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Geräte aus der Heimat mitgebracht hatten und zu sehr niedrigen Preisen in<br />

China verkauften. 821<br />

Auch im Geschäftsfeld „Fremdgeschäfte“ war Siemens sehr erfolgreich. Das<br />

wichtigste Projekt hierbei war die Modernisierung der Peking-Hankow-Bahn.<br />

Es handelte sich hierbei um ein Lieferabkommen für die Modernisierung der<br />

circa 1.400 km langen Bahnlinie Peking-Hankow (PEHAN-Bahnlinie) mit<br />

einem Wert von 45 Millionen mexikanischen Dollar. Im Lieferumfang waren<br />

Eisenbahnwerkstätten, Beleuchtungsanlagen für Bahnhöfe, Eisenbahn-<br />

signalanlagen von S&H, Eisenbahnschienen, Weichen, Stellwerke und<br />

Eisenkonstruktionen für Brücken enthalten. Siemens übertrug allerdings kurze<br />

Zeit nach dem Auftragserhalt gegen eine Abschlussprovision von 0,25<br />

Prozent des Gesamtwerts die Projektführung an die Stahlunion. Da im<br />

Rahmen des chinesisch-japanischen Kriegs die PEHAN-Bahnlinie zerstört<br />

wurde und keine weiteren Bestellungen oder Bezahlungen mehr erfolgten,<br />

erwies es sich für Siemens letztlich als vorteilhaft, die Verantwortung für das<br />

Projekt abgegeben zu haben. 822 Die Analyse dieses Auftrags führt zu vier<br />

Feststellungen: Erstens zeigt sich, dass Siemens auch nach dem Ende der<br />

REU noch engen Kontakt zur Stahlindustrie hatte, der auch in China genutzt<br />

wurde. 823 Zweitens wurde erneut die Bedeutung persönlicher Beziehungen für<br />

den Abschluss von Geschäften erkennbar, da Siemens diesen Auftrag vor<br />

allem aufgrund seiner Kontakte zu Eisenbahnminister Ku Meng-Yü und<br />

dessen Nachfolger Chang Kia-ngau erhielt. 824 Drittens unterstreicht die<br />

Tatsache, dass die chinesischen Auftraggeber die Verträge nicht direkt mit<br />

821 Vgl. Mielmann, Handelsbeziehungen, S. 282 f.<br />

822 Vgl. SAA 9839: Siemens-Fremdgeschäfte in China (Bericht von Probst), Starnberg<br />

24.6.1984, S. 1 ff.<br />

823 Die auf die frühere Interessengemeinschaft Siemens-Rheinelbe-Schuckert-Union<br />

zurückgehende Stahlabteilung der S.Ch.Co. hatte bis in die 30er Jahre Bestand. Vgl. SAA<br />

9839: Siemens-Fremdgeschäfte in China (Bericht von Probst), Starnberg 24.6.1984,<br />

S. 1 ff.<br />

824 Vgl. SAA 9839: Siemens-Fremdgeschäfte in China (Bericht von Probst), Starnberg<br />

24.6.1984, S. 1 ff.<br />

Seite | 282

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