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und Normung von Bauteilen und Erzeugnissen. So wurden im Jahr 1921<br />

erstmalig die sogenannten Arbeitsbüros geschaffen. Diese führten Zeitstudien<br />

an Werkzeugmaschinen durch und normierten Werkzeuge. 1924 wurde das<br />

Lochkartenverfahren nach dem Hollerith-Verfahren für die Lohn- und<br />

Materialabrechnung sowie die Bestell- und Umsatzstatistik eingeführt. Im Jahr<br />

1925 erfolgte die Fließbandfertigung für standardisierte Massenware. 78<br />

Darüber hinaus wurde inspiriert von amerikanischen Unternehmen auch das<br />

Marketing ausgebaut und ein einheitliches Corporate Design geschaffen. 79<br />

Dadurch gelang es Siemens, seine Markenbekanntheit und sein<br />

Markenimage zu steigern. 80<br />

Vierter Schlüsselfaktor war die Einheit des Hauses. Aktienrechtlich gesehen<br />

übte die S&H eine Holdingfunktion gegenüber der SSW und den SRW aus,<br />

wodurch diese abhängige Gesellschaften wurden. In der Praxis war das<br />

Verhältnis zwischen S&H und SSW geprägt von gleichberechtigter<br />

Partnerschaft. Um eine einheitliche Führung des Unternehmens zu<br />

gewährleisten, saßen die Vorstände der S&H auch im Vorstand der SSW und<br />

umgekehrt. Die zentrale Rolle nahm dabei der sogenannte „Chef des Hauses“<br />

ein, der als Vorsitzender der Aufsichtsräte beider Gesellschaften auftrat.<br />

Bestimmte Abteilungen, beispielsweise Finanzen, Recht, Steuern oder<br />

Personal, fungierten als Bindeglieder zwischen den Gesellschaften und<br />

wurden deshalb ebenfalls gemeinschaftlich geführt. Die so geschaffene<br />

78 Vgl. Feldenkirchen, Siemens, S. 224 ff.<br />

79 Feldenkirchen, Kontinuität, S. 269–285, hier S. 268. Im Bereich Marketing und dort vor<br />

allem auf dem Gebiet der Kommunikationspolitik bestand bei Siemens während der<br />

Zwischenkriegszeit erheblicher Reformbedarf. Das Problem war die fehlende<br />

Einheitlichkeit des Werbeauftritts im Sinne einer Corporate Identity und die<br />

unzweckmäßige organisatorische Verankerung des Marketings in den einzelnen<br />

Stammgesellschaften, die jeweils eigene Werbeabteilungen besaßen. Das Problem wurde<br />

1935 mit der Schaffung einer Hauptwerbeabteilung (HWA) unter Leitung von Hans<br />

Domizlaff gelöst. Domizlaff sorgte für ein einheitliches Corporate Design und eine bewusst<br />

verfolgte Dachmarkenstrategie.<br />

80 Vgl. Kramer, Identity, S. 241, hier S. 241.<br />

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