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Allerdings traten mehrere Probleme auf. Diese bestanden in erster Linie darin,<br />

dass Siemens für viele Produkte keine konkurrenzfähigen Preisen anbieten<br />

konnte. Der Grund hierfür war, dass es sich beim Verkaufsgeschäft im<br />

Wesentlichen um standardisierte Fabrikate mit relativ geringem Wert bzw.<br />

niedrigem Herstellungsaufwand handelte. Insofern gab es zahlreiche<br />

internationale Wettbewerber, darunter auch chinesische Produzenten, die die<br />

gleiche Ware preisgünstiger anbieten konnten. 847 Darüber hinaus konnte<br />

Siemens einige Produktgruppen nicht optimal an die chinesischen Kunden-<br />

bedürfnisse anpassen. Bei Tee- und Kaffeemaschinen wurden in China<br />

beispielsweise amerikanische Fabrikate bevorzugt, deren Design besser auf<br />

den chinesischen Geschmack zugeschnitten war. 848<br />

Das Umsatzpotenzial für die Produkte war ferner dadurch stark begrenzt,<br />

dass die Gruppe privater Haushalte in China, die als Käufer in Frage kam,<br />

relativ klein war: Zum einen hatte nur ein geringer Teil der Bevölkerung<br />

Zugang zu elektrischem Strom, die Stromerzeugung pro Kopf betrug Ende der<br />

1920er Jahre circa 1 Prozent des entsprechenden Wertes für Deutschland zu<br />

diesem Zeitpunkt. 849 Selbst wenn z.B. in großen Städten ein Zugang möglich<br />

gewesen wäre, hätten sich die meisten Einwohner die Inanspruchnahme einer<br />

Stromversorgung nicht leisten können. 850 Zudem unterlag das Stromnetz<br />

847 Ein Lösungsansatz für dieses Problem wäre die Produktion entsprechender Artikel in<br />

China gewesen. Die S.Ch.Co. wies das Stammhaus wiederholt auf die Vorzüge einer<br />

Produktion und die Aktivitäten der Konkurrenz hin. Vgl. SAA 15/Lp 168: Jahresbericht<br />

1932/33, Shanghai 2.9.1933, S. 7.<br />

848 Vgl. SAA 15/Lp 168: AK-Geschäft, Beitrag zum Bilanzbericht 1929/30 (Teil des<br />

Geschäftsberichtes der S.Ch.Co. 1929/30), Shanghai, S. 2 f.<br />

849 Vgl. SAA 15/Lg 536: Bericht von Professor Dettmar über Studienreise nach China<br />

(vermutlich aus dem Jahr 1930), S. 2.<br />

850 Vgl. SAA 15/Lg 536: Bericht von Professor Dettmar über Studienreise nach China<br />

(vermutlich aus dem Jahr 1930), S. 3.<br />

Seite | 289

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