.<br />

129 1889 wurde eine nach europäischem Vorbild gestaltete Verfassung eingeführt und 1890<br />

kam Japans erstes Parlament erstmals zusammen. Eine Verfassung war vom Tenno unter<br />

innenpolitischem Druck bereits 1881 zugesagt worden. Ab 1882 bereisten Gesandte<br />

Europa um Vorbilder für eine japanische Verfassung zu finden. Die japanische Verfassung<br />

ähnelt der damaligen deutschen Verfassung. Es gab ein Zensuswahlrecht und der Tenno<br />

behielt wesentliche Rechte, wie die, den Krieg zu erklären, Verträge mit dem Ausland zu<br />

schließen und den Oberbefehl über die Streitkräfte. Auch das Budgetrecht des Parlaments<br />

war eingeschränkt: Fand ein neuer Haushalt keine Mehrheit, galt erneut der des<br />

Vorjahres. Das Parlament hatte im Wesentlichen nur das Recht neue Steuern zu<br />

verweigern. Vgl. Beasley, Rise, S. 76 ff.<br />

130 Vgl. Hartmann, Geschichte, S. 117.<br />

131 Japan stellte für die Entente einen eher unerwünschten Verbündeten dar. Die Entente-<br />

Mächte waren auf dem europäischen Schlachtfeld gebunden und konnten so nur zusehen,<br />

wie ein aufsteigendes Japan auf einem Nebenkriegsschauplatz schnelle Beute machte.<br />

Vgl. Meyer, Japan, S. 174 ff.<br />

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