Dokument 1.pdf - Opus - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen ...

typischerweise die beiden Hauptgruppen SSW und S&H. Charakteristisch für
die Hauptgruppe SSW war dabei eine Aufteilung in eine technische Abteilung
– häufig mit einer kleinen Werkstatt oder Montage – und eine
Verkaufsabteilung für Kleinfabrikate mit einer Installationsabteilung. Die
Starkstromabteilung übernahm die Projektierung und Durchführung aller
großen Anlagenprojekte. Zur Starkstromabteilung gehörte darüber hinaus
häufig auch eine Bauabteilung. Die Verkaufsabteilungen organisierten den
Vertrieb kleiner bis mittelgroßer Produkte, die zum Bereich der SSW
gehörten. Bei diesen Produkten, die in Deutschland bestellt und in Ostasien
auf Lager gehalten werden konnten, handelte es sich unter anderen um
Pumpen, Motoren, Installationsmaterial (Stecker und Schalter), Lampen und
Protos-Haushaltsgeräte.
Die Schwachstromabteilung der asiatischen Niederlassungen/Fusi
organisierte in China und Japan unter anderem den Absatz von Telefonen,
Medizintechnik sowie von Wassermessern. Das Kerngeschäft bestand jedoch
im Vertrieb von Telefonämtern respektive Fernsprechanlagen. Daneben
existierten verschiedene andere Spezialabteilungen für Produktbereiche, wie
etwa Telefunken oder das Fremdgeschäft. Diese waren häufig auch an die
Schwachstromgruppe angeschlossen. Des Weiteren besaßen die Stützpunkte
in Ostasien eine kaufmännische Abteilung, in der vorwiegend das
Rechnungswesen und die Registratur, aber auch Verschiffung und Verzollung
abgewickelt wurden.
Üblicherweise setzte sich die Leitung der Büros aus mindestens einem
Ingenieur und einem Kaufmann zusammen, in den größeren chinesischen
Geschäftsstellen war auch meist ein Komprador im Bürovorstand. Dabei
wurden an das Management des Ostasiengeschäfts hohe Ansprüche gestellt.
Die CVU legte Wert darauf, dass es sich bei den „ersten Siemens-
Repräsentanten“ um Persönlichkeiten handelte, die sich überall Achtung und
Anerkennung verschaffen konnten. Außerdem sollten sie im Stande sein,
Zutritt zu höchsten Staatsstellen zu erhalten und sich ihr Vertrauen zu
erwerben. Neben dem fachlichen Know-how wurde vor allem darauf geachtet,
dass sich der Betreffende in die fremde Kultur einfügen konnte. Dabei ist
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