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Das Kapital dieses Joint Ventures betrug 1,5 Millionen mexikanische Dollar,<br />

die zu 51 Prozent von den Chinesen und zu 49 Prozent von der S.Ch.Co.<br />

aufgebracht werden mussten. 795 Langfristiges Ziel der Gesellschaft sollte die<br />

Aufnahme einer eigenen Produktion in China sein, wofür die SSW<br />

Erfahrungen und Patente zur Verfügung stellte. Auf unbestimmte Zeit war<br />

eine Produktion allerdings nicht vorgesehen. Stattdessen sollte lediglich der<br />

Schein erweckt werden, dass es sich um eine in China fabrizierende<br />

Gesellschaft handle. 796<br />

Die Hintergründe dieser Überlegungen und die weitere Entwicklung der<br />

Tseng- Hua-Gesellschaft werden im Folgenden näher erläutert.<br />

Ein großes Problem beim Wiederaufbau des Geschäfts der S.Ch.Co. in China<br />

stellten die hohen, oft nicht wettbewerbsfähigen Preise dar, die das<br />

Stammhaus in Berlin seiner chinesischen Tochtergesellschaft für die<br />

gelieferten Produkte vorschrieb. Die Geschäftsführer der S.Ch.Co., Ehrhardt<br />

und Kocher, zeigten sich darüber äußerst unzufrieden und waren aber<br />

deutschen Kapitalgebern gewählt. Zusätzlich wurde eine sechsköpfige<br />

Überwachungskommission eingesetzt, zu der auch der Fabrikleiter gehörte. Vgl. SAA<br />

11/Lf 499: Vertrag zwischen Tseng Hua und S.Ch.Co., Peking 14.5.1921, S. 4.<br />

795 Die S.Ch.Co. sicherte sich aber über ihren Komprador Kwan, der Anteile in Höhe von<br />

50.000 mexikanischen Dollar (3,33 Prozent der Anteile) erwarb, die Aktienmajorität. Das<br />

Stammhaus gab Anweisung, mit ihm zu vereinbaren, dass er seine Anteile entweder an<br />

die S.Ch.Co. weiterzuverkaufen oder sein Stimmrecht an sie abzugeben habe. Vgl. SAA<br />

25/Lc 71: Gründung Tseng Hua und Umwandlung Siemens China Co. (Schreiben von<br />

CVU an S.Ch.Co.), Siemensstadt 3.10.1921, S. 6 f.<br />

796 Es war vorgesehen, dass sich die S.Ch.Co. in einigen Fällen der Tseng Hua bedienen<br />

sollte, um Aufträge einzuholen, da davon auszugehen war, dass ein (scheinbar) rein<br />

chinesisches Unternehmen bei Aufträgen der chinesischen Regierungsstellen und<br />

Behörden bevorzugt werden würde. Um die Tseng Hua als Auftragnehmer glaubhaft<br />

erscheinen zu lassen, sollte eine eigene Fabrikation vorgetäuscht werden. Vgl. SAA 25/Lc<br />

71: Gründung Tseng Hua und Umwandlung Siemens China Co. (Schreiben von CVU an<br />

S.Ch.Co.), Siemensstadt 3.10.1921, S. 1, und SAA 25/Lc 71: Protokoll einer Konferenz<br />

vom 8.9.1921 über die in China am 14.5.1921 eingegangenen Verträge (Aktennotiz),<br />

Berlin 10.9.1921, S. 2.<br />

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