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vermutlich ernsthaft an einer Fabrikation in China interessiert. Dies hätte<br />

bedeutet, dass Produkte aufgrund der Einsparungen bei Transport- und<br />

Fertigungskosten zu deutlich niedrigeren Preisen hätten angeboten werden<br />

können. Höhere Umsätze und Gewinne wären die Folge gewesen. Ferner<br />

konnte die Geschäftsführung der S.Ch.Co. davon ausgehen, dass sie mit<br />

einer Fabrikation in China mehr Verantwortung, Macht und Autonomie – auch<br />

bei der Preisfestlegung – erhalten hätte. 797<br />

Ein zusätzlicher Ansporn für die Errichtung einer eigenen Produktionsstätte in<br />

China dürfte auch das Verhalten der Wettbewerber gewesen sein: Die<br />

amerikanische General Electric Co. hatte gegen Ende des Kriegs, 1917, in<br />

Shanghai eine Glühlampenfabrik unter dem Namen China General Edison<br />

Co. gebaut. 798 Das englische Unternehmen Marconi führte<br />

Vertragsverhandlungen mit dem chinesischen Board of Communications in<br />

Peking über die gemeinsame Errichtung einer Fabrikation funktechnischer<br />

Geräte. 799 Die Western Electric Co. wiederum verfügte über eine<br />

Fertigungsstätte für Telefone in Shanghai. 800<br />

Obwohl das Stammhaus es nicht für ausgeschlossen hielt, unter veränderten<br />

politischen Rahmenbedingungen in Zukunft eine eigene Fabrikation der<br />

Tseng Hua zuzulassen, lehnte es dies vorerst ab, da die zu dieser Zeit<br />

797 Vgl. SAA 25/Lc 71: Umwandlung der Siemens China Co. in eine deutsch-chinesische<br />

Gesellschaft (Schreiben von S.Ch.Co. an CVU), Shanghai 21.7.1921, S. 2 f.<br />

798 Vgl. Mangold, Industrie, S. 32. Im Jahr 1919 berichtete der Vorstand in Shanghai der CVU,<br />

dass dort von chinesischen Arbeitern unter Leitung eines Amerikaners täglich 1.500<br />

Lampen hergestellt wurden. Fäden und Metallteile der Lampen kamen aus Amerika. Das<br />

Glas wurde in China hergestellt, was den Vorteil hatte, dass Glasbrüche während der<br />

Fracht ausgeschlossen werden konnten. Vgl. SAA 15/Lp 168: Geschäftslage in China<br />

(Schreiben von S.Ch.Co. an CVU), Shanghai 28.7.1919, S. 7.<br />

799 Vgl. SAA 15/Lp 168: Allgemeiner Geschäftsbericht (Handschriftlicher Bericht von S.Ch.Co.<br />

an CVU), Peking 24.10.1919, S. 1–7.<br />

800 Die Fertigung dort war nur von kurzer Dauer und wurde 1922 bis auf Weiteres eingestellt.<br />

Vgl. SAA 15/La 610: Geschäftsbericht der S.Ch.Co. 1921/22, Shanghai 10.11.1922,<br />

S. 14 f.<br />

Seite | 273

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