30.08.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Haus Tokugawa konnte den Kampf schließlich zu seinen Gunsten<br />

entscheiden und Japan eine Herrschafts- und Friedensordnung aufzwingen,<br />

die mehr als zweieinhalb Jahrhunderte Bestand haben sollte. 101 Das Amt des<br />

Kaisers (Tenno) wurde auf rituelle Aufgaben reduziert. Der siegreiche Fürst<br />

Tokugawa Ieyasu erhielt im Jahr 1603 den Titel Shogun. 102 Er zwang Japan<br />

eine Friedensordnung auf, die für über 250 Jahre unter ihm und seine<br />

Nachfolgern Bestand haben sollte. Japan war nun ein zentralisierter<br />

Feudalstaat. Die Hauptstadt wurde nach Edo verlegt. 103 Um eine Parteinahme<br />

fremder Mächte gegen die Herrschaft der Tokugawa auszuschließen,<br />

schotteten seine Nachfolger Japan ab 1637 gänzlich von der Außenwelt<br />

abschotten. Kein Ausländer durfte Japan betreten, lediglich in Nagasaki, im<br />

Territorium des Shoguns, durften die Holländer einen kleinen Inselstützpunkt<br />

unterhalten. Die Isolation endete erst als zu Beginn der 1850er Jahre eine<br />

amerikanische Flotte unter dem Kommando des US-Admirals Matthew Perry<br />

in Japan landete. Durch diplomatisches Auftreten gelang es Perry, die<br />

Shogunats-Regierung soweit einzuschüchtern, dass Japan der Freigabe<br />

seiner Häfen sowie der Unterzeichnung von Freundschafts- und<br />

Handelsverträgen zustimmte.<br />

Diese Maßnahme führte zu einer scharfen Trennung zwischen nunmehr waffenlosen<br />

Bauern und dem einzig zum Waffentragen berechtigten Kriegeradel der Samurai. Um die<br />

nach Einigung des Landes potentiell gefährlichen Samurai zu binden, befahl Hideoshi<br />

einen Koreafeldzug. Die Eroberung Koreas verlief mit 200.000 Mann zunächst problemlos<br />

bis zum chinesischen Grenzfluss Yalu. Schließlich griff China massiv in den Kampf ein<br />

und konnte die Japaner nach großen Verlusten zum Rückzug zwingen.<br />

101 Vgl. Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 13.<br />

102 Vgl. Piper, Japans, S. 15. Tokugawa war zuvor Verbündeter und oberster Regent<br />

Hideoshis gewesen und sollte für dessen Sohn den Thron sichern. Wie Hideoshi zuvor bei<br />

Nobunga riss auch Tokugawa die Macht an sich, schaffte es jedoch auch, diese in seiner<br />

Familie zu halten. Vgl. Totman, History, S. 215 f.<br />

103 Getrieben durch die alternierende Residenzpflicht (jeder Daimyio musste sich zeitweise in<br />

Edo aufhalten. War er abwesend, musste er seine Familie als Geiseln in Edo lassen),<br />

wurde Edo zur damals größten Stadt der Welt mit über 1 Million Einwohnern. Vgl.<br />

Hentschel, Wirtschaftsgeschichte I, S. 22.<br />

Seite | 41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!