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In der Rangfolge der Vertretungen stand das Hauptbüro in Shanghai an erster<br />

Stelle vor den Unterbüros und Agenturen. Diese mussten vor der<br />

Unterzeichnung wichtiger Verträge die Zustimmung in Shanghai einholen. 773<br />

Das Unterbüro in Peking nahm eine Sonderstellung ein, da es die<br />

Buchhaltung der Nordbüros Mukden und Tientsin betreute. 774<br />

Üblicherweise bestand die Leitung der Büros aus mindestens einem Ingenieur<br />

und einem Kaufmann. In größeren Geschäftsstellen wie Shanghai, Peking<br />

oder Hankow war im Büro-Vorstand auch jeweils ein Komprador vertreten. 775<br />

Die nächste Führungsebene, die Leitung der einzelnen Abteilungen – wie<br />

etwa Starkstrom und Schwachstrom –, wurde zumeist von europäischen<br />

Mitarbeitern besetzt. Unter den zahlreichen Ingenieuren, Dolmetschern,<br />

Zeichnern, Buchhaltern etc. befanden sich sowohl Europäer als auch<br />

Chinesen. Einfachere Aufgaben wie Lager- und Werkstattarbeiten, Chauffeur-<br />

und Hausdienste, Transporte und Ähnliches lagen aus Kostengründen<br />

beinahe ausschließlich in chinesischer Hand.<br />

Auf der untersten Ebene der Hierarchie standen die Agenturen, das heißt,<br />

deutsche respektive chinesische Firmen sowie Privatpersonen, die als<br />

Agenten für Siemens fungierten und dem Unternehmen gegen Zahlung von<br />

Provisionen (und in einigen Fällen auch fixen monatlichen Gehältern zwischen<br />

773 Vgl. SAA 25/Lc 71: Hauptbuchhaltung in Peking (Schreiben von Reyss an das Unterbüro<br />

in Peking), 2.1.1925, S. 2.<br />

774 Die Hierarchie fand auch im Aufbau der Buchhaltung Ausdruck. Shanghai führte die<br />

Zentralbuchhaltung und Peking eine Hauptbuchhaltung, die wiederum die<br />

Nebenbuchhaltung der Nordbüros mit einschloss. Später wurde Peking von Tientsin als<br />

neues Hauptbüro für den Norden abgelöst. Dies lag daran, dass Peking infolge des<br />

Umzugs der Regierung nach Nanking - etwa 30.000 Beamte wanderten aus Peking ab -<br />

als Standort an Bedeutung verloren hatte und die Geschäftslage sich dort immer mehr<br />

verschlechterte. Vgl. SAA 25/Lc 71: Hauptbuchhaltung in Peking (Schreiben von Reyss an<br />

das Unterbüro in Peking), 2.1.1925, S. 2, und SAA 12/Lh 638: Rabe, John H. D., Ein<br />

Vierteljahrhundert beim Siemens-Konzern in China. Plaudereien eines Siemens-<br />

Auslandsbeamten, Nanjing 1935, S. 159 f.<br />

775 Vgl. SAA 15/La 610: Bilanzbericht der S.Ch.Co. 1924/25, Shanghai 25.2.1926, S. 9.<br />

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