Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

Geschäftslage in den verschiedenen Büros und Regionen. Für eine enge,
auch persönliche Verknüpfung zwischen dem Stammhaus und den
Niederlassungen in Ostasien war eine intensive Reisetätigkeit notwendig.
Neben den vor Ort stationierten Mitarbeitern, die in der Regel alle zwei bis
drei Jahre nach Berlin reisten, besuchten auch mehrere Vorstandsmitglieder
Ostasien. Neben der Inspektion unterstützten sie meist konkrete
Kooperationsverhandlungen.
Siemens arbeitete im gesamten ostasiatischen Raum eng mit der
Reichsregierung zusammen. So unterstützte Siemens den Ausbau von
Tsingtau und erwarb auch Anteile an verschiedenen Kolonialgesellschaften.
Diese Geschäfte erwiesen sich in der Regel als Verlustgeschäfte, allerdings
erhielten die Landesgesellschaften auch Unterstützung in verschiedenen
Bereichen. Beispielsweise unterstützte die Reichsregierung Siemens bei den
Verhandlungen über eine Entschädigung für das beim Boxeraufstand
zerstörte Kraftwerk der Chinesischen Elektrizitätsgesellschaft. Auch bei der
Marine-Affäre in Japan intervenierte die Reichsregierung zugunsten von
Siemens. Ferner förderte sie den Abbau von Außenhandelsbeschränkungen.
Hierzu zählt etwa die Revision des deutsch-japanischen Handelsvertrags. In
Asien unterstützten die Vertretungen des Auswärtigen Amtes die
Geschäftstätigkeit von Siemens vor Ort. Sie stellten im Rahmen der
Auftragsgewinnung Verbindungen zu asiatischen Behörden her, insbesondere
bei Aufträgen von Heer und Marine.
Siemens war dabei sowohl in Japan als auch in China auf folgenden sechs
Geschäftsfeldern tätig:
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