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Siemens. Im selben Jahr im Oktober nahm das Unternehmen im Rahmen<br />

einer Anleihe erstmals Fremdkapital auf. 57<br />

Auf den Rat des Seniorchefs Carl von Siemens hin wandelte Wilhelm im Jahr<br />

1897 das Unternehmen schließlich in eine Aktiengesellschaft um. Ursächlich<br />

hierfür war die aufstrebende Konkurrenz, die eine Erweiterung der<br />

Kapitalbasis vor allem vor dem Hintergrund des Unternehmergeschäfts<br />

notwendig machte. 58 Die elektrotechnische Industrie hatte in ihren Anfängen<br />

noch mit einem starken Misstrauen gegen die praktische Anwendbarkeit ihrer<br />

Erfindungen und der Rentabilität von Licht- und Kraftanlagen zu kämpfen. Vor<br />

allem öffentliche Körperschaften erwiesen sich als kritisch. Da die großen<br />

Elektrofirmen anfänglich nicht genügend Anlagenbestellungen erhielten,<br />

finanzierten sie sich selbst durch das sogenannte Unternehmergeschäft.<br />

Dabei beantragten die Unternehmen eine Konzession für die Errichtung eines<br />

Kraftwerks, gründeten dann eine Betriebsgesellschaft und vergaben den<br />

Bauauftrag durch die Betriebsgesellschaft an sich selber. Für das<br />

Bahngeschäft erwarb Siemens meist die Aktienmajorität der bestehenden<br />

Gesellschaft und beschloss dann die Elektrifizierung unter Ausgabe neuer<br />

Aktien, die sie selbst übernehmen mussten. Dadurch ergab sich das Problem,<br />

dass die kapitalintensiven Elektrizitätswerke und Straßenbahnen erstmals<br />

langfristig vorfinanziert werden mussten, bis eine bestimmte Rentabilität des<br />

Betriebs nachgewiesen werden konnte. 59<br />

Formell erfolgte am 3. Juni 1897 die Gründung der Siemens & Halske AG,<br />

wobei die Aktiva und Passiva der Kommanditgesellschaft Siemens&Halske<br />

auf die neue Aktiengesellschaft übertragen wurden. Der Einfluss der Familie<br />

wurde durch die Gesellschaftsstatuten gesichert, die es dem<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden ermöglichten, die Geschäftsführung des<br />

57 Vgl. Feldenkirchen, Siemens, S. 60. Werner von Siemens agierte als Kommandist. In<br />

seinem Testament verfügte er, dass sein Kommanditanteil nach seinem Tode an seine<br />

sechs Kinder übergehen sollte.<br />

58 Vgl. Feldenkirchen/Posner, Siemens-Unternehmer, S. 70.<br />

59 Vgl. Jacob-Wendler, Elektroindustrie, S. 25.<br />

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