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2. Das Auslandsgeschäft des Unternehmens bis
zum Beginn des Zweiten Weltkriegs
Schon kurz nach seiner Gründung wurde Siemens auch im Ausland aktiv. Im
Rahmen seiner Unternehmensentwicklung kam es neben internationalen
Großprojekten, wie der Indo-Europäischen Telegraphenlinie, zu einem
verstärkten Ausbau der Auslandswerke. Einen besonderen Stellenwert besaß
das Auslandswerk in Großbritannien. Der britische Stützpunkt der Siemens
Brothers hatte sich im Lauf der Zeit auf das Tiefseekabelgeschäft spezialisiert
und war auf diesem Geschäftsgebiet sehr erfolgreich. In Folge dessen wurde
der Stützpunkt 1880 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, in der jedoch
der Prokurist Löffler zunehmend an Einfluss gewann. Sein
Alleinvertretungsanspruch für die Überseemärkte sorgte für heftige Konflikte
zwischen Siemens Brothers und der deutschen Muttergesellschaft, die in der
zusammenfassend als „Löfflerkrise“ bezeichnet werden und erst 1888
endgültig beigelegt wurden. 81
Neben England nahm das Geschäft in Russland eine besondere Stellung ein,
da Siemens dort auch über Fabrikationsstätten verfügte. 82 Neben England
und Russland war Siemens in Europa vor allem in Österreich-Ungarn, Belgien
und Spanien sehr engagiert. 83
81 Siemens Brothers durfte nun Aufträge aus Russland und Deutschland ausführen, ebenso
wie Siemens & Halske Aufträge aus dem Vereinigten Königreich entgegen nehmen durfte.
Vgl. hierzu Weiher, Siemens-Werke, S. 167 ff.
82 Vgl. Feldenkirchen, Werkstatt, S. 71 ff. und S. 100 f. So besaß Siemens ein eigenes
Kabelwerk in Russland Auf diesem Weg konnten die in Russland 1877 verhängten
Importzölle umgangen werden. Das St. Petersburger Unternehmen wurde 1898 in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt und fungierte fortan als Russische Elektrotechnische
Werke S & H AG. Langfristig bedeutend war der 1906 erfolgte Zusammenschluss der von
der AEG, Felten & Guilleaume und Siemens & Halske eingebrachten Kabelwerke zur
Vereinigte Kabelwerke AG St. Petersburg.
83 Vgl. Feldenkirchen, Siemens, S. 86 ff.
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