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Von den Mitarbeitern waren ungefähr 80 Prozent chinesischer Herkunft und<br />

20 Prozent europäischer Abstammung. 778 Eine besondere Rolle nahmen wie<br />

vor dem Ersten Weltkrieg die Kompradoren ein. Allerdings wurde ihre Position<br />

in der Zwischenkriegszeit deutlich geschwächt. 779 Dafür waren zwei Faktoren<br />

verantwortlich. Erstens war das Nationalbewusstsein der Chinesen gestiegen.<br />

Dies führte dazu, dass der Druck von chinesischer Seite auf die Kompradoren<br />

wuchs, die dem Vorwurf ausgesetzt waren, mit den „Gegnern“ zu kooperieren.<br />

Das schlechte Ansehen der Kompradoren in der chinesischen Öffentlichkeit<br />

spiegelte sich weiterhin darin wider, dass sie mitunter als „running dogs for<br />

the foreigners“ bezeichnet wurden. 780 Zweitens zählten die Beziehungen der<br />

778 Zahlen nach SAA 15/La 610: Bilanzbericht der S.Ch.Co. 1924/25, Shanghai 25.2.1926, S.<br />

8–25. Die S.Ch.Co. beschäftigte im Jahr 1925 372 Mitarbeiter. In Folge von<br />

Einsparmaßnahmen reduzierte sich die Zahl. Am 1.6.1937 beschäftigte die S.Ch.Co.<br />

insgesamt 275 Mitarbeiter, darunter 44 Deutsche (16 Prozent der Gesamtzahl), 209<br />

Chinesen (76 Prozent) und 22 Personen anderer Nationalität (8 Prozent).<br />

779 Trotz dieser Entwicklungen konnte die S.Ch.Co. nicht auf chinesische Kontaktleute zur<br />

Auftragsvermittlung verzichten. Anstatt der Bezeichnung Komprador wurde für sie nun<br />

allerdings der Begriff Adviser verwendet. Der ehemalige Komprador Pao wurde 1926<br />

seiner Direktoren-Stellung enthoben und zum Adviser ernannt. Ende der 20er Jahre<br />

mußte die S.Ch.Co. einen weiteren Adviser rekrutieren, da Kwan aus gesundheitlichen<br />

Gründen ausgeschieden war und Pao 1929 angekündigt hatte, das Unternehmen<br />

ebenfalls verlassen zu wollen. Im Jahr 1930 erfolgte die Einstellung von Yang-Yin als<br />

„Chief Adivser“. Yang-Yin erwies sich als äußerst wertvoll für das Unternehmen, da er in<br />

den Folgejahren maßgeblich verantwortlich für die Gewinnung einiger bedeutender<br />

Aufträge war. Vgl. dazu SAA 4/Lf 802: SSW-Organisation in China, Berlin 23.8.1929, S. 2,<br />

SAA 4/Lf 802: SSW-Organisation in China, Berlin 23.8.1929, S. 2, SAA 68/Li 190:<br />

Einstellung eines ersten Chinesen (Schreiben von S.Ch.Co. an CVU), Shanghai<br />

11.2.1930, und SAA 68/Li 190: Personalia Yang-Yin (vertrauliches Schreiben von<br />

S.Ch.Co. an CVU), Yunnanfu 3.12.1937, sowie SAA 68/Li 190: Formosa –<br />

Zusammenfassender Bericht über Yang-Yin (Notiz für Herrn W. Müller), <strong>Erlangen</strong><br />

29.11.1957.<br />

780 Vgl. SAA 15/Lp 168: Bericht der S.Ch.Co. zum Geschäftsjahr 1927/28, Shanghai<br />

31.8.1928, S. 18. Der zunehmende Druck äußerte sich beispielsweise darin, dass ihnen in<br />

einigen Fällen die Erlaubnis zur Mitgliedschaft in chinesischen Handelskammern entzogen<br />

wurde.<br />

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