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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Tokyo („Östliche Hauptstadt“). 109 Nach und nach gelang es dem Kaiser auch<br />

die Daimyos geschickt aus ihren Positionen zu verdrängen 110 und Japan<br />

territorial neu zu ordnen. Durch die direkte Kontrolle des Landes war die<br />

Zentralregierung nun auch im Stande, Steuern auf Boden zu erheben und<br />

eigene Einnahmen zu generieren. 111 In weiteren Reformen wurden der<br />

Binnenhandel liberalisiert und erste <strong>Universität</strong>en gegründet. Daneben wurde<br />

eine starke kaiserliche Militärmacht nach westlichem Muster einschließlich<br />

einer Wehrpflicht geschaffen. 112 Der bisherige Kriegerstand der Samurai<br />

wurde in Folge dessen überflüssig. 113 Wiederholte Aufstände der Samurai<br />

109 Der Tenno zog somit in die alte Bakufu-Hauptstadt ein, und bezog dort den Palast des<br />

ehemaligen Shoguns ein. Damit hatte er nun auch symbolisch die Macht wieder an sich<br />

gezogen. Vgl. Meyer, Japan, S. 128.<br />

110 Da die Daimyio ihre Gebiete vom Shogun erhalten hatten, wurden sie überzeugt, diese<br />

nun dem Tenno zu geben, um sie danach von ihm als Lehen zurückzuerhalten. Die alten<br />

Daimyio bekamen ihre Han wirklich zurück, allerdings nun als Gouverneure kaiserlicher<br />

Provinzen. Das Lehensverhältnis wurde so in ein Beamtenverhältnis überführt, erst 1871<br />

setzte die Zentralregierung alle Daimyio-Gouverneure ab, entschädigte sie jedoch<br />

materiell durch große kaiserliche Pensionen. Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I,<br />

S. 36 f.<br />

111 Die Einnahmen reichten trotzdem bei Weitem nicht aus um die enormen Ausgaben für<br />

Kriege und Pensionen zu decken. Die Zentralregierung lieh Geld bei Händlern und<br />

Gewerbetreibenden, was deren Aufstieg als soziale Schicht begünstigte. Vgl. Hentschel,<br />

Wirtschaftsgeschichte I, S. 37.<br />

112 Vgl. Krieger, Geschichte, S. 215. Ein Admiralsstab nach britischem Vorbild wurde<br />

geschaffen. Englische Fachleute wurden zur Verbesserung der Marine und preußische<br />

Fachleute zur Modernisierung des Heeres eingesetzt. Zahlreiche junge Japaner wurden<br />

auf ausländische Militärschulen entsandt. Vgl. hierzu Lone, Army, S. 19 f.<br />

113 Die Samurai wurden finanziell entschädigt. Die dafür anfangs gewährte kaiserliche<br />

Pension wurde später, ebenso wie die der Daimyio, durch staatliche<br />

Schuldverschreibungen einmalig abgegolten. Dies begünstigte die Kapitalbildung und trug<br />

somit auch zur späteren Industrialisierung bei. Vgl. Totman, History, S. 292.<br />

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