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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg besaß das Unternehmen in zehn<br />

Ländern Tochtergesellschaften mit Produktionsanlagen und in 49 Ländern<br />

insgesamt 168 Stützpunkte. 86<br />

Durch den Ersten Weltkrieg war Siemens von allen ausländischen<br />

Absatzmärkten abgeschnitten. Die deutsche Niederlage und der Versailler<br />

Vertrag trafen das internationale Geschäft von Siemens schwer. Den<br />

Kriegsgegnern wurde das Recht zugesprochen, deutsches Eigentum zu<br />

liquidieren und gegen eigene Forderungen aufzurechnen Dieses bedeutete<br />

für international operierende Konzerne den Verlust von Niederlassungen,<br />

Fertigungsstätten Patenten und Markennamen. Siemens verlor sein gesamtes<br />

Vermögen im gegnerischen Ausland, insbesondere die Fabriken in England<br />

und Russland.<br />

Trotz der erheblichen Belastung entschloss sich Siemens im Jahr 1919 erneut<br />

aus der Erkenntnis heraus, dass der deutsche Markt für eine Auslastung der<br />

vorhandenen Elektroindustrie keineswegs ausreichte und die<br />

Konkurrenzfähigkeit des Hauses langfristig nur im internationalen Wettbewerb<br />

gesichert werden könnte sich um alte und neue Exportmärkte zu bemühen<br />

und im Ausland auch wieder neue Vertriebsgesellschaften und<br />

Fertigungsstätten zu errichten. Die Wiedererlangung einer führenden Position<br />

auf dem Weltmarkt gestaltete sich jedoch schwierig. Dafür waren mehrere<br />

Faktoren verantwortlich. Während des Kriegs, als deutsche<br />

Ausfuhrlieferungen nicht mehr zur Verfügung standen, waren in vielen<br />

Märkten neue Konkurrenzunternehmen entstanden. Diese wurden nun oft<br />

durch ihre Regierung bei der Auftragsvergabe begünstigt oder durch<br />

86 Vgl. Takenaka, Siemens, S. 39 ff. Die Stützpunkte wurden je nach dem Land, in dem sie<br />

sich befanden, in eine deutsche und eine britische Gruppe aufgeteilt. Zur Gruppe I der<br />

beiden deutschen Siemens-Unternehmen zählten Länder, in denen Deutschland starken<br />

wirtschaftlichen Einfluss ausübte oder in denen das Unternehmen bereits über eine<br />

gewisse Position verfügte. Die Gruppe II bezeichnete dagegen die britische<br />

Wirtschaftssphäre. Unabhängig von der Zuordnung zu den jeweiligen Überseeabteilungen<br />

repräsentierte jeder Stützpunkt von Siemens nach außen den Gesamtkonzern.<br />

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