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Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

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Erleichtert wurde der Neubeginn nach Kriegsende dadurch, das zumindest die<br />

Sachwerte erhalten geblieben waren und Siemens weiterhin bei der<br />

technischen Leistung führend war. Dennoch erschwerten die politischen und<br />

wirtschaftlichen Umstände in der Nachkriegszeit eine langfristig ausgerichtete<br />

Unternehmenspolitik. Nach Kriegsende stand vor allem die Beschaffung von<br />

Rohstoffen im Vordergrund.<br />

Bereits im Jahr 1917 waren zwischen Siemens und Hugo Stinnes angesichts<br />

schwieriger Materialbeschaffung Gespräche über die Gründung einer<br />

möglichen Interessensgemeinschaft geführt worden. In Folge dessen wurde<br />

nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Dezember 1919 und Januar 1920 in<br />

Gesprächen zwischen Otto Henrich (SSW), Hugo Stinnes und Albert Vögler<br />

(Deutsch-Luxemburgerische Bergwerks- und Hütten AG) beschlossen,<br />

gemeinsam Dynamobleche zu produzieren. Dadurch entwickelte sich der Plan<br />

eines vertikalen Zusammenschlusses von Kohle/Erz über Eisen/Stahl bis hin<br />

zur Fertigwarenindustrie. 75 Nach zahlreichen Verhandlungen bildeten<br />

schließlich am 30.12.1920 die Gelsenkirchener Bergwerks-AG, das<br />

Dortmunder Unternehmen Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten<br />

AG sowie S&H und die SSW eine Interessengemeinschaft. Es wurde geplant,<br />

dass die Vertragsgesellschaften unter Wahrung ihrer rechtlichen und<br />

verwaltungsmäßigen Selbstständigkeit eine wirtschaftliche Einheit bilden<br />

sollten. Die langfristig angelegte Übereinkunft sah einen finanziellen Ausgleich<br />

zwischen den Gesellschaften vor. Als Organ dieser Interessengemeinschaft<br />

wurde die Siemens-Rheinelbe-Schuckert GmbH (SRSU) gegründet.<br />

Spätestens mit der Stabilisierung der Währung Ende des Jahres 1923<br />

erkannte Carl <strong>Friedrich</strong> von Siemens jedoch, dass die Gewinnverteilung für<br />

Siemens ungünstig war. Zudem waren die beiden Montanunternehmen als<br />

Abnehmer für elektrotechnische Erzeugnisse entgegen der Erwartung<br />

75 Vgl. Feldenkirchen, Siemens, S. 188 f. und S. 535–540. Die bisherigen oberschlesischen<br />

Lieferanten Bismarckshütte und Friedenshütte wurden als nicht mehr lieferfähig<br />

angesehen. Gleichzeitig sollte im Rahmen der Selbstverbrauchsregelung des Rheinisch-<br />

Westfälischen Kohlesyndikats Kohle günstiger bezogen werden können.<br />

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