30.08.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gegen ihre Entmachtung wurden von der neuen, moderner ausgerüsteten<br />

Wehrpflichtarmee gewaltsam niedergeschlagen. 114<br />

Auf der Grundlage der immer weiter voranschreitenden ökonomischen und<br />

militärischen Modernisierung entwickelte sich in Japan eine zunehmend<br />

expansionistische Außenpolitik, deren erstes Opfer Korea wurde. 115<br />

In einem ersten Schritt zwang Japan mit einer ähnlichen<br />

„Kanonenbootdiplomatie“, wie Perry gegenüber dem japanischen Shogunat,<br />

Korea gewaltsam zur Aufnahme politischer und wirtschaftlicher Beziehungen.<br />

Dabei war die japanische Politik darauf ausgerichtet, die chinesische<br />

Vormachtstellung über Korea zu brechen. Die zunehmenden Spannungen<br />

mündeten schließlich im Jahr 1894/95 im ersten Chinesisch-Japanischen<br />

Krieg, nach dem es im Februar 1894 zu einem Volksaufstand in Korea kam.<br />

Nach dem Volksaufstand im Februar 1894 bat die koreanische Regierung ihre<br />

Schutzmacht China um eine militärische Intervention. Japan reagierte darauf,<br />

indem es „unaufgefordert“ ebenfalls Truppen nach Korea entsandte, aber<br />

nicht aktiv in den Konflikt eingriff. Im weiteren Verlauf verhandelten China und<br />

Japan über Reformen in Korea. Japan forderte die Loslösung Koreas aus der<br />

chinesischen Tributherrschaft, was von chinesischer Seite abgelehnt wurde.<br />

Eine militärische Konfrontation war die Folge. Dabei war die chinesische<br />

Armee zwar zahlenmäßig überlegen, aber schlecht ausgebildet und<br />

114 Der bekannteste der aufständischen Samurai ist Saigo Takamori. Zunächst war er als<br />

Reformer am Sturz des Bakufu beteiligt. 1877 führte er dann 23.000 aufständische<br />

Samurai zu einem Marsch auf Tokio. Die Revolte wurde blutig niedergeschlagen und<br />

Saigo gab sich selbst den Tod. Später wurde ihm aber ein ehrendes Andenken zu teil. Vgl.<br />

Zöllner, Geschichte, S. 228 f. und S. 233 f.<br />

115 Nachdem dennoch 1874 ein Botschafteraustausch zwischen Japan und Korea vereinbart<br />

worden war, wurde der japanische Gesandte jedoch zurückgewiesen. Ein japanisches<br />

Kanonenboot bombardierte Seoul und nach weiteren Machtdemonstrationen der<br />

japanischen Marine ließ sich Korea auf den (ungleichen) Vertrag von Kanghwa ein. Später<br />

nötigten auch andere Mächte Korea ungleiche Verträge auf. Vgl. Meyer, Japan, S. 160 f.<br />

Seite | 44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!