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Werften, 122 denn auch Russland verfolgte Anfang des 20. Jahrhunderts eine<br />

expansive Außenpolitik und versuchte seinen Einfluss in der Mandschurei und<br />

Korea weiter auszubauen. 123 Japan realisierte die potenzielle Bedrohung und<br />

griff – nachdem es sich Englands Neutralität gesichert hatte 124 – am 8.<br />

Februar 1904 überraschend die russische Pazifikflotte an. Binnen weniger<br />

Monate gelang es diese weitgehend auszuschalten. Anfang 1905 besetzte<br />

Japan die Mandschurei und im Mai 1905 wurde die russisch-baltische Flotte<br />

bei Tsushima vernichtend geschlagen. 125 Der vereinbarte Friedensvertrag<br />

regelte, dass Russland den südlichen Teil der Insel Sachalin, die Liaodong-<br />

Halbinsel mit allen Häfen sowie die ostchinesische Eisenbahn an Japan abtrat<br />

und Japans Oberhoheit über Korea anerkannte. 126 Zum ersten Mal seit<br />

Beginn des Imperialismus und der Industrialisierung war eine europäische<br />

Macht von einem außereuropäischen Land besiegt worden. Japan stieg damit<br />

endgültig zur dominierenden Großmacht in Asien auf. 127 1910 nutzte Japan<br />

122 85 Prozent der chinesischen Zahlungen wurden in den Ausbau von Marine und Heer<br />

investiert, der Rest für die weitere Industrialisierung verwandt. Vgl. Hartmann, Geschichte,<br />

S. 85.<br />

123 Russland konnte 1898 einige Häfen, unter anderem Port Arthur, auf der Liaodong<br />

Halbinsel von China „pachten“ (de facto besetzten). Russland plante, hier die<br />

transsibirische Eisenbahn enden zu lassen, um eisfreie Häfen mit gesichertem Nachschub<br />

für seine Pazifikflotte zu erhalten. Des Weiteren entsandte Russland Finanz- und<br />

Militärberater nach Korea, gründete eine russisch-koreanische Bank und kaufte größere<br />

Gebiete an der koreanisch-russischen Grenze. Vgl. Nish, Origins, S. 30–34, und<br />

Hartmann, Geschichte, S. 94.<br />

124 Großbritannien, durch Russland im Bündnis mit Frankreich kolonial herausgefordert,<br />

verschaffte sich durch den japanisch-britischen Defensivpakt 1902 Erleichterung seiner<br />

Verpflichtungen im Pazifik. Vgl. Kreiner, Krieg, S. 29.<br />

125 Vgl. Kreiner, Krieg, S. 17 f.<br />

126 Vgl. Kreiner, Krieg, S. 19 ff.<br />

127 Im Verhältnis zu den anderen europäischen Großmächten blieb Japan jedoch trotz dieser<br />

glanzvollen Siege unterlegen. Es hatte die Möglichkeit gegen ein vom Westen bereits<br />

geschwächtes feudales China und ein rückständiges zaristisches Russland ohne Eintritt<br />

anderer Großmächte kämpfen zu können. Auch die eigene Rüstungsproduktion blieb<br />

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