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Glühlampen und Motoren wurde auch die Produktion von Leitungen<br />

aufgenommen. 790<br />

Nach Ausbruch des chinesisch-japanischen Kriegs 791 ging das Anlagen- und<br />

Verkaufsgeschäft stark zurück, wobei anfänglich mit kriegswichtigem Material<br />

noch ein gewisser Ausgleich erzielt werden konnte. 792 Nach dem Ausbruch<br />

790 Vgl. Mielmann, Handelsbeziehungen, S. 182 f. Ferner wurden in von der Regierung<br />

eingerichteten Radiowerkstätten in Mukden, Shanghai und Canton drahtlose Stationen<br />

verschiedener Größe zusammengebaut.<br />

791 John H. D. Rabe (1882–1950) spielte eine besondere Rolle im Verlaufe des chinesisch-<br />

japanischen Kriegs. Rabe war seit 1911 in China tätig. Ab November 1931 war er als<br />

Repräsentant der Siemens China Co. in der damaligen Hauptstadt Nanking. Nach der<br />

Eroberung der Stadt am 12. Dezember 1937 richteten japanische Truppen ein Blutbad an.<br />

Mehr als acht Wochen kam es zu Massenexekutionen sowie systematischen<br />

Vergewaltigungen. Schätzungen gehen von etwa 300.000 Opfern aus. Die in der Stadt<br />

verbliebenen Ausländer versuchten den Einwohnern zu helfen, indem sie eine<br />

Sicherheitszone aufbauten. Infolgedessen wurde John Rabe zum Vorsitzenden des<br />

Internationalen Komittees der Sicherheitszone gewählt, da man hoffte, dass ein Deutscher<br />

am besten auf das japanische Militär Einfluss nehmen könnte. In der 6 Quadratkilomter<br />

großen Zone und dem Siemensgelände konnten 250.000 Menschen gerettet werden.<br />

John Rabes humanitäres Engagement lag nicht im Interesse der Siemens China Co., die<br />

Rabe nach Hankow, den neuen Sitz der KMT-Regierung nach Eroberung Nankings,<br />

beordern wollte. Nachdem er im Februar 1938 Nanking verlassen hatte, machte Rabe in<br />

Deutschland durch Vorträge und Filmvorführungen bei Siemens und in verschiedenen<br />

Ministerien auf die japanischen Kriegsverbrechen aufmerksam. Als Rabe im Sommer 1938<br />

eine Kopie seines Berichts an Hitler sandte, wurde er von der Gestapo verhaftet. Nach<br />

Intervention von Carl <strong>Friedrich</strong> von Siemens wurde Rabe freigelassen. Allerdings wurde<br />

ihm verboten, weiter über die Ereignisse zu berichten, und er wurde für einige Monate<br />

nach Afghanistan entsandt. Während des Kriegs war er in der Siemens-Überseeabteilung<br />

beschäftigt, verlor diese Stelle allerdings nach dem Krieg. Er starb verarmt in Berlin im<br />

Jahr 1950. Vgl. SAA 16486: Mutz, Internationalisierung, S. 52 f., und Chang,<br />

Vergewaltigung, S. 117–132, sowie Wickert, John Rabe.<br />

723 So veräußerten die Siemens China Co. und Telefunken über die HAPRO zunehmend<br />

Einrichtungen für Nachrichtenübertragung. In diesem Zusammenhang erfolgte im Jahr<br />

1937 die Errichtung einer Werkstatt in Hongkong, in der die Montage von Feldtelefonen für<br />

das chinesische Militär vorgenommen wurde. Im Juni 1937 schloss die S.Ch.Co. ein<br />

Abkommen mit der China Development Finance Corporation ab, das die Unterstützung<br />

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