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Schichau-Angebot Aussicht auf Erfolg habe, bejahte er, ergänzte aber, dass<br />

„ uns stört, dass Schichau nicht in China anwesend ist oder eine bewährte<br />

uns bekannte Vertretung hat. Wenn Schwierigkeiten mit einer Schichau-<br />

Lieferung entstehen, kann die kleine Firma S. das Firmenschild von der<br />

Bürotür abnehmen und abreisen.“ Als T.L. Soong daraufhin gefragt wurde,<br />

welche Vertretungsfirma denn geeignet wäre, antwortete er: „Wir haben zwar<br />

keine Präferenzen, aber es sollte eine zuverlässige deutsche Großfirma in<br />

China sein, z.B. eine Firma wie Siemens. 828 “ Diese Aussagen lassen deutlich<br />

erkennen, welche Vorteile eine eigene Vertretung in China im Vergleich zur<br />

Vertretung durch Handelsfirmen mit sich brachte. Den Erfolg der Geschäfte<br />

beurteilte Probst, der damalige Vorstand der S.Ch.Co. später<br />

folgendermaßen: „Die Bagger-Geschäfte für Schichau waren<br />

gewinnbringende Fremdgeschäfte, welche uns außer den Verhandlungen und<br />

einigen Briefen keine Arbeit bereitet haben.“ 829<br />

Im Geschäftsfeld „Diverses“ waren das Rüstungsgeschäft, das<br />

Installationsgeschäft sowie das allgemeine Verkaufsgeschäft von besonderer<br />

Bedeutung. Waffengeschäfte zwischen China und Deutschland hatten zur<br />

damaligen Zeit eine lange Tradition: Bereits in den 60er Jahren des 19.<br />

Jahrhunderts besaß Deutschland praktisch das Monopol für den Waffenexport<br />

nach China, der mit erheblichen Gewinnen verbunden war. 830 Ende der<br />

1920er Jahre intensivierte sich die Zusammenarbeit von Deutschland und<br />

China auf militärischem Gebiet erneut. Hierfür waren in erster Linie die in<br />

China stationierten deutschen Militärberater verantwortlich, die die<br />

chinesische Regierung unter Chiang Kai-Shek bis 1938 beim Aufbau einer<br />

828 Das hier direkt zitierte Gespräch fand zwischen dem deutschen Botschafter Dr. Trautmann<br />

und T.L. Soong während eines offiziellen Empfangs statt. Vgl. SAA 9839: Siemens-<br />

Fremdgeschäfte in China (Bericht von Probst), Starnberg 24.6.1984, S. 3 f.<br />

829 Vgl. SAA 9839: Siemens-Fremdgeschäfte in China (Bericht von Probst), Starnberg<br />

24.6.1984, S. 5. Wenige Jahre später, 1936, gab es vom Conservancy Board eine<br />

Ausschreibung für ein zweites Baggerschiff, welches wiederum von Schichau-Elbing<br />

gebaut und von Siemens geliefert wurde.<br />

830 Vgl. Feldenkirchen, Kapital, S. 64–80, hier S. 65.<br />

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